Tonga: Submarine Eruption

Bei Tonga eruptierte der submarine Vulkan Matis Shoal. In der letzten Woche wurden von dort Dampfwolken gemeldet, die mehrere Kilometer hoch aufgestiegen waren. Piloten sichteten den Dampf auf einer Höhe von 5000 m. Die Wolken enthielten allerdings keine Vulkanasche. In den Medien wurde bereits über das Auftauchen einer neuen Vulkaninsel spekuliert, was bis jetzt allerdings ausblieb.

Bei früheren Eruptionen durchstieß die Spitze des Vulkans allerdings schon die Wasseroberfläche und bildete eine temporäre Insel. Zuletzt geschah das im Jahr 2006. Das neu entstandene Vulkaneiland hielt sich allerdings nur einige Monate. 1995 entstand eine relativ große Insel, die einen Durchmesser von 280 m hatte und 43 m hoch war. In den Jahren 1854 und 1781 wurden ebenfalls Inseln an dieser Stelle gesichtet. Dieses Beispiel zeigt, wie schwer die Geburt einer neuen Vulkaninsel ist. Bis tatsächlich eine stabile Insel entsteht sind zahlreiche Eruptionen nötig. Wobei der Begriff „stabil“ relativ ist. Selbst Anak Krakatau verlor Ende letzten Jahres massiv an Höhe und könnte tatsächlich wieder von der Landkarte verschwinden, wenn sich weitere Erdrutsche erreignen sollten.

Die Region um Matis Shoal stand dieses Jahr bereits in den News, als ein massiver Bimssteinteppich auf dem Ozean entdeckt wurde. Unklar ist, ob der Bims tatsächlich von diesem Vulkan ausging, oder ob ein anderer submariner Vulkan bei Tonga aktiv war. Die Region ist vulkanisch- und seismisch äußerst aktiv, da hier eine Subduktionszone verläuft, die zum zirkumpazifischen Feuergürtel gehört.

Phlegräische Felder: Seismik erhöht

In der letzten Wochen wurden in den Phlegräischen Feldern bei Pozzuoli zahlreiche schwache Erdbeben registriert. Die Seismik war zwar nicht besorgniserregend, lag aber dennoch über dem Mittelwert der letzten Monate. Die Solfatara ist bereits seit 2 Jahren gesperrt. Offizieller Grund war ein Unfall, bei dem mehrere Mitglieder einer Familie in einer Mofetten-Grube ums Leben kamen. Inoffiziell wurde neben einer Zunahme der Seismik ein Ansteigen der Gastemperaturen beobachtet. So gehen immer mehr Wissenschaftler davon aus, dass sich der Calderavulkan der Camp Flegrei langsam auf eine Eruption vorbereitet. Doch wann es dazu kommt, ist bisher nicht zu bestimmen.

Gunung Agung: Ascheausstoß

In unserer FB-Gruppe berichtet Jackie Zwahlen von Aschemissionen am Gunung Agung. Zudem spürten die Anwohner des Vulkans vulkanischen Tremor. Auf einem Video ist zu sehen, wie starker Wind eine dünne Aschefahne die Hänge hinabdrückt. Es ist gut möglich, dass es sich bei den Ascheemissionen um Material handelt, welches bereits abgelagert war und durch den Wind mobilisiert wurde.

Ätna: Abwechslungsreiche Aktivität

In den letzten Tagen war die Aktivität am Ätna relativ hoch und abwechslungsreich. Der Nordostkrater stieß Aschewolken aus. Zeitweise wurde auch glühende Tephra eruptiert, was in den letzten Jahren n´nur selten vorkam. Die Bocca Nuova stimmte in die Aktivität mit ein und erzeugte aus mehreren Schloten strombolianische Eruptionen. Aus dem Intrakraterkegel in der Voragine stiegen ebenfalls Aschewolken auf. Das INGV berichtete gestern sogar davon, dass es am Neuen Südostkrater zu gelegentlichen Asche-Emissionen kam. Somit sind alle 4 Gipfel-Krater aktiv gewesen. Erwähnenswert ist auch ein Erdstoß der Magnitude 3,2, der sich bereits am 18. Oktober ereignete. Er manifestierte sich in eine Tiefe von 9 km in der Nähe des Ortes Milo im Osten des Vulkans. Das Erdbeben wurde von den Anwohnern gespürt und sorgte für Besorgnis. Allerdings war es nun nicht so stark, dass man es mit der Bebenserie Ende letzten Jahres vergleichen könnte.
Heute sieht man auf der Livecam nur Dampfwolken. MIROVA registriert allerdings eine moderate Wärmestrahlung mit einer Leistung von 71 MW. Gestern waren es 146 MW. Das lässt darauf schließen, dass in mindesten einem der Krater glühende Tephra ausgestoßen wird. Der Tremor ist etwas gestiegen. Wie es am Ätna weitergehen wird lässt sich nicht vorhersagen. Am Wahrscheinlichsten erscheint es mir, dass die Gipfeltätigkeit weiter anhält, wobei es durchaus zu größeren Fluktuationen kommen kann. Sie könnte früher, oder später in einer größeren Eruption gipfeln.

Piton de la Fournaise: Seismische Krise

Gestern Abend ereignete sich am Schildvulkan auf La Réunion eine seismische Krise. Sie wurde von em eindringen eines Magmatischen Gangs in das umliegende Gestein ausgelöst. Die Vulkanologen rechneten bereits mit einem bevorstehenden Vulkanausbruch und gaben Alarm. doch 2 Stunden später endete die Tätigkeit, ohne dass es zu einer Eruption gekommen wäre. Allerdings ist das Verhalten des Vulkans nicht ungewöhnlich: bei einigen der letzten Eruptionen stoppte der Magmenaufstieg für einige Tage, bis es dann doch zu einer Eruption kam. So könnte es sich auch diesmal verhalten. Es bleibt also spannend am Fournaise.