Vulkan Ätna am 26.12.22

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 | Aktivität: Effusiv

Lavastrom am Ätna ist länger geworden

Seit über 4 Wochen ist der Lavastrom am Ätna nun aktiv. Er entspringt einem neu entstandenen Förderschlot an der Nordostbasis des Südostkraterkegels und bewegte sich zunächst am Rand des Valle del Leone, einem kleinen Tal nördlich des größeren Valle del Bove. Inzwischen ist die Front des Lavastroms nach Osten abgeknickt und befindet sich auf dem Steilhang des Valle del Bove. Obwohl der Hang sehr steil ist, kommt die Lavafront nur langsam voran. Die Lava ist entsprechend zähflüssig und die Förderrate eher gering. Der Lavastrom ist sehr schön auf dem Sentinel-Foto im Infrarotspektrum sichtbar, wobei das Foto bereits 3 Tage alt ist und die Lavafront weiter bergab geflossen ist. Entsprechend der Größe des Lavastroms, hat in den letzten Tagen auch die Thermalstrahlung zugenommen. Gestern wurde ein neuer Spitzenwert von 591 MW gemessen. Heute sind es 100 MW weniger, die von der Lava abgestrahlt werden. Auf dem Thermalbild des INGVs sieht es auch so aus, als ob die Lavafront heute etwas kühler wäre, was darauf hindeutet, dass weniger Lava nachströmt. Der Tremor scheint rückläufig zu sein. Zwar ist die Messstation ECPN offline, doch die anderen Einheiten zeigen, dass es am 24. Dezember ein Abfallen der Tremorkurve gegeben hat.

Auf dem Sentinel-Bild erkennt man, dass es einen kleinen Hotspot in einem Förderschlot der Bocca Nuova gegeben hat. Die anderen Förderschlote der Gipfelkrater präsentieren sich dagegen kalt. Zuletzt war die Infraschalltätigkeit variabel, aber auf relativ niedrigem Niveau. Prognosen, wie es am Ätna weitergehen wird, lassen sich praktisch nicht anstellen. Die effusive Tätigkeit könnte jederzeit stoppen, aber auch genauso gut weitergehen. Statistisch gesehen halten kleine Lavaströme am Ätna selten länger als 4-6 Wochen an, obwohl es natürlich Beispiele gibt, die zeigen, dass Lavaströme monatelang tätig sein können. Die zu Beginn aufgestellte These, dass der Lavastrom Vorläufer neuer Paroxysmen sein könnte, hat sich offenbar nicht bestätigt.

Erdbeben-News 25.12.22

Iran: Erdbeben Mb 5,1

Datum: 24.12.22 | Zeit: 24 13:24:39 UTC |  34.02 N ; 57.20 E | Tiefe: 10 km | Mb 5,1

Im Nordosten des Irans bebte es am Heiligenabend mit einer Magnitude von 5,1. Der Erdbebenherd befand sich in 10 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 54 km nord-nordöstlich von Tabas festgestellt. Dort leben ungefähr 50.000 Menschen. Das Beben manifestierte sich an der Grenze des Zentral-Iranischen-Blocks. Sehr wahrscheinlich gab eine Störung am Doruneh-Fault-System den Spannungen in der Erdkruste nach.


Deutschland: Erdbeben Ml 2,6

Datum: 24.12.22 | Zeit: 19:26:12 UTC | 48.32 N ; 9.02 E | Tiefe: 15 km | Ml 2,6

Gestern Abend gab es in Deutschland ein schwaches Erdbeben der Magnitude 2,6. Das Hypozentrum lag 15 km tief. Das Epizentrum wurde 12 km nord-nordwestlich von Albstadt verortet. In der Region hat es dieses Jahr mehrere Erdbeben gegeben.


Mount St. Helens: Erdbeben Ml 2,0

Datum: 24.12.22 | Zeit: 23:18:00 UTC | 46.17 N ; 122.30 W | Tiefe: 12 km | Ml 2,0

Einen schwachen Erdstoß der Magnitude 2,0 gab es unter der Westflanke des US-amerikanischen Vulkans Mount St. Helens. Das Hypozentrum wurde in 12 km Tiefe festgestellt. Das Epizentrum lag 35 km nördlich von Yacolt. Die Werte stammen vom EMSC. Das PNSN kam auf eine Magnitude von 1,5. Außerdem werden dort 23 weitere Mikrobeben angezeigt, die sich im Dezember am Cascadenvulkan ereigneten.

Vulkan Villarrica am 25. Dezember 2022

Staat: Chile | Koordinaten: -39.42; -71.93 | Eruption: Strombolianisch

Vulkan Villarrica mit strombolianischen Eruptionen

Pünktlich zu Weihnachten steigerte der chilenische Vulkan Villarrica gestern seine Aktivität und erzeugte strombolianische Eruptionen, die glühende Tephra über den Krater hinauswarfen und auf der Außenseite des Kraterkegels landen ließen. Die Auswurfshöhe betrug laut SERNAGEOMIN weniger als 100 m über dem Kraterrand. Die Schlacken flogen bis zu 400 m weit. Viel Sicherheitsabstand bleibt da nicht, da es trotz Alarmstufe „gelb“ nur eine Sperrzone mit 500 m Radius um den Krater gibt. Interessant ist, dass diese Sperrzone nur für Touristen, nicht aber für Einheimische gilt.

Die geophysikalischen Parameter sind im Wesentlichen unverändert: die Anzahl an Langperiodischen-Erdbeben ist weiterhin hoch. Am 23. Dezember wurden 1000 Erschütterungen detektiert, gestern waren es 983. Die Zahl der vulkanotektonischen Beben ist niedrig: Heiligabend wurden 3 Beben detektiert. Die meisten Erdbeben manifestieren sich unter der Ostflanke des Vulkans. Der Schwefeldioxid-Ausstoß liegt bei etwas über 1000 Tonnen am Tag. Seit September hob sich der Gipfelbereich des Villarricas um ca. 3 cm, was auf Inflation magmatischer fluide hindeutet. Seit 1 Monat werden häufig thermische Anomalien detektiert. MIROVA zeigte nachts eine Leistung von 24 MW an.

Der 2847 m hohe Vulkan Villarrica liegt im gleichnamigen Nationalpark, im Grenzbereich der Regionen Araucanía und Los Ríos und gehört zu den bekanntesten Touristenzielen in Chile. Während des Sommers werden geführte Touren bis zum Rand des Kraters angeboten. Die Besteigung ist auch für Ungeübte durchführbar, obwohl man einen Teil der Strecke mit Steigeisen zurücklegen muss. Aufgrund des Eises drohen bei größeren Ausbrüchen Lahare. Zuletzt gab es eine Schlammlawine im Jahr 1971. Sie zerstörte Straßen, Brücken und einige Häuser. auch landwirtschaftliche Nutzfläche wurde in Mitleidenschaft gezogen. Seit der Besiedlung Chiles durch die Spanier wurden am Villarrica gut 50 Eruptionsphasen dokumentiert.

Vulkan Cotopaxi am 25.12.22

Staat: Ecuador | Koordinaten: -0.081, -77.67 | Aktivität: Ascheeruptionen

Asche am Cotopaxi verfärbt den Gletscher

Vom ecuadorianischen Vulkan Cotopaxi gingen mehrere Asche-Emissionen aus, die bis zu 1000 m über Kraterhöhe aufgestiegen sind. Der Wind wehte die Aschewolken in Richtung Nordwesten, wo sie noch in 60 km Entfernung Ascheniederschlag verursachten. Die Vulkanologen vom IGEPN unternahmen am 23. Dezember einen Überwachungsflug und sahen, dass Ascheablagerungen den Gletscher dunkel färbten. Es wurden 53 Erdbeben mit langen Perioden registriert. Hinzu kamen 6 eruptive Tremorsignale.

Der Cotopaxi bereitet den Vulkanologen zunehmend Sorgen: bereits am 21.Oktober wurde unter dem Cotopaxi ein langanhaltendes Tremorsignal registriert, das im Frequenzbereich 2-8 Hz geschwungen hat. In den letzten Tagen wird ein kontinuierlicher Gasstrom beobachtet, der Dampfwolken zwischen 200 und 2800 m hoch aufsteigen lässt. Die Dampfwolken enthalten viel Schwefeldioxid. Es werden schwache Erdbeben registriert. Zudem wird eine moderate Aufblähung des Vulkans beobachtet, die auf einen unterirdischen Magmenzufluss hindeutet. Thermische Anomalien zeigen, dass Magma im Fördersystem steht. Untersuchungen der ausgestoßenen Asche zeigen, dass es einen relativ hohen Anteil an Tephra gibt, die von frisch aufgestiegenem Magma stammt.

Das IGEPN schreibt in einem Sonderbulletin, dass die Ascheemissionen zunehmen, sie haben aber bisher nicht das Niveau des Ausbruchs von August bis November 2015 erreicht. Die mittelfristige Entwicklung dieser Aktivität ist aufgrund der Natur vulkanischer Phänomene ungewiss. Kurzfristig (Tage bis Wochen) ist es jedoch am wahrscheinlichsten, dass sich die Ascheemissionen wiederholen und/oder verstärken, ohne dass es weitere Warnungen gibt, aber auch ohne dass die bei der Eruption 2015 beobachteten Werte erreicht werden. In diesem Sinne ist es wichtig, das Überwachungssystem aktiv zu halten und die Präventiv- und Schadensbegrenzungsmaßnahmen im Zusammenhang mit den Eruptionsszenarien des Vulkans Cotopaxi fortzusetzen, und die IGEPN wird weiterhin auf Veränderungen der vom Vulkan ausgehenden Bedingungen achten, um die Behörden und die Bevölkerung rechtzeitig zu informieren.

Der Cotopaxi ist der zweithöchste Vulkan des südamerikanischen Landes und liegt unweit der Hauptstadt Quito. Daher wird er besonders gut überwacht. Es besteht die Gefahr, dass größere Eruptionen den Gipfelgletscher schmelzen und Lahare entstehen könnten, die große Entfernungen zurücklegen.

In Ecuador sind aktuell noch die Vulkane Reventador und Sangay aktiv. Vom Sangay geht heute eine hohe Thermalstrahlung mit einer Leistung von 171 MW aus. Asche erreicht eine Höhe von bis zu 6100 m.

Frohe Weihnachten 2022

Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Start ins Neue Jahr. Habt vielen Dank fürs Lesen der Seite. Ich freue mich über jeden Besuch. Weihnachtliche Grüße, euer Marc Szeglat

Studie zeigt Magmen-Transportwege unter Hawaii

Neue Studie identifiziert seismische Mantelschwellen als Knotenpunkte des Magmentransports unter Hawaii

Die Vulkane auf Hawaii zählen zu den am besten erforschten Feuerbergen der Welt. Dennoch sind ihre Geheimnisse noch nicht komplett entschlüsselt. Geowissenschaftler versuchen immer noch zu verstehen, wie der Magmentransport in größeren Tiefen funktioniert. Die beiden aktiven Vulkane Mauna Loa und Kilauea scheinen über ein gemeinsames Magmen-Transportsystem zu verfügen, was auch nicht weiter verwundert, werden sie doch von einem gemeinsamen Hotspot gespeist, der für die Entstehung aller Inseln Hawaiis verantwortlich ist. Der gängigen Theorie nach wandert die Ozeankruste über diese ortsstabile Mantelplume hinweg, wodurch eine vulkanische Inselkette entsteht. Aktiv sind immer nur die jüngsten Vulkane dieser Kette. Im Fall von Hawaii sind 3 Vulkane aktiv: Mauna Loa, Kilauea und der Kama’ehuakanaloa (früher Loihi) Seamount. Jetzt ist es Forschern gelungen, einem unterirdischen Magmen-Speicher- und Transportsystem ein Stück weit auf die Schliche zu kommen. Dabei half die Analyse eines ungewöhnlich intensiven Schwarmbebens, dass hier auf vulkane.net öfters im Fokus der Berichterstattung stand: die Rede ist von den Beben bei Pāhala, einem Küstenort auf der unteren Südflanke des Vulkans Kilauea.

Seit dem Ende der Leilani-Eruption im Jahr 2018, bei der es sich um die größte Eruption auf Hawaii seit 200 Jahren gehandelt hatte und es zum Kollaps der Gipfelcaldera kam, manifestierten sich in der Nähe von Pāhala fast 200.000 schwache Erdbeben. Diese Erdbeben analysierten die Forscher mit Hilfe von Deep-Learning-Algorithmen und konstruierten Computermodelle des Untergrunds. Bei den Erdbeben handelte es sich überwiegend um vulkanotektonische Erschütterungen und um langperiodische Erdbeben, die sich in Tiefen zwischen 36 und 51 km abspielten und damit bereits in einem Teil der Asthenosphäre lagen, der von den Wissenschaftlern der Studie dem oberen Erdmantel zugeordnet wurde. Tatsächlich soll die aktive Mantelplume des Hotspots bei Pāhala liegen.

Mithilfe der Erdbeben konnten die Wissenschaftler 2 seismische Hauptkörper unterscheiden. Der obere Komplex liegt in einer Tiefe von 36-43 km und wird überwiegend durch vulkanotektonische Erdbeben definiert. Der zweite Körper erstreckt sich in einer Tiefe von 45-51 km. In ihm finden hauptsächlich die langperiodischen Beben statt. Dort gibt es auch Tremorquellen, von denen man annimmt, dass sie von Magmenbewegungen im Mantelplume stammen. Im oberen Körper identifizierten die Forscher anhand der Erdbeben horizontale Platten, die jeweils von 500 m dicken Zonen getrennt sind, in denen es weniger Erdbeben gab. Einzelne Platten messen bis zu 6 km mal 5 km und haben eine Mächtigkeit von bis zu 300 m. Die Platten fallen in einem Winkel von 25 Grad nach Westen ein. Sie sind nicht alle wie Pfannekuchen übereinander gestapelt, sondern sind seitlich ein wenig versetzt, sodass sie sich über eine Fläche von 17 km erstrecken. Die Forscher bezeichnen diese Struktur als Mantelschwellen bzw. als Pāhala-Sill-Komplex. Die Ergebnisse der Studie deuten darauf hin, dass dieser Mantelschwellenkomplex ein Knotenpunkt für den Magmatransport unter Hawaii ist und deuten außerdem auf eine weit verbreitete magmatische Konnektivität im Vulkansystem hin. Vom Pāhala-Sill-Komplex ausgehend konnten die Forscher weitere seismische Zonen verfolgen, entlang derer sich die Magmen zu den einzelnen Vulkanen verteilen. Das Prominenteste ist das 25 km lange Pāhala-Mauna Loa-Seismizitätsband, entlang dem ein unterirdischer Magmenstrom bis in einer Tiefe von 10 km verfolgt werden konnte, der ca. 20 km südlich des Mauna Loa-Gipfels in einen Magmenkörper mündet.

(Quelle: Science. Autoren der Studie: JOHN D. WILDING, WEIQIANG ZHU, ZACHARY E. ROSS, JENNIFER M. JACKSON)

Bombenzyklon verursacht Naturkatastrophe in Nordamerika

Tote durch arktischen Schneesturm in den USA

Die Meteorologen sollten recht behalten, indem sie bereits zur Wochenmitte vor einem Bombenzyklon warnten, der weite Teile Nordamerikas fest im Griff hält: mehr als 200 Millionen Menschen sind von dem winterlichen Unwetter betroffen. Bisher starben in den USA mindestens 6 Personen an den Folgen niedriger Temperaturen und Glatteis. Auf überfrorenen Straßen kam es zu Massenkarambolagen, bei denen es Tote und Verletzte gab. Obdachlose erfroren auf den Straßen. Die Kälte reicht vom hohen Norden Kanadas bis nach Texas und Florida, wo das Thermometer auf unter 0 Grad gefallen ist, was für Reptilien überhaupt nicht angenehm ist, denn sie fallen in Schockstarre von den Bäumen. Im texanischen El Passo wurden -9,4 Grad gemessen. In der Grenzstadt zu Mexiko kommen viele lateinamerikanische Flüchtlinge an, die oft draußen übernachten müssen und nicht einmal Decken haben. Betroffen sind auch Kinder.

Die Unwetterwarnungen reichen nicht nur bis nach Mexiko im Süden Nordamerikas, sondern erstrecken sich praktisch von Ost nach West über die ganze Breite des Kontinents. In den USA waren gestern ca. 1,5 Millionen Menschen von Stromausfällen betroffen, da starke Winde und Eis Strommasten zerstörten. In Kanada waren ca. 320.000 Menschen von der Stromversorgung abgeschnitten. Wer nicht gerade einen Holz- oder Kohleofen besitzt, wird für seine Zentralheizung Strom benötigen und steht somit auch ohne Heizung dar. Und das bei Temperaturen, die in einigen US-Bundesstaaten bei -45 Grad Celsius und darunter liegen. In Kombination mit starken Winden kann man sich innerhalb von Minuten starke Erfrierungen zuziehen.

Der als Bombenzyklon bezeichnete Wintersturm wird voraussichtlich noch über die Weihnachtsfeiertage anhalten. Neben den Straßen sind auch die anderen Verkehrswege betroffen und es kam gestern zur Annullierung von tausenden Flügen.

Auch der US-Präsident Joe Biden warnte vor dem Bombenzyklon und appellierte an die Menschen zuhause zu bleiben: „Das ist nicht wie ein Schneetag, als man ein Kind war, das ist eine ernste Sache“, so der Präsident in einer Ansprache.

Meteorologen haben den Wintersturm als „Bombenzyklon“ bezeichnet, eine Bezeichnung für einen explosiven Sturm, der sich rasch verstärkt und dessen zentraler Luftdruck innerhalb von 24 Stunden um mindestens 24 Millibar sinkt.

Erdbeben Kanarische Inseln am 23.12.22

Erdbeben M 2,9 westlich von Lanzarote

Datum: 22.12.22 | Zeit: 18:58:26 UTC | 29.3009 ; -14.5883 | Tiefe: 30 km |  Mb 2,9

In den letzten Tagen gab es zahlreiche schwache Erdbeben im Bereich der Kanarischen Inseln. Wie das Vulkanologische Institut der Kanaren in seinem Wochenbericht für den Beobachtungszeitraum Freitag, 16. Dezember bis Freitag, 23. Dezember, 00:00 Uhr feststellte, wurden in dieser Woche 98 Erdbeben registriert. Sie setzten zusammen eine Energie von 0,36 Gigajoule frei. Das entspricht in etwa dem Stromverbrauch der Insel El Hierro innerhalb von 70 Sekunden.
Der stärkste Erdstoß ereignete sich gestern und hatte eine Magnitude von 2,9. Er manifestierte sich 80 km westlich von Lanzarote und hatte ein Hypozentrum in 30 km Tiefe. Ein weitere Erdstoß in der Region brachte es auf M 2,6. Die Beben waren eigentlich Ausreißer, denn die restlichen Erdstöße ereigneten sich überwiegend in Clustern und gehören zu Schwarmbeben, die schon länger aktiv sind. Im Wesentlichen wurden die Beben auf den Inseln Teneriffa, El Hierro und La Palma lokalisiert. Sie standen überwiegend mit vulkanotektonischen Prozessen in Verbindung. Die Erdbeben zeugten von Fluidbewegungen im Untergrund und stellten keine Gefahr für die Bevölkerung dar. Die Vulkan-Warnampeln aller Inseln mit Ausnahme von La Palma stehen auf „grün“. Die Warnampel auf La Palma steht noch auf „gelb“. Als Grund hierfür gelten hohe Gaskonzentrationen. Vor allem ist es Kohlendioxid, das auch nach über einem Jahr nach Eruptionsende im Gebiet von La Bombilla und Puerto Naos dem Boden entströmt und sich in Vertiefungen sammelt. Einen Peak der Seismizität gab es hier am 19. Dezember, als 12 Beben festgestellt wurden. Bei den Beben handelt es sich um Nachwehen der letzten Eruption und sind nicht als Anzeichen eine bevorstehenden Ausbruchs zu interpretieren.
Ein erhöhter Gasfluss wird auch am Pico del Teide auf Teneriffa festgestellt. Seit 2016 verzeichnet man dort eine Aktivitätszunahme des Hydrothermalsystems. Dort gab es auch mehrere Erdbeben, darunter eines mit einer Magnitude von 2,2.Rein tektonische Erschütterungen gab es an einer Verwerfungszone zwischen den Inseln Teneriffa und Gran Canaria.

Erdbeben-News 23.12.22: Pazifikrücken

Antarktischer Pazifikrücken: Erdbeben Mw 5,8

Datum: 23.12.22 | Zeit: 08:39:23 UTC | 65.43 S ; 179.87 W | Tiefe: 10 km |  Mw 5,8

Am Antarktischen Pazifikrücken bebte es heute mit einer Magnitude von 5,8. Das Hypozentrum lag in einer Tiefe von 10 km. Das Epizentrum wurde 1450 km nördlich der McMurdo Station verortet. Bei der betroffenen Störungszone handelt es sich um eine divergente Störung ähnlich dem Mittelatlantischen Rücken mit dem Unterschied, dass hier pazifischer Ozeanboden entsteht.


Polen: Erdbeben Ml 3,2

Datum: 23.12.22 | Zeit: 05:08:59 UTC |  51.52 N ; 16.06 E | Tiefe: 5 km |  Ml 3,2

In polen gab es heute Morgen ein Erdbeben der Magnitude 3,2. Der Erdbebenherd lag in 5 km Tiefe. Das Epizentrum wurde nahe der Grenze zu Deutschland ausgemacht, genauer, 2 km nordwestlich von Polkowice. In der Region gibt es Kohlebergbau und ein Zusammenhang zwischen Erdbeben und Bergbau ist möglich.