Vulkan-Nachrichten 20.06.21: Ätna, Suwanose-jima

Der Ätna auf Sizilien erzeugte seinen 39. Paroxysmus. Der Stromboli ist ziemlich unruhig. Unter den Vulkanen des Vatnajökulls und unter dem Suwanose-jima gab es viele Erdbeben.

Ätna: Paroxysmus No 39

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Paroxysmus

Gestern Abend startete der Ätna auf Sizilien den 39. Paroxysmus seit Dezember 2020. Im Großen und Ganzen ähnelte er seinen Vorläufern, doch die Tremor-Amplitude kletterte etwas höher als bei den anderen Paroxysmen der letzten Tagen. Genauso verhielt es sich mit der Asche: sie stieg bis auf einer Höhe von 8200 m auf. MIROVA registrierte eine hohe Thermalstrahlung mit 1128 MW Leistung. Die Messung erfolgte erst nach der paroxysmalen Hauptphase, dennoch wurde bei den letzten Paroxysmen kleinere Lavaströme gefördert, als es zuvor der Fall war. Ein Satellitenbild der vorherigen Eruption bestätigt diesen Umstand.

Da der Vulkanausbruch an einem Samstagabend statt fand, waren entsprechend viele Fotografen unterwegs. Trotz der diesigen Sicht entstanden einige schöne Aufnahmen, besonders, wenn sich die Fotografen die Mühe machten, dem Krater näher auf die Pelle zu rücken.

Suwanose-jima: Seismizität hoch

Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Eruption: Vulcanianisch

Der Inselvulkan im japanischen Ryukyu-Archipel ist weiterhin sehr aktiv. Das VAAC detektierte seit gestern 6 Aschewolken. Sie stiegen bis zu 1500 m hoch auf und drifteten in Richtung Süden. In den letzten Tagen ereigneten sich besonders viele vulkanotektonische Erdbeben. Am Freitag wurden 152 Erschütterungen detektiert. Der höchste Wert der letzten 3 Monate. Der Tremor ist ebenfalls erhöht und es muss mit weiteren Ausbrüchen gerechnet werden.

Stromboli: hohe Anzahl schwacher Eruptionen

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79, 15.21 | Eruption: Strombolianisch

Dieser Tage verhält sich Stromboli recht ungewöhnlich, zumindest, wenn die Daten des LGS richtig interpretiert werden. Demnach ereigneten sich am Freitag 417 schwache Eruptionen. Sie erzeugten nur einen geringen akustischen Explosionsdruck von max. 0,25 bar. Vermutlich gab es eine länger anhaltende Phase mit Lavaspattering. Die Tremor-Amplitude fluktuiert und erreicht dabei hohe Werte. Gegenüber dem Vormonat ist ein langfristiger Aufwärtstrend erkennbar. Es werden viele VLP-Erdbeben detektiert. Der Gasausstoß ist moderat. Es sieht so aus, als müsse man mit weiteren Lavaströmen rechnen.

Vatnajökull: Seismizität an 4 Vulkanen erhöht

Staat: Island | Koordinaten: 64.42, -17.33 |Eruption: Fumarolisch

In den letzten Tagen registrierten die Seismometer vergleichsweise viele Erdbeben unter (und beim) Gletscher Vatnajökull. Betroffen waren die Vulkane Askja, Bardarbunga, Grimsvötn und Öræfajökull. Zeitweise zeigten die Tabellen von IMO bis zu 53 Erdbeben in 48 Stunden an. Heute ist die Anzahl auf 35 runter. Die Seismizität auf der Reykjanes-Halbinsel ist gering.

Vulkan-Nachrichten 19.06.21: Fagradalsfjall, Nevados de Chillan

Am Fagradalsfjall fließt ein sichtbarer Lavastrom, In PNG eruptierte der Kadovar und am Nevados de Chillan fließt Lava. Der Pacaya steigerte sich etwas.

Fagradalsfjall: Permanenter Lavaausstoß

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Am Fagradalsfjall auf Island geht die Aktivität bei geringem Tremor weiter. Seit gestern Abend läuft ein sichtbarer Lavastrom aus einer Öffnung unterhalb des Kraterrandes. Insofern hat sich die Aktivität geändert, als dass die Lava nicht mehr über den Kraterrand sprudelt. Das spricht für eine Druckabnahme. Die Schmelze ist extrem dünnflüssig und gasarm. Die hohe Viskosität deutet darauf hin, dass sie sehr heiß ist und schnell aus größerer Tiefe aufsteigt. Die Gasarmut könnte den geringen Tremor bedingen. Die Lavafront im Natthagi-Tal ist weiter vorangeschritten, allerdings verlangsamte sich ihre Expansion in den letzten Tagen. Dafür ist praktisch der Talboden auf seiner gesamten Breite mit Lava bedeckt. Luftbilder dokumentieren die Situation und veranschaulichen, dass die Distanz bis zum Parkplatz an der Küstenstraße nicht mehr groß ist und bei anhaltendem Lava-Ausstoß überwindbar sein sollte.

Vulkan Kadovar eruptiert Aschewolke

Staat: PNG | Koordinaten: -3.63, 144.63 | Eruption: Explosiv

In Papua Neuguinea hat der Kadovar eine Aschewolke ausgestoßen. Das VAAC detektierte sie in einer Höhe von 1500 m. Sie driftete in Richtung Westen. Der Inselvulkan liegt in der Bismarck-See, in der es vor einigen Wochen eine erhöhte Seismizität gab.

Nevados de Chillan mit Lavaströmen

Staat: Chile | Koordinaten: -36.85, -71.377| Eruption: Dom

In Chile eruptiert der Nevados de Chilan weiterhin Aschewolken. Sie erreichen eine Höhe von 3700 m und werden vom Wind in südöstlicher Richtung verfrachtet. Bei den Explosionen wird rotglühende Tephra ausgestoßen, die sich im Kraterbereich ablagert. MIROVA detektiert eine moderate Wärmestrahlung mit einer Leistung von 89 MW. Auf Sentinel-Satellitenaufnahmen erkennt man eine ausgeprägte thermische Anomalie am Dom. Von ihr gehen auch 2 schmale Lavatröme aus. die Vulkanologen Von SERNAGEOMIN berichteten in ihrem letzten Bulletin vom Mai über ein Zunahme der Aktivität. Sie registrierten vulkanisch-bedingte Erdbeben und Inflation. Die explosive Aktivität zerstörte Teile des Doms.

Pacaya: Schwache Explosionen

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.38, -90.59 | Eruption: Explosiv

Nachdem es um den guatemaltekischen Vulkan Pacaya in den letzten Tagen ruhig bestellt war, registrierten die Vulkanologen von INSIVUMEH wieder schwache Explosionssignale vom McKenney-Krater. Sie wurden von Tremor begleitet.

Vulkannachrichten 18.06.21: Ätna, Stromboli

Am Ätna gab es einen weiteren Paroxysmus und auch der Stromboli war munter: er erzeugte einen Lavastrom. Aktuelle Meldungen gibt es auch von den Vulkanen Fagradalsfjall und Karymsky.

Ätna: und noch ein Paroxysmus

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Paroxysmus

Am Ätna auf Sizilien gab es heute Nacht einen weiteren Paroxysmus. Wie sein Vorgänger startete er relativ schnell durch, erreichte eine hohe Tremor-Amplitude und dauerte nicht sonderlich lange. Das VAAC registrierte Vulkanasche in einer Höhe von 6100 m. Natürlich floss auch wieder ein Lavastrom in Richtung Süden. Der Vulkan zeigte sich gestern praktisch den ganzen Tag über unruhig und erzeugte strombolianische Eruptionen. Es kam auch immer wieder zum Ausstoß von Aschewolken. Heute Vormittag zeigen die Infraschall-Sensoren an, dass die strombolianische Aktivität weiter anhält.

Fagradalsfjall: viel Dampf um Lava

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Die Dampfentwicklung am Fagradalsfjall ist weiterhin hoch. Dabei steigt er nicht nur vom Krater auf, sondern auch vom Rand des Lavafeldes im Natthagi-Tal. Dort mischt sich unter dem Dampf Rauch von verkohlenden organischen Substanzen auf- und im Boden. Mittlerweile ist praktisch der ganze Boden des oberen Tal-Bereichs mit Lava bedeckt und auch die Front schreitet weiter voran. Tremor und Seismizität bleiben gering, bzw. sind praktisch nicht vorhanden. Dafür ist die Seismizität im Bereich des subglazialen Vulkansystems Bardarbunga-Grimsvötn umso höher.

Karymsky eruptiert Aschewolken

Staat: Russland | Koordinaten: 54.048159.441 | Eruption:  Vulcanianisch

Auf der russischen Halbinsel Kamtschatka ist der Karymsky weiterhin aktiv und stößt Aschewolken aus. Laut VAAC erreichen sie eine Höhe von bis zu 3700 m. Der Wind verfrachtet die Asche in Richtung Osten.

Stromboli: Lavastrom

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79, 15.21 | Eruption: Strombolianisch

Gestern Abend kam es zu dem erwarteten Überlauf eines Lavastroms aus dem nordöstlichsten Schlot. Der Strom floss über die Sciara del Fuoco. Die Aktivität begann um 19.50 Uhr UCT und dauerte gut 4 Stunden. Die Lavafront schritt schnell voran und schaffte mehr als die Hälfte des Weges bis zum Meer. Von der Lavafront gingen glühende Schuttlawinen ab, die es teilweise bis zur Küste schafften. Gleichzeitig kam es zu stärkeren strombolianischen Eruptionen. Der Lavastrom hatte sich einige Tage zuvor durch eine Phase intensiven Lavaspatterings und einer Steigerung der explosiven Tätigkeit angekündigt. Parameter wie Tremor und Inflation waren laut INGV unauffällig.

Vulkannachrichten 17.06.21: Ätna, Fagradalsfall, Fuego

In den Vulkannews geht es heute um starke Strombolianer am Ätna, dem Fortschreiten der Lavafront am Fagradalsfjall und einer Aktivitätssteigerung am Fuego.

Ätna: starke strombolianische Eruptionen

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Paroxysmus

Nach dem uns der Ätna gestern mit einem schnellen Paroxysmus überrascht hatte -es war der 37. der Serie- sah es eine Zeitlang so aus, also ob er ein weiteres Mal durchstarten wolle und erzeugte 2 Tremor-Peaks, während derer er starke strombolianische Eruptionen generierte. Der Fotograf Roberto Viliganisi dokumentierte die Eruptionen ist sehr ästhetischen Fotos. Er wählte einen Standpunkt auf 1800 Höhenmeter.

Aktuell bewegt sich der Tremor zwischen grün und gelb und es bleibt unklar, wann der nächste Ausbruch folgen wird. Die Infraschallsensoren registrieren schwache Explosionssignale aus Richtung Südostkrater und der Bocca Nuova.

Fagradalsfjall: Lavafront schreitet voran

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Die sichtbare Aktivität am Kegel des Fagradalsfjall beschränkt sich derzeit auf ein Minimum. Überwiegend ist eine starke Dampfentwicklung zu sehen. Gelegentlich erspäht man etwas Rotglut. Größere Lavaüberläufe gab es in den letzten Stunden nicht. Dafür schritt die Lavafront im Natthagi-Tal weiter voran. Sie überfloss nun beide Wanderwege und der Zugang zum Kegel ist gesperrt. Zeitweise durfte auch niemand mehr bis zur Lavafront vordringen. Die Distanz der Lava zur Küstenstraße verringerte sich deutlich und beträgt noch knapp 1000 m. Auf einem aktuellen Sentinel-Foto erkennt man, dass Lava auch in das Tal Meradalir im Nordosten floss.

Fuego: Eruptionen steigerten sich

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.47, -90.88 | Eruption: Vulcanianisch

Am Fuego in Guatemala verdoppelte sich die Anzahl der stündlichen Eruptionen fast: die Vulkanlogen zählen zwischen 10 und 14 Explosionen pro Stunde. Glühende Tephra wird bis zu 250 m hoch ausgeworfen und löst auf den Hängen Schuttlawinen aus. Vulkanasche wurde in einer Höhe von 4800 m detektiert. Auf unserer Livecam lassen sich die Eruptionen beobachten. Der benachbarte Vulkan Pacaya hat sich in den ersten Monaten des Jahres ausgepowert und ist vergleichsweise ruhig. Was wir schon lange nicht mehr erlebt haben, sind Paroxysmen am Fuego. Vielleicht legt der Vulkan in den nächsten Monaten ja wieder zu.

Vulkan-Update 16.06.21: Neuer Ätna-Paroxysmus


Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Paroxysmus

Heute Nachmittag gab es einen weiteren starken, aber sehr kurzweiligen Paroxysmus am Ätna. Das VAAC detektierte Vulkanasche in einer Höhe von 8000 m. Sie driftete in Richtung Südwesten und beeinträchtigte den Flugverkehr am Flughafen Catania. Auch heute Abend ist der Vulkan sehr unruhig und der Tremor fluktuiert stark. Einige Spitzen dringen immer wieder bis in den roten Bereich vor und es könnte gut sein, dass es in den nächsten Stunden einen weiteren Ausbruch gibt.

Vulkan-News 16.06.21: Fagradalsfjall, Nevado del Ruiz

Am Fagradalsfjall schreitet die Lava weiter Richtung Küste fort. Der Nevado del Ruiz stößt Asche aus und Stromboli steigerte seine Explosivität. Der Taal dampft mächtig.

Fagradalsfjall: Lava läuft über

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Nach einer ruhigen Nacht, sprudelt heute Morgen wieder Lava aus dem Krater. Sie bildet den bekannten kurzen Lavastrom, der dann in mehreren Mündungslöchern von Tubes verschwindet. Bei der Aktivität handelt es sich nicht um einen kurzweiligen Puls, sondern um eine länger anhaltende Phase. Die Lavafront im Nátthaga-Tal ist weiter vorangeschritten, verlangsamte ihre Expansion gegenüber dem Vortag etwas. Dennoch verringert sich die Distanz zum Meer täglich und die Chancen stehen nicht schlecht, dass die Lava die Küste erreichen wird. Vorausgesetzt natürlich, dass die Lava weiter fließt. Der Tremor ist gering und scheinbar erzeugt das aufsteigende Magma kaum Bodenvibrationen. Spekulativ ist, dass dieses Phänomen am geringen Gasgehalt der sehr dünnflüssigen Schmelze liegt. Es könnte auch nur noch der Magmatische Gang leerlaufen und die Eruption bald stoppen. Zuverlässige Prognosen lassen sich freilich nicht treffen.

Nevado del Ruiz in Eruption

Staat: Kolumbien | Koordinaten: 34.89, -75.32 | Eruption: Strombolianisch

In Kolumbien ist der Nevado del Ruiz aktiv. Das VAAC meldete seit gestern 5 Aschewolken. Sie erreichten eine Höhe von 5800 m und drifteten in westlicher Richtung. Im Bulletin der Vorwoche hieß es, dass die Seismizität gestiegen sei. Es wurden vulkanotektonische Beben registriert, die sich in geringer Tiefe unter den Vulkanflanken und dem Kraterbereich ereigneten. Der Alarmstatus steht auf gelb.

Stromboli steigert Aktivität

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79, 15.21 | Eruption: Strombolianisch

Der Stromboli zeigt sich dieser Tage wieder von seiner besonders aktiven Seite und steigerte seine explosive Tätigkeit. Das LGS berichtete gestern von 147 thermalen Schwankungen, sprich strombolianischen Eruptionen. Sie erzeugten einen überdurchschnittlichen akustischen Druck von bis zu 1,7 bar. Auch Tremor und Seismizität waren erhöht. Gestern Abend konnte man auf der Livecam eine Phase mit Lavaspattering aus dem nordöstlichen Kratersektor beobachten. Es ist nicht auszuschließen, dass wir bald wieder einen Lavastrom sehen werden. Man muss auch mit neuen Pyroklastischen Strömen rechnen, besonders, da sich am Rand des nordöstlichen Kraterbereichs viel lockeres Material angesammelt hat.

Taal: Seismizität fluktuiert

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002, 120.993 | Eruption: Fumarolisch

Am philippinischen Taal ist es nicht wirklich ruhiger geworden. Zwar gibt es Tage, an denen es nur sehr wenige vulkanisch bedingte Erdbeben gibt, doch dann steigt die Seismizität wieder sprunghaft an. So ein Tag war vorgestern, als 228 Beben detektiert wurden. Der Ausstoß an Schwefeldioxid ist sehr hoch und lag gestern bei 4800 Tonnen am Tag. Im Kratersee werden starke Turbulenzen beobachtet, die von Fluiden verursacht werden, die aus Fumarolen am Kraterboden austreten. Eine Dampfwolke steigt bis zu 1000 m hoch auf. Es wird weiterhin schwache Inflation registriert.

Vulkannachrichten 15.06.21: Ätna, Fagradalsfjall

Gestern Nacht gab es am Ätna einen weiteren, überraschenden Paroxysmus. Ebenso überraschend ist der schnelle Lava-Vorstoß am Fagradalsfjall. Die Lavafront im Tal Nátthagi verlagerte sich deutlich.

Ätna überrascht mit Paroxysmus

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Paroxysmus

Gestern Nacht überraschte Ätna mit einem weiteren Paroxysmus. Die strombolianische Aktivität begann erst ca. 1 Stunde vor Einsetzten der paroxysmalen Hauptphase zu steigen. Die Vorwarnzeit war also recht kurz. Der Tremor stieg sehr schnell aus dem grünen Bereich auf. Wenige Stunden zuvor versuchte der Vulkan bereits durchzustarten, schaffte es aber nicht. An der relativ schmalen Kurve erkennt man, dass der Ausbruch kurzweilig war. Er erreichte seinen Höhepunkt gegen Mitternacht. Wie es für diese Eruptionen typisch ist, wurde eine Lavafontäne gefördert und auch Lavaströme waren unterwegs. MIROVA registrierte eine hohe Thermalstrahlung mit 2300 MW Leistung. Das ist weit unterhalb der Spitzenwerte anderer Paroxysmen. Die Messung fand allerdings kurz vor dem Höhepunkt der Eruption statt. Das VAAC detektierte Vulkanasche in 6100 m Höhe.

Wir wüssten natürlich gerne, wie es am Ätna weiter geht. Prognosen lassen sich leider nicht stellen. Nachdem sich das Pausenintervall zunächst auf eine Woche ausdehnte, sieht es nun so aus, als ob es sich wieder verkürzen würde.

Fagradalsfjall: Lavafront rückt vor

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Während die sichtbare Aktivität am Kegel des Vulkans ehr gering ist, sieht es an der Lavafront im Tal Nátthagi ganz anders aus: über Nacht schritt die Lavafront gut voran. Ein mehrarmiger Lavastrom floss durch das Kerbtal aus Richtung Geldingadalir heran und dass, obwohl Tremor und Seismizität gering sind. Die neusten Analysen der Universität Reykjavik zeigten, dass der Lava-Ausstoß in der vergangenen Wochen noch bei 11,9 Kubikmeter pro Sekunde lag. Heute sieht es nach einer Steigerung der Förderrate aus.

Vulkannachrichten 14.06.21: Ätna, Fagradalsfjall, Ol Doinyo Lengai

Am isländischen Fagradalsfjall fließt heute mehr Lava an der Oberfläche. Am Ätna setzten wieder Explosionen ein und im Ostafrikanischen Riftvalley ist der Ol Doinyo Lengai aktiv.

Fagradalsfjall: Lavastrom fließt permanent

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Seit gestern Abend fließt die Lava permanent aus dem Krater des Fagradalsfjall. Nur ein Teil verschwindet in den Tubes. Die restliche Lava bildete einen oberflächlichen Lavastrom und es kommt zu einem netten Lavafall. Das Material aus den Tubes fließt bis in das Tal, wo sich die Lavafront langsam ausweitet. Der Tremor ist nachts wieder zusammengeklappt. Die Seismizität auf der Reykjanes-Halbinsel ist niedrig, dafür stieg sie unter dem Gletscher Vatnajökull weiter an. Hier könnte sich mittelfristig der nächste Vulkanausbruch auf Island zusammenbrauen. Der subglaziale Grimsvötn steht praktisch in den Startlöchern.

Ätna: Lavastrom über 1 km lang

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Strombolianisch

Auf einem Sentinel-Satellitenfoto von gestern erkennt man noch die thermische Anomalie des jüngsten Lavastroms. Er floss in Richtung SSW und legte eine Strecke von gut 1300 m zurück. Damit floss er bis hinter der Höhenlinie, auf der sich einst das Gebäude am Torre del Filosofo befunden hat. Nach einer Pause setzte heute die Infraschalltätigkeit wieder ein.  Es werden Explosionen detektiert, die aus dem Neuen Südostkrater und dem Zentralkrater zu kommen scheinen. Der Tremor bewegt sich im grünen Bereich. Die Seismizität ist unauffällig.

Karymsky mit Ascheeruption

Staat: Russland | Koordinaten: 54.048159.441 | Eruption: Vulcanianisch

Auf Kamtschatka eruptierte der Karymsky erneut eine Aschewolke. Sie stieg bis auf einer Höhe von 5500 m auf. Die Asche konnte nicht via Satellit detektiert werden.

Ol Doinyo Lengai in Eruption

Staat: Tansania | Koordinaten: -2.76 ; 39.91 | Eruption: Effusiv

Im Ostafrikanischen Riftvalley ist der Ol Doinyo Lengai aktiv und eruptiert seine besondere Lava. Sie bildet einen kleinen Intrakrater-Lavastrom. Am Südrand des Kraters erkennt man eine thermische Anomalie. Es sieht so aus, als hätte sich im zentralen Kraterbereich wieder ein Hornito gebildet. Die Aktivität muss Ende Mai begonnen haben. Auf den Bildern der Vorwochen ist keine Aktivität zu erkennen gewesen. Aufgrund seiner Abgeschiedenheit ist der Vulkan einer der am schlechtesten überwachten aktiven Vulkane der Welt, was ihn aus meiner Sicht doppelt interessant macht.