Popocatepetl: Weitere Fotos zeigen glühende Lavamasse im Krater

Fotos vom Krater des Popocatépetl enthüllen Lavadom – Tremor rückläufig

Der Popocatépetl in Mexiko bleibt aktiv. Die Tätigkeit wird von Explosionen dominiert, die Eruptionswolken bis auf 6100 m Höhe fördern, wie den VONA-Warnungen vom VAAC Washington zu entnehmen ist. Darüber hinaus wird der Schlot von einer glühenden Lavamasse verstopft, die Charakteristika eines flachen Doms aufweist, wie man auf neuen Aufnahmen erkennen kann.

Die Fotos wurden in den letzten Tagen in den sozialen Medien geteilt. Eines der Bilder soll von einer Drohne aus aufgenommen sein, was ich allerdings für Quatsch halte, da die Aufnahme von einem deutlich höher fliegenden Flugzeug ausgemacht sein muss: Drohnen und auch Hubschrauber fliegen normalerweise nicht auf mehr als 6000 m Höhe, da dort die Luft für die Rotoren zu dünn ist. Die Bilder zeigen eine glühende Lavamasse, die ich nicht so recht als Lavadom bezeichnen möchte, denn es könnte sich auch einfach um glühende Lava handeln, die im Schlot steht und darauf wartet, von Explosionen fragmentiert und ausgestoßen zu werden. Entgegen landläufiger Annahme handelt es sich nicht bei jedem Förderschlot um ein freies Rohr, denn oft steht Lava im Schlot, wobei sie tatsächlich in den wenigsten Fällen oberflächlich glüht. Am Stromboli oder Dukono fällt auch bereits ausgestoßene Schlacke oft zurück in den Schlot und sammelt sich in diesem an, so dass es zu einem Jojo-Effekt kommt, bei dem die Explosionen nicht nur frische Lava fördern, sondern auch welche, die bereits mehrfach eruptiert wurden.

Obwohl sich der Schlot verstopft zeigt, ist der Tremor in den letzten Tagen zurückgegangen. Gestern wurde zwar noch Tremor mit einer Gesamtdauer von 220 Minuten aufgezeichnet, doch seit dem Wochenende hat sich die Dauer halbiert. CENAPRED meldet zudem 90 Exhalationen. Hier gab es fast eine Verdopplung der Anzahl, so dass es naheliegt, dass sich die Verstopfung ein wenig löste.

Island: Erdbebenschwarm bei Reykjanestá

Thermalgebiet Gunnuhver auf Island. © Marc Szeglat

Schwarmbeben erschüttert Westspitze von Reykjanes auf Island – Seismizität bei Krysúvik bleibt hoch

Heute Morgen bebt es erneut vor der Westspitze der Reykjanes-Halbinsel, allerdings deutlich näher an der Küste, als es letzte Woche der Fall gewesen war. Der Erdbebenschwarm begann gegen 07:00 UTC. Eine Stunde später manifestierte sich der stärkste Erdstoß der Sequenz. Er hatte eine Magnitude von 2,1 und ein Hypozentrum in 6 Kilometer Tiefe. Das Epizentrum wurde 5,5 km westlich von Reykjanestá verortet. Der Ort ist wegen seines markanten Leuchtturms bekannt und liegt in unmittelbarer Nähe zum Thermalfeld von Gunnuhver.

Erdbeben westlich von Reykjanestá manifestieren sich am mittelatlantischen Rücken, der hier auf Island trifft und sich in den beiden Riftzonen der Insel fortsetzt. Obgleich es sich meistens um tektonische Erdbeben handelt, können sie mit Magmeintrusionen im Zusammenhang stehen. In den letzten Jahren sahen wir hier häufig Schwarmbeben, wenn sich der Druck im Svartsengigebiet erhöht. Die Beben treten bei Reykjanestá meistens 2 bis 3 Wochen vor einer Erhöhung der Erdbebentätigkeit bei Svartsengi auf. Dort setzt sich die Bodenhebung unverändert fort und summierte sich an der Messstation SKSH seit Ende der letzten Eruption auf fast 150 mm. Es fehlen noch etwa 100 mm bis zur Parität der maximalen Bodenhebung vor der letzten Eruption, die in gut 6 Wochen erreicht sein dürfte.

Erdbeben und Bodendeformationen gab es in den letzten Stunden auch im Krysúvik-System, wo sich der Boden senkt. Die letzten Messdaten deuten allerdings auf eine Stagnation der Subsidenz hin.

Insgesamt gab es in den letzten 2 Tagen 79 Erdbeben auf der Reykjanes-Halbinsel. Da beide Schwarmbeben anhalten ist die Tendenz steigend.

Ein weiterer Bebenspot liegt unter dem Myrdalsjökull und der Katla, wo es ebenfalls zu einigen Erschütterungen mit Magnituden im Zweierbereich gekommen ist. Der Graph der GNSS-Messstation AUST beschreibt hier einen interessanten Zickzack-Kurs zwischen Hebung und Senkung und es ist unklar, ob es tatsächlich einen schnellen Wechsel zwischen Inflation und Deflation gibt (wie man es von Hawaii kennt) oder ob es sich um ein anderes Phänomen handelt.

Meakan: Anhebung der Alarmstufe auf „Gelb“

Meakan-dake: Vulkanwarnstufe auf 2 (Gelb) angehoben – Sperrzone rund um Krater eingerichtet

Nachdem der Meakan auf Hokkaido am Wochenende anfing, Asche zu emittieren, rückte der bis dahin ruhende Meakan auf Hokkaido in den Fokus der japanischen Vulkanologen. Felduntersuchungen zeigten, dass es zu morphologischen Änderungen im Krater kam: Der kleine Kratersee war verschwunden und eine neue Fumarole entstanden, die eine massive Dampfwolke ausstößt. Auch andere Fumarolen steigerten ihre Aktivität. Überwachungsinstrumente zeigten nicht nur eine Steigerung der Seismizität, sondern auch eine Versteilung der Hangneigung, was auf eine Magmenintrusion hindeutet. Aufgrund dieser Phänomenologie wurde die Warnstufe von „1“ auf „2“ angehoben.

Veränderungen im Meakan-dake. © JMA

Gemäß den Farbcodes der Vulkanwarnampel ist Stufe 1 mit dem Farbcode „Grün“ gleichzusetzen. Das heißt, dass ein Vulkan erste Anzeichen der Unruhe zeigt und unter besonderer Beobachtung steht. Zugangsbeschränkungen gibt es in der Regel noch nicht, obgleich sich nicht alle Observatorien daran halten. Ein Beispiel hierfür sind die Philippinen, bei denen der Taal auf „1“ steht, der Zugang zu Volcano Island aber gesperrt ist. Meiner Meinung nach gehört die Alarmstufe am Taal aber auf „2“ gesetzt.

Am Meakan wurden mit der Erhöhung der Alarmstufe jedenfalls auch die Zugangsbeschränkungen angehoben. Das Sapporo Regionale Meteorologische Observatorium teilte mit, dass der Zugang zum Gebiet rund um den Ponmachineshiri-Krater ab sofort verboten ist.

Nach Angaben der Behörde kann es jederzeit zu einem Ausbruch kommen. Besonders gefährdet ist der Umkreis von etwa 500 Metern um den Ponmachineshiri-Krater. Dort könnten bei einer plötzlichen Eruption große vulkanische Gesteinsbrocken in einer ballistischen Flugbahn weggeschleudert werden.

Die Behörden rufen Wanderer und Anwohner auf, das Sperrgebiet strikt zu meiden und den Anweisungen der lokalen Sicherheitskräfte Folge zu leisten. Auf der windabgewandten Seite des Berges ist zudem mit Aschefall und kleinen Schlackenpartikeln zu rechnen, die je nach Windrichtung auch in größerer Entfernung niedergehen können.

Mount Meakan ist ein aktiver Stratovulkan und Teil der Akan-Vulkangruppe im Akan-Mashu-Nationalpark. Seine letzte größere Eruption ereignete sich im Jahr 2008, damals mit kleineren Ascheausstößen. Die aktuelle Entwicklung wird von Vulkanologen aufmerksam überwacht.

Santorin: Spürbares Erdbeben Mb 4,4 nordöstlich der Insel

Erneut mittelstarkes Erdbeben nordöstlich von Santorin – erste Studien online

Datum: 15.09.2025 | Zeit: 03:53:24 UTC | Koordinaten: 36.670 ; 25.740 | Tiefe: 6 km | Mb 4,4

Heute Nacht manifestierte sich um 03:53:26 Uhr UTC ein Erdbeben Mb 4,4 im Seegebiet nordöstlich der griechischen Vulkaninsel Santorin. Das Epizentrum lag kurz vor der Küste der kleinen Insel Anhydros, die bereits während der seismischen Krise zwischen Januar und April im Fokus des Geschehens stand. Der Erdbebenherd lag in nur 6 Kilometern Tiefe und damit in einer Region der Erdkruste, in der Magmaansammlungen typisch sind. Zudem gab es morgens einen zweiten Erdstoß Mb 3,3 in 16 Kilometern Tiefe. Das stärkere Erdbeben wurde auf Santorin deutlich gespürt.
Während der seismischen Krise im Winter wurden mehr als 20.000 Erdbeben registriert. Das stärkste Erdbeben hatte eine Magnitude von 5,2. Tausende Bewohner von Santorin verließen die Insel aus Angst, dass noch stärkere Erdbeben oder ein Vulkanausbruch generiert werden könnten. Die Ursache der Erdbeben wurde unter Wissenschaftlern kontrovers diskutiert: Während eine Fraktion meinte, die Beben seien rein tektonischen Ursprungs, ging eine andere Wissenschaftlergruppe davon aus, dass eine Magmenintrusion beim Unterwasservulkan Kolumbos die Ursache für die Beben war. Forscher reisten in das Gebiet, um neue Studien durchzuführen und dem Untergrund das Geheimnis um die Beben zu entreißen. Doch bis jetzt wurden keine neuen Erkenntnisse hierzu bekannt.

Allerdings gibt es die Vorabveröffentlichung einer Studie, die die Situation auf Santorin bis kurz vor dem Einsetzen der seismischen Krise beleuchtet. Die Forscher kamen zu dem Schluss, dass es in der Caldera selbst zu einer Magmenintrusion gekommen war. Sie werteten GNSS-Daten und InSAR-Messungen zwischen 2023 und Januar 2025 aus, die zeigen, dass sich der Boden besonders in der nördlichen Caldera gehoben hatte. Zudem gab es mehrere Schwarmbeben entlang der Nea-Kameni-Linie. Sie entdeckten einen Magmakörper mit einem Volumen von 6 Millionen Kubikmetern, der sich der Erdoberfläche innerhalb von 6 Monaten bis auf 3,4 Kilometer Tiefe genähert hat. Die Ereignisse ähnelten jenen der Hebungsphase von 2011–2012. Möglicherweise war dieser Magmakörper ursächlich an der Seismischen Krise beteilig, denn mit Einsetzen der Erdbeben wurde auf Santorin eine Bodensenkung festgestellt.

Die Forscher kommen zu dem Schluss, dass der Ausbau der Echtzeitüberwachung des Calderavulkans notwendig ist. (Quelle: AGU)

Mittelmeer: Erdbeben Mw 5,1

Mittelstarkes Erdbeben Mw 5,1 erschüttert Mittelmeer zwischen Sizilien und Libyen

Datum: 15.09.2025 | Zeit: 09:55:12 UTC | Koordinaten: 34.389 ; 16.368 | Tiefe: 10 km | Mw 5,1

Im südlichen Mittelmeer zwischen Sizilien und Libyen ereignete sich heute Vormittag um 09:55:12 UTC ein mittelstarkes Erdbeben der Magnitude 5,2. Das Hypozentrum wurde in 10 Kilometern Tiefe festgelegt, da es sich um ein flaches Beben handelte, dessen Tiefe nicht exakt bestimmt werden konnte. Das Epizentrum wurde vom GFZ/EMSC 241 km südöstlich von Birkirkara, einem Ort auf Malta, verortet. Auf der Insel konnte der Erdstoß deutlich gespürt werden und es liegen entsprechende Wahrnehmungsmeldungen vor. Schäden wurden nicht gemeldet.

Tektonisch betrachtet stand das Beben mit der Subduktion der afrikanischen Platte unter jener Eurasiens im Zusammenhang. Die Plattenkollision generierte aber nicht nur die Subduktionszone, sondern auch mehrere Riftsysteme bzw. eine Host-und-Graben-Struktur südlich von Malta. Hierzu zählen der Maltagraben und das Pantelleria-Rift-System und die Medina-Ridge, die südöstlich von Malta liegt. In der Nähe dieses Rifts manifestierte sich der aktuelle Erdstoß, der sich aber nicht direkt einer bekannten Störungszone zuordnen lässt. Möglicherweise wurde nicht nur das Hypozentrum nicht genau lokalisiert, sondern auch das Epizentrum.

Apropos Sizilien: Die Erdbebentätigkeit am Ätna hat in den letzten Tagen wieder zugenommen und befindet sich auf normalem Niveau. Im Zuge der letzten effusiven Eruption war die Seismizität gegen Null gegangen. Nachdem der Tremor nach Eruptionsende bis in den grünen Bereich abgestürzt war, berappelte er sich aktuell wieder und bewegt sich mit leicht steigender Tendenz im gelben Bereich. Der Magmenspeicher unter dem Vulkan scheint sich bereits wieder aufzuladen, was Spannungen an den Störungszonen verursacht.

Auch bei den Liparischen Inseln und insbesondere im Areal von Vulcano hat es weitere Erdbeben gegeben. Ich finde die Entwicklung hier äußerst spannend. Ich halte es für durchaus möglich, dass sich hier langfristig betrachtet doch noch ein Vulkanausbruch zusammenbraut.

Sabancaya: Erhöhung der Alarmstufe auf Orange

Nach Eruption mit pyroklastischem Strom: Erhöhung der Alarmstufe am Sabancaya

Der peruanische Vulkan Sabancaya ist mit einer Gipfelhöhe von 5976 m der welthöchste Vulkan, der in Eruption begriffen ist. Nach einer relativ ruhigen Phase steigerte er in den letzten Tagen seine Aktivität so sehr, dass die Vulkanologen vom IGPN die Alarmstufe von „Gelb“ auf „Orange“ erhöhten. Der Erhöhung war eine stärkere Eruption vorausgegangen, bei der Vulkanasche 5000 m über Kraterhöhe aufstieg und sogar pyroklastische Dichteströme entstanden. Bei der Eruption könnte es sich um einen Schloträumer gehandelt haben. Außerdem steigerte sich die Seismizität signifikant.

Sat-Pic-Sabancaya. © Copernicus

Die Eruption manifestierte sich am 13. September und löste eine VONA-Warnung beim VAAC Buenos Aires aus. Peruanischen Medienberichten zufolge erklärte Katherine Vargas, Koordinatorin des Nationalen Vulkanologischen Zentrums, dass für die Bezirke Huambo, Huanca und mehrere umliegende Orte eine Aschefallwarnung ausgegeben wurde.

Auch heute gab es Ascheeruptionen, die Vulkanasche bis auf eine Höhe von 8200 m förderten, was ca. 2200 m über Kraterhöhe entspricht.

Die Steigerung der Seismizität deutet an, dass vermehrt Magma aufsteigt, was letztendlich auch zu Bodendeformationen führt. Als ich zuletzt im Juni 2024 über den Sabancaya berichtete, bereitete ein Dom Sorgen, der im Krater wuchs. Dass bei der Eruption am Samstag pyroklastische Ströme generiert wurden, ist ein Indiz dafür, dass der Dom inzwischen über den Kraterrand hinaus gewachsen sein könnte. Seit Dezember letzten Jahres gab es aber keine Meldungen von thermischen Anomalien mehr, was zur Vermutung führt, dass das Domwachstum damals endete. Heute wurde zum ersten Mal wieder ein schwaches thermisches Signal mit 6 MW Leistung registriert.

Die Alarmstufe Orange signalisiert eine deutliche Steigerung der vulkanischen Aktivität. Sie ist gekennzeichnet durch häufige Explosionen, anhaltende Ascheemissionen und Erdbeben, die mit dem Eruptionsprozess in Zusammenhang stehen. Die Vulkanologen überwachen den Sabancaya von ihrem Hauptsitz in Arequipa aus und liefern in Echtzeit Daten und Warnungen zum Schutz der Bevölkerung.

Der Sabancaya gilt als der zweitaktivste Vulkan Perus. In seiner Geschichte kam es immer wieder zu Explosionen mit Ausstoß von Gasen, Asche und Gesteinsfragmenten – weshalb er zu den am stärksten überwachten Vulkanen im Süden des Landes zählt.

Kanlaon: Lage spitzt sich wieder zu

Erhöhte seismische Aktivität am Vulkan Kanlaon – Behörden rufen zu Wachsamkeit auf und bereiten Evakuierungen vor

Nachdem es in den letzten Wochen vergleichsweise ruhig um den Kanlaon bestellt war, spitzt sich die Situation erneut zu. Die seismische Aktivität am Vulkan auf der Philippineninsel Negros hat sich seit gestern weiter deutlich verstärkt.

Kanlaon aus der Luft

Das Philippinische Institut für Vulkanologie und Seismologie (PHILVOLCS) registrierte allein am Sonntag zwischen 0:00 und 8:00 Uhr 72 vulkanisch-tektonische Erdbeben (VT-Beben) mit Magnituden zwischen ML 0,8 und ML 3,6. Die Herdtiefen befanden sich in 0 bis 12 Kilometern unter der Nordwestflanke des Vulkans. Die stärksten Beben wurden in La Carlota City und Canlaon City mit der Intensität I verspürt.

Vulkanotektonische Erdbeben entstehen durch Gesteinsbrüche infolge von Fluidaufstieg. Ihre Zunahme deutet darauf hin, dass aufsteigendes Magma oder magmatische Gase Spannungen im Untergrund erzeugen und sich einen Weg zur Oberfläche bahnen. Die Schwefeldioxid-Emissionen (SO₂) aus dem Gipfelkrater lagen am Samstag mit 2.338 Tonnen pro Tag nahe dem mittleren Wert von 2.417 Tonnen pro Tag, der seit Jahresbeginn registriert wird. Die Vulkanologen spekulieren trotzdem über eine Blockierung der Gasfreisetzung, die zu Druckaufbau und Aufwölbung des Vulkans führt, was als mögliches Vorzeichen für eine sich anbahnende explosive Eruption interpretiert wird.

Das Amt für Zivilschutz rief die lokalen Behörden am Sonntag auf, wachsam zu bleiben und Evakuierungsmaßnahmen vorzubereiten. Gegenüber lokalen Medien erklärte Gouverneur Eugenio Jose Lacson „Wir stehen in engem Kontakt mit PHILVOLCS. Alarmstufe 2 bleibt bestehen, und die betroffenen Katastrophenschutzbüros sind in Alarmbereitschaft.“

PHILVOLCS warnt, dass die anhaltend hohe seismische Aktivität das Risiko von phreatischen Eruptionen oder mittelstarken magmatischen Explosionen am Gipfelkrater erhöhen könnte. Solche Ereignisse könnten pyroklastische Dichteströme und Ascheregen nebst Steinschlag auslösen.

Die Behörden raten der Bevölkerung, die vier Kilometer weite permanente Gefahrenzone unbedingt zu meiden und sich bei Wohnsitz innerhalb eines sechs Kilometer weiten Umkreises auf mögliche Evakuierungen vorzubereiten. Auch bei starken Regenfällen sei mit Laharen und schlammigen Abflüssen in den Entwässerungskanälen des Vulkans zu rechnen.

Zivilluftfahrtbehörden warnen außerdem Piloten davor, den Luftraum in Gipfelnähe zu durchqueren, da Aschewolken eine Gefahr für den Flugverkehr darstellen können.

USA 2025: Yosemite Nationalpark und Lake Tahoe

Reisebericht zum USA-Roadtrip 2025: Yosemite Nationalpark und Lake Tahoe

Nachdem wir aufgrund unserer Probleme mit dem gemieteten Wohnmobil einen etwas holperigen Start unseres Roadtrips erlebten, fuhren wir ohne weitere Probleme von San Francisco aus in Richtung Yosemite-Nationalpark. Obwohl ich schon einige Male durch den Westen der USA reiste, wundere ich mich jedes Mal aufs Neue darüber, wie schnell die urbanen Landschaften der Metropole in ländliche Gegenden übergehen, in denen intensive Landwirtschaft betrieben wird. Im Falle von San Francisco durchquert man Täler, in denen Obstplantagen vorherrschen und Wein angebaut wird. Mit Erreichen der ersten Höhenzüge der Sierra Nevada weicht die Agrarlandschaft und geht in ausgedehnte Wälder über. Typischerweise wachsen hier Kiefern, Tannen und Zedern, aber es gibt auch Laubbäume wie Birken, Eichen und Zitterpappeln, wobei sich die Vegetation stark nach der Höhenlagen gegliedert ist.




Nach einer fast vierstündigen Fahrt erreichten wir am Spätnachmittag den Nationalpark. Da die Campingplätze im Park bereits alle belegt waren, suchten wir uns einen Platz an einem der letzten privatgeführten Plätze in einem Flusstal vor dem Parkeingang. Hier ging es für amerikanische Verhältnisse ungewöhnlich eng und laut zu und ich wunderte mich über all den Qualm der von den Lagerfeuern aufstieg, die trotz Trockenheit und erhöhter Waldbrandgefahr überall loderten.

Die Nacht währte kurz, denn bereits kurz nach fünf klingelte der Wecker erbarmungslos, denn wir mussten bis um 6 Uhr die Nationalparkgrenze passiert haben, da wir keine Vorabreservierung für den Eintritt in den hochfrequentierten Nationalpark hatten. Zu allem Überfluss verfuhr ich mich auf dem Weg zur Hauptstraße in dem Gewirr aus Pisten, das am Campingplatz begann und gerne von Offroadfahrern genutzt wurde, die hier tagsüber mit ihren ATVs unterwegs waren, so dass wir erst kurz vor knapp den Parkeingang passierten. Tatsächlich sparten wir uns so auch den Parkeintritt von 35 USD.

Bildergalerie: Family-Shooting am Half Dome

Zum Sonnenaufgang war es im Nationalpark noch leer und wir fuhren in Richtung Yosemite Valley, genossen bei einigen Stopps und Spaziergängen Stille und Aussicht in einer der großartigsten Berglandschaften der USA. Der Wind säuselte in den Gipfeln der Tannen, Bäche plätscherten und Wasserfälle rauschten. Als besonders beeindruckend empfand ich die Spiegelungen von El Capitan im Wasser des Merced-Rivers, der das Tal in zwei Hälften teilte. Apropos Hälften: Den legendären Half Dome sahen wir von hier aus nicht, doch nach einem Frühstück in der Lodge machten wir uns auf den Weg zum Glacier Point, von dem aus man nicht nur den Half Dome sieht, sondern einen tollen Blick über das gesamte Tal hat. Glacier Point legt nahe, dass es hier mal einen Gletscher gegeben haben muss. Tatsächlich wurde das U-förmige Yosemite Valley während der Eiszeit von Gletschern geformt. Ihre Schleifspuren sind noch heute stellenweise auf dem Granit zu sehen, der während der Kreidezeit entstand, als Magmenkörper in die Erdkruste intrudierten und dort erstarrten. Sie wurden in Jahrmillionen der Erosion freigelegt und bilden heute die bis zu 1000 m hohen Steilwände, die bei Kletterern aus aller Welt bekannt und beliebt sind. Das mit dem Klettern verkniff ich mir aber.

Camping im Pestgebiet Eagle-Point am Lake Tahoe

Was ich mir an dieser Stelle aber nicht verkneifen kann, ist, eine Brücke zum Gebiet des Lake Tahoe zu bauen, der ebenfalls in der geologisch interessanten Region der Sierra Nevada liegt und einige Parallelen mit dem Yosemite aufweist. Auch hier bestehen die Berge größtenteils aus dem Granit der Kreidezeit, die von Gletschern geschliffen wurden. Dabei entstand ein tiefes Tal, in dem heute der klarste See der USA liegt. Lake Tahoe steuerten wir zwar erst auf unserer Rückreise vom Yellowstone-Nationalpark an, doch wegen seiner geografischen und geologischen Nähe zum Yosemite ziehe ich ihn in meinem Reisebericht vor.
Am Lake Tahoe campierten wir 2 Nächte lang im Eagle-Point-Statepark, der mir besonders gut gefiel. Der Campingplatz liegt in einem schmalen Tal hoch oben über der Emerald-Bay mit ihrem smaragdgrünen Wasser. Eagle-Point bietet nicht nur fantastische Blicke auf Bucht und See, sondern verfügt auch über geräumige Stellplätze in einem schmalen Tal mit dichtem Bestand aus würzig duftenden Kiefern und Kalifornischen Weißtannen. Natürlich huschten auch hier die possierlichen Streifenhörnchen und Squirrels en masse umher. Umso erschrockener war ich, als ich ein Schild am Waschhaus des Campingplatzes las, auf dem stand, dass man sich den Nagetieren auf keinen Fall nähern sollte, weil sie die Pest übertragen könnten. Moment mal, Pest? War das nicht jene schreckliche Krankheit, die im Europa des Mittelalters ganze Landstriche entvölkert hatte? Auf dem Schild stand noch, dass die Inkubationszeit bis zu 14 Tage beträgt und man bei Symptomen wie Fieber, Husten, Kopf- und Gliederschmerzen bei einem Arzt vorstellig werden sollte. Na dann … Hoffentlich fängt man sich keine Erkältung ein. Um es vorwegzunehmen: Natürlich kam zuhause die Erkältung und zu allem Überfluss ging eine Meldung durch die Medien, dass sich eine Camperin am Lake Tahoe zum ersten Mal seit Corona mit der Pest infiziert hatte. Da Fieber aber ausblieb und ich kein Hypochonder bin, verkniff ich mir den Weg zum Arzt, genauso wie eine prophylaktische Antibiotikatherapie mit Medikamenten aus meinen Notvorrat, die aber eigentlich mal langsam weg müssten.

Bildergalerie Lake Tahoe

Wie üblich brachen wir frühmorgens zu einer kleinen Wanderung auf und stiegen vom Eagle-Point in die Emerald-Bay ab. Wir genossen ein paar Stunden in der herrlichen Natur des Seeufers. Mittags ging es dann in den Südosten des Sees, für dessen Umrundung man gut 2 Stunden mit dem Wagen unterwegs ist. Dort wollte Leroy zum Secret-Cove-Beach, einem der schönsten Strände des Lake Tahoes. Allerdings waren die Parkplätze hier so überfüllt, dass ich nach einigem Suchen genervt aufgab. Auch der Parkplatz am Sand-Habour-Statepark war voll, so dass wir auf einen weniger bekannten Strandabschnitt auswichen, um im eiskalten Wasser schwimmen zu gehen. Erst am nächsten Tag ergatterten wir morgens noch einen Parkplatz am Sand-Harbour, wo Leroy und ich ein Kayak mieteten. Der Plan war es, die knapp 3 Meilen zum Secret-Cove-Beach zu paddeln, doch da man für eine Stunde Kayakmieten mal eben 70 USD aufrief, blieb es bei einer einstündigen Rudertour entlang der Sand-Harbour-Küste.

Leroys Laune war irgendwie im Keller. Nicht nur, weil er nicht zu seinem letzten Traumziel auf diesem Trip kam oder weil das Kayak scheiße war und die obligatorische Schwimmweste nervte, sondern vor allem, weil sich unser Roadtrip dem Ende näherte. Da ich den Schluss der Geschichte aber vorgezogen habe, könnt ihr im nächsten Bericht noch von unseren Erfahrungen im Yellowstone-NP lesen, dem eigentlichen Höhepunkt der Reise.

Fuego: Lahar im Rio Pantaleón

Lahare am Fuego – Rio Pantaleón besonders stark betroffen

Am Fuego in Guatemala hat es gestern so viel geregnet, dass Lahare entstanden. Besonders stark betroffen waren die Schluchten und Gewässer, die in den Río Pantaleón münden. Der Fluss liegt im Südwesten des Vulkans. INSIVUMEH warnte eindringlich davor, sich in dem Areal aufzuhalten. 

Die gefürchteten Schlammströme entstehen, wenn Regenwasser am Vulkanhang abgelagerte Vulkanasche mobilisiert und in Schlamm verwandelt. Lahare bestehen aber nicht nur aus Schlamm, sondern reißen auch Baumstämme und größere Felsbrocken mit bis zu 3 m Durchmesser mit sich: eine tödliche Walze aus Schlamm und Geröll, die alles in ihrem Weg zerstört und schlimmstenfalls ganze Ortschaften ausradieren kann. Katastrophale Folgen der Lahare vom Samstag wurden bislang allerdings nicht gemeldet.

Fuego

Darüber hinaus ist der Fuego weiterhin eruptiv tätig und es sieht so aus, als wäre die Aktivität wieder stabil, so wie es vor der Eruptionspause der Fall war, die Mitte Januar einsetzte und erst in den letzten Wochen auslief.

Die Vulkanologen beobachten stündlich 8 bis 12 explosive Eruptionen, bei denen glühende Tephra bis zu 200 m über Kraterhöhe ausgespien wird. Die Tephra landet auf der Außenflanke des Fuegos, wo sie zu Tal rollt und Schuttlawinen auslösen kann, die die Vegetationszone erreichen. Während der Trockenzeit können solche Schuttlawinen Waldbrände auslösen, da sie glühende Lavabrocken enthalten. Die Aschewolken der Eruptionen schaffen es bis auf 4800 m Höhe über dem Meeresspiegel. In Ortschaften am Fuß des Vulkans kann es zu leichtem Ascheniederschlag kommen. Die Eruptionen werden teils von lauten Geräuschen begleitet, die über mehrere Minuten andauern können und bis in die Ortschaften hinein zu hören sind. Schockwellen der Explosionen können Fensterscheiben zum Klirren bringen.

Die Alarmstufe steht auf „Gelb“ und eine Besteigung des Fuegos ist verboten. Der Aufstieg auf den benachbarten Acatenango ist aber möglich.