Naturkatastrophen in Deutschland

Die Debatte um die Sicherheit der Atomkraftwerke in Deutschland wirft die Frage nach der Häufigkeit und Stärke von Naturkatastrophen bei uns auf. Oft ist in dieser Diskussion zu hören, dass es solch heftige Naturkatastrophen wie in Japan bei uns nicht geben könne. Solche Aussagen von Politikern und Lobbyisten der Atomenergie verblüffen mich. Grundlage dieser Aussage sind statistische Betrachtungen der Naturkatastrophen der letzten 300 Jahre. Doch in geologischen Zeiträumen gerechnet sind 300 Jahre ein Wimpernschlag. Für eine verlässlichere Analyse müsste man viel weiter zurückblicken. Zugegeben, die Wahrscheinlichkeit einer dramatischen Naturkatastrophe, vergleichbar mit dem Erdbeben und Tsunami vom 11.03.2011 in Japan, ist bei uns in Deutschland wesentlich geringer, als an den Kontinentalrändern und anderen tektonisch aktiven Gegenden, dennoch kommen auch in Deutschland Erdbeben und andere Naturkatastrophen vor, die Ereignissen in anderen Ländern in nichts nachstehen.

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Taifun bedroht japanische Erdbebenregion

Nach dem schwere Erdbeben, das Japan am 11.03.2011 erschütterte, droht nun ein Taifun weitere Probleme zu bereiten. Der havarierte Atomreaktor Fukushima 1 steht dabei im Brennpunkt der Besorgnis. Derzeit versuchen Arbeiter den offen liegenden Reaktor abzudecken, zudem wurde in der stark verstrahlten Sperrzone Bindemittel ausgestreut, dass radioaktive Partikel einfangen soll. Die erwarteten starken Niederschläge und Sturmböen von Taifun Songda drohen diese Bemühungen zu sabotieren.

Erst vor 2 Tagen hat Tepco (die Betreiberfirma zahlreicher japanischer Atomkraftwerke) zugegeben, dass es in 2 weiteren Atomreaktoren sehr wahrscheinlich zur Kernschmelze gekommen sei.

Greenpeace Japan hat in den letzten 2 Wochen Meeresfrüchte beprobt und auf Radioaktivität untersucht. Dabei wurden Strahlendosen festgestellt, die die Grenzwerte um das 60ig-fache überschreiten.

Die Atomkatastrophe trat nach dem verheerenden Erdbeben ein, das Japan am 11.03.2011 um 6.45 Uhr erschütterte. Das Erdbeben hatte eine Magnitude von 8.8 auf der Richterskala. Das Hypozentrum lag in 24 km Tiefe vor der Nordostküste Japans. Am stärksten wurde die Stadt Sendai betroffen, die ca. 130 km vom Epizentrum entfernt liegt. Selbst im 400 km entfernten Tokyo schwankten Häuser. Dem Beben folgte ein Tsunami. Erste Flutwellen trafen um 7.26 Uhr auf die Nordküste Japans und zerstörten weite Küstenregionen. Um 8.11 Uhr traf eine 10 Meter hohe Welle die Stadt Sendai. Ein weiterer Tsunami folgt um 9.02 Uhr. Ganze Dörfer verschwanden von der Landkarte. Bereits mittags stand fest, dass einige Atomkraftwerke an der Küste des Landes beschädigt waren und auf Notfallbetrieb gingen. Beim Kraftwerk Fukushima wurde die Notfallabschaltung eingeleitet. Stromgeneratoren, die im Notfall das Kühlsystem der Brennelemente betreiben sollen, wurden durch den Tsunami zerstört. In der Folge überhitzte der Reaktor. Abends wurde mit Evakuierungen begonnen. Am 14.03. kam es zu einer Explosion im Reaktorgebäude, bei der das Dach weggesprengt wurde. Tepco und die japanische Regierung redeten die beginnende Atomkatastrophe klein. Erst Wochen nach dem Erdbeben gab man zu, dass der GAU eingetreten war und eine Kernschmelze stattgefunden hatte.

Insgesamt forderten Erdbeben und der Tsunami über 28.000 Menschenleben. Einige Arbeiter des Atomkraftwerkes wurden verstrahlt und starben bereits. Über die Spätfolgen der radioaktiven Verstrahlung kann derzeit nur spekuliert werden.