Vulkan-News 03.11.21: Cumbre Vieja, Merapi

Am Cumbre Vieja ereignete sich heute Morgen ein Erdbeben M 4,9. Der Karymsky eruptierte explosiv. Am Merapi ging ein Pyroklastischer Strom ab.

Cumbre Vieja mit Erdbeben

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57-17.84 | Eruption: Flankeneruption

Heute Morgen  gab es unter dem Cumbre Vieja einen weiteren relativ starken Erdstoß. Das EMSC gibt die Lokalmagnitude mit 4,9 an. Die Tiefe des Hypozentrums lag in 40 km. Das Epizentrum wurde 7 km ost-süd-östlich von Los Llanos de Aridane lokalisiert. Die Daten könnten noch korrigiert werden. Während der Nacht präsentierten sich die allgemeine Seismizität und der Tremor rückläufig. Das Gleiche gilt für die Bodenhebung, die auf gut 10 cm fiel und sich damit dem bisherigen Tiefststand seit Eruptionsbeginn annähert. Dennoch bleibt der Vulkan aktiv und man kann noch keine Entwarnung geben. Aber vielleicht lässt wenigstens der starke Ascheausstoß der vergangenen Tage ein wenig nach, so dass die Menschen durchatmen können. In den letzten Meldungen des VAACs heißt es, dass Vulkanasche in einer Höhe von 1500 m detektiert wurde, was nur noch halb so hoch ist wie in den vergangenen Tagen. Auf dem Livestream sieht man viel Dampf aufsteigen, dazwischen immer wieder Aschewolken. Auch die Lavaströme sind aktiv. Sie fließen im Bereich des Kraterkegels teilweise durch Tubes. David Brodrick hat aus Drohnenbildern ein cooles 3-D Modell erstellt.

Karymsky mit kraftvoller Eruption

Staat: Russland | Koordinaten: 54.048159.441 | Eruption:  Vulcanianisch

Der Karymsky auf Kamtschatka eruptierte eine Aschewolke, die bis auf einer Höhe von 8000 m aufgestiegen ist und vom Wind in Richtung Südosten gedriftet wurde. Die entsprechende VONA Meldung wurde um 8:04 UCT veröffentlicht. Es war die stärkste Eruption der aktuellen Phase.

Merapi mit Pyroklastischem Strom

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Videoaufnahmen und Zeitungsberichte zeigen, dass es am Merapi zum Abgang eines Pyroklastischen Stroms gekommen ist. Er hatte eine Gleitstrecke von ca. 2000 m und entstand, als es zu einem partiellen Kollaps am südwestlichen Dom gekommen ist. Von ihm gehen auch zahlreiche glühende Schuttlawinen aus. Obwohl die Seismizität gering ist, scheint der Dom in einer aktiven Wachstumsphase zu sein. Der Südwestdom sitzt auf der Außenflanke des Kraters auf, während ein zweiter Dom im inneren Kraterbereich sitzt. Dieser scheint momentan allerdings wenig aktiv zu sein. Mit weiteren Ereignissen ist zu rechnen.

Vulkan-News 02.11.21: Nevado del Ruiz

Am Nevado del Ruiz nimmt die Aktivität langsam zu. Die Vulkane Karymsky und Suwanose-jima eruptierten Aschewolken. Am Merapi gingen Schuttlawinen ab.

Nevado del Ruiz mit Aschewolken

Staat: Kolumbien | Koordinaten: 34.89, -75.32 | Eruption: Strombolianisch

In Kolumbien nimmt die Aktivität des Vulkans Nevado del Ruiz langsam, aber stetig zu. Die Ascheeruptionen kommen immer häufiger und sorgen für Beunruhigung bei den Anwohnern des Vulkans. In den Sozialen Medien werden mittlerweile Bilder der Eruptionen geteilt. Zuletzt erreichte heute eine Aschewolke eine Höhe von 5800 m. Im SGC-Bulletin der letzten Woche hieß es, dass die Seismizität weiter zugenommen hätte. Das stärkste Erdbeben hatte eine Magnitude von 2,1 in nur 3,1 km Tiefe. Weiterhin wurde eine leichte Zunahme der Bodendeformation registriert. Der Gas-Ausstoß war hoch. Die Forscher halten eine weitere Aktivitätszunahme für möglich. Der Nevado del Ruiz ist besonders gefährlich, weil sein Gipfel vergletschert ist. Schmelzwasser könnte explosive Aktivität verstärken, oder Lahare auslösen.

Karymsky in guter Form

Staat: Russland | Koordinaten: 54.048159.441 | Eruption:  Vulcanianisch

Auf Kamtschatka eruptiert der Karymsky wieder regelmäßiger. Seit gestern brachte das VAAC 5 VONA-Meldungen zu Aschewolken heraus. Die Asche erreichte eine Höhe von bis zu 2400 m und drifteten in Richtung Südosten. Seit Jahresanfang wurden 292 Aschewolken gemeldet.

Merapi mit glühenden Schuttlawinen

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Gestern gingen am Merapi auf Java wieder mehrere glühende Schuttlawinen ab. Das VSI registrierte insgesamt 64 seismische Signale, die mit Abgängen assoziiert waren. Sie hatten Maximal-Amplituden von 39 mm und dauerten bis zu 147 Sekunden an. Die übrige Seismizität ist allerdings sehr gering und es sieht nicht so aus, als würde viel Magma aufsteigen. Wenn die Lavadome wachsen, dann nur wenig. Trotzdem kann es zu weiteren Kollaps-Ereignissen kommen.

Suwanose-jima bleibt aktiv

Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Eruption: Vulcanianisch

Im Süden Japans ist der Inselvulkan Suwanose-jima weiter aktiv und eruptiert mehrmals täglich Aschewolken. Dabei kommt es nicht nur zu strombolianischen Eruptionen, sondern auch zu kräftigeren vulcanianischen Ausbrüchen. Vulkanasche steigt bis zu 3400 m hoch auf und driftet in südöstlicher Richtung.

Vulkan-News 01.11.21: Cumbre Vieja, Vulcano

Der Cumbre Vieja stößt viel Vulkanasche aus. Bei Stromboli und Vulcano gab es schwache Erdbeben.

Cumbre Vieja mit Explosionen und viel Asche

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57-17.84 | Eruption: Flankeneruption

[twenty20 img1=“821008″ img2=“821007″ offset=“0.5″ before=“La Palma im normalen Lichtspektrum.“ after=“Die Insel im Infrarot-Spektrum, © Sentinel“]

Gestern erzeugte der Cumbre Vieja wieder stärkere explosive Ausbrüchen, bei denen die Druckwellen in der Asche-Dampf-Wolke sichtbar wurden. Die Asche stieg bis zu 4500 m hoch auf und zog durch das gesamte Tal im Westen der Insel. Sie bescherte den Menschen eine üble Luftqualität. Zudem liegt der Schwefeldioxid-Ausstoß bei 50.000 Tonnen am Tag, was die Luft dort nicht gerade verbessert. Neben den Lavaströmen, richtet die Tephra nun immer größere Schäden an und zerstört großflächig die Bananenplantagen. Entweder werden die Pflanzen direkt mit Asche bedeckt, oder die Gewächshäuser aus Gewebefolie brechen unter der Last der Asche ein und erdrücken die Pflanzen. Nach Regenfällen verwandelt sich die Asche in eine betonartige Schicht und bringt zum Einsturz, was jetzt noch steht. Selbst Hausdächer können unter der Last der feuchten Asche einstürzen.

Ein Ende der Eruption ist nicht in Sicht: die Seismizität zieht heute wieder an, nachdem sie gestern vergleichsweise niedrig war. Die meisten Erdbeben ereignen sich im Bereich der oberen Magmakammer. Die Bodenhebung ist stabil, mit leicht steigender Tendenz. Die Förderrate der Lava liegt weiterhin bei 66 Kubikmeter in der Sekunde. An der Oberfläche sieht man allerdings wenigere Lavaströme, da sie zum Teil gedeckelt sind und durch Tunnel fließen. Auf dem eingebetteten Video sieht man sehr schön, wie die Lava in einem Loch verschwindet. Dort wo sie austritt, richtet sie weitere Zerstörungen an. Bislang wurden 2574 Gebäude zerstört.

Liparische Inseln: Erdbeben im Tyrrhenischen Meer

Staat: Italien | Lokation: 14.87 ; 38.50 | Eruption: Fumarolisch

Im Bereich der Liparischen Inseln ist die Seismizität erhöht. Besonders interessant sind weitere Erdbeben im Bereich von Vulcano. Seit gestern gab es 3 Erschütterungen mit Magnituden zwischen 2 und 2,3. Dort gibt es neben der erhöhten Seismizität noch weitere Anzeichen, dass Magma aufsteigt. Der Vulkan könnte sich auf eine Eruption vorbereiten. Vor der Nordwestküste von Stromboli bebte es heute mit M 2,1 in nur 1 km Tiefe. Spannende Zeiten für Vulkanophile!

Vulkan-News 31.10.21: Cumbre Vieja, Tambora

Am Cumbre Vieja wurden viele vulkanische Blitze beobachtet. Die Vulkane Ebeko, Sakurajima, Semeru eruptierten Vulkanasche. Am Tambora gibt es vulkanisch bedingte Erdbeben.

Cumbre Vieja: Tremor hoch

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57-17.84 | Eruption: Flankeneruption

Der Cumbre Vieja stieß gestern Abend soviel Asche aus, dass Anwohner davon berichten, dass er die Aktivität eingestellt hätte, weil sie keine Rotglut mehr sehen konnten. Das VAAC meldete Vulkanasche in 5500 m Höhe. Damit stieg sie 2200 m höher auf, als am Mittag. Für den hohen Aufstieg der Asche zeigte sich aber nicht nur eine erhöhte Aktivität verantwortlich, sondern auch Windstille. Es gab ungewöhnlich viele vulkanische Blitze zu sehen. Der Tremor erreichte fast ein so hohes Niveau, wie zu Beginn der Eruption. Die Bodenhebung blieb konstant, doch wer sich die Grafik des IGN genauer anschaut stellt fest, dass sie neu skaliert wurde: es fehlen 3 cm. So beträgt die Bodenhebung nur noch etwas über 12, statt 15 cm. Der Lavastrom, der gestern fast das Meer erreichte, stagnierte und kam wenige Meter vor der Küste zum Stillstand.

Ebeko eruptierte Asche

Staat: Russland | Koordinaten: 50.68, 156.01 | Eruption: Vulcanianisch

Auf der Kurileninsel Paramushir versuchte es der Ebeko, dem Cumbre Vieja gleich zu machen, was ihm allerdings nicht gelang. Seine Aschewolke stieg nur bis auf 1800 m Höhe auf und wurde vom Wind schnell Richtung Nordosten verweht. Dem Ebeko muss man allerdings zu Gute halten, dass er bereits seit Jahren sporadisch ausbricht.

Sakurajima stimmt mit ein

Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Eruption: Vulcanianisch

Der südjapanische Feuerberg Sakurajima stimmte heute in den Reigen der eruptierenden Vulkane ein und blies eine Aschewolke in den Himmel, die es bis auf einer Höhe von 2400 m schaffte. Die Parameter wie Seismik und Gasausstoß deuten aber nicht auf eine generelle Erhöhung der Aktivität hin.

Semeru mit Aschewolke

Staat: Indonesien | Koordinaten: -8.108, 112.92 | Eruption: Dom

Auf der indonesischen Insel Java ist es der Semeru, der eine Aschewolke eruptierte. Das VAAC meldet Vulkanasche in einer Höhe von 3400 m. Zwar gab es nur eine VONA-Meldung, doch es war nicht die einzige Eruption des Vulkans: das VSI registrierte 53 seismische Explosionssignale, die bis zu 160 Sekunden dauerten und Maximal-Amplituden von 23 mm aufwiesen.

Tambora: vulkanisch bedingte Erdbeben

Staat: Indonesien | Koordinaten: -8.25, 118.00 | Eruption: Keine

Ich habe gerade das erste Mal seit langem die seismischen Daten des gefürchteten Vulkans Tambora abgerufen und festgestellt, dass das VSI gestern 10 vulkanisch bedingte Erdbeben registriert hat. Das war kein Einzelfall, denn in den letzten 3 Monaten gab es praktisch täglich entsprechende Erschütterungen. Die Vulkanologen scheinen nicht beunruhigt zu sein, denn der Alarmstatus steht auf „grün“.

Vulkan-Update: 30.10.21: Cumbre Vieja

Heute Morgen manifestierte sich ein Erdbeben Ml 5,0 auf La Palma. Ein weiter Lavastrom hat fast die Küste erreicht. Der Nordkrater des Vulkans Erta Alé zeigt Aktivität-

Cumbre Vieja: stärkstes Erdbeben der Serie

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57-17.84 | Eruption: Hawaiianisch

Am Cumbre Vieja manifestierte sich heute das stärkste Erdbeben seit Beginn der Krise. Es hatte die Magnitude 5,0 und ein Hypozentrum in 37 km Tiefe. Das Epizentrum lag im südöstlichen Gipfelbereich des Cumbre Vieja, auf dem Gebiet der Gemeinde Mazo. Der Erdstoß wurde um 7,24 registriert und war auch auf den Nachbarinseln zu spüren gewesen. Zuvor gab es eine Erschütterung M 4,1. Die Bodenhebung ist gegenüber gestern recht stabil geblieben und beträgt gut 15 cm.

Die Lavastrom-Aktivität verstärkte sich in der Nacht. Am Rand eines bereits existierenden Lavafelds schob sich ein neuer Strom voran, der schon kurz vor der Küste steht. Dennoch lässt sich noch nicht sagen, ob es zu einem Ocean Entry kommen wird.

Update 18:00 Uhr: Bis jetzt hat die Lava den Ozean offenbar noch nicht ganz erreicht, aber nach dem letzten Update von Manfred Betzwieser fehlen nur noch wenige Meter. Zudem soll es heute zwischendurch Phasen mit besonders starken Explosionen geben. Es wurde auch gemeldet, dass eine besondere Inversionswetterlage die emittierte Tephra nicht abziehen lässt und dass es besonders häufig zu vulkanischen Gewittern in der Eruptionswolke kommt.

Erta Alé: Aktivität im Nordkrater

Staat: Äthiopien | Lokation: 13.60, 40.70 | Eruption: Hawaiianisch

Noch ein Manfred -diesmal Meyer und nicht Betzwieser- hat sich heute die Mühe gemacht einige Sentinel-Aufnahmen zu capturen. Darunter ein Bild vom Erta Alé, auf dem 3 thermische Anomalien zu erkennen sind: neben den beiden bekannten Wärmequelle aus dem Südkrater, erkennt man eine recht große Wärmeanomalie im Nordkrater. Der Kraterboden scheint von einem Lavastrom geflutet worden zu sein.

Aufgrund der Unruhen in der Region Tigray, die nicht weit vom Vulkan entfernt liegt, gibt es schon seit Monaten keine Augenzeugenberichte mehr vom Erta Alé.

Vulkan-News 30.10.21: Karymsky, Taal

Heute stehen einmal die Vulkane des Pazifischen Feuerrings im Fokus meiner Berichterstattung. Hier machen die Vulkane Karymsky, Shiveluch, Suwanose-jima und Taal von sich Reden.

Karymsky eruptiert Aschewolken

Staat: Russland | Koordinaten: 54.048159.441 | Eruption:  Vulcanianisch

Auf Kamtschatka ist der Karymsky wieder aktiver geworden und ist in einer Phase mit explosiven Eruptionen eingetreten- Seit gestern gab das VAAC 4 VONA-Meldungen heraus, nach denen die Aschewolken bis auf einer Höhe von 4000 m aufgestiegen sind. Sie werden vom Wind Richtung Osten verfrachtet. Theoretisch können die Aschewolken den Flugverkehr gefährden, besonders, wenn es zu stärkeren Explosionen mit hoch aufsteigenden Eruptionswolken kommt.

Shiveluch ebenfalls aktiv

Staat: Russland | Koordinaten: 56.65; 161.36 | Eruption: Dom

Der Karymsky ist nicht der einzige Vulkan Kamtschatkas, der aktuelle eruptiert. Es gab ebenfalls eine VONA-Warnung über eine Aschewolke, die vom Shiveluch ausging. Hier erreichte die Vulkanasche eine Höhe von 3700 m. Es ist möglich, dass die Aschewolke von einem Pyroklastischen Strom abging.

Suwanose-jima sehr aktiv

Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Eruption: Vulcanianisch

Weiter südlich, aber mehr oder weniger auf der gleichen kontinentalen Nahtstelle, befindet sich der japanische Vulkan Suwanose-jima. Er eruptiert seit Wochen mehrmals täglich Aschewolken. Im Durchschnitt steigen sie bis zu 3000 m hoch auf. Die Seismizität ist noch erhöht, aber bei weitem niedriger, als es noch vor einem Monat der Fall war.

Taal mit Anstieg der Seismizität

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002; 120.99 | Eruption: Fumarolisch

Der Taal steht seit Anfang letzten Jahres im Fokus unseres Interesses, als er mit einer Eruption auf sich aufmerksam machte. Viele hatte einen noch stärkeren Ausbruch erwartet und tatsächlich hat sich der Vulkan seitdem nicht mehr richtig beruhigt. Es gibt Anzeichen dafür, dass sich weiterhin Magma im Untergrund sammelt. Es wird Inflation registriert und der Gasausstoß ist zeitweise so hoch, wie man ihn sonst nur von eruptierenden Vulkanen kennt. Jetzt kommt noch eine Zunahme der Seismizität hinzu: PHILVOLCS registrierte gestern 103 Erdbeben vulkanischen Ursprungs. Darin enthalten waren 21 Tremor-Phasen, 74 niederfrequente vulkanische Erdbeben und 8 hybride Ereignisse. Der Schwefeldioxid-Ausstoß belief sich auf 5.943 Tonnen am Tag.

Vulkan-News 29.10.21: Cumbre Vieja, Vulcano

Am Cumbre Vieja türmt sich die Lavafront bis zu 40 m hoch auf. Auf Vulcano wurde ein Anstieg der Fumarolentemperaturen verzeichnet.

Cumbre Vieja: Situation unverändert

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57-17.84 | Eruption: Hawaiianisch

Auf La Palma geht die Eruption weiter und der Cumbre Vieja ist aus mindestens 2 Schloten aktiv. Vulkanasche wird in 2600 m Höhe detektiert. Eine Lavafontäne aus dem Schlot auf dem Westhang des Kegels speist einen Lavastrom, der durch den bekannten Kanal abfließt. Die Lavafront türmt sich an einigen Stellen bis zu 40 m hoch auf. Neu ist die Einblendung von Livedaten im Videostream des kanarischen Fernsehens. Dort ist zu entnehmen, das aktuell 16.350 Tonnen Schwefeldioxid am Tag ausgestoßen wird. Die Lava-Förderrate liegt bei 66 Kubikmeter pro Sekunde und insgesamt wurden bisher 228.745.700 Kubikmeter Lava gefördert. Sie bedeckt eine Fläche von 9,12 Quadratkilometer. 6.797 Hektar Land wurden mit Asche bedeckt. 2183 Gebäude wurden zerstört. Die Seismizität ist hoch. Gestern ereigneten sich über 200 Beben: der dritthöchste Wert an Erschütterungen, seitdem die Eruption begonnen hat. Der VEI wird mit 2 angegeben. Was die Explosivität der Eruption angeht, ist das ein ehr schwacher Wert.

Vulcano: leichter Anstieg der fumarolischen Aktivität

Staat: Italien | Lokation: 14.87 ; 38.50 | Eruption: Fumarolisch

Am sizilianischen Inselvulkan Vulcano ist keine eindeutige Verbesserung der Lage absehbar. Laut dem Wochenbericht des INGVs hat keine neue Inflation stattgefunden, dass war es dann aber auch mit den guten Nachrichten. Fast alle anderen Parameter, die von den Vulkanologen gemessen werden, zeigen ein Verschärfung der Situation. Die Mikroseismizität stieg genauso, wie die Fumarolentemperatur am Kraterrand. Sie beträgt nun 370 Grad. Die Temperatur der Fumarolen auf der Kraterinnenseite liegt bei 220 Grad. Die Messwerte könnten durch das viele Regenwasser der letzten Woche verfälscht worden sein. Die Menge der emittierten Gase nahm ebenfalls zu und man verzeichnete einen Anstieg der Emissionen von Kohlendioxid und Schwefeldioxid. Das Gas steigt von einem Magmenkörper auf, der in 4-3,5 km Tiefe vermutet wird. Die steigenden Gaskonzentrationen wurden nicht nur am Kraterrand gemessen, sondern auch aus dem Farglione-Areal an der Küste. Dort liegt der bekannte Fangopool. Noch ist es zu früh, um einen unmittelbar bevorstehenden Vulkanausbruch zu prognostizieren, doch vor Ort ist man alarmiert.

Vulkan-News 28.10.21: Ätna, Cumbre Vieja

Der Ätna emittiert Vulkanasche. Der Cumbre Vieja steigerte seine Aktivität wieder. Am Kilauea geht die Eruption weiter.

Ätna mit Aschewölckchen

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Paroxysmal

Nach seinem großen Auftritt am Samstag, war der Ätna überwiegen in Wolken gehüllt. Er gestattete nur kurze Blicke auf den Gipfel, bei denen man kleine Aschewolken erahnen konnte. Heute gab er dann für länger den Blick frei und was man zuvor nur erahnen konnte, war nun klar zu erkennen gewesen: der Vulkan emittierte Aschewolken. Sie erschienen aus dem Neuen Südostkrater, dessen Ostflanke am Samstag wie eine reife Tomate aufgeplatzt war. Die Aktivität spiegelt sich nicht im Tremor wieder, der sich auf niedrigem Niveau befindet. Aber das kann sich am Ätna ja schnell ändern.

Cumbre Vieja steigerte Aktivität

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57-17.84 | Eruption: Hawaiianisch

Nachdem der Cumbre Vieja zum Wochenanfang etwas erschöpft wirkte, legte er gestern wieder einen Zahn zu und eruptierte eine bis zu 600 m hohe Lavafontäne. Sie speiste einen Lavastrom, der durch den Kanal auf der Westflanke des Kegels abfloss. Außerdem wurde aus dem Hauptkrater Asche eruptiert. Sie stieg bis zu 3800 m auf. Heute betrug die Höhe der Aschewolke noch 3000 m. Die Seismizität war gestern höher als heute. INVOLCAN registrierte ca. 190 Beben. Die meisten Erschütterungen spielten (und spielen) sich im Bereich der oberen Magmakammer ab. Im unteren Magmenkörper scheint sich die Situation stabilisiert zu haben. Die Bodenhebung liegt bei 15 cm.

Kilauea: Lavasee leicht gestiegen

Staat: USA | Lokation: 19.42, -155.29 | Eruption: Hawaiianisch

Der Lavasee im Halemaʻumaʻu-Krater ist seit gestern um einen weiteren Meter gestiegen. Sein Pegel steht nun bei 50 m über dem Vor-Eruptions-Niveau. Zwischen dem aktiveren Westteil des Kraters, und dem weniger aktiven Ostteil, liegt eine Höhendifferenz von 7 Metern. Der Lavasee wird aus einem Schlot in der Westwand gespeist. Hier gibt es bis zu 12 m hohe Lavafontänen. Seit Eruptionsbeginn am 29.September, wurden fast 20 Millionen Kubikmeter Lava gefördert. Die Schwefeldioxid-Emission lag gestern bei 2600 Tonnen am Tag.

Vulkan-News 27.10.21: Cumbre Vieja, Krakatau

Am Cumbre Vieja geht die Eruption aus einem Schlot weiter. Am Krakatau wurde eine Aschewolke eruptiert und der Erta Alé präsentiert 2 thermische Anomalien.

Cumbre Vieja: Wieder 2 aktive Schlote

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57-17.84 | Eruption: Hawaiianisch

Update 10:30 Uhr: auf dem Livestream ist zu sehen, dass nun der zentrale Schlot am Gipfel des Kegels in die Eruption eingestimmt hat und Asche fördert. Dafür ist die Lavafontäne aus dem Westschlot kleiner geworden. Zeitweise fließt ein Lavastrom durch die Bresche. Weitere Ströme können in Tubes unterwegs sein. Gestern Abend soll Lava wieder den Ozean erreicht haben. Das verdeutlicht, wie dynamisch eine Eruption sein kann.

Originalmeldung 9:00 Uhr: Am Cumbre Vieja auf La Palma fluktuiert die Aktivität. Auf dem Livestream erkennt man nur einen aktiven Schlot, dieser steigerte jedoch seine Aktivität gegenüber gestern. Der Tremor erreichte einen entsprechenden Peak. Gestern Abend gab es einen weiteren -relativ starken- Erdstoß mit einer Magnitude von 4,8. Der Erdbebenherd lag in 34 km Tiefe. Generell ist die Seismizität wieder etwas angestiegen. Im Vergleich zum Wochenende ist sie allerdings geringer. Das gleiche gilt für die Bodenhebung, die heute „nur“ noch bei 21 cm liegt. Der Wert liegt 10 cm unter dem Wert von gestern. Möglicher Weise handelte es sich gestern um eine Fehlmessung, oder das Magma, dass die Inflation verursachte, ist unterirdisch weiter geflossen. Auch wenn die Lage damit nicht so dramatisch erscheint, wie man gestern noch annehmen konnte, kann von einer Nachhaltigen Entspannung der Situation keine Rede sein.

Die bisherige Schadensbillanz ist enorm: es wurde 2270 Häuser zerstört. Das Lavafeld bedeckt eine Fläche von fast 900 Hektar. Viele Bananenplantagen wurden zerstört. Sie sind -neben dem Tourismus- das Herzstück der Inselwirtschaft.

Anak Krakatau mit Eruption

Staat: Indonesien| Koordinaten: -6.10, 105.42 | Eruption: Strombolianisch

Gestern eruptierte der Inselvulkan Anak Krakatau phreatisch. Eine Asche-Dampf Wolke stieg bis auf einer Höhe von gut 1500 m auf und wurde vom Wind in Richtung Osten verfrachtet. Der Ausbruch erzeugte ein seismisches Signal mit einer Maximalamplitude von 45 mm und einer Dauer von 45 Sekunden. Die Seismizität ist seit Wochen relativ unauffällig, mit nur wenigen vulkanisch bedingten Erdbeben am Tag. Gestern wurden 6 Erdbeben festgestellt.

Erta Alé mit thermischer Anomalie

Staat: Äthiopien | Lokation: 13.60, 40.70 | Eruption: Hawaiianisch

Am Erta Alé erkennt man auf aktuellen Satellitenfotos 2 thermische Anomalien im Bereich des Südkraters. Die stärkere Anomalie  stammt von der bekannten Lava-Ansammlung im Südteil des Kraters. Die kleinere Anomalie manifestiert sich am Nordrand des Kraters und ist neu hinzugekommen. Offenbar tritt hier auch Lava zutage. Wahrscheinlich zirkuliert ein Lavastrom unter der Erstarrungskruste des früheren Lavasees. Löcher in der Kruste geben den Blick auf die Lava frei.