Vulkan-News 22.08.22: Bezymianny

Bagana eruptiert Vulkanasche

Staat: Papua Neuguinea | Koordinaten: -6.10, 155.20 |EruptionAschewolke

In Papua Neuguinea hat der Vulkan Bagana angefangen Aschewolken auszustoßen. Das VAAC detektierte sie in 3000 m Höhe. Die Driftrichtung ist Südwesten. Bagana liegt auf der Insel Bouganville, die sich im Norden des salomonischen Archipels befindet.


Bezymianny emittiert Vulkanasche

Staat: Russland | Koordinaten: 55.98; 160.58 | Eruption: Vulcanianisch

Auf Kamtschatka ist der Bezymianny aktiver geworden und stieß eine Aschewolke aus. Sie driftete in 4600 m Höhe in Richtung Nordosten. Im Krater des Vulkans wächst ein Lavadom und es ist unklar, ob die Asche explosiv gefördert wurde, oder von einem pyroklastischen Strom ausging. Fest steht, dass der Dom aktiv ist, denn an wolkenfreien Tagen werden thermische Anomalien registriert. Das Bild stammt aus dem Archiv.


Fagradalsfjall ruht

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Fumarolisch

Der Spaltenvulkan im Meradalir-Tal ruht sich weiter aus und zeigt keine magmatische Aktivität an der Oberfläche mehr. Nachts war am Kraterrand noch etwas Rotglut sichtbar, die von Fumarolen stammte. Im Tagesverlauf ließen auch die Entgasungen stark nach. Man kann davon ausgehen, das das Magma abgesunken ist. Allerdings ist der Untergrund weiter seismisch unruhig. Es gibt kurze Tremor-Episoden und Erdbeben. IMO registrierte in den letzten 48 Stunden 73 Erschütterungen auf Reykjanes. Darunter befanden sich auch Erdbeben am Fagradalsfjall. So kann zur Stunden noch nicht klar gewagt werden, dass der Vulkanausbruch vorbei ist. Ein Wiederaufleben der Aktivität liegt im Bereich des Möglichen.


Sakurajima mit Eruptionen

Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Eruption: Explosiv

Nach einigen ruhigeren Tagen ist der Sakurajima wieder aktiver geworden. Das VAAC meldet Vulkanasche in einer Höhe von 2400 m. Sie driftet in Richtung Südosten. Die Seismizität ist vergleichsweise gering.

Fagradalsfjall friedlich eingeschlafen

Der isländische Vulkan Fagradalsfjall hat sich heute Morgen erst einmal schlafen gelegt: der Tremor ist abgestürzt und die Entgasungen haben stark Nachgelassen. Im Dunkel der Nacht konnte man noch rot-illuminerte Dampfschwaden über dem Krater sehen und ab und an flog ein glühender Brocken über den Kraterrand. Ob der Vulkan in den nächsten Stunden/Tagen noch einmal erwacht ist ungewiss und ich habe meine für heute geplante Reise erst einmal verschoben. Mittlerweile sammeln sich bei mir einige offene Tickets an, bin mal gespannt, wann ich die alle abfliegen soll?!

Betrachtet man den Tremor-Chart genauer, dann sieht man, dass er in den letzten Tagen kontinuierlich abgenommen hat, um heute Morgen dann steil abzufallen. Dieser steile Abfall war typisch für die Pulse im letzten Jahr. Allerdings, ohne dass der Tremor davor so lange kontinuierlich abgenommen hat. Von daher lässt das aktuelle Verhalten keine direkten Vergleich mit der Situation vom letzten Jahr zu und wir müssen abwarten, wie sich die Situation weiter entwickelt. Für ein Ende der Eruption spricht, dass seit gestern Abend keine Erdbeben unter Reykjanes mehr detektiert wurden. Es sieht so aus, als wäre die Halbinsel gerade tiefenentspannt.

Den letzten Angaben der Geowissenschaftler der Uni Reykjavik zufolge, wurden bei der Eruption gut 11 Millionen Kubikmeter Lava gefördert. Man kann davon ausgehen, dass sich noch Schmelze im Magmatischen Gang befindet, doch damit diese eruptiert, wird weiterer Magmen-Nachschub aus der Tiefe nötig sein. So würde ich vor einem Wiederaufleben des Ausbruchs einen Anstieg der Seismizität erwarten.

Nach dem Ausbruch ist aber vor dem Ausbruch und viele isländische Wissenschaftler gehen davon aus, dass eine langfristige Aktivitätsphase auf Reykjanes begonnen hat. So scheint es nur eine Frage von Monaten zu sein, bis wir weitere Ausbrüche dort erleben werden, sofern der aktuelle Ausbruch nicht wieder aufleben sollte.

Vulkan-News 20.08.22: Shiveluch

Shiveluch mit Aschewolken

Staat: Russland | Koordinaten: 56.65; 161.36 | Eruption: Dom

Nach gut 1 Woche ohne VONA-Meldungen macht der Shiveluch auf Kamtschatka wieder Schlagzeilen und eruptiert Aschewolken. Das VAAC brachte 3 Meldungen heraus, nach denen Vulkanasche in einer Höhe von 4500 m detektiert wurde. Die Aschwolken driften in Richtung Südosten. Das Foto von Yu. Demyanchuk zeigt den Lavadom und wurde am 05. August aufgenommen. Es kann sein, dass die Aschewolken im Zusammenhang mit Abgängen Pyroklastischer Ströme standen.


Ebeko ist fleißig

Staat: Russland | Koordinaten: 50.68, 156.01 | Eruption: Phreatisch

Einige Hundert Kilometer südlich des Shivleuch liegt der Vulkan Ebeko. Er gehört allerdings nicht mehr zu den Vulkanen Kamtschatkas, sondern liegt auf der Kurileninsel Paramushir. Der Ebeko ist besonders fleißig und löste seit gestern 11 VONA-Warnungen aus. Vulkanasche erreichte eine Höhe von 3700 m und driftete in östlicher Richtung.


Ol Doinyo Lengai mit Thermalstrahlung

Staat: Tansania | Koordinaten: -2.76 ; 39.91 | Eruption: Effusiv

Der Ol Doinyo Lengai emittiert immer noch eine schwache Thermalstrahlung mit 8 MW Leistung. Neue Satellitenbilder stehen noch aus, doch ich vermute, dass im Krater weiterhin die kälteste Lava der Welt brodelt.


Taal: Schwefeldioxid Ausstoß fluktuiert

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002; 120.99 | Eruption: Fumarolisch

Der Schwefeldioxid-Ausstoß am Taal fluktuiert weiter stark. Wurden gestern 3800 Tonnen des vulkanischen Gases ausgestoßen, so meldete PHILVOLCS heute 7800 Tonnen am Tag. Außerdem wurden 6 Tremorphasen detektiert.

Fagradalsfjall am 20. August 2022

Eruption auf Island fluktuiert auf niedrigem Niveau

In den letzten 24 Stunden bot der Fagradalsfjall im Meradalir eine gemischte Performance: Bis zum späten Abend setzte sich der rückläufige Trend fort und die Höhe der Lavaauswürfe nahm weiter ab. Zeitweise war auf den Cams keine Tätigkeit mehr erkennbar gewesen. Dann nahm die Aktivität wieder zu und nachts bildeten sich wieder kleine Fontänen/Strombolianer. In einiger Entfernung zum Krater kam es zu einem Durchbruch eines Lavastroms. Sehr wahrscheinlich brach die Lava aus einem Tunnel hervor. Vulkanaut Thorsten traf etwa zu dieser Zeit am Ort des Geschehens ein und berichtete, dass glühende Pyroklasten bis zu 50 m hoch ausgestoßen wurde. Selbst um 2 Uhr nachts waren zahlreiche Vulkanspotter unterwegs, so dass es um Ruhe am Vulkan schlecht bestellt war. Kurz vor der Morgendämmerung ließ die Aktivität wieder deutlich nach. Heute Vormittag sieht man nur noch Dampf aufsteigen.

Tremor fällt am Fagradalsfjall

Seit gestern ist der Tremor deutlich gefallen, aber nicht so stark, dass sich daraus das Ende der Eruption ableiten ließe. Die Seismizität ist moderat. Heute Früh manifestierte sich ein Erdbeben Mb 3,2. Das Hypozentrum lag 5,3 km tief. Das Epizentrum wurde im Westen von Reykjanes lokalisiert, genauer, 7.5 km nordöstlich von Reykjanestá und ca. 15 km vom Fagradalsfjall entfernt. Damit ereignete sich der Erdstoß an einem anderen Spaltensystem und stand bestenfalls indirekt mit der Magmenintrusion am Vulkan in Verbindung. Insgesamt registrierte IMO in den vergangenen 48 Stunden 82 Erschütterungen unter Reykjanes.

Die Gesamtsituation ist so, dass sich keine Prognosen anstellen lassen. Wie immer gibt es das Szenario, dass die Eruption ihrem Ende entgegen geht und bald ganz aus ist. Allerdings dachte man das im vergangenen Jahr auch öfters, und es öffneten sich nach kurzen Eruptionspausen neue Spalten. Im weitern Verlauf kam es dann zu den berüchtigten Lavapulsen, bei denen in der ersten Phase hoch aufsteigende Lavajets entstanden. In der 2. Phase füllte sich der Krater mit Lava, lief über und bildete schnell fließende Lavaströme. Ich persönlich stehen nun vor einem Entscheidungsdilemma, die für morgen gebuchte Reise entweder anzutreten, oder abzusagen. Stay tuned!

Fagradalsfjall: Eruption schwächelt

In den letzten Stunden hat der Vulkanausbruch am isländischen Vulkan Fagradalsfjall weiter nachgelassen. Während gestern Morgen noch nette Fontänen zu sehen waren und ein Lavastrom unterwegs war, der teilweise gedeckelt floss, trat gestern Mittag kaum noch Lava aus dem Krater aus. Im Laufe der Nacht beschränkte sich die Aktivität immer mehr auf kleine Fontänen im Krater. Heute Morgen ist es neblig und es gibt nur wenige Blicke auf den Ausbruch. Es wird noch glühende Tephra ausgestoßen, diese steigt aber kaum noch über den Kraterrand auf. Eigentlich könnte man die Tätigkeit als starkes Lavaspattering bezeichnen. Natürlich sind Ferndiagnosen per LiveCam anders, als wenn man vor Ort ist, vielleicht ergibt sich für Augenzeugen noch ein anderes Bild. Neue Daten der Universität Island gibt es nicht, die letzten sind vom 16. August, als der Lavaausstoß noch bei 2 Kubikmeter pro Sekunde lag. Der Tremor hat etwas nachgelassen, ist aber immer noch höher, als man bei der aktuell sichtbaren Aktivität annehmen würde. Das lässt Grund zur Hoffnung, dass die Aktivität nur schwächelt und bald wieder stärker wird. Vielleicht fangen wieder Pulse an, oder es öffnen sich neue Spalte. Das ist aber nur Spekulatius und Wunschdenken.

Die GPS-Daten vom Fagradalsfjall zeigen keine größeren Veränderungen seit Eruptionsbeginn an. Mit Einsetzten der Seismischen Krise kam es zu einer größeren horizontalen Verschiebung, während nur eine geringe Bodenhebung gemessen wurde. Seitdem streuen die Werte, doch im Mittel bleiben sie recht stabil. Die Messstation GONH liefert aktuell keine neuen Daten.

Erdbeben am Reykjanes Ridge

Die Seismizität bewegt sich auf vergleichsweise moderatem Niveau. IMO registrierte im Bereich der Reykjanes Halbinsel 87 Erschütterungen innerhalb von 48 Stunden. Die wenigsten Erdbeben manifestieren sich direkt am Fagradalsfjall. Das stärkste Erdbeben brachte es auf M 3,2 und lag am Mittelatlantischen Rücken vor Island, genauer, 113 km südwestlich von Grindavik. Dieses Erdbeben steht wahrscheinlich nicht in direktem Zusammenhang zur Magmenintrusion.

Der erste Volcanonaut unseres Vulkanvereins macht sich heute auf den Weg nach Island, im Verlauf der nächsten Tage folgen weitere Mitglieder. Sollte der Vulkan ausgehen, wird das eine etwas gedrückte Vulkanparty.

Fagradalsfjall am 17. August: Zugang gesperrt

Heute soll der Zugang zur Eruption am Fagradalsfjall gesperrt sein. Grund hierfür ist das schlechte Wetter, denn ein Sturm zieht über Reykjanes hinweg und bringt Regen, Wind und Wolken. Der Vulkanausbruch lässt sich dementsprechend schlecht via LiveCam beobachten, aber die Kameras im Westen des Meradalir-Tals erlauben Blicke auf die Eruption. Dabei wird klar, wie stark der Wind ist, denn das Bild wackelt enorm. Es zeigt Lavafontänen aus 2 Schloten im Krater, die glühende Tephra etwas höher auswerfen als es in den letzten Tagen der Fall war. Dafür scheint die Lavastromtätigkeit weiter rückläufig zu sein. Die Geologen der Universität Island veröffentlichten heute Morgen neue Daten, die meine Beobachtung bestätigen: Demnach betrug die Förderrate nur noch 2 Kubikmeter pro Sekunde. Wahrscheinlich wurde der Wert gestern Abend ermittelt. Natürlich wird nun spekuliert, ob die Eruption bereits ihrem Ende entgegensteuert, oder ob es nur ein Zwischentief ist. Es gibt derzeit 4 Szenarien:

  • Der Ausbruch geht auf niedrigem Niveau weiter.
  • Die Eruption wird immer schwächer und endet in den nächsten Stunden/Tagen.
  • Die Eruption verstärkt sich am gleichen Ort wieder.
  • Das Eruptionszentrum verlagert sich und es entstehen neue Spalten.

Gegen ein baldiges Ende des Vulkanausbruchs spricht der recht stabile Tremor. Es sieht nicht so aus, als hätte sich die Menge der Schmelze im Fördersystem relevant reduziert. Normalerweise nimmt der Tremor zum Ende einer Eruption hin ab und verringert sich entsprechend zur Fördermenge, was aktuell nicht der Fall ist. Von daher halte ich die letzten beiden Szenarien für wahrscheinlich. Bei der Eruption im vergangenen Jahr schwächelte der Vulkan zwischenzeitlich ebenfalls, bevor sich an anderen Stellen neue Spalten öffneten. Im späteren Verlauf kam es dann zu einem Pulsieren der Eruption, wo sich mehrstündige Pausen mit stärkeren Eruptionsphasen abwechselten. Damals fiel in den Pausen der Tremor stark ab, um mit dem aufsteigendem Magma wieder anzusteigen. Zu diesem Zeitpunkt war der horizontale Teil des Magmatischen Gangs leer und das Magma stieg direkt aus größerer Tiefe auf. Natürlich gibt es keine Garantie dafür, dass es sich diesmal genauso verhält. Da ich aber die nächste Woche über auf Island sein werde -sofern alles klappt- hoffe ich natürlich auf ein Anhalten der Tätigkeit.

Vulkan-News 17.08.22: Anak Krakatau

Anak Krakatau mit Rotglut

Staat: Indonesien| Koordinaten: -6.10, 105.42 | Eruption: Ejektiv

In den vergangenen Tagen war Anak Krakatau recht ruhig. Das bezieht sich nicht nur auf die sichtbare Aktivität, sondern auch auf die Seismizität, die fast nicht vorhanden war. Gestern zog sie aber wieder an und es wurden mehr als 60 vulkanisch-bedingte Erdbeben registriert. Ein Livecam Bild zeigt, dass es zu einer kleineren Eruption gekommen ist, bei der rotglühende Tephra ausgestoßen wurde. Eine größere Aschewolke wurde nicht gemeldet. Sollte die Seismik weiter erhöht bleiben, ist in den nächsten Tagen mit einer Zunahme der eruptiven Tätigkeit zur rechnen.


Erta Alé mit 2 aktiven Kratern

Staat: Äthiopien | Lokation: 13.60, 40.70 | Eruption: Hawaiianisch

Sentinel-Bilder des Erta Alé zeigen 2 thermische Anomalien. Die Kleinere befindet sich im Südkrater, der für seinen Lavasee bekannt ist. Dieser scheint aktuell entweder ziemlich klein zu sein, oder ist zum größten Teil gedeckelt. Im Nordkrater gibt es eine größere Anomalie, die auf einen aktiven Hornito hindeutet.


Ol Doinyo Lengai mit thermischen Signal

Staat: Tansania | Koordinaten: -2.76 ; 39.91 | Eruption: Effusiv

Seit gut zwei Wochen scheint der Vulkan in Tansania verstärkt aktiv zu sein, denn er zeigt auf Satellitenfotos ständig ein thermisches Signal, das vom zentralen Hornitokomplex ausgeht. Auf einem Sentinel-Bild vom 11. August sieht man in der Echtfarbendarstellung, dass fast der halbe Kraterboden von frischer Lava bedeckt ist. Das letzte Foto von gestern zeigt eine ausgeprägte thermische Anomalie, die sogar durch dünne Wolken hindurch sichtbar wird. Der Vulkan scheint also aktiver zu sein, als es sonst der Fall ist.


Taal mit Tremor

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002; 120.99 | Eruption: Fumarolisch

Während der Schwefeldioxid-Ausstoß am Taal Vulkan in den letzten Tagen als verhältnismäßig moderat bezeichnet werden kann -es werden zwischen 4000 und 5000 Tonnen am Tag registriert-  zog die Seismizität an. Heute wurden 28 Tremorphasen gemeldet, die eine Dauer zwischen 4 und 12 Minuten hatten. Magmatische Fluide erschüttern den Untergrund. Es wird Inflation detektiert. Dampf steigt bis zu 2800 m hoch auf.

Neue Daten zum Fagradalsfjall am 16.08.22

Während die Meradalir-Eruption weiter geht, wurden gestern neue Daten zum Vulkanausbruch veröffentlicht. Es wurde auch vorgeschlagen, die beiden Eruptionen von 2021 und 2022 als Fagradalsfjall-Feuer zu bezeichnen, während die einzelnen Ausbrüche nach den Tälern benannt werden, in denen die Hauptspalten lagen. Die 2021 Eruption wäre demnach der Geldingadalir-Ausbruch, die aktuelle Eruption würde man als Meradalir-Eruption bezeichnen, also genauso, wie ich es hier bereits praktiziere. Doch nun zu den Daten: Das neuen Lavafeld bedeckt eine Fläche von 1,224 Quadratkilometer und das geförderte Lavavolumen wird mit etwas über 10 Millionen Kubikmeter angegeben. Zum Wochenende betrug die Förderrate noch 10,4 Kubikmeter pro Sekunde und erreichte damit etwa ein Drittel des Ausstoßes der Initialphase. Die durchschnittliche Mächtigkeit des Lavafeldes liegt bei ca. 8 m. An einigen Stellen liegt der Wert bei 22 m. Es hat sich also in kurzer Zeit viel Lava akkumuliert. Der Tremor ist stabil und die Seismizität ist rückläufig. Die Aufstiegswege des Magmas sind frei.

Wer auf die LiveCam blickt, sieht, dass sich der Kraterwall inzwischen geschlossen hat und ein Kegel formt. Auch die Bresche hat sich im Laufe der Nacht geschlossen, ist allerdings noch ein wenig flacher als der restliche Kraterrand, so dass der Lavastrom dort abfließen kann. Ansonsten brodelt ein Lava-Teich im Krater und es werden vergleichsweise kleine Lavafontänen gefördert. Sie könnten höher aufsteigen, wenn sich die Krateröffnung verkleinern sollte. Die Förderrate hat sich weiter reduziert.

Gestern Abend verstärkte sich der Lava-Ausstoß kurzzeitig und der Lavastrom nahm an Fahrt auf. Er floss wieder in Richtung Osten und näherte sich dem Pass am Talausgang, allerdings ohne ihn zu Überschreiten. Als die Lava im Letzten Jahr über vergleichbare Pässe floss, entstanden spektakuläre Lavafälle. Natürlich ist es ungewiss, ob sich entsprechendes wiederholen wird. Vulkanausbrüche sind sehr dynamisch, verlaufen aber selten exakt gleich. Ein Umstand, der die Sache spannend macht.

Update 14.00 Uhr: Gerade wurden von der Universität Island aktuelle Daten veröffentlicht. Der Lava-Ausstoß ist auf 4,1 Kubikmeter pro Sekunde geschrumpft.

Vulkan-News 15.08.22: Sangay

Sangay eruptiert bei schönem Wetter

Staat: Ecuador | Koordinaten: -2.00, -78.34 | Eruption: Vulcanianisch

In den letzten Tagen war die Sicht auf den ecuadorianischen Vulkan Sangay ungewöhnlich gut. Das bescherte uns eine wahre Bilderflut des Vulkans, der weiterhin aktiv ist und Aschewolken nebst glühender Tephra eruptiert. Das VAAC detektierte Aschewolken in 7000 m Höhe. Sie driftete in westlicher Richtung, wobei starker Wind für eine große Verbreitung der Asche sorgte.


Sakurajima setzt Eruptionen fort

Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Eruption: Explosiv

Im Süden Japans ist es der Sakurajima, der weiterhin für Schlagzeilen sorgt. Seit gestern wurden 8 VONA-Warnungen veröffentlicht. Vulkanasche steig bis zu 4000 m hoch auf. Aufgrund der Bewölkung blieben die Aschewolken unsichtbar. Bei mindestens einer der größeren Eruptionen flog glühende Tephra relativ weit und krachte auf den basalen Teil des Vulkanhangs. Die Seismizität ist leicht erhöht.


Kadovar emittiert Vulkanasche

Staat: PNG | Lokation: -3.63; 144.63 | Eruption: Ascheeruption

Die Inselvulkan in der Bismarcksee emittierte gestern Vulkanasche. Das geht aus einer Meldung des VAAC Darwin hervor. Demnach steig die Asche bis auf einer Höhe von 2100 m auf. Zuvor hatte es einige Hundert Kilometer östlich des Vulkans ein Erdbeben der Magnitude 5,9 gegeben. Es ist möglich, dass der Erdstoß die Eruption triggerte.