Naturkatastrophen: Waldbrände in Deutschland am 27.07.22

Aufgrund der lang anhaltenden Trockenheit in weiten Teilen Deutschlands (und Europas) ist es zu mehreren Waldbränden gekommen. Besonders betroffen sind die Bundesstaaten Brandenburg und Sachsen. Die Lage in den Waldbrandgebieten bei Rehfeld in Brandenburg und im Nationalpark der Sächsischen Schweiz gilt als dramatisch.

Der Waldbrand bei Rehfeld (Elbe-Elster-Kreis) wütet auf einer Fläche von fast 9 Quadratkilometern und entzieht sich der Kontrolle der 450 Einsatzkräfte. Neben Löschfahrzeugen, befinden sich sieben Hubschrauber im Einsatz, die die Flammen bekämpfen. Die Bundesstraße 183 stellt eine Feuerschneise dar, entlang der sich die Arbeiten der Einsatzkräfte konzentrieren. Man versucht ein Übergreifen der Flammen auf die andere Seite der Bundesstraße zu verhindern. Dieses Vorhaben wird von starken Windböen erschwert. Sie erreichten gestern Geschwindigkeiten von bis zu 60 km/h und sorgten für weiten Funkenflug. Wie es bereits bei Bränden der letzten Jahren der Fall war, befand sich in der Region früher ein Truppenübungsplatz. Der Boden ist mit alter Munition verseucht, so dass eine besondere Gefahr für die Einsatzkräfte besteht. Mancher Brandherd ist aufgrund der Explosionsgefahr unzugänglich. Da der Boden extrem trocken ist, gibt es tief in der Erde Glutnester. Die Löscharbeiten könnten sich über Wochen hinziehen. Am Montagabend wurden auch 300 Personen aus 3 Ortschaften evakuiert, die inzwischen aber wieder in ihre Häuser zurückkehren durften.

In der Sächsischen Schweiz begann es am Montag zu brennen. Die Flammen griffen vom benachbarten Naturschutzgebiet der Böhmischen Schweiz (Tschechien) auf die deutsche Seite des Areals über. Zunächst wurden Brände an 3 Lokalitäten von den Einsatzkräften bekämpft. Die Zahl erhöhte sich inzwischen auf 5 Einsatzorte, die rund um den Großen Winterberg liegen. Für die Region sind die Feuer zur Urlaubszeit von besonderer Dramatik, da man hier auf Tourismus setzt. Touristen wurden aufgefordert, die Region großräumig zu meiden.

Auf der tschechischen Seite des Waldbrandgebiets griffen die Flammen bereits auf mehrere Gebäude über. Dort sind mehr als 400 Feuerwehrleute im Einsatz, die von Hubschraubern unterstützt wurden. Ähnlich groß war die Anzahl der Brandbekämpfer auf deutscher Seite.

Naturkatstrophen News 24.07.22: Dürre USA

Hitze und Dürre sind nicht nur in Europa ein Thema, sondern dominieren auch die US-Amerikanischen Nachrichten. Die lang anhaltende Dürre wird im Westen der USA zunehmend problematisch und führt zu einem Wassermangel. Außerdem kommt es wieder zu massiven Waldbränden.

Kalifornien: Ausnahmezustand im Waldbrandgebiet

Ein Waldbrand in der Nähe des kalifornischen Yosemite Nationalparks ist außer Kontrolle geraten und entwickelte sich rasant zu einem Großfeuer. Bis gestern Nachmittag stand die Vegetation eines 48 Quadratkilometer großen Areals in Flammen. 2100 Einsatzkräfte stellten sich dem Flammeninferno und versuchten die Lage vergeblich unter Kontrolle zu bringen.  Die Feuerwehr rückte mit schwerem Gerät an, neben 200 Löschfahrzeugen sind 17 Hubschrauber im Einsatz. Dass so viele Einsatzkräfte zur Verfügung standen, war nur dem Umstand zu verdanken, dass ein ein erstes Feuer im Nationalpark nach 2 Wochen Dauereinsatz fast gelöscht werden konnte. Gestern wurde der Notstand ausgerufen und somit die rechtliche Grundlage für Zwangsevakuierungsmaßnahmen geschaffen. Tatsächlich wurden dann auch mehr als 6000 Personen evakuiert. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Flammen bereits 10 Gebäude gefressen. 2700 weitere Häuser werden von den Feuern bedroht und könnten noch ihre Opfer werden. Die Stromversorgung dieser Gebäude wurde aus Sicherheitsgründen bereits unterbrochen.

Wie alle Großfeuer in den USA, so erhielt auch dieses einen Namen und wird Oak Feuer genannt. Neben den Häusern bedroht das Oak-Feuer auch mehrere Straßen. Unter ihnen befindet sich der Highway 140, der eine der bedeutendsten Routen zum Yosemite-Nationalpark darstellt.

Laut einem Sprecher der Forstbehörde, herrschen aktuell „außerordentliche Waldbrandbedingungen“. Kalifornien ist im dritten Dürrejahr und die Böden sind ausgetrocknet wie Zunder. Das Gleiche gilt auch für die Vegetation. Oft reicht eine unachtsam weggeworfene Zigarettenkippe, um ein Inferno auszulösen. Beim aktuellen Feuer ist die Brandursache noch nicht bekannt. wahrscheinlich wird man sie auch nicht ermitteln können.

Dürre lässt Wasserstände fallen

Weiter im Süden der USA wird der Wassermangel an den fallenden Pegeln der Seen für alle sichtbar. Besonders spektakulär ist das Niedrigwasser des Lake Powell, einem gigantischen Stausee des Colorado-Rivers, der nicht nur das Wasser für den Stausee liefert, sondern auch den Grand Canyon schuf. Im April dieses Jahres hatte der Wasserpegel seinen niedrigsten Stand seit der Aufstauung des Sees erreicht. Zuletzt strömte wieder etwas mehr Wasser zu, doch aktuell geht die Kurve erneut nach untern und bleibt auf einem Allzeittief. Vor 5 Jahren war der Seepegel gut 30 m höher als jetzt. Längst ist man im Südwesten der USA nur mehr als besorgt und hat zum ersten Mal in der Geschichte des Landes den Wassermangelnotstand ausgerufen.

Hitzerekord in Großbritannien am 19.07.22

  • In London wurde mit 40,2 Grad ein neuer Hitzerekord aufgestellt
  • Es wurden nicht nur Hitzewarnungen ausgesprochen, sondern auch eine Großschadensfalllage

Hitzerekord in London

Der Sommer nimmt gerade richtig an Fahrt auf, da wurde auch schon ein neuer Hitzerekord in Großbritannien aufgestellt: heute kletterte das Thermometer am Flughafen Heathrow erstmals bis auf die Marke von 40 Grad Celsius. Noch nie, seit Beginn der Wetteraufzeichnung, war es in Großbritannien so heiß wie heute. Dabei wurden erst gestern neue Rekorde eingestellt, als das Quecksilber auf über 39 Grad steig. Der bisherige Rekord lag bei 38,2 Grad, die im Hitzesommer 2019 erreicht wurden. Im sonst ehr klischeehaft feuchtem und kühlen Inselreich ist man auf solche Temperaturen nicht eingestellt. Die Menschen leiden unter Kreislaufproblemen und es kommt zu einer Reihe von Beeinträchtigungen im Bereich des öffentlichen Lebens. Besonders betroffen ist der Verkehr: auf Straßen und Landebahnen, wie etwa am Flughafen Luton, schmilzt der Asphalt. Der Flughafen musste Flüge streichen. Die Bevölkerung wurde aufgerufen, nur in wichtigen Fällen Auto zu fahren. Doch die Nutzung von Zügen stellt keine Alternative dar, denn es kommt zu erheblichen Einschränkungen im Zugverkehr. Kurzum, es herrscht Verkehrschaos.

Großschadenfalllage in London durch hitzebedingte Grasbrände

Aufgrund der Hitze und Trockenheit sind im Raum London mehrere Gras- und Buschbrände ausgebrochen, die auf Fahrzeuge übergriffen. Es wurde der Großschadensfall ausgerufen, der weitere Einschränkungen für die Bevölkerung mit sich bringt. Einsatzkräfte sind pausenlos im Einsatz. Vielleicht überlegt man sich in England nun ähnliche Maßnahmen, wie sie bereits in den Niederlande durchgeführt werden. Dort kommt auf Straßen und Brücken winterliches Streusalz zum Einsatz. Das Salz entzieht der Luft Feuchtigkeit und deren Verdunstung kühlt Asphalt und Stahl. Ja, auch für Stahl stellt die Hitze ein Problem dar, denn er dehnt sich aus und kann durch die Wärme an Tragfähigkeit einbüßen. Ein besonderes Problem für Eisenbahnschienen und Stahlträgern in Brücken. Salz an sich ist allerdings auch kein Freund von Stahl und Beton, denn es kann diese korrodieren.

Naturkatastrophen-News 19.07.22: Salz im Po

  • Im Norden Italiens ist es weiterhin zu trocken
  • Der Fluss Po droht zu versalzen
  • Den Reisfeldern an seinem Ufer droht die Zerstörung

Salz bereitet Probleme im Po

Salz im Po brennt nicht nur, sondern stellt auch eine zunehmende Gefahr im Norden Italiens dar. Dort herrscht weiterhin eine Dürre, die von vielen Experten als eine Folge des Klimawandels angesehen wird. Was das mit Salz zu tun hat? Durch den extrem niedrigen Wasserstand des Flusses Po, der aktuell 3 m unter Normal liegt, kann das salzige Meerwasser der Adria den Fluss hinauffließen. Das Salzwasser gelangt auf die Reisfelder, die sowieso schon zu trocken sind. Nun droht der Boden zu versalzen und die Ernte komplett auszufallen. Als Gegenmaßnahme denkt man darüber nach, Wasser aus den Gardasee über einen Kanal in den Po zu leiten. Von diesem Plan sind natürlich die Anwohner des Gardasees wenig begeistert, denn sie fürchten um das ökologische Gleichgewicht des oberitalienischen Sees. Dabei gelangte dieses Jahr bereits nicht genug Schmelzwasser in den Gardasee, da es in den Alpen zu wenig geschneit hatte. Dafür schmelzen nun die wenigen verbliebenen Alpengletscher im Eiltempo ab. Zum Glück hatte ich dieses Jahr noch Gelegenheit, meinem Sohn den See so zu zeigen, wie ihn nicht nur Urlauber lieben. Tatsächlich wurde am Tag unserer Anreise der Wassernotstand für die Po-Ebene ausgerufen. Neben der generellen  Wasserknappheit, ist es ein Problem, dass die Wasserleitungen der Region in desolaten Zustand sind. Presseberichten zufolge versichern bis zu 40 % des Leitungswassers ungenutzt im Boden. Kaputte Infrastruktur ist wohl nicht nur für Deutschland symptomatisch, sondern tritt in zahlreichen Staaten zutage.

Für mich kristallisiert sich immer mehr heraus, dass sich der Klimawandel beschleunigt hat und dass wir auf die schlimmsten Prognosen der Wissenschaftler zusteuern. Im Angesicht der Energiekrise durch den Ukraine Krieg, bzw. infolge unüberlegter Schnellschüsse in Punkto Russlandsanktionen, auf die der Westen nicht im geringsten vorbereitet war, sieht es so aus, als würden Maßnahmen ergriffen werden, die den Klimawandel weiter beschleunigen könnten: es werden wohl mehr fossile Energieträger (sprich Kohle und Öl) verstromt werden müssen. Dabei habe ich bereits zweifelnd den Kopf geschüttelt, als Gas von der EU als nachhaltig und klimagünstig eingestuft wurde. Was bereits im Angesicht des russischen Aufmarsches an der Grenze zur Ukraine durchgeführt wurde. Ein weiteres Indiz für die naive Unfähigkeit unserer Führungseliten. Es sieht leider nicht danach aus, als würde es in bald politische Lösungen geben, die unsere immer mächtiger werdenden Dauerkrisen lösen würden. Im Gegenteil: eine Fehleinschätzung folgt der anderen und da darf man sich berechtigt Fragen, wohin das noch führen soll. Salz im Po hilft da bestimmt nicht! Genauso wenig helfen da die zahlreichen Klimaanlagen, die seit neustem an den Fassaden benachbarter Häuser kleben. Doch dazu später mehr.

Naturkatastrophen-News 15.07.22: Hitzewelle

 

Hitzewelle verursacht Dürre und Waldbrände in Europa

Während in Deutschland gerade die Temperaturen sinken, sieht es in weiten Teilen Südeuropas anders aus: dort herrschen Temperaturen von bis zu 47 Grad. Dieser Wert wurde gestern in Portugal erreicht. Auch in Spanien, Frankreich und Italien herrscht eine Hitzewelle, die bis dato einige Rekorde gebrochen hat. Mit der Hitze geht eine ausgedehnte Trockenheit einher und die Waldbrandgefahr ist hoch.

In Spanien hält die Hitzewelle bis mindestens Dienstag an, so die Prognosen der Meteorologen. Es wäre dann die längste Hitzeperiode am Stück, die seit der Erfassung der Daten im Jahr 1975 registriert wurde. Am Wochenende werden Temperaturen von bis zu 45 Grad erwartet. Die hohen Temperaturen werden von Saharaluft verursacht, die nächste Woche auch Deutschland erreichen könnte.
Meteorologen gehen davon aus, dass es dann auch in Deutschland wieder heiß werden wird. Einige Wettermodell prognostizieren sogar eine Extremhitze von bis zu 44 Grad, die vor allem das Ruhrgebiet treffen könnte. Die heiße Luft strömt aus dem Westen zu uns und auch in Belgien soll es ungewöhnlich heiß werden. Auf solche Extremwetterlagen kann man sich nur schlecht vorbereiten und vor allem geschwächten Personen drohen Kreislaufbeschwerden. Einer Studie zufolge verursachten die Hitzewellen der letzten Jahre Tausende Hitzetote. Es besteht hohe Waldbrandgefahr und es wurde darauf hingewiesen, dass die Böden ausgetrocknet sind und Rauchen und Grillen im Wald verboten ist.

Für viele südeuropäische Regionen kommt diese Warnung zu spät. Südlich des französischen Bordeaux lodern Waldbrände, die bereits ein Fläche von 5300 Hektar abfackelten. Über 10.000 Personen mussten evakuiert werden. Im Rohnetal ist die Waldbandgefahr hoch. Im spanischen Naturreservat Las Batuecas lodert ein großer Waldbrand, der auf dem Satellitenfoto oben zu sehen ist.

Die Hitze hat sich inzwischen bis in den Südosten Europas ausgedehnt und verursacht auch in Griechenland Probleme. Im Großraum Athen wurde die Waldbrandwarnstufe auf 4 (von 5) angehoben. Es gibt bereits zahlreiche Waldbrände, darunter auch einen auf der Insel Samos. Dort kam es gestern zu einem Unglück, als ein Löschhubschrauber abstürzte. 2 der 4 Insassen kamen ums Leben.

Naturkatastrophen-News am 07.06.22: Unwetter

Rund ums Mittelmeer gibt es starke Unwetter, die infolge einer Hitzewelle entstehen, die bereits im Juni Temperaturrekorde aufgestellt hatte. Ich bin selbst gerade am Mittelmeer und kann bestätigen, dass das Wasser ungewöhnlich warm für die Jahreszeit ist. So ist viel latente Energie vorhanden, und mich würde es nicht wundern, wenn dieses Jahr wieder Medicane entstehen würden. Darüber hinaus wird Indien und Pakistan weiterhin von starken Monsun-Regenfällen heimgesucht und es kommt zu Überflutungen nebst Hangrutschen.

Am 5 Juli gab es in Serbien schwere Unwetter, von denen besonders die Hauptstadt Belgrad heimgesucht wurde. Einige Straßen wurden komplett überflutet, so dass Fahrzeuge bis zu den Windschutzscheiben im Wasser steckten. Der Verkehr brach zusammen und Keller liefen voll. Betroffen waren auch Regierungsgebäude, bzw. staatliche Einrichtungen. So musste ein spezielles Notfallteam eingesetzt werden. Blitzschläge verursachten 20 Brände, die allerdings vom Regen wieder gelöscht wurden. Die Unwetter hatten den positiven Effekt, dass die Hitzewelle gebrochen wurde, zumindest vorläufig. Aber nicht nur im ehemaligen Jugoslawien wurde die Hitzewelle durch Unwetter vorläufig beendet, denn auch im Westen des Mittelmeerraums war das der Fall. In Spanien, aber auch im Zwergstaat Andorra kam es zu starken Gewittern, die Tennisball-große Hagelkörner mit sich brachten die Scheiben und Autos beschädigten. In Spanien war es vor allem die Region Valencia, die betroffen war. Ähnliche Berichte liegen aus dem Norden Italiens vor, wo es im Bereich von Mantua und Verona zu starken Hagelstürmen kam. Diese Orte werde ich im rahmen meines Urlaubs auch noch besuchen. Die nächste Region liegt aber abseits meiner Reiseroute, ja, sie befindet sich nicht einmal auf unserem Kontinent. Die Rede ist von Asien. Starke Monsun-Regenfälle lösten in Pakistan Sturzfluten aus, in denen mindestens 25 Menschen den Tod fanden. Mehrere Personen wurden verletzt. In der Provinz Belutschistan entstanden zudem schwere Schäden an der Infrastruktur. Im Bezirk Quetta wurde der Notstand ausgerufen. Dort waren mehr als 300 Lehmbauten eingestürzt. Unter den Todesopfern befanden sich mehrere Frauen und Mädchen, denen offenbar die Hilfe verweigert wurde. Trotz schwerer Verletzungen wurden sie nicht ins Krankenhaus gebracht. Indien steht schon seit mehreren Wochen immer wieder in den News, da es in vielen Regionen zu Überflutungen kam. Nun ereignete sich noch ein starker Erdrutsch im Bundesstaat Pradesh.

Naturkatastrophen-News 29.06.22: Österreich

  • Im österreichischen Kärnten kam es zu Überflutungen und Muren-Abgängen
  • Mehrere Orte und Gehöfte sind von der Außenwelt abgeschnitten
  • Mindestens eine Person starb
  • Abnahme der Biodiversität verstärkt Klimakatastrophe

Österreich: Flutkatastrophe in Kärnten

Im österreichischen Bundesland Kärnten ist es zu einer Naturkatstrophe gekommen, als in der Nacht heftige Gewitter und Starkregen über das Land zogen. Bäche verwandelten sich in reißende Flüsse und es wurden Überflutungen verursacht. Zudem gingen mehrere Muren (Schlamm- und Gerölllawinen) ab. Mindestens eine Person kam ums Leben. Mehrere Personen werden noch vermisst. Bei dem Toten handelte es sich um einen 82-jährigen Mann, der im Bezirk von Villach-Land leblos vorgefunden wurde. Eine Schlammlawinen hatte ihn mitgerissen. In der Region wurden mehrere Dörfer von der Außenwelt abgeschnitten, da die Muren Straßen unpassierbar machten. Rettungskräfte sind pausenlos im Einsatz und suchen nach möglichen Opfern. Die Armee ist ebenfalls vor Ort und es werden Hubschrauber eingesetzt, um entlegenen Gehöfte zu Evakuieren.

Die Situation erinnert an die Ahr-Tal Katastrophe vom letzten Jahr. Damals hatte Starkrege Überflutungen entlang des Flusses Ahr in der Eifel ausgelöst. Es entstanden große Schäden, die bis jetzt nicht behoben sind. Zahlreiche Personen starben.

Auch abseits des Katastrophengebiets gab es starke Gewitter, bei denen Keller vollliefen und Bäume entwurzelt wurden. So kam es in Kärnten zu mehr als 150 Feuerwehreinsätze. Den Unwettern voran war eine Hitzewelle gegangen, die am Wochenende das Wetter in Österreich und Südeuropa beherrschte.

Die weltweite Zunahmen der Extremwetterereignisse ist dem globalen Klimawandel geschuldet. Aber der Klimawandel ist nur eines von mehreren Umweltproblemen, die uns vor großen Herausforderungen stellt. Ein weiteres Problem stellt das Artensterben dar, dass mit dem Klimawandel verwoben ist. Die Artenvielfalt (Biodiversität) nimmt dramatisch ab und die direkten Folgen für den Menschen sind noch unklar. Auf jeden Fall wirkt es sich auch auf die Ökosphäre aus. Wenn man von Biodiversität spricht, dann zählt dazu auch, dass gesunde Mischwälder immer seltener werden und von Monokulturen ersetzt werden. Der Boden eines Mischwaldes kann aber bis zu 240 l Wasser pro Kubikmeter Boden speichern. Bei einem Fichtenwald sind es nur 60 l. Aufgrund der verringerten Speicherkapazität der Böden, entstehen immer häufiger Überflutungen infolge von Starkregenereignissen, die an sich auch immer häufiger auftreten.

Naturkatastrophen News 27.06.22: China

  • Überflutungen im Süden Chinas
  • Hitzewelle in Nord- und Zentralchina
  • Klimawandel trägt Mitschuld an Wetterextreme

Überflutungen und Hitzewelle in China

China ist derzeit zweigeteilt, da der Süden des Landes von starken Überschwemmungen und Erdrutschen heimgesucht wird, während in anderen Landesteilen eine Hitzewelle das Leben schwer macht. Doch beide Extremwetterereignisse finden ihren Ursprung im anthropogenen Klimawandel.

Ok, besonders im Süden Chinas gab es bereits früher Überflutungen, besonders im Bereich große Flussläufe im Flachland ist damit zu rechnen. Doch das Nationale Klimazentrum Chinas veröffentlichte ein Statement, nach dem es in diesem Jahr schlimmer und extremer ist als sonst, wobei unberücksichtigt ist, dass das praktisch in jedem Jahr gesagt wird und wir somit eine kontinuierliche Steigerung des Phänomens sehen. Aktuell sind mindestens eine Millionen Menschen auf der Flucht vor den Wassermassen. Besonders betroffen ist das Perlflussdelta und die Provinzen Guangdong, Fujian und Guangxi. In allen Regionen wurden Rekordniederschläge gemessen und zahlreihe Flüsse traten über die Ufer. In der Provinz Guangdong gab es Meldungen aus den Städten Guangzhou und Shaoguan, wo die Straßen meterhoch unter Wasser standen und Menschen mit Booten evakuiert werden mussten. Die Schäden werden auf eine Viertelmillionen Euro geschätzt.

Zentral- und Nordchina leiden dagegen unter einer extremen Hitzewelle, die bereits mehrere Rekorde gebrochen hat. Ähnlich wie in Spanien, Frankreich und Italien, herrschten Temperaturen von mehr als 40 Grad und niemals seit Beginn der Wetteraufzeichnungen war es um diese Jahreszeit heißer. Tatsächlich sollen auch einige lokale Allzeitrekorde gebrochen worden sein. Es wurde ausdrücklich davor gewarnt, sich im Freien aufzuhalten. Mit den Temperaturen steigen natürlich auch die Ozonwerte und Kreislaufprobleme sind vorprogrammiert.

Die Hitzewelle hat zufolge, dass der Stromverbrauch Rekordwerte erreicht, da Klimaanlangen auf Hochtouren laufen. In der Provinz Shandong leben gut 100 Millionen Menschen. Dort kletterte der Stromverbrauch auf 93 Millionen Kilowatt. Damit wurde der bisherige Rekord aus 2020 um 3 Millionen Kilowatt übertroffen. Ein Teufelskreislauf, denn in China wird der Strom überwiegend aus der Verbrennung fossiler Energieträger gewonnen, so dass die Antwort auf dem Klimawandel so aussieht, dass noch mehr Treibhausgase erzeugt werden. Ein Trend, den ich selbst in meiner unmittelbaren Nachbarschaft beobachte, denn hier haut man sich auch immer mehr Klimaanlagen an die Hauswände, während Solaranlagen Mangelware sind.

Neben dem anthropogenen Klimawandel, gibt es einen weiteren Grund für die Häufung der Wetterextreme in Asien, Australien und Südamerika: die Klimaphänomene El Nino und La Nina. Aktuell herrscht La Nina, was für eine Umverteilung der sonst üblichen Niederschlagsverteilung sorgt. Obwohl die beiden Phänomene einen natürlichen Ursprung haben, treten sie in den letzten Jahren gehäuft auf. Grund hierfür könnte abermals der Klimawandel sein.

In nicht allzu ferner Zukunft könnte es durch die klimabedingten Naturkatstrophen zu globalen Hungersnöten kommen. Darüber hinaus werden Rohstoff- und Energieknappheit weiterhin die Lieferketten stören, so dass auch wir Europäer nicht mehr aus dem wirtschaftlichen Abwärtssog heraus kommen, der uns spätestens seit Pandemiebeginn in Schach hält.

Naturkatastrophen am 21.06.22: Überflutungen in Asien

Bangladesch und Indien: Monsun verursacht Überflutungen

Nach wochenlang anhaltenden Regenfällen kam es in den asiatischen Staaten Bangladesch und im indischen Bundesstaat Assam zu starken Überflutungen, wobei besonders in Bangladesch große Areal unter Wasser stehen. Der Regen ließ zahlreiche Flüsse über die Ufer treten und machte die Heimat vom Millionen Menschen unbewohnbar, so dass sie die Region verlassen mussten und sich auf der Flucht befinden. Es gibt Schätzungen, nach denen bis zu 7 Millionen Menschen auf der Flucht vor den Wassermassen sind. 4 Millionen davon in Bangladesch. In einigen Distrikten Bangladeschs stehen bis zu 90% der Landfläche unter Wasser, so dass kein trockenes Plätzchen mehr zu finden ist. Bangladesch ist ein flaches Land und wird häufig von wetterbedingten Naturkatastrophen heimgesucht. Bisher starben ca. 60 Menschen in den Fluten, wobei es auch zahlreiche Opfer durch Blitzschlag gegeben haben soll. Außerdem ist das Trinkwasser verunreinigt und es besteht Seuchengefahr. Aufgrund des Klimawandels und des steigenden Meeresspiegels, müssen sich in den nächsten zehn Jahren 17% der 160 Millionen Menschen in Bangladesch eine neue Heimat suchen.

Im indischen Bundesland Assam, dass an Bangladesch grenzt, brachen Deiche entlang des Flusses Brahmaputra, wodurch mehr als 5000 Dörfer überflutet wurden. Hunderttausende sind in Notunterkünften untergekommen. Es gab Erdrutsche, die weitere Zerstörungen verursachten.

Zwar ist der Monsun-Regen in Südasien ein normales Phänomen, doch Klimaexperten sind der Meinung, dass sich die Niederschläge aufgrund des Klimawandels verstärken. Langfristig betrachtet könnte es zu Ernte-Ausfällen kommen und eine Hunger-Krise entstehen. Ein weltweites Problem, da durch zunehmende Extremwetter-Ereignisse Ernten und Ackerflächen zerstört werden. Umso dramatischer ist die Lage aufgrund des russischen Ukraine-Krieges, da die Ukraine ein Globalplayer in Sachen Weizenexport ist. Scheinbar ein Umstand, der vor dem Krieg nur wenigen bekannt war.