Erdbeben-Update 19.03.21: Island

Im Erdbeben-Update vom Freitag schreibe ich einmal mehr über die Geschehnisse auf Island. Dort kam es an anderer Stelle zu einem weiteren Erdbebenschwarm. In China manifestierte sich ein moderates-starkes Erdbeben. 

Island: Schwarmbeben bei Reykjanestá

Der Erdbebenschwarm auf Island verstärkte sich heute Nacht wieder. Es gab zahlreiche Erschütterungen, von denen zehn Magnituden im 3-er Bereich hatten. Bei genauerer Betrachtung erkennt man allerdings, dass sich die Epizentren in den Westen von Reykjanes verlagerten. Tatsächlich wurden viele Epizentren ca. 3 km nordwestlich von Reykjanestá lokalisiert. Damit lagen sie unter dem Meer und stehen wohl nur indirekt mit dem Erdbebenschwarm und der Magmenintrusion beim Fagradalsfjall in Verbindung. Da die beiden Lokalität nur ca. 20 km voneinander entfernt sind, werden sie in einer Tabelle geführt, weshalb es schwierig ist zu beurteilen, wie sich das Schwarmbeben beim Fagradalsfjall verhält. Ich gehe davon aus, dass die Seismizität dort weiter rückläufig ist. IMO gibt in einem Bericht an, dass es der Schwarm am Fagradalsfjall gestern auf 1300 Erschütterungen brachte. Absolut gesehen, sind das natürlich immer noch sehr viele Beben.

Die chinesische Provinz Xizang wurde von einem Erdbeben der Magnitude 5,7 erschüttert. Der Erdbebenherd lag in 10 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 95 km nordöstlich von Nagqu verortet. An betagter Bausubstanz können Erdbeben dieser Magnitude bereits moderate bis starke Schäden anrichten. Meldungen darüber liegen allerdings noch nicht vor.

Die chinesische Region Xizang ist autonom und war früher besser unter dem Namen Tibet bekannt und liegt auf einer Hochebene auf der Nordseite des Himalaya-Gebirges. Aufgrund ihrer gewaltigen Gipfel wird die Region auch als „Dach der Welt“ bezeichnet. An der Grenze zu Nepal befindet sich der Mt. Everest. Hier wirken die Kräfte der Plattentektonik besonders stark und es wundert nicht, dass es in der Region oft zu Erdbeben kommt.

Erdbeben-Update 18.03.21: Algerien

Das Erdbeben-Update vom 18. März thematisiert einmal mehr den isländischen Erdbebenschwarm, die Vorgänge auf Hawaii und das stärkste Beben der letzten 24 Stunden, dass sich in Algerien manifestierte.

Algerien: Erdbeben Mw 6,0

ErdbebenUpdate: Medienberichten zufolge sollen durch das Erdbeben gut 17 Menschen verletzt worden sein. Es gab moderate Schäden an einigen Gebäuden. Auf Mallorca wurde ein 12 cm hoher Mini-Tsunmai registriert.

Originalmeldung: Im Norden des afrikanischen Staates Algerien bebte es heute Nacht mit einer Magnitude 6,0. Der Erdbebenherd lag in 6 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 24 km nördlich der Hafenstadt Bejaïa lokalisiert und lag somit offshore. In der Region gab es sowohl Vor-, als auch Nachbeben. Beben dieser Magnitude können Schäden an der Infrastruktur verursachen, allerdings liegen bisher keine Meldungen darüber vor. Dafür gibt es eine große Anzahl an Wahrnehmungsberichten beim EMSC. Die Erschütterung wird als stark beschrieben und war in einem Umkreis von mehr als 100 km zu spüren gewesen.

Algerien ist ein Land mit einem erhöhten Erdbebenrisiko. Es gibt zahlreiche Störungszonen, die zum einen mit der Bildung des Mittelmeer-Beckens im Zusammenhang stehen, zum Anderen aber auch mit der Orogenese des Atlas-Gebirges. Das Land wird von mehreren großen Blattverschiebungen durchzogen. Der aktuelle Erdstoß manifestierte sich wahrscheinlich an der South Kabilyian Fault. Dabei handelt es sich um eine relativ kurze Blattverschiebung.

Hawaii: zahlreiche Erdbeben

Auf Big Island Hawaii manifestieren sich wieder sehr viele Erdbeben. Die meisten Erschütterungen gibt es erneut am unteren Westrift bei Pahala. Die Erdbebenherde liegen überwiegend in 32 km Tiefe. Die Magnituden bewegen sich zum großen Teil im 2-er Bereich, es gibt aber auch Erschütterungen ab M 3. Ungewöhnlich ist eine Zunahme der Seismizität im Bereich des Vulkans Mauna Loa. Hier liegen die Epizentren überwiegend in der Caldera und südlich davon. Die Hypozentren befinden sich in geringen Tiefen und zum Teil sogar über dem Meeresspiegel, direkt im Vulkangebäude.

Island: Schwarmbeben flaut weiter ab

In den letzten Stunden hat der Erdbebenschwarm unter Reykjanes weiter nachgelassen. Die automatisch erstellten Tabellen von IMO zeigen für die letzten 48 Stunden „nur“ noch 898 Erschütterungen an. 8 Ereignisse hatten Magnituden ab 3. In den Tabellen werden allerdings nicht alle Erdbeben aufgeführt. Laut einem Bericht auf IMO, wurden nach manueller Auswertung der Ereignisse gestern 1400 Beben erfasst. Dennoch, ein deutlicher Rückgang gegenüber den Vortagen. Die potenzielle Eruption ist allerdings noch nicht endgültig abgesagt. Im Gegenteil: die Inflation wirkt sich auch zunehmend an der Oberfläche aus. Es wurden erste Risse in der asphaltierten Straße nach Grindavik gemeldet.

Erdbeben-Update 17.03.21: Island und so

Im Erdbeben-Update vom Mittwoch geht es um das Schwarmebben auf Island, das weiter an Schwung verloren hat. Außerdem bebte es u.a. auf den Philippinen, am West Chile Rise und unter dem Carlsberg-Ridge.

Island: Schwarmbeben deutlich rückläufig

Die Bebentätigkeit auf Island hat in den letzten 24 Stunden deutlich nachgelassen. In den Tabellen von IMO werden für die letzten 48 Stunden noch 1003 Beben angezeigt. Das sind etwas 60% weniger, als es noch vergangene Woche der Fall war. Die Zahl stärkerer Beben ab M 3 hat sich deutlich reduziert. Heute ist es auf Reykjanes besonders stürmisch, so dass es sein kann, das nicht alle schwächeren Beben registriert werden. Dennoch sieht es momentan nicht danach aus, als würde das Magma kurzfristig den finalen Aufstieg schaffen. Doch solche Vorgänge sind dynamische Prozesse, deren Verläufe sich unerwartet schnell entwickeln können. Es bleibt also spannend auf Island.

West Chile Rise: Erdbeben Mw 5,7

Am Mittelozeanischen Rücken vor der chilenischen Küste, bebte es gestern Nacht mit einer Magnitude von 5,7. Das Hypozentrum befand sich in 10 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 980 km westlich von Castro in Chile lokalisiert.

Carlsberg-Ridge: Erdstoß Mw 5,6

Ein vergleichbares Beben wie vor Chile, ereignete sich im Indischen Ozean. Dort gab es eine Erschütterungen Mw 5,6 am Carlsberg-Rige, westlich der Malediven. Das Hypozentrum wurde auch hier in 10 km Tiefe lokalisiert. Das Epizentrum befand sich 459 km westlich von Hithadhoo auf den Malediven.

Philippinen: Erdbeben M 4,7

Die philippinische Insel Luzon wurde von einem Erdbeben der Magnitude 4,7 erschüttert. Der Erdbebenherd wurde in km 38 km Tiefe festgestellt. Das Epizentrum lag 6 km östlich von Bayombong.

In unserem Kontext zu den Vulkanen interessanter, ist ein Beben der Magnitude 4,6, dass sich bereits gestern auf Luzon zugetragen hatte. Sein Hypozentrum lag in 53 Tiefe, das Epizentrum 12 km nördlich von San Narciso. Ca. 20 km weiter östlich liegt der Pinatubo.

Erdbeben-Update 15.03.21: Island und Turkmenistan

Im Erdbeben-Update geht es um das nachlassen des Erdbebenschwarms auf Island, und um moderate Erdbeben westlich von Portugal und im Süden von Turkmenistan.

Island: starkes Nachlassen der Aktivität

Heute lässt die seismische Aktivität auf Island mehr und mehr nach. Bis jetzt ist noch nicht klar, ob es nur eine starke Fluktuation ist, oder, ob es ein neuer Trend ist, der zum Abklingen der Seismizität -und damit ein Nachlassen der Inflation- führt. Heute detektierte das EMSC noch kein Erdbeben mit Magnituden über 3 und IMO zeigt lediglich 4 Erdstöße mit Erschütterungen im 3-er Bereich an. Nach wie vor wird das Magma in 1 km Tiefe vermutet und solange sich der Magmatische Gang relativ einfach verbreitern kann, wird das Magma wahrscheinlich auch nicht den finalen Aufstieg angehen.

Papua Neuguinea: Erdbeben Mw 5,3

In Papua Neuguinea bebte die Erde mit einer Magnitude von 5,3. Der Erdbebenherd lag in 60 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 50 km östlich von Kokopo lokalisiert. Damit ereignete sich das Beben in relativer Nähe zur Rabaul-Caldera mit dem Tavuvur. In dieser Ecke von Papua Neuguinea kommt es recht häufig zu Erdbeben.

Nord Atlantischer Ozean: Erdstoß M 4,8

Im Atlantik kam es gestern zu einem Erdstoß der Magnitude 4,8. Das Epizentrum befand sich vor der Westküste Portugals, genauer, 349 km westlich von Cascais. Das Hypozentrum wurde in 60 km Tiefe lokalisiert.

Turkmenistan: Erdbeben M 4,5

Im Süden von Turkmenistan, in der Grenzregion zum Iran, bebte es mit einer Magnitude von 4,5. Das Hypozentrum befand sich in 10 km Tiefe. Das Epizentrum lag 36 km westlich von Baharly.

Griechenland: Erdbeben M 4,5

In Griechenland kam es zu einem weiteren Nachbeben der Magnitude 4,5. Das Hypozentrum lag (nach vorläufigen Angaben) in nur 3 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 14 km westlich von Týrnavos verortet.

Erdbeben-Update 14.03.21: South Sandwich Islands

Das sonntägige Erdbeben-Update dreht sich um Erdbeben bei den South Sandwich Islands, dem Iran und auf Island.

South Sandwich Islands: Erdbeben M 6,0

Bei den Südlichen-Butterbrot-Inseln bebte es heute mit einer Magnitude von 6,0. Der Erdbebenherd lag in 30 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 1971 km östlich von Stanley auf den Falkland-Inseln lokalisiert. In der Antarktischen-Region kommt es häufig zu vergleichbaren Erdbeben. Die Beben sind folgen extremer Spannungen in der Erdkruste, die hier aufgrund der komplexen tektonischen Situation noch größer sind als anderswo: Die Südliche Sandwichplatte ist eine kleinere tektonische Platte, die im Osten von der subduzierenden Südamerikanischen Platte, im Süden von der Antarktischen Platte und im Westen von der Scotia-Platte begrenzt wird.

Iran: Erdstoß M 5,1

Heute Nachmittag bebte es im Südiran mit einer Magnitude von 5,1. Das Hypozentrum lag in 60 km Tiefe. Das Epizentrum befand sich 108 km nördlich von Mīnāb. Das Beben stand im Zusammenhang mit plattentektonischen Vorgängen an der Grenze der Arabischen Platte mit Eurasien.

Island: Erdbeben M 5,0

Der Erdbebenschwarm auf der isländischen Reykjanes-Halbinsel geht weiter. Der stärkste Erdstoß brachte es heute auf M 5,0, in einer Tiefe von 4,6 km. Das Epizentrum wurde 3.9 km südlich vom Vulkan Fagradalsfjall lokalisiert. Seit gestern wurden mehr als 2400 Erschütterungen registriert. 61 Beben hatten Magnituden größer als 3.

In den letzten Tagen gingen Gerüchte um, dass man auf Island eine surtseyanische Eruption vor der Küste für möglich hält. Allerdings gibt es dafür momentan keine Anzeichen. Die südwärts-gerichtete Migration des Dykes stoppte und es ist fraglich, ob er sich bis unter das Meer fortsetzen wird. Doch auch wenn das Längenwachstum des Dykes stoppte, so strömt dennoch Magma nach und erhöht die Inflation. Der Magmatische Gang dürfte in der Breite wachsen. Bislang war der Magmaschlauch nur 1 m breit.

Erdbeben-Update 12.03.21: Griechenland

Im Erdbeben-Update vom 12.03.21 stehen einmal mehr die Erdbeben in Griechenland und Island im Mittelpunkt der Berichterstattung. Aber auch entlang der Molukkensee-Platte bebt es viel. Im Yellowstone-Park gab es ein schwache Erdbeben.

Griechenland: Weiteres starkes Nachbeben

Bei der griechischen Ortschaft Larasia ereignete sich ein weiteres erwähnenswertes Nachbeben. Es hatte die Magnitude 5,6. Das Hypozentrum befand sich in nur 7 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 16 km westlich von Elassóna lokalisiert. Insgesamt gab es heute 22 moderate Erdstöße in der Region. Gestern waren es 33 Beben. Die Bebenserie wurde durch einen Erdstoß der Magnitude 6,3 ausgelöst, der sich am 3. März ereignet hatte. Seitdem kommt die Erde in der Region nicht zur Ruhe.

Island: Erdbeben M 5,0

Die isländische Reykjanes Halbinsel wurde heute Morgen von einem weiteren Erdbeben der Magnitude 5,o erschüttert. Das Epizentrum befand sich im südlichen Teil des Intrusionsgebietes beim Fagradalsfjall. Genau dort manifestierten sich auch die meisten Erschütterungen des heutigen Tages. Bereits gegen Mittag meldete IMO 1400 Erschütterungen. Aktuell geht die Zahl der Beben zurück, doch solche Fluktuationen bedeuten nun nicht, dass die Wahrscheinlichkeit einer möglichen Eruption abnimmt. Im Gegenteil: die Forscher meinen, dass die Wahrscheinlichkeit einer Eruption täglich wächst. Mich würde es nicht wundern, wenn wir hier bald die nächste isländische Eruption sehen würden.

Indonesien: Zahlreiche Erdbeben in der Molukkensee

In der Molukkensee, östlich von Sulawesi und südlich der Philippinen, ereignen sich dieser Tage besonders viele moderate Erdbeben. So kam es z.B. südlich der Philippinen zu einem Erdstoß der Magnitude 4,5. Die Erdbeben signalisieren, dass sich entlang der Grenzen der Molukkensee-Platte große Spannungen aufgebaut haben. Meiner Meinung nach ist dort bald ein schwereres Erdbeben fällig., oder es ereigne sich weiter viele moderate Erdbeben, die die Spannungen abbauen.

Erdbeben-Update 11.03.21: Island, Griechenland, Neuseeland

Wie immer, so ereigneten sich auch in den letzten 24 Stunden wieder zahlreiche Erdbeben. In Marc’s Selection versuche ich Euch die interessantesten herauszupicken und näher zu beschreiben. Daher thematisiere ich heute wieder das Geschehen auf Island, aber auch Beben in Griechenland und vor Neuseeland spielen eine Rolle. Übrigens: Heute jährt sich die Erdbeben-Tsunamikatastrophe von Senadi/Fukushima zum 10. Mal.

Island: Beben halten an

Auch heute geht der Erdbebenschwarm in die Verlängerung und es rappelt fleißig unter Reykjanes. Bis heute Vormittag kamen ca. 800 Erschütterungen zusammen. Das stärkste Erdbeben brachte es auf M 4,1. Gestern waren es rund 2500 Erdbeben. Etwa 30 davon hatten die Magnitude M 3,0 und mehr. Die größte gemessene Magnitude betrug M 5,1. Das Beben manifestierte sich um 3:14 Uhr. Seit Beginn der seismischen Krise wurden über 33.000 Erdstöße registriert. Nach wie vor ist es unklar, ob- und wann es zu einer Eruption kommen wird.

Philippinen: Erdbeben Mw 5,1

Vor der Südwestküste der philippinischen Insel Luzon kam es heute zu einem Erdbeben Mw 5,1. Das Epizentrum befand sich 58 km westlich von Masinloc. Das Hypozentrum lag in einer Tiefe von 10 km. In relativer Nähe zum Epizentrum befindet sich der Caldera-Vulkan Taal, der in den letzten Tagen wieder besonders unruhig war.

Neuseeland: Erdstoß M 5,1

Vor der Ostküste der neuseeländischen Nordinsel kam es zu einem weiteren Nachbeben Mb 5,1. Das Hypozentrum wurde 210 km nordöstlich von Gisborne festgestellt. Die Tiefe des Bebenherdes wird mit 10 km angegeben.

Griechenland: Erdbeben M 4,5

In der griechischen Erdbebenregion bei Lárisa kam es zu weiteren Erdbeben. Der stärkste Erdstoß heute brachte es auf M 4,5, mit einem Erdbebenherd in nur 2 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 7 km östlich von Verdikoússa lokalisiert. Ein Blick auf die Karte enthüllt einen beeindruckenden Beben-Cluster.

Island: Erdbeben und Dyke

Auf der isländischen Reykjanes-Halbinsel hat sich ein weiteres Erdbeben mit einer Magnitude über 5 ereignet. Genauer, hatte es die Magnitude 5,1 in 6 km Tiefe. Das Epizentrum befand sich südwestlich vom Fagradalsfjall. Insgesamt hatte sich die Seismizität bereits vor dem stärkeren Erdbeben erhöht. IMO zeigt -in seiner Erdbeben-Tabelle für die letzten 48 Stunden- 49 Erdbeben mit Magnituden größer als 3 an. Insgesamt wurden 2233 Erschütterungen registriert. Heute Morgen lies die Erdbebenintensität dann wieder nach, doch jeder Zeit kann es einen neuen Schub geben.

Anhand der geophysikalischen Parameter wurde nun die Zone der Magmenintrusion genauer bestimmt und visualisiert. Demnach hat sich ein fast 7 km langer Magmatischer Gang (Dyke) gebildet, der gut 3-4 km hoch, aber nur 1 m breit ist. Der Dyke wird an seinem Boden durch einem Förderkanal gespeist. Dort strömen pro Sekunde zwischen 15 und 20 Kubikmeter Magma nach, so dass der Dyke weiter nach Süden migriert. In den letzten 2 Wochen breitete sich der Dyke so um ca. 2 km aus. Die Magmen-Migration verursacht die Erdbeben, indem das Magma das umliegende Gestein verdrängt und brechen lässt.

Der Dyke hat ein Gefälle und steckt schräg in der Erde. Im Süden befindet er sich nur noch 1 km unter der Erdoberfläche, im Norden beim Keilir, sind es 2 km. So liegt die Vermutung nahe, dass es am ehesten im Süden beim Fagradalsfjall zu einer Eruption kommen wird. Das wird auch durch die seismische Aktivität und Bodendeformationen bestätigt. Die Forscher vermuten sogar, dass sich das Magma am Nordende des Dykes bereits verfestigen könnte. Der isländische Fernsehsender RUV interviewte den Geophysiker Freysteinn Sigmundsson und der sieht Analogien zur Fimmvörduháls-Eruption im Jahr 2010. Er erwartet eine ähnliche Spalteneruption wie damals, nur mit dem Unterschied, dass es wahrscheinlich im Anschluss nicht zu einer explosiven Eruptionsphase wie am Eyjafjallajökull kommen wird.

Erdbeben-Update 09.03.21: Island und Gibraltar

Im Erdbeben-Update zum Dienstag erzähle ich Euch einmal mehr etwas über die Vorgänge auf der isländischen Reykjanes-Halbinsel. Zudem gab es eine Erdbebenserie im Bereich der Straße von Gibraltar.

Island: Erdbebenschwarm schwächelt

Der Erdbebenschwarm, der die isländische Reykjanes-Halbinsel nun seit 2 Wochen erschüttert, schwächelt heute ein wenig. Wobei das relativ zu betrachten ist, denn es werden immer noch sehr viele Erdbeben registriert. Gestern wurden 2700 Beben detektiert, doch „nur“ noch 8 hatten Magnituden im 3-er Bereich. Im Vergleich zur letzten Woche ist gerade die Anzahl stärkerer Erdbeben ab 3 deutlich zurück gegangen. Trotzdem ist die potentielle Eruption noch nicht abgesagt: Fluktuationen in der Bebenintensität haben wir auch vor anderen größeren Ereignissen wie Eyjafjallajökull, oder Bardarbunga gesehen. Es dauerte damals halt einige Wochen, bis sich das Magma einen Weg an die Erdoberfläche gebahnt hatte. Allerdings steht es nicht fest, dass es heuer überhaupt zu einem Vulkanausbruch kommen wird. Seismische Krisen können einfach so wie der nachlassen, oder in mehreren Phasen aufeinander folgen. Genaugenommen sehen wir ja bereits die 3., oder 4. Phase, wenn man die Ereignisse auf Reykjanes im letzten Jahr mitzählt. Und das ist das Neue in der aktuellen Situation, denn die seismischen Krisen vor den Eruptionen von Eyjafjallajökull und Bardarbunga kamen in nur einer Phase. Am ehesten lässt sich die aktuelle Situation mit den lang anhaltenden Schwarmbeben der Tjörnes-Fracture-Zone im Norden der Insel vergleichen. Dort waren intensive Schwarmbeben auch oft mit Magmenintrusion assoziiert, ohne dass es zu einem Vulkanausbruch gekommen wäre.

Straße von Gibraltar: Erdbeben M 3,1

Gestern erschütterte ein moderates Erdbeben der Magnitude 3,1 die Straße von Gibraltar. Wenigstens wird die Erschütterung so beim EMSC verortet. Tatsächlich lag das Epizentrum des Bebens 31 km nördlich von Marbella in Spanien. An dieser Stelle hat sich heute ein kleiner Erdbebenschwarm manifestiert. Die Hypozentren liegen in sehr unterschiedlichen Tiefen zwischen 40 und 2 km. In den letzten Tagen gab es wieder besonders viele schwache Erdbeben im westlichen Mittelmeer.