Ätna: Vulkanasche legt Flughafen lahm

Der Ätna stieß heute besonders viel Vulkanasche aus. Das VAAC Toulouse registrierte Asche in gut 4300 m Höhe, also fast 1000 m über den Krater des Ätnas. Der Wind verfrachtete die Aschewolke in südlicher Richtung und damit in Richtung Catania und Flughafen, wo die Asche zu einem Problem wurde. Der Flughafen wurde zwar nicht komplett gesperrt, aber es durften pro Stunde nur 4 Maschinen landen. Für startende Maschinen gab es keine Einschränkungen. Die Asche stammte aus dem Nordostkrater, der sich bereits in den letzten Tagen als Dreckschleuder erwiesen hatte. Während vorgestern besonders viele Erdbeben unter dem Gipfelbereich registriert wurden, waren es seitdem nur sporadische Beben, die den Berg erschütterten. Der Tremor bewegt sich auf mittlerem Niveau seitwärts. Die Alarmstufe für den Flugverkehr steht auf „rot“. Normalerweise dauern diese Eruptionen nicht sehr lange, so dass mit einer baldigen Wiederaufnahme des Flugverkehrs zu rechnen ist.

Mauna Loa: Erdbeben M 3,1

Unter der Caldera ereignete sich heute ein Erdstoß der Magnitude 3,1. Das Epizentrum lag in 41 km Tiefe. Das Beben könnte mit Magmenaufstieg assoziiert gewesen sein. Seit Monaten registrieren die Seismometer Erdstöße unter dem größten Vulkan der Welt. Die meisten Beben konzentrieren sich im Bereich der Gipfelcaldera, oder unter dem Süd-Rift des Vulkans. Der Alarmstatus steht auf „gelb“ und es könnte sich tatsächlich in mittelbarer Zukunft eine Eruption ereignen. Am wahrscheinlichsten ist eine effusive Spalteneruption, bei der Lavafontänen eruptiert werden, die Lavaströme speisen. Ob sich die Spalten auf der Flanke öffnen werden, oder ob sich die Aktivität auf die Caldera beschränken wird ist bisher nicht zu sagen. Möglich wäre auch die Bildung eines Lavasees, so, wie wir ihn Jahrelang am Kilauea gesehen haben.

Kilauea: hohe Seismizität

Lava fließt derzeit nicht am Kilauea, trotzdem registrieren die Seismometer eine hohe Anzahl an Erdbeben unter dem Vulkan. Und auch am benachbarten Mauna Loa bebt es häufig. Ein Schwerpunkt der Seismizität konzentriert sich am Südwest-Rift. Im August setzte ein Schwarmbeben ein, das mittlerweile mehr als 1000 Erschütterungen zählt, inklusive eines Bebens am 8. Oktober, dass eine Magnitude von 4 hatte. Die meisten Hypozentren manifestieren sich in Tiefen von 20-30 km. Noch tiefer liegt eine Zone mit seismischen Tremor, der auf die Bewegung magmatischer Fluide hindeutet. Die Epizentren liegen an der Küste, südöstlich des Ortes Pahala. In einem Artikel von bigislandvideonews.com erklärt HVO Geophysiker Biran Shiro, was es mit den Beben auf sich hat: Wissenschaftliche Untersuchungen ergaben, dass in der Region eine Störungszone liegt, die vom Magma aus dem Erdmantel quasi als Expressbahn benutzt wird. Zugleich scheint es eine Wegkreuzung zu sein, da ein Teil des Magmas den Magmenkörper unter dem Mauna Loa zu speist. Die rege Bebentätigkeit ist also aller Wahrscheinlichkeit nach auf Magmenaufstieg zurückzuführen. Derzeit werden täglich zwischen 10 bis 20 Beben registriert. An manchen Tagen kommen 40 Erschütterungen zusammen. Bereits seit 2015 wurde eine Erhöhung der Bebentätigkeit in dieser Region festgestellt. Zu dieser Zeit begann auch erste Inflation am Mauna Loa. Einen noch stärkeren Schwarm beobachtete man zwischen 1972 und 1975. Also 9 Jahre bevor der größte Vulkan der Erde ausbrach. Innerhalb der letzten 12 Monate hob sich der Gipfelbereich des Mauna Loas um gut 5 cm an. Die Inflation unter Kilauea’s Pu’O’o’o-Krater ist etwa doppelt so hoch.

Stromboli mit zahlreichen Explosionen

Das LGS reduzierte gestern den Aktivitäts-Index des Vulkans Stromboli auf „medium“. Allerdings wurde eine sehr hohe Anzahl an Eruptionen registriert. Sie wird mit 250 angegeben. Auch die Anzahl der VLP-Ereignisse war mit 18,2 am Tag hoch. Allerdings sind die Amplituden gering, das gleiche gilt auch für den Explosionsdruck. Vereinsmitglied Andreas Steinbrenner berichtet vom Stromboli und erlebte gestern ein wahres Eruptions-Feuerwerk. Auch per LiveCam konnte man dieses gut beobachten. Das Foto entstand vom Aussichtspunkt auf 290 m Höhe.

Taifun Hagibis bedroht Japan

Am Wochenende wird in Japan der Landfall eines weiteren starken Taifuns erwartet. Der Wirbelsturm könnte weite Teile des Landes treffen, und die Wetterbehörden drängen die Menschen, sich darauf vorzubereiten. Die Hauptstadt Tokio liegt im Zentrum der berechneten Bahn des Sturms.

Beamte der Meteorologischen Agentur sagten, dass der Taifun Hagibis besonders mächtig geworden ist: es drohen Windgeschwindigkeiten von 270 km/h und starke Regenfälle. An den Küsten werden Sturmfluten erwartet. Der Taifun hat die höchste Kategorie 5 und das Potenzial große Zerstörungen anzurichten und Chaos auszulösen. Zug- und Luftverkehr richten sich auf Betriebsstörungen ein. Schon jetzt wurden Flüge storniert.

Ryuta Kurora von der Japanischen Meteorologischen Agentur sagte in einem Zeitungsinterview: „Der Sturm ist stark und kann viele Teile des Landes treffen. Menschen im ganzen Land und in den Gebieten, die vom letzten Sturm betroffen waren, bleiben bitte in Alarmbereitschaft.“

Die Meteorologen gehen davon aus, dass der Taifun am Freitag in Ostjapan auf Land treffen könnte, bevor er sich am Wochenende weiter nach Norden bewegt.

Bereits heute wehten heftige Winde über den Ogasawara-Inseln. Die See wurde extrem rau und ab Freitag drohen an der Pazifikküste Japans extrem hohe Wellen.

Taifun Hagibis könnte so viel Schaden anrichten, wie der letzte heftige Sturm in der Präfektur Chiba und anderen Gebieten. Er wütete erst im vergangenen Monat.

Selbst der Großraum Tokio könnte betroffen werden. Dort bereiten sich Bahnbetreiber auf das Unwetter vor und planen die Bevölkerung über geänderte Fahrpläne und Störungen zu unterrichten. Das soll über Soziale Medien und Websites geschehen.

Japan ist derzeit Gastgeber der Rugby-Weltmeisterschaft. Die Fans sind besorgt, dass der Taifun dazu führen könnte, dass einige Spiele abgesagt werden, was tatsächlich bereits geschehen ist. Auch das Formel-1-Rennens in Suzuka könnte gestört werden. Die Veranstalter des Rennens zeigen sich besorgt und beobachten die Situation genau.