Axial Seamount – Steckbrief

Axial Seamount – Der aktivste Unterwasservulkan im Nordpazifik

Der Axial Seamount ist ein sichelförmiger Unterwasservulkan im Nordostpazifik, rund 480 km westlich der Küste von Oregon in den USA. Er liegt direkt auf dem Juan-de-Fuca-Rücken, einem mittelozeanischen Spreizungszentrum, wo sich die ozeanische Juan-de-Fuca-Platte von der Pazifischen Platte mit einer Geschwindigkeit von etwa 6 cm pro Jahr entfernt. Gleichzeitig befindet sich unter dem Vulkan der sogenannte Cobb-Hotspot: Hierbei handelt es sich um eine schlauchartige Magmaaufstiegszone, die im tief liegenden Erdmantel ihren Ursprung findet und bis zur Erdkruste hinauf reicht. Seit Millionen von Jahren wandert die Ozeankruste über diesen Hotspot hinweg und es bildete sich eine Kette submariner Vulkane, die als Cobb-Eickelberg-Seamount-Kette bekannt ist. Diese einzigartige Überlagerung von Hotspot und mittelozeanischem Rücken macht den Axial Seamount zu einem geologisch besonders komplexen und aktiven System. Obgleich diese Konstellation nicht wirklich einzigartig ist, denn auch auf Island findet sich die Kombination von divergenter Plattengrenze mit einem Hotspot.

Der Vulkan erhebt sich gut 700 Meter über zentralen Juan-de-Fuca-Rücken. Geht man vom Grund des Ozeans am Fuße des Rückens aus, ist der submarine Vulkan ca. 1100 Meter hoch und sein Gipfel liegt rund 1.400 Meter unter dem Meeresspiegel. Im Zentrum befindet sich eine markante, rechteckige Caldera mit einer Größe von 3 mal 8 Kilometer, die vermutlich vor etwa 31.000 Jahren entstand. Diese Struktur ist nach Südosten hin geöffnet und von bis zu 150 Meter hohen Randverwerfungen begrenzt. Zwei große Riftzonen ziehen sich vom Zentralbereich aus etwa 50 Kilometer nach Nordosten und Südwesten. Die Vulkanflanken sind von zahlreichen Spalten, Kratern, Lavaströmen und kleineren Erhebungen durchzogen, darunter mehrere Kuppeln mit Höhen von 100 bis 300 Meter.




Ein besonderes Merkmal des Axial Seamount ist seine hydrothermale Aktivität. Entlang der Riftzonen und in der Caldera treten sogenannte Black Smoker auf. Hierbei handelt es sich um heiße, mineralreiche Quellen, deren Öffnungen an den Spitzen mehrerer Meter hoher schornsteinähnlicher Türme liegen. Die Quellen fördern bis zu 300 Grad heiße Fluide, die reich an gelösten Metallen sind, die bei Kontakt mit Meerwasser Sulfide bilden und ausfallen. Diese Quellen bilden die Grundlage für einzigartige Ökosysteme in der Tiefsee. Trotz völliger Dunkelheit und extremem Druck leben dort dichte Gemeinschaften spezialisierter Organismen wie Röhrenwürmer, Muscheln, Bakterienmatten und Garnelen, die nicht auf Sonnenlicht, sondern auf chemosynthetische Energiequellen angewiesen sind. In vergleichbaren Ökosystemen könnte die Wiege des Lebens auf der Erde liegen.

Petrografisch besteht der Axial Seamount hauptsächlich aus tholeiitischen Basalten, wie sie für ozeanische Rücken typisch sind. Diese enthalten vor allem Plagioklas, Klinopyroxen und Olivin. Kissenlaven sind weit verbreitet, insbesondere entlang der Calderawände. Die Zusammensetzung der Laven weist darauf hin, dass sie aus relativ homogenem, wenig differenziertem Magma stammen – ein Hinweis auf eine vergleichsweise direkte Verbindung zwischen Mantelquelle und Oberfläche.

Die jüngste Eruptionsgeschichte des Axial Seamount ist außergewöhnlich gut dokumentiert. Die Ausbrüche von 1998, 2011 und 2015 konnten dank seismischer Messnetze, Drucksensoren und Tauchrobotern genau überwacht und kartiert werden. Dabei entstanden neue Lavaströme mit Dicken von bis zu 13 m und Breiten von über 1,5 km. Diese Eruptionen begruben mehrfach zuvor installierte Instrumente und bestätigten, dass der Vulkan gegenwärtig das aktivste Eruptionszentrum im gesamten Nordpazifik ist. Frühere Ausbrüche lassen sich durch radiometrische Datierungen bis ins 5. Jahrhundert n. Chr. zurückverfolgen.

Der Axial Seamount ist ein herausragendes Beispiel für die Dynamik ozeanischer Vulkansysteme und bietet durch seine Zugänglichkeit, Aktivität und instrumentelle Überwachung einmalige Einblicke in submarine Vulkangeologie, Tektonik und Tiefseeökologie.

Kilauea auf Hawaii: Ausbruch Nr. 21

Die 21. eruptive Episode am Kilauea fördert hohe Lavafontäne – Pausenintervall dauerte nur 5 Tage

Heute Nacht begann am Kilauea auf Hawaii die 21. eruptive Episode des Ausbruchs, der bereits am 23. Dezember 2024 begann. Die Lavafontänen-Tätigkeit startete gegen 1:45 Uhr UTC durch, auf Hawaii war es erst Sonntagnachmittag 12:45 Uhr Ortszeit. Innerhalb einer halben Stunde baute sich eine über 150 m hohe Lavafontäne auf, die in ihrer Hochphase auch mal 200 m hoch wurde. Da es windig war, wurde die hochschießende Lavafontäne zur Seite gedrückt, so dass eine eindrucksvolle Kaskade entstand. Dort, wo die Schmelze auf den Boden krachte, entstand nicht nur ein Lavastrom, sondern das umliegende Material wurde fragmentiert und wirbelte als braune Aschewolke auf. Die Lava bedeckte schnell einen Teil des Halemaʻumaʻu-Kraters.

Dem Ausbruch gingen knapp fünf Stunden schwächerer Aktivität voraus, geprägt durch Gasaustritte, kuppelförmige Fontänen und unregelmäßige Lavaüberläufe. Mit Beginn der anhaltenden Fontänen zeigte sich ein starker Tremoranstieg und der typische Wechsel der Gipfelneigung von Inflation zu Deflation.

Das Neigungsmessgerät Uēkahuna (UWD) registrierte in der Inflationsphase während der Pause eine Neigungsänderung von sieben Mikroradian. Mit Einsetzen der Lavafontänentätigkeit begann die Hangneigung wieder schnell zu fallen. Schaut man sich das Langzeitdiagramm an, erkennt man, dass trotz des Abbaus der Hebung durch die Eruptionen ein kleines Plus an Hebung übrig bleibt. Im Speichersystem verbleibt immer eine kleine Menge Restschmelze.

Neben Lava setzt der Vulkan auch große Mengen an Gas und Partikeln frei. Die Schwefeldioxid-Emissionen liegen derzeit bei geschätzten 50.000 Tonnen pro Tag. Begleitet wird die Aktivität von der Freisetzung von Tephra und feinen Fasern aus vulkanischen Glas, bekannt als Peles Haar. Die vorherrschenden Nordostwinde treiben diese vulkanischen Produkte südwestlich aus dem Kraterbereich, weg von den Hauptbeobachtungszonen und bewohnten Gebieten.




Die Behörden beobachten die Situation aufmerksam. Der Zugang zum Gipfelbereich ist weiterhin stark eingeschränkt, um Besucher vor möglichen Gefahren durch explosive Aktivität, Gasemissionen und Lavabewegungen zu schützen. Der Zugang zur Besucherterrasse am Overlook ist allerdings frei.

Der Kilauea ist der wohl aktivste Vulkan der Welt und fördert dünnflüssige Lava, die entweder Lavaseen bildet, oder in Fontänen oder Lavaströmen austritt. Dabei ist die Lava so dünnflüssig und heiß, dass sie manchmal bis zum Meer fließt. In der aktuellen Eruptionsphase wechseln sich eruptive Episoden mit Pausen ab – letztere dauern teils weniger als 24 Stunden, teils bis zu 12 Tage, wobei das letzte Pausenintervall nur 5 Tage betrug. Die aktiven Phasen erstrecken sich über Zeiträume von 13 Stunden bis zu acht Tagen.