
Schwarmbeben östlich des Vulkans Colima durch Bildung eines Magmatischen Gangs verursacht
Der mexikanische Vulkan Colima liegt in der Grenzregion der Bundesstaaten Colima und Jalisco und zeigt wieder Anzeichen des Erwachens: Am 16. April gab es östlich des Vulkans in der Gemeinde Tuxpan ein Schwarmbeben, das laut nun veröffentlichten Untersuchungen von Geowissenschaftlern des Southern University Center (CUSur) der Universität Guadalajara durch eine Magmenintrusion verursacht wurde. Die Forscher betonen, dass es sich nicht um die Vorstufe zur Bildung eines neuen Vulkans handelte, sondern dass sich ein Magmatischer Gang bildete, der seitwärts im Untergrund migrierte. Ich vermute, dass er vom Magmenkörper unter dem Vulkan Colima ausging.
Am 15. April 2025 wurde Los Mazos von einem Beben der Magnitude 4,8 erschüttert, dem am nächsten Tag weitere Erdstöße mit Magnituden im Zweier- und Dreierbereich folgten. Die Forschenden führen diese seismische Abfolge auf den Druck zurück, den aufsteigendes Magma auf Störungen in einer Gesteinsschicht ausübte. Im Extremfall könnte die Gesteinsschicht brechen und Lava austreten.
Die letzte dokumentierte Eruptionsphase am Colima begann im Januar 2013 und dauerte bis März 2017. Zwei Jahre später gab es wahrscheinlich eine phreatische Eruption, die im Verborgenen ablief. Im letzten Jahr wurden bereits vermehrt Erdbeben detektiert und die Alarmstufe auf „Gelb“ erhöht.
Ein weiteres geothermisches Phänomen wurde im Januar in San Marcos Evangelista beobachtet: Dort trat ein Geysir auf, der durch einen unterirdischen Riss in einer tektonisch aktiven Zone entstanden ist. Dabei wurde heißes Wasser durch den Druck aus tonhaltigem Boden an die Oberfläche geschleudert. Zwar könnte dieses Ereignis mit einem Erdbeben in Michoacán zusammenhängen, doch sei es unabhängig vom seismischen Schwarm in Los Mazos.
Hohes geothermisches Potenzial
Die Wissenschaftler fordern, mögliche Bodendeformationen durch geothermische Aktivitäten genau zu beobachten und tektonische Störungen weiter zu erforschen. Gleichzeitig warnen sie die Bevölkerung davor, sich aktiven Geysiren zu nähern, da diese plötzlich heißes Wasser und Dampf ausstoßen können. Trotz der Risiken betonten die Expertinnen und Experten auch das Potenzial der Geothermie für die wirtschaftliche Nutzung in der Region. So sind aktuell zwei Geothermieanlagen in Planung: eine in der oben beschriebenen Region San Marcos am Fuß des Vulkans Colima, eine weitere im Geothermiefeld Cerritos Colorados nahe Guadalajara.
Insgesamt verfügt Mexiko über eine installierte geothermische Leistung von etwa 976 MW, verteilt auf fünf aktive Kraftwerke: Cerro Prieto (Baja California), Los Azufres (Michoacán), Los Humeros (Puebla), Las Tres Vírgenes (Baja California Sur) und Domo San Pedro (Nayarit). Diese Anlagen werden größtenteils von der CFE betrieben.