Japan: Starkes Erdbeben Mw 6,1 im Norden

Starkes Erdbeben der Magnitude Mw 6,1 vor der Nordostküste von Hokkaido – Beben auch im Süden von Japan

Datum: 21.06.2025 | Zeit: 21:23:19 UTC | Koordinaten:  43.024 ; 146.307 | Tiefe: 20 km | Mw 6,1

Ein starkes Erdbeben der Magnitude 6,1 manifestierte sich gestern Abend um 21:23:19 Uhr UTC vor der Nordostküste von Hokkaidō im Norden Japans. Das Epizentrum befand sich 68 Kilometer ostsüdöstlich von Nemuro in einer Tiefe von 20 Kilometern. Es gab fünf Nachbeben mit Magnituden im Viererbereich. Diese Daten stammen vom EMSC. Das GFZ gab die Tiefe mit 10 Kilometern an.

Erdbeben vor Japan. © EMSC

Schäden wurden nicht gemeldet, doch der Erdstoß war in einem Umkreis von mehr als 130 Kilometern wahrnehmbar. Beim EMSC ging nur eine Wahrnehmungsmeldung ein: Sie stammt aus Yuzhno-Kurilsk, einem Ort auf den zu Russland gehörenden Kurilen, rund 130 Kilometer vom Epizentrum entfernt. Der Bebenzeuge beschrieb den Erdstoß als stark. Auch die Nachbeben konnten gespürt werden, fielen jedoch deutlich schwächer aus.

Tektonisch betrachtet standen die Erschütterungen im Zusammenhang mit der Subduktion am Kurilengraben. An der 2.250 Kilometer langen und bis zu 10.542 Meter tiefen Tiefseerinne im nordwestlichen Teil des Pazifischen Ozeans wird die Pazifikplatte unter die Ochotsk-Kleinplatte subduziert, die dem Eurasischen Kontinent vorgelagert ist. Bei diesem Prozess gelangt die abtauchende Platte bis in den oberen Erdmantel, wo sie recycelt wird. In der Erdkruste entstehen durch das Abtauchen Spannungen, die sich in Erdbeben entladen.



Schwarmbeben nahe Suwanosejima

Der grob nordost-südwestlich verlaufende Kurilengraben knickt vor Hokkaidō in Richtung Süden ab und geht in den Japangraben über. Dieser ist wiederum mit dem Ryukyu-Graben assoziiert, der leicht seitlich versetzt im Süden des japanischen Archipels verläuft und dort für die vulkanische Entstehung des gleichnamigen Inselbogens verantwortlich ist. Am Ryukyu-Archipel ereignete sich in den letzten 24 Stunden ein Erdbebenschwarm, der bislang aus 19 Erschütterungen mit Magnituden zwischen 5,1 und 3,2 bestand. Die Tiefen werden mit 10 Kilometern angegeben. Die Epizentren lagen in einem Gebiet 107 Kilometer nordnordwestlich von Naze. Dieses Schwarmbeben ist von besonderem Interesse, da es sich etwa 45 Kilometer südwestlich des Inselvulkans Suwanosejima ereignete.

USA: Tornado tötete 3 Personen in North Dakota

3 Todesopfer durch Tornado in North Dakota – schwere Verwüstungen um Enderlin

Fago, 22.06.2025Fünf Tage nach den letzten Tornados in Nebraska wüteten nun weitere dieser Wirbelstürme im US-Bundesstaat North Dakota und richteten bei der Ortschaft Enderlin starke Verwüstungen an. Doch anders als es am 17. Juni der Fall gewesen war, als keine Menschen zu Schaden kamen, starben diesmal 3 Personen.

Tornado in North Dakota

Enderlin ist eine kleine Gemeinde im ländlichen Cass County mit nur 881 Einwohnern, die 96 Kilometer südwestlich von Fargo liegt. Der Tornado, der infolge eines Unwetters aus einer Superzelle hervorging, richtete starke Gebäudeschäden an und unterbrach die Stromversorgung für zehntausende Haushalte. Das Unwetter brachte noch weitere Tornados hervor und galt als eines der schlimmsten der vergangenen Jahre in der Region.

Wie das Sheriffbüro von Cass County mitteilte, wurden zwei Männer nahe einem zerstörten Haus nahe Enderlin von Sturmjägern tot aufgefunden. Eine dritte Person wurde wenig später von der örtlichen Feuerwehr geborgen.

Sheriff Jesse Jahner betonte, dass viele Anwohner im Schlaf überrascht wurden und kaum Zeit zur Vorbereitung hatten. Die Zahl der Verletzten blieb vergleichsweise gering, doch der Sachschaden ist enorm. Nach Angaben der Feuerwehr wurden mindestens zehn Wohnhäuser zerstört, auch Viehbestände gingen verloren.

Der Nationale Wetterdienst bestätigte, dass ein EF-3-Tornado das Gebiet östlich von Enderlin traf. Insgesamt wurden drei Tornados in North Dakota nach ersten Einschätzungen registriert – zwei davon erreichten die Stärken EF-2 und EF-3.

Neben North Dakota war auch der Norden von Minnesota betroffen. In Bemidji verursachten Windböen von über 160 km/h erhebliche Schäden. Zahlreiche Bäume stürzten um, Fahrzeuge blieben in überfluteten Straßen stecken. Am Samstagmittag waren laut PowerOutage.us rund 47.000 Haushalte in beiden Bundesstaaten ohne Strom.

Der Wetterdienst warnte vor weiteren Unwettern in der Region. Neben schweren Gewittern mit Hagel sei auch mit weiteren Tornados zu rechnen.

North Dakota liegt am nördlichen Rand der sogenannten Tornado Alley, wird aber nicht zum Kerngebiet gezählt. Demnach ist das Tornadorisiko hier deutlich geringer als in der Kernzone der Tornado Alley, in der sich die Bundesstaaten Kansas, Nebraska, Oklahoma, Texas und Teile von South Dakota befinden. Doch wie man gesehen hat, kann es auch in North Dakota zu verheerenden Tornados kommen. Sie entstehen meistens, wenn in den Sommermonaten feuchtwarme Luft aus dem Süden auf kühle Luftmassen aus dem Norden trifft.

In den USA kündigt sich auch bereits die erste Hitzewelle des Jahres an, von der vor allem der Mittlere Westen und die Ostküste betroffen werden sollen. Für gut 140 Millionen Menschen könnte es Hitzealarm geben.