Fuego generiete kleinen pyroklastischen Dichtestrom

Fuego in Guatemala weiterhin aktiv – Webcam nahm pyroklastischen Dichtestrom auf

In Guatemala ist der Fuego weiterhin sehr aktiv und generiert pro Stunde bis zu 12 explosive Eruptionen. Das VAAC Washington registriert Vulkanasche in 4900 m Höhe, die vornehmlich in Richtung Südwesten driftet. In Ortschaften am Fuß des Vulkans kommt es zu leichtem Ascheniederschlag. Glühende Tephra erreicht eine Höhe von bis zu 300 m. Eine der Explosionen warf gestern so viel glühende Tephra aus, dass deren Impakt auf der Krateraußenflanke einen kleinen pyroklastischen Dichtestrom erzeugte. Der Vorgang wurde von der Afar-TV-Livecam dokumentiert. Eine Gefahr für die Bevölkerung bestand aber nicht.

Fuego. © Afar-TV-Livecam

Anders sieht es aus, wenn große pyroklastische Ströme entstehen, was am Fuego hauptsächlich infolge von Paroxysmen geschieht. Bei einer dieser Gelegenheiten im Jahr 2018 erreichten pyroklastische Ströme Siedlungen am Fuß des Vulkans, richteten große Zerstörungen an und töteten mehr als 250 Menschen. Spätestens seit diesem Ereignis lebt man in ständiger Angst vor ähnlichen Ereignissen. Im Juni dieses Jahres wurden erneut größere Glutwolken produziert, die bewohntes Gebiet aber verschonten.

Der Fuego ist nur einer von drei Vulkanen Guatemalas, die unter besonderer Beobachtung der Vulkanologen von INSIVUMEH stehen. Während der Pacaya aktuell ruhig ist und nur dampft, ist der Domvulkan Santiaguito ebenfalls in Eruption begriffen. Dieser Vulkan ist sowohl effusiv als auch explosiv tätig und seine Aschewolken erreichen eine Höhe von 4300 m über Kraterhöhe. In diesem wächst ein Lavadom, von dem glühende Schuttlawinen abgehen. Manchmal bringt auch der Santiaguito pyroklastische Dichteströme hervor. Zudem besteht besonders während der Regenzeit eine hohe Lahargefahr.

Der Vulkanismus in Guatemala hängt in erster Linie mit der Subduktion der Cocos-Platte unter die Karibikplatte entlang des pazifischen Mittelamerikagrabens zusammen. Dieser Prozess erzeugt durch partielles Schmelzen Magma, das an den Vulkanen eruptiert wird.

Türkei: Starkes Erdbeben Mw 6,1 bei Sındırgı

Stareks Erdbeben am Simav-Graben in der Westtürkei – Häuser in Sındırgı eingestürzt

Datum: 27.10.2025 | Zeit: 19:48:28 UTC | Koordinaten 39.184 ; 28.231 | Tiefe: 6 km | Mw 6,1

Erneut hat es im Westen der Türkei bei Sındırgı ein starkes Erdbeben gegeben. Der Erdstoß der Magnitude 6,1 ereignete sich gestern Abend um 19:48:28 UTC (22:48:28 Uhr Ortszeit) in einer Tiefe von nur sechs Kilometern. Das Epizentrum wurde acht Kilometer südöstlich von Sındırgı lokalisiert. Es kam zu zahlreichen Nachbeben. Mehrere Gebäude stürzten ein, viele weitere wurden beschädigt und gelten als einsturzgefährdet. Todesopfer wurden bislang nicht gemeldet, jedoch durchsuchen Rettungskräfte weiterhin die Trümmer nach möglichen Verschütteten.

Erdbeben Türkei. © EMSC/Leaflet

Auf Aufnahmen, die in den sozialen Medien geteilt wurden, erkennt man einige eingestürzte Gebäude. Sollten diese nicht leer gestanden haben, kann ich mir nicht vorstellen, dass es keine Opfer gegeben haben soll. Zudem kam es zu einer Vielzahl kleinerer Schäden. In den Supermärkten wurden die Waren aus den Regalen gefegt. Es kam zu Stromausfällen.

Mit diesem Ereignis setzt sich die Erdbebenserie in der Region entlang des Simav-Grabens fort, die bereits im Frühjahr begonnen hat. Schon im August hatte sich bei Sındırgı ein Beben gleicher Stärke ereignet. Damals kam eine Person ums Leben, mehrere weitere wurden verletzt.

Bisher konzentrierte sich die seismische Aktivität auf zwei lokale Zentren. Zwischen diesen beiden Erdbebengebieten liegt jedoch eine Zone mit vergleichsweise wenigen Erschütterungen. Fachleute gehen davon aus, dass sich dort eine sogenannte seismische Lücke gebildet hat – ein Bereich, in dem sich Spannungen entlang der gleichen Störungszone aufbauen, die sich in absehbarer Zeit in weiteren Erdbeben entladen könnten. Bereits Anfang Oktober hatte der türkische Seismologe Professor Dr. Osman Bektaş vor neuen starken Erdbeben in der Region gewarnt – seine Prognose scheint sich nun bestätigt zu haben.

Die Türkei zählt zu den erdbebengefährdetsten Regionen der Erde. In Erinnerung bleibt insbesondere die Katastrophe vom 6. Februar 2023, als zwei schwere Erdbeben der Magnituden 7,7 und 7,6 in der südosttürkischen Provinz Hatay Zehntausende Menschenleben forderten.

Planchón-Peteroa eruptierte am Wochenende Aschewolken

Planchón-Peteroa zeigt Aktivitätszunahme – Ascheemissionen am Wochenende

Der Komplexvulkan im argentinisch-chilenischen Grenzgebiet emittierte am Wochenende mindestens 2 Aschewolken, die beim VAAC Buenos Aires VONA-Warnungen auslösten. Demnach wurde Asche in einer Höhe von 4900 m detektiert, die zunächst in nördliche, dann in östliche Richtung driftete.

Planchón‑Peteroa

Die für die Vulkanüberwachung zuständige chilenische Geologie- und Bergbaubehörde „Servicio Nacional de Geología y Minería“ (SERNAGEOMIN) veröffentlichte auf Facebook eine kurze Meldung zur Aktivität und bestätigte eine neue schwache Eruptions­phase des Planchón‑Peteroa an der Grenze zwischen Chile und Argentinien. Laut den Informationen wurde am Samstag, den 25. Oktober, um 11:32 UTC durch Kameras eine Eruptionswolke aus Gas und Tephra beobachtet, die in etwa 1.100 Metern Höhe über dem Krater erreicht wurde und sich nach Norden hin ausbreitete.

Der Vulkan-Komplex Planchón-Peteroa besteht aus mehreren überlappenden Calderen und stratovulkanischen Kegeln, zu denen die beiden Vulkane Planchón und Peteroa zählen. Er liegt in der Region Maule in Chile und reicht teils bis in die argentinische Provinz Mendoza.

Die letzte größere Eruptionsphase manifestierte sich von Februar bis Juni 2011. Damals gab es stärkere Eruptionen, die mit Asche bis zu 5,5 km über Kraterhöhe aufsteigen ließen. Zwischen 2018 und 2019 gab es ebenfalls eine Eruptionsphase.

Die Seismizität des Vulkans ist sehr hoch. In der ersten Oktoberhälfte gab es laut SERNAGEOMIN 29 vulkanotektonische Erdbeben, 4.571 langperiodische Erschütterungen und 2.541 Tremorphasen. Es scheint einiges an Schmelze aufzusteigen.

Im Juli 2025 wurde eine Zunahme der Seismizität festgestellt, wobei es überwiegend zu langperiodischen Erdbeben kam, die auf Fluidbewegungen hindeuteten. Der Alarmstatus wurde von Grün auf Gelb erhöht. Die Forscher von SERNAGEOMIN warnen davor, dass es weitere eruptive Episoden mit ähnlicher oder höherer Energie geben könnte. Daher wurde mit dem Ausrufen der Alarmstufe Gelb eine Sicherheitszone mit 4 Kilometer Radius um den Kraterkomplex eingerichtet. Das ist insbesondere wichtig, da es am Westhang des Vulkangebiets Schipisten gibt.

Semeru: Steigerung strombolianischer Eruptionen

Der aktivster Vulkan Indonesiens -Semeru- steigerte Frequenz strombolianischer Eruptionen signifikant

Der Semeru liegt auf der Insel Java und gilt momentan als aktivster Vulkan des indonesischen Archipels, zumindest was die Häufigkeit seiner Eruptionen anbetrifft: Innerhalb von 24 Stunden registrierte das VSI 119 dieser explosiven Eruptionen, bei denen rotglühende Tephra sowie Vulkanasche gefördert werden. Laut den Beobachtungen der Vulkanologen stiegen die Aschewolken gestern gut 900 m über Kraterhöhe auf. Es gab auch VONA-Warnungen des VAAC Darwin, die nach Westen driftende Asche in 4700 m Höhe über dem Meeresspiegel detektierten. Zudem gibt es im Krater des Semeru einen flachen Lavadom.




Semeru. © Afar-TV

Bei klarem Wetter lassen sich die Eruptionen via Afar-TV-Livecam beobachten. Heute wurde auch ein Zusammenschnitt der Eruptionen der letzten Nacht veröffentlicht, der einen guten Eindruck der Aktivität vermittelt.

Dem seismologischen Histogramm der Erdbebenhäufigkeit zum Semeru beim VSI ist zu entnehmen, dass sich die Anzahl der strombolianischen Eruptionen seit August nahezu verdoppelt hat. Auch die Entgasungsaktivität steigerte sich, während die Anzahl vulkanotektonischer Beben gering blieb. Ein Phänomen strombolisch aktiver Vulkane, die durch ein offenes Fördersystem gekennzeichnet sind, obgleich im Falle des Semeru ja noch ein Lavadom existent ist, was dem eigentlich widerspricht, da die zähe Lava dombildender Vulkane eigentlich dazu neigt, das Fördersystem zu verstopfen, wodurch es zu zahlreichen Hybriderdbeben kommt, wie es aktuell am Merapi auf Java der Fall ist.

Der Merapi liegt westlich des Semeru und erzeugte gestern 86 Hybridbeben und 4 vulkanotektonische Erschütterungen. Außerdem wurden 90 Abgänge glühender Schuttlawinen registriert. Sie erzeugten seismische Signale von mehr als 3 Minuten Dauer. In dieser Zeit kann eine Schuttlawine eine Strecke von gut 2 Kilometern zurücklegen. Der südwestliche Lavadom wächst weiterhin, wobei neue Messungen seines Volumens ausstehen. Am 25. August hatte er ein Volumen von 4.179.900 Kubikmetern.

Da es am Semeru aktuell kaum vulkanisch bedingte Erdbeben gibt, vermute ich, dass sein Dom inaktiv ist oder nur wenig wächst.

Deutschland: Erdbeben Mb 2,2 in der Vulkaneifel

Erdbeben Mb 2,2 in der Vulkaneifel registiert – Epizentrum nahe Ulmener Maar

Datum: 26.10.2025 | Zeit: 09:31:25 UTC | Koordinaten 50.300 ; 6.990 | Tiefe: 10 km | Mb 2,2

In den letzten Wochen gibt es eine Zunahme der Seismizität im Bereich der Vulkaneifel, wobei vor allem die Osteifel im Fokus des Geschehens steht. Doch heute Vormittag manifestierte sich ein Erdstoß Mb 2,5 am Rand der Westeifel. Das Epizentrum wurde 10 Kilometer nördlich von Ulmen mit dem Ulmener Maar registriert. Die Herdtiefe wird beim EMSC mit 10 Kilometern angegeben. Der Laacher-See-Vulkan ist ca. 25 Kilometer entfernt. Somit liegt das Beben eigentlich ziemlich genau im Zentrum der Vulkaneifel. Wahrnehmungsmeldungen gibt es bis jetzt nicht.




Erdbebenn Vulkaneifel. ©, EMSC/Leaflet

Aufgrund seiner Nähe zum Ulmener Maar ist der Erdstoß von besonderem Interesse, denn bei diesem Explosionskrater handelt es sich um das jüngste Maar der Vulkaneifel und es ist sogar Zeugnis des letzten Vulkanausbruchs in Mitteleuropa. Es entstand vor etwa 10.900 Jahren am Ende der letzten Eiszeit durch eine phreatomagmatische Explosion: aufsteigendes Magma traf auf Grundwasser, das schlagartig verdampfte und starke Explosionen erzeugte. Die dabei freigesetzte Energie sprengte einen trichterförmigen Krater in den Boden, der sich später mit Wasser füllte. Das Maar ist rund 86 Meter tief, wobei die Wassertiefe heute rund 39 Meter beträgt. Es wird ausschließlich von Niederschlägen und Grundwasser gespeist und besitzt keinen natürlichen Abfluss. Das Maar misst etwa 500 x 300 Meter im Durchmesser und ist etwa 2000 Jahre jünger als die Laacher-See-Caldera.

Der Kratersee liegt unmittelbar am Rand der Stadt Ulmen und ist von einer bewaldeten Hügellandschaft umgeben, die den vulkanischen Ursprung deutlich erkennen lässt. Oberhalb des Sees thront die Burgruine Ulmen, die im Mittelalter auf dem Kraterrand errichtet wurde und einen eindrucksvollen Blick über das Maar bietet. Unweit des Ulmener Maares liegt das Jungferweiher, ein weiterer Maarsee, der allerdings im 20. Jahrhundert wieder aufgestaut wurde.

Bei dem Erdbeben handelte es sich wahrscheinlich um ein tektonisch bedingtes Beben an einer lokalen Störungszone. Es könnte jedoch aufgrund von Fluidbewegungen ausgelöst worden sein, die mit dem Eifel-Mantelplume in Verbindung stehen und das lokale Spannungsfeld beeinflussen.

Taal: 3 Eruptionen am 26. Oktober

Taal bricht dreimal aus – 2 Eruptionen waren phreatomagmatisch

Dem philippinischen Taal-Vulkan reichte der Druckabbau offenbar nicht, den die phreatische Eruption gestern bewirkt hatte – denn heute kam es gleich zu drei Ausbrüchen. Nach Angaben des Philippine Institute of Volcanology and Seismology (PHILVOLCS) ereigneten sich im Hauptkrater drei kleinere phreatische und phreatomagmatische Eruptionen, bei denen Dampf, Asche und vulkanisches Material ausgestoßen wurden.




Taal

Der erste Ausbruch trat um 02:55 Uhr auf, war rein phreatischer Natur und dauerte etwa eine Minute. Zwischen 08:13 Uhr und 08:15 Uhr folgte ein weiterer, phreatomagmatischer Ausbruch, der eine Eruptionswolke bis zu 1200 Meter über den Krater aufsteigen ließ. Gegen 08:20 Uhr kam es schließlich zur dritten und stärksten Eruption des Tages, bei der die Auswurfshöhe rund 2100 Meter betrug. Diese löste eine VONA-Meldung vor Aschewolken für den Flugverkehr beim VAAC (Volcanic Ash Advisory Center) in Tokio aus.

Bereits in den vergangenen Tagen hatte der Vulkan eine erhöhte Aktivität gezeigt. Am 25. Oktober wurde ein dreiminütiger, am 20. Oktober ein einminütiger phreatischer Ausbruch registriert. Solche Eruptionen entstehen, wenn Erdwärme Wasser explosionsartig verdampfen lässt. Die heutigen phreatomagmatischen Ausbrüche dagegen wurden durch den direkten Kontakt zwischen Grundwasser und Magma ausgelöst – ein Prozess, der ebenfalls zu heftigen Explosionen führen kann und dabei neben älteren Ablagerungen auch frisches, teils glühendes Material fördert.

Laut PHILVOLCS wurden innerhalb von 24 Stunden neun vulkanische Erdbeben sowie zwei länger andauernde Tremorphasen aufgezeichnet. Im Oktober summierten sich die Ereignisse bislang auf 229 vulkanotektonische Erdbeben und 13 Tremor-Episoden.

Der Ausstoß von Schwefeldioxid wurde am Samstag mit 436 Tonnen gemessen und lag damit deutlich unter dem üblichen Niveau. Die Dampffahne stieg bis zu 600 Meter hoch.

Der Taal-Vulkan bleibt weiterhin auf Alarmstufe 1, was auf eine geringe vulkanische Unruhe hinweist. Dennoch warnt Phivolcs vor möglichen plötzlichen, dampfgetriebenen Eruptionen sowie gefährlichen Gaskonzentrationen in der Nähe der Vulkaninsel.

Der Taal-Vulkan liegt rund 60 Kilometer südlich von Manila im Batangas-See. Er gehört zu den aktivsten Vulkanen der Philippinen und brach zuletzt im Januar 2020 heftig aus, was zu massiven Evakuierungen und Ascheregen in der Region führte. Trotz der derzeit niedrigen Alarmstufe bleibt der Vulkan unter intensiver Beobachtung.

Taal: Phreatische Eruption am 25. Oktober

Phreatische Eruption am Taal – VONA-Warnung ausgegeben

Es kommt nicht oft vor, dass phreatische Eruptionen eine VONA-Warnung auslösen – so wie es heute geschehen ist, als eine Dampfexplosion des Taal-Vulkans eine Eruptionswolke erzeugte, die eine Höhe von 1500 m erreichte und nach Südwesten driftete. Obwohl PHIVOLCS die phreatische Eruption als klein bezeichnete, war sie doch einer der stärkeren Vertreter ihrer Art.

Taal

Livecam-Aufnahmen zeigen im Zeitraffer, wie eine schlammige Wasser-Dampf-Fontäne aus dem Kratersee auf Volcano Island aufstieg und eine geschätzte Höhe von gut 100 m erreichte, bevor sie wieder in sich zusammenfiel. Die hauptsächlich aus Dampf mit etwas Asche bestehende Eruptionswolke erreichte die genannte Höhe und wurde auch von Satelliten detektiert.

Die Explosion kam nicht überraschend: In den letzten Tagen gab es kontinuierlichen Tremor und nur einen geringen Gasausstoß, sodass die Vermutung nahe liegt, dass das Fördersystem verstopft war. Wie schon in den letzten Monaten kam es vermutlich durch die Explosion zu einer kurzfristigen Druckentlastung.

Phreatische Explosionen entstehen ohne direkten Kontakt zwischen Grundwasser und Magma – allein durch den hohen geothermischen Gradienten im Vulkaninneren. Dieser wird allerdings durch einen aktiven Magmenkörper unter dem Vulkan erzeugt. Da im Bereich von Volcano Island Inflation festgestellt wurde und sich der Boden hebt, kann man davon ausgehen, dass sich der Magmenkörper in geringer Tiefe befindet und auch magmatische Eruptionen möglich sind. Dennoch belässt PHIVOLCS die Warnstufe auf „1“ und sperrte lediglich den Zugang zur Vulkaninsel.

Vulkanotektonische Erdbeben an 4 philippinschen Vulkanen

Der Taal liegt auf der philippinischen Insel Luzon, unweit der Hauptstadt Manila. Auf der neuen PHIVOLCS-Shakemap zu vulkanotektonischen Erdbeben ist zu erkennen, dass diese Erdbebenart nicht nur am Taal präsent ist, sondern auch am nördlich gelegenen Pinatubo. Eine deutlich höhere vulkanisch bedingte Seismizität gibt es in der Nähe der Vulkane Bulusan und Kanlaon im Süden des Archipels. Hier sind weitere magmatisch bedingte Eruptionen in Bälde wahrscheinlich.

Meakan-dake eruptierte am 25. Oktober

Ausbruch am Meakan-dake: Aktivität in der Akan-Caldera auf Hokkaido nimmt wieder zu

Auf der nördlichsten japanischen Insel Hokkaido ist der Meakan-dake am Samstag erneut ausgebrochen. Das geht aus 2 VONA-Meldungen des VAAC Tokio hervor. Demnach erreichte eine Eruptionwolke eine Höhe von 1500 m über dem Meer und driftete in Richtung Südosten.

Meakan-dake

Das Sapporo Regional Meteorological Observatory bestätigte die Tätigkeit. Demnach begann die Eruption gegen 13:17 Uhr Ortszeit im Ponmachineshiri-Krater und dauerte zum Zeitpunkt der Meldung noch an. Eine grauweiße Aschewolke stieg etwa 200 Meter über den Kraterrand auf und driftete in nordöstliche Richtung ab. Größere ausgeworfene Gesteinsbrocken wurden bislang nicht beobachtet. Die Eruptionswarnstufe 2 – Einschränkungen rund um den Krater – bleibt in Kraft.

Behörden warnen, den Bereich im Umkreis von rund 500 Metern um den Krater zu meiden, da dort jederzeit größere vulkanische Blöcke niedergehen können. Auf der windabgewandten Seite ist mit Aschefall und feiner Schlacke zu rechnen. Das Observatorium kündigte an, die Aktivität weiterhin genau zu beobachten und bei Veränderungen umgehend neue Informationen zu veröffentlichen.

Der aktuelle Ausbruch ist der erste seit Mitte September, als der Meakan-dake bereits durch kleinere explosive Aktivitäten aufgefallen war. In den vergangenen Wochen hatten Messungen eine zunehmende seismische Aktivität und leichte Bodendeformationen im Gipfelbereich gezeigt – Anzeichen für ansteigenden Gasdruck im Vulkanschlot.

Der Meakan-dake ist Teil der Akan-Caldera, eines ausgedehnten Vulkankomplexes im Osten Hokkaidos. Das Gebiet ist für seine heißen Quellen und seine malerischen Kraterseen bekannt, darunter der Akan-See mit der seltenen Alge Marimo. Der Meakan selbst besteht aus mehreren überlappenden Lavadomen und zählt zu den aktivsten Vulkanen der Region. Seine jüngsten Ausbrüche verliefen meist phreatisch – also dampfgetrieben –, können aber lokale Gefahren für Wanderer und den nahegelegenen Kurort Akanko Onsen darstellen.

Kanlaon mit größerer Eruption am 24. Oktober

Kanlaon stieß Aschewolke aus und generierte einen pyroklastischen Strom

Auf den Philippinen kam es heute zu der erwarteten stärkeren Explosion, die sich in den vergangenen Tagen durch anhaltende vulkanotektonische Erdbeben angekündigt hatte. Laut dem VAAC Tokio stieg die Vulkanasche bis auf etwa 5.500 Meter Höhe auf und wurde vom Wind in nordwestliche Richtung getragen. Unter der Eruptionswolke kam es zu Ascheniederschlag.

Kanlaon

Die VONA-Warnung wurde um 13:46 UTC ausgegeben. Aus einem PHIVOLCS-Bericht geht jedoch hervor, dass sich der Ausbruch bereits gut eine halbe Stunde zuvor ereignete – gegen 20:08 Uhr Lokalzeit. Zu diesem Zeitpunkt war es auf den Philippinen bereits dunkel. Livecam-Aufnahmen zeigten daher nur eingeschränkt das Geschehen, jedoch war eine dichte Aschewolke deutlich zu erkennen. Die Vulkanologen registrierten außerdem einen pyroklastischen Strom, der auf der Südflanke rund einen Kilometer weit hinabfloss.

Trotz des gefährlichen Phänomens wurde der Alarmstatus nicht angehoben und bleibt auf Stufe 2. Rund um den Krater gilt weiterhin eine Sperrzone von vier Kilometern, und das Besteigen des Vulkans bleibt verboten.

PHIVOLCS riet Anwohnern, bei Ascheregen Fenster und Türen geschlossen zu halten und Öffnungen mit einem feuchten Tuch abzudichten. Nach einem Ascheregen sollte alles gründlich mit Wasser abgespült werden. Zudem wird empfohlen, Trinkwasser abzukochen – insbesondere, da in ländlichen Gebieten vielerorts noch Wasser aus offenen Brunnen geschöpft wird. Inwiefern das Abkochen gegen vulkanische Verunreinigungen tatsächlich hilft, bleibt allerdings fraglich.

Neben dem Kanlaon zeigt sich auch der Taal-Vulkan weiterhin unruhig: Seit gestern Mittag wird ein kontinuierliches Tremorsignal registriert, während der Kohlendioxid-Ausstoß deutlich zurückging. Bereits am 21. Oktober wurden nur noch 266 Tonnen SO₂ emittiert. Das Fördersystem scheint teilweise verstopft zu sein, wodurch sich im Inneren hoher Druck aufbaut, der sich möglicherweise in naher Zukunft in einer phreatischen Explosion entladen wird.