Vulkan-News 18.10.21: Piton Fournaise, Cumbre Vieja

Am Piton Fournaise bahnt sich möglicherweise eine Eruption an. Der Ausbruch auf La Palma geht weiter.

Piton Fournaise vor Eruption

Staat: Frankreich | Koordinaten: 21.23, -55.71 | Eruption: Seismik

Am Piton de la Fournaise auf La Réunion bahnt sich eine neue Eruption an. Unter dem Vulkan begann heute Morgen um 04,33 Uhr eine seismische Krise. Hunderte Erdbeben signalisieren einen schnellen Magmenaufstieg. Einige LiveCams zoomen wild hin und her, weil man nach ersten Anzeichen einer Spaltenöffnung sucht. Bislang wurden 537 vulkanotektonische- und 81 langperiodische Beben registriert. Die Hypozentren liegen in geringen Tiefen, zwischen 1,2 km unter dem Meeresspiegel und 0,6 km über dem Meeresspiegel. Die Epizentren konzentrieren sich im Nordosten der Caldera, nahe des Kegels Piton de Crac. Das Magma kann zwar immer noch im Boden stecken bleiben, doch eine Eruption innerhalb von Stunden ist wahrscheinlich.

Die Vulkanologen vom OVPF schreiben, dass es nicht ausgeschlossen werden kann, dass sich eine Spalte in geringer Höhe öffnet. Je länger die seismische Krise dauert, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit dafür. Es wurde die Alarmstufe 1 ausgerufen.

Die letzte Eruption ereignete sich im April 2020. Für den Fournaise ist das ein recht langen Pausenintervall, da der Vulkan oft 3-4 Mal im Jahr ausbricht. Magmaaufstieg wurde im September 2020 registriert. Damals kam es nicht zu einer Eruption, obwohl die Erdbeben 2 Tage anhielten.

Cumbre Vieja: Hochauflösendes Foto des Ocean Entrys

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57, -17.84 | Eruption: Hawaiianisch

Gestern wurde in den Sozialen Medien ein Foto des Ocean Entrys veröffentlich, das viele Details preisgibt. Besonders schön zu sehen, sind die vielen Kanäle, entlang derer die Lava fließt. Die Aktivität bleibt hoch, was auch für die Seismizität gilt: kurz vor Mitternacht ereignete sich ein besonders starker Erdstoß der Magnitude 4,4. Er zählt damit zu den Stärksten der Krise. Das Hypozentrum wurde in 40 km Tiefe verortet. Ähnlich starke Erdbeben in großen Tiefen konnten wir in den letzten Jahre vor der Insel Mayotte (Madagaskar) beobachten. Dort ereigneten sie sich im Rahmen einer gewaltigen submarinen Eruption. Die Bodendeformation ist weiter leicht rückläufig und liegt nun bei 18 cm.

Update 14:00 Uhr: Auf aktuellen Fotos erkennt man, dass der neue Schlot, der sich am Freitag bildete wieder aktiv ist und eine Aschewolke fördert. Ein weiterer Lava-Arm steht kurz davor in den Ozean zu münden. Tatsächlich hat es bisher nur ein Lavastrom geschafft einen Ocean Entry zu bilden.

Vulkan-News 17.10.21: Cumbre Vieja, Reventador

Am Cumbre Vieja ist ein weiterer Lava-Arm in bebautes Gebiet vorgedrungen. Der Reventador zeigt sich von seiner aktiven Seite.

Cumbre Vieja: Neuer Schlot schweigt

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57, -17.84 | Eruption: Hawaiianisch

Der neue Schlot, der am Freitag Abend aktiv geworden ist, hat seine Aktivität bereits wieder eingestellt. Die Eruption beschränkt sich jetzt auf die 2 Hauptschlote, die in den letzten Wochen aktiv gewesen sind. Der Schlackenkegel ist indes deutlich gewachsen und speit weiter Lava und Tephra. Der Winde pustet Lapilli und Asche in Richtung Flughafen, auf dem auch heute kein Betrieb stattfand. Augenzeugen berichten, dass die Explosionen heute Nachmittag an Stärke zugelegt haben. Die Explosionen werden als phreatomagmatisch beschrieben. Die Quelle des involvierten Wassers ist unklar. Die Lava strömt weiter auf die Küste zu. Die Lavafront bewegt sich mit 15 m in der Stunde vorwärts und ist weniger als 200 m von der Küsten-Klippe entfernt. Die Schmelze soll an der Lavafront eine Temperatur von 1270 Grad haben, was ein ungewöhnlich hoher Wert ist. Es bildete sich ein neuer Lava-Arm, so dass weitere Häuser abbrannten. Das Lavafeld vergrößerte sich an einem Tag um fast 20 Hektar. Insgesamt bedeckt es nun eine Fläche von 763 Hektar.

Die Bodenhebung hat den dritten Tag in Folge abgenommen und liegt jetzt bei 19 cm. Tremor und Erdbebentätigkeit fluktuieren, bleiben aber auf hohem Niveau. Heute gab es einen weiteren Erdstoß mit einer Magnitude von 4,1. Sein Hypozentrum lag 35 km tief. Er war deutlich zu spüren gewesen.

Reventador mit explosiver Aktivität

Staat: Ecuador | Koordinaten: -0.081, -77.67 |Eruption: Vulcanianisch

Die Aktivität des ecuadorianischen Vulkans Reventador legte in den letzten Tagen zu. Das Geophysikalische Institut (IG) berichtete am Samstag von Ascheemissionen, die bis zu 1200 m über den Krater aufstiegen. Vulkanische Bomben und Blöcke gingen in einem Umkreis von 700 m um den Krater nieder. Zudem wurde eine erhöhte Thermalstrahlung festgestellt. Aufgrund eines Fehlers in der Datenübertragung liegen keine seismischen Daten vor. Der Reventador befindet sich etwa 90 km östlich von Quito.

Vulkan-News 16.10.21: Cumbre Vieja, Taal

Am Cumbre Vieja gab es ein Erdbeben M 4,5. Es war einer der stärksten Erdstöße der Serie. Der Taal emittiert große Mengen Schwefeldioxid und bereitet sich weiter auf einen Ausbruch vor.

Cumbre Vieja: Erdbeben M 4,5

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57, -17.84 | Eruption: Hawaiianisch

Am Cumbre Vieja hat die Seismizität wieder zugelegt und es gab ein Erdbeben der Magnitude 4,5. Laut EMSC lag der Erdbebeherd in 49 km Tiefe und damit wahrscheinlich in jener Region der Asthenosphäre, aus der das Magma aufsteigt. Die Inflation ist den zweiten Tag in Folge rückläufig. An der Station LP3 beträgt die Bodenhebung 22 cm. Vorgestern wurden 26 cm registriert. Grund zur Entwarnung gibt es nicht: im Untergrund ist eine große Menge Magma akkumuliert und es sieht so aus, als würde weitere Schmelze aus der Tiefe aufsteigen. Beobachter melden, dass der Lava-Ausstoß in den letzten Tagen hoch war. Die Lavaströme sind aktiv und es entstehen immer neue Lava-Arme, die auf ihrem Weg zur Küste Gebäude zerstören.

Gestern Abend öffnete sich westlich des aktuellen Kegels ein neuer Schlot und förderte eine Aschewolke. Er entstand in einem Bereich, in dem es schon zuvor Aktivität gegeben hatte.

Taal emittiert viel Schwefeldioxid

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002; 120.99 | Eruption: Fumarolisch

Am philippinischen Vulkan Taal stehen die Anzeichen weiterhin auf Sturm: es werden ungewöhnlich hohe Werte an Schwefeldioxid-Emissionen gemessen. Sie deute darauf hin, dass sich im Untergrund viel Magma sammelt. PHILVOLCS meldete für die letzten 24 Stunden einen Schwefeldioxid-Ausstoß von 23.576 Tonnen am Tag. Das ist ein extrem hoher Wert für einen Vulkan, der nicht in Eruption begriffen ist. Es wird Inflation und Tremor festgestellt. Darüber hinaus kommt es immer wieder zu vereinzelten vulkanotektonische Erdbeben.

Vulkan-News 15.10.21: Aso, Cumbre Vieja

Die Eruption auf La Palma geht weiter. Die Vulkane Aso und Kerinci begannen mit Ascheeruptionen.

Aso mit Ascheeruption

Staat: Japan | Koordinaten: 32.88, 131.11 | Eruption: Ascheemissionen

Auf der japanischen Insel Kyushu wärmt sich der Aso-san auf und begann bereits am Mittwoch mit vereinzelten Ascheeruptionen. Heute wurde eine VONA-Meldung heraus gebracht, nach der Asche in 1500 m Höhe detektiert wurde. Die Daten zeigen, dass die Seismizität in den letzten Wochen zugenommen hat: es wurden an einigen Tagen mehr als 200 Erdbeben registriert. Der Tremor nahm ebenfalls leicht zu. Es könnte also eine stärkere Eruptionsphase folgen.

Cumbre Vieja: Militär eingetroffen

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57, -17.84 | Eruption: Hawaiianisch

Die Eruption am Cumbre Vieja ist stabil. Die Erdbebentätigkeit fluktuiert weiter. Gestern wurden 110 Erschütterungen registriert, was den dritthöchsten Wert seit Eruptionsbeginn darstellt. In der Nacht gab es einen stärkeren Schwarm aus 10 Beben, danach ließen die Erdbeben  nach. Neue Werte zur Inflation liegen noch nicht vor. Sollten sie weiter zugenommen haben, dann muss die Grafik beim IGN neu skaliert werden.

Inzwischen ist das Lavafeld bis zu 1700 Meter breit und bedeckt eine Fläche von 675 Hektar. Auch die Menge an Tephra ist beachtlich. Es liegen zwar keine genauen Werte vor, doch stellenweise sammelten sich mehrere Meter davon an, wie das Video der Männer zeigt, die ein Dach in Vulkannähe freischaufeln. Solche extremen Ansammlungen sind lokal begrenzt und hängen stark vom Wind ab. Dennoch werden Asche und Lapilli mehr und mehr zum Problem.

Gestern wurde bekannt, dass nun 1000 Soldaten auf La Palma stationiert werden, die Zivilschutz und Polizei unterstützen sollen. Auch ein Tankschiff ist vor der Insel aufgefahren. Es soll bei der Bewässerung der Plantagen eingesetzt werden.

Kerinci in Eruption

Staat: Indonesien | Koordinaten: 1.70, 101.26 | Eruption: Aschewolken

Auf der indonesischen Insel Sumatra kam es zu einer Ascheeruption des Vulkans Kerinci. Laut dem VAAC stieg Vulkanasche bis auf einer Höhe von 4600 m auf. Die Aschewolke war allerdings nicht auf Satellitenfotos zu sehen.

Vulkan-Update 14.10.21: Cumbre Vieja

Am Cumbre Vieja auf La Palma stehen die Anzeichen weiterhin auf Sturm. Die Vulkane Bagana und Fuego eruptierten Aschewolken.

Cumbre Vieja: Alarmierende Anzeichen

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57, -17.84 | Eruption: Hawaiianisch

INVOLCAN meldet, dass es gegen 14.15 Uhr zu einem weiteren Auslaufen des Lavaponds im Förderschlot gekommen ist, nachdem ein Teil der Kraterwand kollabierte. Eine Lavawalze wälzte sich bergab.
Die Lage am Cumbre Vieja auf La Palma ist weiterhin angespannt und es gibt Anzeichen dafür, dass sich die Eruption noch verstärken könnte. Nach einer Pause zog die Seismizität wieder deutlich an: das EMSC registrierte heute bereits über 60 Erschütterungen im Bereich des Vulkans. Die Stärkste brachte es auf M 4,1. Auffällig ist das Fehlen von Erdbeben mit Magnituden kleiner als 2. Die Bodendeformation stieg auf einen neuen Spitzenwert und beträgt an der Messstation LP3 nun 27 cm. Dafür ist die Bodenhebung an der Station LP4 von 8 auf 6 cm gefallen. Der Tremor ist konstant geblieben. Es strömt also mehr Magma aus der Tiefe nach, als eruptiert wird und die Erdbeben deuten darauf hin, dass es weiteren Magmenaufstieg gibt. Das Magma wird erst mit einigen Tagen Verzögerung die Oberfläche erreichen und dort für eine noch stärkere Inflation sorgen. Die Gefahr ist groß, dass sich die Eruption verstärkt, oder dass sich neue Spalten öffnen. Auf jeden Fall wird der Ausbruch nicht so bald enden. Aktuell wird weiter viel Tephra ausgestoßen und das VAAC detektierte Vulkanasche in 3000 m Höhe. Der Schwefeldioxid-Ausstoß beläuft sich auf 17400 Tonnen am Tag. Die VOG Belastung in den Gemeinden ist hoch. Lavaströme fließen weiter in Richtung Meer. Gestern Abend verstärkte sich der Lava-Ausstoß und es mussten weitere Häuser evakuiert werden. Einige wurden bereits zerstört. Laut dem Blog von Manfred Betzwieser ist der Flughafen derzeit offen und es soll ein Militärtransporter Airbus A 400M gelandet sein.

Apropos Flugzeuge und Vulkanasche: vor einigen Tagen geriet eine Maschine von Ryanair beim Anflug auf La Palma in Ausläufer der Aschewolke und musste den Fug abbrechen. Die Maschine kehrte zu ihrem Ursprungsflughafen auf Teneriffa um. Beide Triebwerke zeigten Warnmeldungen an, nachdem die Asche in sie gelangt war.

Ätna: Anstieg des Tremors

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Fumarolisch

Seit 2 Tagen ist der Tremor am Ätna leicht erhöht und bewegt sich im unteren gelben Bereich. Es ist nicht ausgeschlossen, dass sich der Vulkan auf einen neuen Paroxysmus vorbereitet. Statistisch fällig währe ein neuer Ausbruch.

Bagana eruptiert Asche

Staat: Papua Neuguinea | Koordinaten: -6.10, 155.20 |Eruption: Aschewolke

Auf Papua Neuguinea eruptierte der Vulkan Bagana Vulkanasche. Laut dem VAAC erreichte sie eine Höhe von 2100 m und driftete in nordöstliche Richtung. Der Vulkan ist für seine sporadischen Eruptionen bekannt, ist aber auch in der Lage stärker auszubrechen.

Fuego: Thermalstrahlung erhöht

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.47, -90.88 | Eruption: Vulcanianisch

Gestern wurde am Fuego eine hohe Thermalstrahlung mit 135 MW Leistung detektiert. Sie könnte von einem neuen Lavastrom im Gipfelbereich emittiert werden. INSIVUMEH berichtet bislang allerdings nur von Schuttlawinen, die von den explosiven Eruptionen verursacht werden. Aschewolken steigen bis auf einer Höhe von 5000 m auf. Pro Stunde wurden gestern zwischen 6-13 Explosionen registriert.

Vulkan-Nachrichten 14.10.21: Vulcano

Staat: Italien | Lokation: 14.87 ; 38.50 | Eruption: Fumarolisch

Auf der italienischen Vulkaninsel Vulcano mehren sich die Anzeichen, dass sich der Vulkan auf eine Eruption vorbereitet.

Vulcano: Evakuierungen wegen Gas

Im Ort Porto di Levante wurden gestern Abend einige Häuser evakuiert, nachdem die Bewohner Dampf und Gas in ihren Kellern gemeldet hatten. Die alarmierten Sicherheitskräfte erschienen in Begleitung von Mittarbeitern des INGVs, die darauf hin bedenklich hohe Kohlendioxid-Konzentrationen festgestellt haben und die Evakuierungen veranlassten. Kohlendioxid ist schwerer als Sauerstoff und verdrängt diesen in der Atemluft, mit dem Resultat, dass der Erstickungstod droht. Einige Haustiere sollen bereits Vergiftungserscheinungen gehabt haben. Das Kohlendioxid stammt aus den zahlreichen Fumarolen, dass zusammen mit Schwefelwasserstoff und anderen vulkanischen Gasen dem Boden auf Vulcano entströmt. Zugleich stellt es ein Frühindikator für aufsteigendes Magma dar. In den letzten Tagen gab es auch weitere Mikroseismik. Somit verdichten sich die Zeichen, dass sich der Vulkan auf eine Eruption vorbereiten könnte. Zwar kann bislang niemand mit Sicherheit sagen, ob- und wann es zur Eruption kommen wird, doch eine Eruption innerhalb von Monaten/Jahren wird immer wahrscheinlicher.

Katastrophe mit Ansage?

Nach La Palma könnte sich hier eine weitere Katastrophe anbahnen und diese sogar noch übertreffen. Zwar wohnt auf der Insel nur ein Bruchteil der Menschen, wie auf La Palma, dafür besteht Vulcano aber auch fast nur aus dem Vulkan. Im Falle einer moderaten Eruption gibt es hier kaum einen sicheren Platz, zumal sich die vergangenen Ausbrüche des Inselvulkans ziemlich explosiv abspielten. Das liegt an der Lava-Art, die hier eruptiert wird: ein Großteil der Insel besteht aus Trachyt. Dieser Vulkanit entsteht aus einer intermediären Schmelze mittlerer Viskosität. Es können zähe Lavaströme eruptieren, doch überwiegend neigt der Vulkan zu explosiven Ausbrüchen, bei denen metergroße Lavabomben gefördert werden können. Wer in einem Hagel aus größerer Tephra gerät, hat nur eine geringe Überlebenschance. Sehr wahrscheinlich wird ein Großteil der Insel evakuiert werden müssen bevor es tatsächlich zu einer Eruption kommt. Die Evakuierungspläne werden derzeit Überarbeitet.

Vulkan-News 13.10.21: Cumbre Vieja, Ruiz

Am Cumbre Vieja kommt es zu vulkanischen Gewittern. Die Vulkane Semeru und Nevado del Ruiz eruptierten Aschewolken.

Cumbre Vieja: Vulkanische Blitze

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57, -17.84 | Eruption: Hawaiianisch

Aufgrund des weiter nördlich fließenden Lavastroms wurden weitere Evakuierungen nötig. Medienberichten zufolge sind mehr als 800 Personen betroffen, die ihre Häuser verlassen mussten. Die Lava fließt nun durch ein Industriegebiet, in dem sich auch eine Sondermülldeponie befinden soll. Ich bin mit dem Wagen dort durchgefahren und habe vor allem Metallschrott gesehen. Größere Lagerhallen gab es dort auch. Weiterhin gibt es keine Anzeichen dafür, dass sich der Vulkan bald beruhigen wird. Die Seismizität hat in den letzten beiden Tagen abgenommen, dafür nahm die Inflation zu. Die Bodenhebung beträgt heute gut 23 cm und nähert sich damit Spitzenwerten an. Die Daten wurden klassisch mittels GPS ermittelt. Die InSAR-Aufnahmen liefern derzeit keine brauchbaren Ergebnisse. Sehr wahrscheinlich verfälschen die Tephra-Ablagerungen die Messungen. Der Tremor ist umgekehrt proportional zur Abnahme der Seismik etwas gestiegen. Videos und Fotos zeigen, dass es nun häufiger zu vulkanischen Gewittern in der Aschewolke kommt. Warum diese ausgerechnet jetzt entstehen ist unklar. Die Vermutung liegt nahe, dass sich etwas in der Aschewolke verändert hat, damit sich größere Spannungen aufbauen können. Möglicherweise wird die Tephra nun feiner fragmentiert und mit höherer Geschwindigkeit ausgestoßen als zuvor. Auch die atmosphärischen Bedingungen könnten sich geändert haben.

Nevado del Ruiz in Eruption

Staat: Kolumbien | Koordinaten: 34.89, -75.32 | Eruption: Strombolianisch

In Kolumbien eruptierte der Nevados del Ruiz Vulkanasche. Laut VAAC stieg sie bis auf einer Höhe von 6300 m auf und driftete in westlicher Richtung. Zur Zeit werden 3-4 VONA-Warnungen pro Tag veröffentlicht. Der Vulkan ist für seine Verhältnisse recht unruhig und könnte sich auf eine größere Eruption vorbereiten.

Semeru eruptiert Aschewolke

Staat: Indonesien | Koordinaten: -8.108, 112.92 | Eruption:  Dom

Auf der indonesischen Insel Java ist nicht nur der Merapi aktiv, sondern auch der Semeru. Das VAAC detektierte eine Aschewolke, die bis auf einer Höhe von 4300 m aufgestiegen ist. Darüber hinaus gibt es täglich zahlreiche Eruptionen, die keine größeren Aschewolken erzeugen. Das VSI detektierte gestern 71 seismische Signale, die auf starke Entgasungen, bzw. strombolianische Eruptionen hindeuteten.

Vulkan-News 12.10.21: Cumbre Vieja

An den Vulkanen Cumbre Vieja und Kilauea gehen die Eruptionen weiter. Am Merapi ist die Seismizität erhöht und die Dome wachsen.

Cumbre Vieja: Tremor gestiegen

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57, -17.84 | Eruption: Hawaiianisch

Auf La Palma sieht es nach wie vor nicht nach einer Entspannung der Lage aus. Im Gegenteil, der Tremor ist gestern etwas gestiegen. Aufgrund eines höheren Lava-Ausstoßes hat die Inflation ein wenig abgenommen, bewegt sich aber immer noch oberhalb der 20 cm Marke. Die Bebentätigkeit ist ebenfalls etwas schwächer geworden, obwohl sie generell als hoch bezeichnet werden kann. Einige Forscher sehen darin Magmenaufstieg, der in mehr als 30 km Tiefe beginnt und bis zu einem Magmenkörper in 10 km Tiefe reicht. Neue Karten der Lavaströme zeigen, dass sich die Aktivität weiter Richtung Norden verlagert hat. Dort bildete sich ein zweites Lavafeld aus und der Strom fließt noch an der Oberfläche und hält auf das Meer zu. Das südliche Lavafeld sieht inaktiv aus, doch hier fließt die Lava durch Tunnel, die erst an der Küste die Lava wieder freigeben.

Kilauea: Eruption stabil

Staat: USA | Lokation: 19.42, -155.29 | Eruption: Hawaiianisch

Am Kilauea auf Hawaii ist der Lavasee weiterhin aktiv. Lava wird überwiegend aus dem Schlot in der Westwand des Kraters gefördert. Auf der gegenüberliegenden Seite hat sich eine recht dicke Kruste gebildet. Wenn die Lava den Ostsektor erreicht, dann in Form von Lavaströmen, die auf der Kruste fließen. Die Seismizität ist leicht erhöht, aber weit von den Spitzenwerten der letzten Wochen entfernt. Seit 2 Tagen wird unter dem Gipfelbereich wieder eine leichte Inflation registriert. Es strömt also mehr Magma aus der Tiefe nach als eruptiert wird. Seit Beginn der Tätigkeit wurden gut 16 Millionen Kubikmeter Lava gefördert. Der aktuelle Lavaseepegel beträgt 38 Meter. So verfüllt sich der Krater langsam. Seit Jahresanfang sammelte sich soviel Lava im Krater an, dass vom Empire State Building nur noch die Spitze rausgucken würde.

Merapi: Dome wachsen

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Am indonesischen Vulkan Merapi war die Seismizität in den letzten beiden Tagen ebenfalls hoch. Es wurden pro Tag mehr als 250 hybride Erdbeben detektiert. Sie zeugen von Magmenaufstieg. Darüber hinaus berichtete Vulkanführer Andy davon, dass die Dome gewachsen seien. Täglich werden mehrere Hundert Beben registriert, die im Zusammenhang mit dem Abgang von Schuttlawinen stehen. Es ist nur eine Frage von Tagen/Wochen bis wieder Pyroklastische Ströme abgehen werden.

Vulkan-News 11.10.21: Askja, Campi Flegrei

Am spanischen Vulkan Cumbre Vieja ist die Eruption stabil und die Seismizität hoch. An den Vulkanen Askja, Keilir und Campi Flegrei gab es Erdbeben.

Cumbre Vieja: Erdbebenaktivität hoch

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57, -17.84 | Eruption: Hawaiianisch

Die Eruption ist stabil und die Seismizität ist weiterhin hoch. Gestern wurden zum 2. Mal in Folge mindestens 150 Erschütterungen detektiert. Viele der Beben hatte Magnituden im 3-er Bereich. Mikroerdbeben mit Magnituden kleiner 1 wurden praktisch gar nicht registriert. Die meisten Hypozentren liegen in Tiefen um 13 km. Die Bodenhebung beträgt an der Station LP3 21 cm und ist damit relativ konstant. An der Station Lp4 beträgt die Bodenhebung ca. 9 cm und zeigt einen leichten Aufwärtstrend. An anderen Stationen wird keine Inflation detektiert, auch nicht im Gipfelbereich des Cumbre Vieja, unter dem die Erdbeben stattfinden.

Campi Flegrei mit kleinem Schwarmbeben

Staat: Italien | Koordinaten: 40.826, 14.138 | Eruption: Fumarolisch

Am Samstag manifestierte sich unter dem italienischen Calderavulkan ein kleiner Erdbebenschwarm. Er bestand aus 7 schwachen Erschütterungen im Bereich der Mikroseismik. Die stärkste gemessene Magnitude belief sich auf M 1,1 in 1850 m Tiefe. Im Bericht der letzten Woche heißt es, dass die Bodenhebung bei ca. 1 cm pro Monat liegt. Damit ist die Inflation gegenüber Juli etwas zurück gegangen. Damals betrug die Bodenhebung ca. 13 mm. Seit 2011 hob sich der Boden an einigen Stellen um bis zu 80 cm. Vergleicht man das mit den Werten auf La Palma, dann kann man sich die Dimensionen einer potenziellen Eruption der Campi Flegrei vorstellen. Der Vulkan befindet sich mitten im Städtekonglomerat Pozzuoli-Neapel. Selbst ein moderater Vulkanausbruch würde in der dicht besiedelten Region schwerwiegende Folgen nach sich ziehen. Allerdings ist es nicht erwiesen, dass die Bodenhebung durch Magma hervorgerufen wird. Es könnte sich auch um andere Magmatische Fluide handeln, die den Untergrund eindringen und den Boden anheben.

Update: Mittlerweile wurden weitere Erdbeben der Meldung hinzugefügt: der Schwarm bestand nun aus 12 Beben.

Askja und Keilir

Staat: Island | Koordinaten: 65.03, -16.75 | Eruption:  Fumarolisch

In den vergangenen Wochen ist es um den isländischen Vulkan Askja etwas ruhiger geworden, doch am Samstag gab es wieder eine Erschütterung mit M 3,0. Der Erdbebenherd lag in einer Tiefe von 2,8 km. Wir erinnern uns: der Alarmstatus des Vulkans wurde im September auf „gelb“ erhöht, da es nicht nur Erdbeben gab, sondern auch Inflation. Auch am Keilir auf Reykjanes setzten sich die Erdbeben fort. Hier gab es nicht nur eine Erschütterung M 3,2 in 6,3 km Tiefe, sondern ein ordentliches Schwarmbeben mit fast 200 Erschütterungen innerhalb von 48 Stunden.