Anak Krakatau: Seismik hoch

Seit vorgestern wird am Anak Krakatau eine hohe Anzahl vulkanisch bedingter Erdbeben mit niedriger Frequenz registriert. Heute wurden bisher 21 dieser Beben gemeldet. Niederfrequenz-Erdbeben werden direkt durch sich bewegendes Magma ausgelöst und können sich zu Tremor steigern. Hinzu gesellen sich seismische Signale von Dampfexhalationen. Alles in allem sieht es so aus, als würde sich der Vulkan auf eine neue Eruptionsserie vorbereiten. Auf dem Säulendiagramm erkennt man ein entsprechendes Muster: eine mehrwöchige Phase mit starker Bebentätigkeit gipfelte bisher fast immer in einigen Eruptionen. Oft waren diese phreatischer, oder phreatomagmatischer Natur, doch seitdem der Krater wasserfrei ist, dürfte der Einfluss des Wassers auf das Eruptionsgeschehen etwas zurückgehen.

Suwanose-jima eruptiert

Im südlichen Japan eruptierte der Inselvulkan Suwanose-jima. Das VAAC registrierte eine Serie von Aschewolken, die bis auf einer Höhe von 2400 m aufstiegen und in südöstlicher Richtung drifteten. Die Aschewolken wurden von strombolianischen und vulcaniansichen Eruptionen gefördert. Seit gestern gab es 9 VONA-Meldungen. In der Lokalpresse heißt es, dass es 3 Explosionen gab. Die Asche stieg 800 m über Kraterhöhe auf. Seit dem Vortag wurde Tremor festgestellt. Die Alarmstufe „2“ bleibt bestehen. Um den Krater gibt es eine 1 km Sperrzone. Die Insel ist nur spärlich besiedelt. Im Jahr 2004 lebten dort 48 Menschen in 25 Haushalten. Wer Abgeschiedenheit sucht ist dort gut aufgehoben!

Sakura-jima mit Blitzwolke

Vom Suwanose aus gesehen liegt der Sakurajima weiter nördlich. Dieser Feuerberg ist für seine vulkanischen Gewitter bekannt, die in der letzten Zeit wieder häufiger auftreten. Gestern gab es einen Ausbruch, bei dem Blitze in der Eruptionswolke gefilmt wurden. Die Aschewolke erreichte eine Höhe von 4600 m über dem Meeresspiegel. Insgesamt gab es 4 Sichtungen von Aschewolken. Die letzten Eruptionen wurden 3 Tage zuvor beobachtet, was allerdings auch dem schlechten Wetter geschuldet sein könnte.

Vesuv bebt

Am italienischen Vulkan Vesuv ereignete sich ein Schwarmbeben. Das INGV registrierte seit gestern Abend 35 leichte Erschütterungen westlich des Kraters. Das stärkste Einzelbeben brachte es auf einer Magnitude von 2,1. Die Tiefe des Erdbebenherdes wird mit nur 80 m angegeben. Insgesamt gab es 6 Erschütterungen mit Magnituden größer 1. Alle Hypozentren lagen flach. Die tiefsten Hypozentren wurden in 2000 m Tiefe registriert. Vergleichbare Schwarmbeben gab es in den letzten Jahren des öfteren, wobei es in den vergangenen Monaten relativ ruhig war. Als Ursache für die Beben sehen manche Vulkanologen Schrumpfungsprozesse im Bereich des Schlots. Wenn Magma aufsteigen würde, dann müssten die Beben zunächst in größeren Tiefen beginnen.

Erst gestern gab es ein Schwarmbeben am benachbarten Vulkan Campi Flegrei. Dort ist es heute ruhig und es wurden keine weiteren Beben festgestellt.

Ebeko legt zu

Seit einigen Tagen kommen wieder häufiger Meldungen zum Kurilen-Vulkan Ebeko rein. Das VAAC veröffentlichte gestern sogar 4 Meldungen über Aschewolken, die von diesem Vulkan ausgingen. Sie erreichten Höhen von bis zu 3050 m über dem Meeresspiegel. Eine Expedition fand im letzten Jahr heraus, dass der Ebeko weitaus öfters eruptierte als es die Meldungen vermuten ließen.

Klyuchevskoy eruptiert Aschewolken

Auf Kamtschatka ist der Klyuchevskoy weiterhin in Aktion und eruptiert täglich mehrere Aschewolken, die eine Gefahr für den Flugverkehr darstellen könnten. Das VAAC registrierte Vulkanasche in einer Höhe von 6700 m. MIROVA meldete hohe Wärmeanomalien. Die aktuelle Spitzenleistung liegt bei 369 MW. Sie wird von einem kleinen Lavastrom verursacht. Aufgrund von Wolken sind derzeit keine Livecam-Blicke zu erhaschen.

Popocatepetl weiter aktiv

Nahe der mexikanischen Hauptstadt ist der Aschespeier Popocatepetl weiterhin aktiv. Das VAAC stellt aufsteigende Aschewolken fest. Sie erreichen eine Höhe von fast 7000 m. In seinem täglichen Update berichtet CENAPRED von 276 Asche-Dampf-Exhalationen und 287 Minuten Tremor. Magma bewegt sich im Untergrund.

Campi Flegrei: Starkes Schwarmbeben

Der italienische Calderavulkan Campi Flegrei wurde von einem starken Schwarmbeben heimgesucht. Die Erdbeben begannen nachts und hielten bis in die frühen Morgenstunden an. 35 Erschütterungen wurden von den Seismometern des INGVs registriert. Die meisten Beben waren von geringer Magnitude, doch mindestens 1 Beben lag im wahrnehmbaren Bereich. Es hatte die Magnitude 3,1. Das Hypozentrum lag in 2460 m Tiefe. Die meisten Epizentren lagen westlich der Solfatara, bzw an deren Westrand im Gebiet der aktiven Fumarole Pisciarelli. Einige schwache Erdstöße gab es auch im Krater des Vulkans. Das Augenmerk der Vulkanologen ist auf die Fumarole Pisciarelli gerichtet, da dieses kleine Thermalgebiet außerhalb des Kraters der Solfatara sehr aktiv ist. Hier werden Gasproben gesammelt und Temperaturen der Gase gemessen. In den letzten 2 Wochen mehren sich Berichte, nach denen sich die Aktivität der Fumarole gesteigert hätte. Es wird von starker Entgasung und der Vergrößerung einer Bocce berichtet. Die Meldungen wurden von den Vulkanologen bisher nicht bestätigt. Es könnte auch sein, dass sich derzeit nur besonders viel Regenwasser im Mudpool sammelte und das die atmosphärische Bedingungen die Kondensation von Dampf fördern.

Update 10:45 Uhr: In der lokalen Presse ist zu lesen, dass sogar 4 der Erdbeben von Anwohnern zu spüren gewesen waren. Das Erste ereignete sich um 4:16 Uhr und hatte die Magnitude 2,0. Der zweite spürbare Erdstoß wurde um 4:41 Uhr registriert und hatte die Magnitude 2,5. Das Epizentrum lag 6 km von Pozzuoli entfernt. Das dritte spürbare beben war weniger intensiv (Magnitude 1,6). Die letzte spürbare Erschütterung des Schwarms war das stärkste Beben mit der Magnitude 3,1. Es trat um 5 Uhr auf.  Dass auch die leichten Erschütterungen mit Magnituden kleiner als 3 zu spüren gewesen war, lag wahrscheinlich an der geringen Tiefe der Erdbebenherde.

In den 1980iger Jahren gab es eine Zeit sehr hoher Seismizität in der Campi Flegrei. Sie ging einher mit starken Bodendeformationen. In der Altstadt von Pozzuoli wurden zahlreiche Häuser beschädigt, die in einem groß angelegten Programm saniert werden mussten. Zu einem Ausbruch kam es damals nicht. Dennoch kann nicht ausgeschlossen werden, dass es diesmal wieder so glimpflich ausgeht: Seit 2011 hob sich der Boden bereits um 61,5 cm an und langfristig gesehen könnten die Ereignisse bei Pozzuoli auf einen Vulkanausbruch hinaus laufen.

Sakurajima mit weiteren Ausbrüchen

Im Süden der japanischen Insel Kyushu ist der Sakurajima wieder aktiver geworden. In den vergangenen Stunden meldete das VAAC Tokio 7 Aschewolken. Die Vulkanasche erreichte eine Höhe von bis zu 3700 m und driftete in westlicher Richtung. Auf den Livecam-Videos von volcanoverse sieht man Tephra-reiche Eruptionen. Heftige vulkanische Gewitter blieben bei den aktuellen Ausbrüchen scheinbar aus. Das kann sich aber schnell ändern und ab und an ein Blick auf die Livecams kann nicht schaden.

Ätna: Neue Thermalstrahlung

Der Tremor am Ätna bewegt sich auf recht hohem Niveau seitwärts und fluktuiert dabei im „roten Bereich“. MIROVA registriert erstmals seit Tagen wieder eine moderate Thermalstrahlung. Sie hatte heute Nacht einen Spitzenwerte von 60 MW. Da sich der Vulkan immer noch in Wolken hüllt, kann man über das Geschehen nur spekulieren. Am Wahrscheinlichsten erscheint mir eine Wiederaufnahme der effusiven Tätigkeit im Zentralkrater. Eruptionen aus dem Neuen Südostkrater sind ebenfalls denkbar. Um auf eine Leistung von 60 MW zu kommen, hätte aber ebenfalls ein kleiner Lavastrom fließen müssen, oder viel glühende Tephra gefördert worden sein. Dagegen spricht, dass das VAAC Toulouse keine Aschewolken registriert hat.

Stromboli mit leichtem Erdbeben

Am Inselvulkan Stromboli bebte gestern Mittag die Erde mit einer Magnitude von 1,5. Zunächst wurde die Magnitude mit 2,4 angegeben. Das Hypozentrum lag in nur 1,9 km Tiefe. Das Epizentrum manifestierte sich 2,4 km östlich von Ginostra und damit fast auf halber Höhe zum Gipfel. Obwohl das Beben schwach war, findet es Einzug in die News, da es am Stromboli ungewöhnlich selten zu Erdbeben kommt. Oft signalisieren sie Veränderungen im magmatischen Geschehen und kündigen stärkere Eruptionsphasen an. Allerdings ist die Aktivität des Vulkans in den letzten Tagen ungewöhnlich schwach. Der Explosionsdruck liegt bei 0,5 bar und es gab am Vortag nur 31 Eruptionen.

Klyuchevskoy speit Asche und Lava

In Russland ist der Klyuchevskoy weiterhin ejektiv und effusiv aktiv. Das VAAC registriert Vulkanasche in einer Höhe von 7000 m. Sie driftet bis zu 70 km weit in südöstlicher Richtung. Die Aschewolken werden durch vulcanianische Eruptionen gefördert. Zwischen diesen Eruptionen gibt es Phasen mit strombolianischen Ausbrüchen. Zeitweise fließt ein Lavastrom durch die Apakhonchich-Drainage. In dieser Richtung liegt eine Berghütte in der die Geonauten 2012 mehrere Tage ausharrten, um einen freien Blick auf den Vulkan zu erhaschen. Das Foto stammt vom 21. April. In Phasen mit Lavastrom-Tätigkeit verzeichnet MIROVA eine erhöhte Thermalstrahlung.  Am Tag der Aufnahme wurde eine Wärmestralung mit einer Leistung von 1069 MW registriert. In Korrelation mit dem Bild kann man lernen die Größe von Lavaströmen anhand der emittierten Wärmestrahlung einzuschätzen.


Popocatepetl mit Explosionen

In Mexiko ist der Popocatepetl weiter aktiv und eruptiert Vulkanasche. Sie erreicht eine Höhe von bis zu 6700 m über dem Meeresspiegel. Die Eruption verteilte rotglühende Tephra  über den oberen Hangbereich. CENAPRED meldete gestern 111 Asche-Dampf-Exhalationen und 265 Minuten Tremor.

Taal: Statement der Vulkanologen

Nach der Erdbebenserie in der Nähe des Taal-Vulkans auf den Philippinen, brachte PHILVOLCS ein Statement heraus. Demnach manifestierten sich die Erdstöße in einer Entfernung von 10 km zu dem Dyke, der den Vulkan im Januar mit Magma versorgte. Die Beben waren vulkanotektonischen Ursprungs und standen somit in Verbindung mit den eruptiven Ereignissen zum Jahresanfang. Allerdings sollen die Erdbeben nicht durch neu aufsteigendes Magma verursacht worden sein, sonder von einer Subsidenz (Absenkung) des Bodens infolge der Abkühlung des Dykes. Momentan gibt es wohl keinen Grund zur Beunruhigung, dass der Taalvulkan kurzfristig wieder ausbricht.

Ätna mit Tremorspitze

Letzte Nacht gab es am Ätna wieder einen plötzlichen Anstieg der Tremoramplitude. Die Spitze blieb etwas unter dem Niveau vom Sonntag, als der Neue Südostkrater eruptierte. Da sich der Vulkan in Wolken hüllte, ist es unklar, ob der Tremoranstieg mit weiteren Eruptionen assoziiert war, oder ob das Magma im Vulkan stecken blieb.

Taal-Vulkan: Erdbebenserie

Südlich des philippinischen Taal Vulkans gab es heute eine Erdbebenserie mit 19 Erschütterungen. Laut EMSC hatte das stärkste Beben die Magnitude 4,5. Das Hypozentrum lag in 7 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 2 km westlich von Talaga lokalisiert. Bis Bantagas sind es 10 km und bis zur Taal-Caldera 20 km. Es folgten 4 weitere Erdstöße mit Magnituden zwischen 3 und 4 und eine Reihe von Erdstößen schwächerer Magnituden. Anwohner verschiedener Ortschaften am Vulkan spürten die Erdstöße und zeigten sich besorgt und fürchten einen neuen Ausbruch. Unklar ist, ob die Erdbeben mit der Aktivität des Calderavulkans assoziiert sind. Gestern registrierte PHILVOLCS 8 vulkanisch bedingte Erdbeben direkt am Vulkan. Im Zusammenhang mit den aktuellen Erdbeben teilten die Vulkanologen mit, dass es auch bei einem Vulkan auf Warnstufe „1“ jederzeit zu einem Vulkanausbruch kommen könnte.

Nevados de Chillan eruptiert Vulkanasche

Der chilienische Feuerberg Nevados de Chillan eruptierte gestern mehrere Aschewolken. Starker Wind verdriftete die Eruptionssäulen, so dass die Satelliten ihre Höhe nicht erfassen konnte. Videos der Livecams zeigen, dass die Eruptionen nicht ganz so klein waren und eine Erwähnung wert sind.

Rincon de la Vieja: weitere Eruption

Bereits am Sonntag gab es am Rincon de la Vieja in Costa Rica eine phreatomagmatische Eruption, bei der nicht nur dampf, sondern auch Vulkanasche eruptiert wurden. Ein Teil des ausgestoßenen Materials landete auf der Außenflanke des Kegels und sorgte dort für Impakte größerer Lavabrocken. Die Dampfwolke stieg gut 1500 m hoch auf. Der Vulkan erzeugte in diesem Jahr bereits mehrere Eruptionen und mit weiteren ist zu rechnen. Nicht kündigen phreatisch bedingte Eruptionen stärkere Ausbrüchen an.

Ätna: Tremor erhöht

Nach der Tremor-Achterbahnfahrt der vergangenen Tage ist er heute wieder konstant erhöht und liegt deutlich im „roten Bereich“. Das LGS registriert Explosionssignale die auf strombolianischen Ausbrüche hindeuten. Aufgrund der Bewölkung sind visuelle Beobachtungen nicht möglich.

Semeru in Indonesien eruptiert

In Indonesien ist der Semeru weiter aktiv. Das VAAC meldet Vulkanasche in einer Höhe von 4300 m. Das VSI berichtet heute von 23 Eruptionssignalen, die innerhalb von 12 Stunden aufgezeichnet wurden. Sie hatten Amplituden zwischen 6 und 20 mm und hielten bis zu 112 Sekunden an. Es ging eine Schuttlawine ab. Auf Satellitenbildern erkennt man im Krater den Lavadom, von dem ein kurzer Lavaastrom abgeht. Er fließt durch eine Scharte auf der Südostflanke des Vulkans. Von der Lavafront gehen Schuttlawinen und gelegentlich pyroklastische Ströme ab. Das Wetter wird auf Java scheinbar langsam trockener und es sind immer wieder visuelle Beobachtungen möglich.

Anak Krakatau: neue Aufnahmen

Die seismische Aktivität am Krakatau ist momentan rückläufig, doch wenn der Vulkan sein bisheriges Muster beibehält, dürfte in bald eine neue seismische Aktivitätsphase beginnen. Einstweilen sind neue Videoaufnahmen aufgetaucht die nach der letzten Eruption entstanden. Sie zeigen den kurzen Lavastrom, der bis ins Meer floss. Satellitenbilder im Infrarotspektrum zeugen von Wärmeanomalien im Kraterbereich. Das Wasser im Krater ist verschwunden. Trotzdem können Eruptionen noch vom Meerwasser beeinflusst werden und dadurch explosiver ausfallen als ohne den Wassereinfluss.

Ätna: Tremor variiert

Am Ätna auf Sizilien fluktuiert der Tremor weiterhin stark. Heute ist die Amplitude wieder deutlich angestiegen, allerdings ohne dass es zu einer Eruption aus dem neuen Südostkrater gekommen wäre. Die Infraschall-Sensoren des LGS registrierten in den letzten Stunden zahlreiche Schallereignisse, die von strombolianischen Explosionen generiert werden. Interessant ist ein Satellitenfoto, dessen beiden Hälften zeitverzögert aufgenommen wurden. Das rechte Teilbild erwischte dabei die Ascheeruption vom Sonntag. Das linke Bild ist älter und zeigt die Gipfelkrater. In ihnen erkennt man als rote Hotspots 5 aktiven Förderschlote. Was man nicht mehr sieht sind die Lavaströme, die bis vor kurzem das eruptive Geschehen im Zentralkrater dominierten.

Ätna: Neuer Südostkrater eruptiert

Update 20:00 Uhr: Die Ätna-Eruption endete genauso plötzlich wie sie begann: gegen mittag stürzte der Tremor ab und die Eruption endete. Seitdem bewegt sich der Tremor auf relativ niedrigem Niveau. Weitere eruptive Episoden aus dem NSEC sind in den nächsten Tagen durchaus möglich.

Originalmeldung: In den frühen Morgenstunden begann der Neue Südostkrater mit einer explosiven Tätigkeit. Gegen 5:30 Uhr UCT stieg der Tremor stark an, ähnlich wie wir es von paroxysmalen Eruptionen kennen. Glühende Tephra deckte das obere Drittel des Kegels ein. Sie stammte aus einer kleinen Lavaföntäne, die sich aus strombolianischen Eruptionen entwickelte. Laut dem VAAC Toulouse stieg eine Eruptionswolke bis auf einer Höhe von 4300 m ü.N.N. auf, was gut 1000 m über Gipfelhöhe entspricht. Aktuell sieht man auf der Livecam eine Asche-Dampf-Wolke aufsteigen. Eine ausgeprägte Wäremanomalie zeugt von der Eruption heißer Tephra.

Im Vorfeld der Eruption fluktuierte die Tremoramplitude stark und lieferte damit einen Hinweis auf die sich anbahnende Eruption. Jetzt nimmt der Tremor wieder etwas ab. Typisch für das Verhalten des Vulkans in den letzten Jahren, wäre nun eine Seitwärtsbewegung des Tremors unterhalb des Spitzenwertes. Der Ausbruch könnte mehrere Stunden, oder sogar Tage so weiter gehen. Die Initialphase der Eruption erinnert an einen Paroxysmus, ohne allerdings seine gewaltige Kraft zu entfesseln. Ein Lavastrom wurde bisher nicht eruptiert. Möglicherweise ist es der Auftakt zu einer neuen Eruptionsserie aus dem Neuen Südostkrater. Laut einem Bericht des INGVs hält die strombolianische Aktivität der Voragine ebenfalls an.

Klyuchevskoy: Aktivität hoch

Der Klyuchevskoy auf Kamtschatka steigerte seine Aktivität deutlich. Das VAAC Tokio meldet Vulkanasche in einer Höhe von 6700 m. MIROVA registrierte eine sehr hohe thermische Strahlung. Zeitweise hatte sie Spitzenwerte von mehr als 1500 MW. Auf den LiveCams konnte man nächtliche Rotglut beobachten. Sie beschränkte sich nicht nur auf den Kraterbereich, sondern ging auch von der Flanke aus. Das deutet darauf hin, dass mindestens Lavastrom floss. Aktuell verhindern Wolken die visuelle Beobachtung.

Karymsky in Eruption

Auf Kamtschatka eruptierte zudem der Karymsky Vulkansche. Das VAAC Tokio brachte mehrere Meldungen über Aschewolken heraus. Sie stiegen bis zu 2100 m auf. Der Vulkan ist nur schwer zu erreichen und wird üblicherweise per Heli angeflogen.

Ätna: Vulkanologen schlagen Alarm

Gestern Abend veröffentlichte das INGV Catania gleich 2 Meldungen über den Ätna. Beide Mitteilungen handelten vom plötzlichen Anstieg der Tremoramplitude. In der 2. Meldung wurde die Herkunft des Tremor lokalisiert: der Neue Südostkrater (NSEC) wurde zum 2. Player des vulkanischen Geschehens und erzeugte strombolianische Eruptionen. Zeitweise waren also der Intrakraterkegel in der Voragine und der Sattelvent des NSEC aktiv. Betrachtet man den Verlauf des Tremors, erkennt man mehrere Hoch- und Tiefphasen in den letzten Tagen. So deutliche Variationen erlebten wir häufig bevor es zu Paroxysmen kam. Es ist also nicht auszuschließen, dass wir bald wieder stärkere Eruptionen aus dem NSEC erleben werden, zumal die Lavastromtätigkeit aus der Voragine tatsächlich vorbei ist. Das bestätigte eine Krater-Begehung von Mitgliedern des INGVs. Die Vulkanologen waren gestern Mittag am Gipfel unterwegs. Sie konnten strombolianische Eruptionen aus dem Intrakraterkegel beobachten und sichteten einen neuen Schlot in der Bocca Nuova. Dieser Krater wurden von der Lava aus der Voragine deutlich gefüllt und angehoben. Es bleibt spannend am mächtigsten Vulkan Europas.

Anak Krakatau: Lavastrom bestätigt

Die Mutmaßungen über einen Lavastrom, der in den vergangenen Tagen auf Anak Krakatau aktiv war, finden heute in einem neuen Satellitenbild Bestätigung. Die Aufnahme zeigt im Infrarotbereich 2 Wärmeanomalien: die Stärkste liegt im Bereich des Kraters, der sich nun deutlich über dem Meeresspiegel erhebt und nicht mehr mit Wasser gefüllt ist. Vom Krater ausgehend erkennt man eine kleine Landzunge die ins Meer hineinragt. Sie weist noch einen leichte Wärmesignatur auf und war vor wenigen Tagen noch nicht dort. Sie ist bei den jüngsten Eruptionen entstanden. Das Kind des Krakataus baut an und arbeitet nach dem Kollaps an einem neuen Kraterkegel. Allerdings sieht es jetzt so aus, als wäre nur ein kleiner Schub frischen Magmas aufgestiegen. Die seismische Aktivität hat sich deutlich verringert und liefert keinen Hinweis auf Magmenaufstieg.