Livecams und Daten zu Vulkanen weltweit

Hier Links zu Seiten mit Livecams und aktuellen Daten von Vulkanen. Einige Seiten sind extern verlinkt. Bei den internen Seiten findet ihr neben LiveCams auch Seismogramme, Wärmefluss-Daten und VAAC Meldungen. Ich werde versuchen die Liste aktuell zu halten.

Chile

Costa Rica

Ecuador

Guatemala

  • Fuego (Cam und Daten)
  • Pacaya

Indonesien

Island

Italien

Jan Mayen

Japan

La Réunion

Mexiko

Nicaragua

Neuseeland

Peru

Philippinen

  • Mayon

Russland (Kamtschatka)

USA

Vanuatu

Die Adressen der Livecams ändern sich manchmal. Daher kann es sein, dass ein Link mal nicht funktioniert. Es wäre schön, wenn ihr mir eine Mail schicken würdet, falls ihr mal im Nirwana des Internets landet.

An immer mehr Vulkanen gibt es inzwischen Webcams. Besonders gut überwacht sind die Vulkane in zivilisierten Gegenden. Zum Einen hat man hier aufgrund der Bedrohung durch Vulkanausbrüche ein besonders großes Interesse die Feuerberge zu überwachen. Zum Anderen benötigt man für den Betrieb einer Webcam Strom und Zugang zum Internet. An vielen Vulkanen in abgelegenen Regionen fehlt dieses aber. Selbst wenn Strom über Solarzellen vor Ort erzeugt werden kann, stellt die Datenübertragung oft ein Problem dar. Diese Probleme relativieren sich allerdings, je besser die Mobilfunknetze ausgebaut werden.

Bei den eingesetzten Kameras einer Livecam kann es sich um eine einfache Webcam handeln, oder um Netzwerkkameras. Diese sind dann oft steuerbar, so dass Zoomfahrten, oder Schwenks möglich sind. Viele Vulkan-Webcams liefern nur alle 60 Sekunden ein Bild. Bei diesen Kameras wird das Foto per ftp-upload auf einen Server geladen. Richtige streaming-Kameras, die ein vollwertiges Video übertragen sind selten. Die Isländer schaffen es, dass ihre Livecams Video in Echtzeit übertragen. Das funktioniert sogar aus dem Hochland heraus. Grund hierfür dürfte das gut ausgebaute Mobilfunknetz sein. Die Kameras werden bevorzugt in Nähe eines Sendemastes installiert. Bis zum Sendemast kann eine Richtfunkstrecke eingerichtet werden, oder ein Mobiltelefon als Modem benutzt werden. Moderne Richtfunkstrecken werden per wlan eingerichtet. Dabei können Entfernungen von bis zu 2 km überbrückt werden. Verstärkende Zwischenstationen können die Reichweite vergrößern, treiben die Kosten aber auch enorm in die Höhe. Pro Kilometer Reichweite muss man bei einer wlan-Richtfunkstrecke mit 2000 € rechnen.

Der Betrieb einer Vulkan-Livecam ist auf jeden Fall kostenintensiv. Eine Anlage mit Stromversorgung über Batterie und Solarzellen kostet schnell 4000 – 6000 €. Möchte man Video streamen kommen noch Kosten für einen Medienserver hinzu. Allein die Lizenzen der Software für diese Server können 5-stellige Summen kosten. Hinzu kommen Wartungskosten und die Kosten der Datenübertragung.

Traurig ist, dass besonders in weniger entwickelten Ländern viele Vulkan-Livecams nicht lange überleben. Sie werden häufig demoliert und ausgeschlachtet, da praktisch alles bis hin zu Kabeln und Montagemasten wertvoll ist. Ein Beispiel hierfür ist die LiveCam auf Krakatau gewesen. Diese war ca. 3 Monate online, bevor sie Opfer von Metallsammlern wurde. In vielen Ländern fehlt auch das Geld für einen dauerhaften Betrieb und zur Wartung der Anlagen.

Livedaten wie Seismogramme und Wärmestrahlung

Mittlerweile stehen auch immer mehr andere Daten als livestream online. Dazu zählen Seismogramme, Wärmesignaturen, Meldungen über Aschewolken. Einige dieser Daten habe ich auf live-Seiten verschiedener Vulkane zusammengefasst.

Ätna: bald neuer Vulkanausbruch?

Am Ätna auf Sizilien scheint sich ein erneuter paroxysmaler Vulkanausbruch anzukündigen. Seit 2 Tagen gibt der Vulkan gelegentliche Rauchzeichen in Form von Aschewolken und strombolianischer Eruptionen aus dem Neuen Südostkrater.

Ich halte einen erneuten Paroxysmus innerhalb der nächsten Stunden bis Tage für wahrscheinlich. Allerdings sind die Wetterprognosen ungünstig. Trotzdem sollten wir die LiveCams im Auge behalten.

Merapi weiterhin ruhiger

Die Aktivität am indonesischen Vulkan Merapi geht auf verringertem Niveau weiter. Gestern wurde nur noch 1 vulkanisches Beben aufgezeichnet, am Vortag waren es noch 13. Auch die Anzahl pyroklastischer Ströme verringerten sich von 7 auf 1. Am Dienstag wurden 22 Lavalawinen reistriert.

Mittlerweile ist eine neue LiveCam online und die Website des vulkanologischen Observatoriums wurde überarbeitet.

Birger Lühr vom GFZ Potsdam berichtete mir, dass die Vulkanologen vor Ort mit einer lang anhaltenden Eruption rechnen. Auf welchem Niveau sie weitergeht ist indess ungewiss.

Die jetzige eruptive Phase unterscheidet sich von den Ausbrüchen der letzten Jahrzehnte am Merapi durch ihre Explosivität. Wurden in den letzten Jahrzehnten überwiegend Lavadome gebildet, die aus effusiv geförderter Lava entstanden, so kommt es in der jetzigen Eruptionsphase vermehrt zu explosiven Ausbrüchen, die den Lavadom schnell zerstören. Bisher wurden ungefähr 0.14 Kubikkilometer Tephra gefördert. Ich würde den Vulkanausbruch mit einem VEI 3 einschätzen.

Ätna mit neuer LiveCam

Am Ätna auf Sizilien wurden vom INGV zwei neue LiveCams geschaltet. Auf ihnen ist der bereits schneebedeckte Gipfel von der Monangola aus zu sehen. Weiterhin werden seismische Erschütterungen registriert, die auf tiefsitzende Explosionen im Schlot des NE-Kraters hindeuten.