Mikroseismik am Yellowstone

Im Yellowstone Nationalpark (USA) hat es 2 kleines Schwarmbeben gegeben. Das erste manifestierte sich westlich der Parkgrenze, in der Nähe des Yellowstone Flughafens.  Es wurden 17 Erschütterungen mit geringen Magnituden registriert. Der 2. Erdbebencluster findet sich nordwestlich der Grand Prismatic Spring. Dort wurden bisher 13 Beben registriert. Die Hypozentren liegen in ca. 8 km Tiefe. Mikroseismik ist in Vulkanregionen nicht ungewöhnlich und nicht gleich Grund zur Sorge. Diese Erdbeben stehen wahrscheinlich im Zusammenhang mit Fluid-Bewegungen im Untergrund. sie zeigen, dass der Vulkan als potenziell aktiv eingestuft werden muss, liefern aber noch keine Hinweise auf einen bevorstehenden Vulkanausbruch.

Campi Flegrei mit schwachen Erdbeben

In den letzten Tagen kam es in der Campi Flegrei bei Pozzuoli (Italien) ebenfalls zu einigen Schwachen Erdbeben. In der Nähe der Solfatara ereigneten sich in den letzten 2 Tagen 7 Erdbeben geringer Magnituden. Hier gilt ähnliches wie am Yellowstone: es bewegen sich Fluide im Untergrund, doch als Anzeichen einen bevorstehenden Ausbruchs können sie nicht interpretiert werden. Die Beben deuten an, dass es Magma im Magmenkörper gibt und der Vulkan potenziell aktiv ist.

Am benachbarten Vesuv gab es ebenfalls eine Handvoll schwacher Erdbeben. Hier wurden in den letzten 3 Tagen 12 Mikrobeben aufgezeichnet. Diese zeigen, dass der Vulkan noch lebt, stellen aber keine direkte Bedrohung dar.

Island: Beben unter dem Öræfajökull und am Langjökull

Seismik gab es in den letzten Tagen auch unter dem isländischen Gletschervulkan Öræfajökull. Hier verhält es sich anders als an den beiden oben aufgeführten Caldera-Vulkanen: Die Beben sind stärker und mit Inflation gekoppelt. Sie deuten direkt auf Magmenaufstieg hin. Das Reservoir unter dem Vulkan füllt sich und die isländischen Vulkanen sind davon überzeugt, dass sich der Vulkan auf eine Eruption vorbereitet. Bisher lässt sich allerdings nicht vorhersagen, wann es zu einem Ausbruch kommen wird. Auf jeden Fall übt man den Notfall.

Am Südrand des Gletschers Langjökulls ereignete sich ein seismischer Schwarm. Es wurden 20 Einzelbeben registriert, von denen das Stärkste die Magnitude 2,4 hatte. Die Hypozentren liegen in 5 km Tiefe. Die Beben könnten im Zusammenhang mit Magmatischer Aktivität am Geitland-Vulkansystem liegen.