Brava: Evakuierungen wegen Tremor

Auf der kleinen Kapverdeninsel hat man damit begonnen ca. 300 Leute aus dem Ort Cova Da Joana zu evakuieren. Es wurde eine Serie leichter Erdbeben und Tremor registriert. Die Behörden halten offensichtlich einen baldigen Vulkanausbruch für wahrscheinlich. 

Brava ist die kleinste der 9 bewohnten Kapverdischen Inseln und liegt 20 km westlich von Fogo. Entlang mehrere Störungszonen gibt es 15  alte Vulkankrater. In der Vergangenheit kam es hier typischer Wiese zu magmatophreatischen Eruptionen.  (Quelle: africanews.com)

Zudem eruptierte der Klyuchevskoy seit gestern 10 Aschewolken die mehr als 1 km über den Gipfel aufsteigen.

In Chile ist der Nevados de Chillan aktiv und eruptiert sporadisch Aschewolken.

In Indonesien meldete sich der Gamalama auf Ternante. Der Lokalflughafen wurde durch Ascheregen in Mitleidenschaft gezogen.

Popocatepetl: strombolianische Eruptionen

Vorgestern beobachtete CENAPRED strombolianische Eruptionen und Aschewolken die bis zu 2,5 km über den Krater des Popocatepetl aufstiegen. Aus mehreren Dörfern wurde von Ascheregen berichtet. Auf der Livecam waren gestern weitere Aschewolken zu sehen, sowie nächtliche Rotglut. Die Seismographen registrierten 121 Minuten Tremor.

Weiterhin meldete sich in den letzten 24 Stunden der Suwanose-jima in Japan zu Wort. Er eruptierte innerhalb von 48 Stunden 9 Aschewolken, die vom VAAC Toky registriert wurden. Zudem ist der Vulkan strombolianisch aktiv. Die Aktivität des Suwanose-jima ist eindeutig mit Erdbeben in der Region korreliert, die die Eruptionen triggern.

Rinjani: Ascheeruptionen

Der Vulkan Rinjani auf der indonesischen Insel Lombok eruptierte heute mindestens 2 Aschewolken, die vom VAAC Darwin registriert wurden. Die beiden Aschewolken driften in ca. 4,5 km und 6,8 km Höhe und stellen eine Gefahr für den Flugverkehr dar. Der Regionalflughafen der Insel wurde gesperrt. Der letzte Vulkanausbruch dieser Art ereignete sich im November letzten Jahres.

Die überraschende Eruption könnte von dem Erdbeben am Mount Tambora (s.u.) ausgelöst worden sein. Die beiden Vulkane liegen 100 km voneinander entfernt.

Das VAAC registrierte ebenfalls Aschewolken von den indonesischen Vulkanen Sinabung und Bromo.

Bezymianny: explosive Eruptionen

Der Bezymianny in Kamtschatka ist überraschend ausgebrochen. Das VAAC Tokyo registrierte heute Abend 3 Aschewolken die eine Höhe von mehr als 5 km erreichten. Neben explosiven Eruptionen wäre auch ein Kollaps des Domes denkbar. In den letzten Tagen meldete KVERT Entgasungen des Vulkans, sowie sporadisch auftretende thermische Anomalien. Auf der LiveCam sieht man indes nur Wolken und Nebel.

Paroxysmus am Fuego

Webcam-Bild der Uni Michigan.Wie bereits vor einigen Tagen vermutet, steigerte sich die Aktivität am Fuego zu einem erneuten (No. 11/2016) Paroxysmus. MIROVA registriert eine sehr hohe thermische Strahlung, wie sie zuletzt bei einem Paroxysmus im Februar festgestellt wurde. Diese könnte mit einem Pyroklastischen Strom assoziiert sein. Gesicherte Informationen sind, dass eine Lavafontäne aufsteigt und 2 Lavaströme über die Flanke fließen. Diese sind gut 2 km lang. Der zeitliche Abstand zwischen den Paroxysmen hat sich erneut etwas vergrößert. Bilder gibt es via LiveCam.

Zudem ist der ocean entry des Lavastroms 61g auf Hawaii weiterhin aktiv. Die Lava stürzt auf einer Breite von 20 m über die Klippe.

Am Piton de la Fournaise wächst die Wahrscheinlichkeit für einen baldigen Ausbruch: die Seismik hat weiterhin zugenommen und unter dem Gipfelkrater wurde Inflation registriert. Aufsteigendes Magma lässt den Kegel des Dolomieu anschwellen, was Steinschläge im Krater verursacht.

Ocean entry am Kilauea

Ocean entry auf Hawaii. © HVO

 

Zum ersten Mal seit 2014 erreichte gestern wieder ein Lavastrom den Pazifik und kreiert einen „ocean entry“. Nachdem Lavastrom 61g am Vortag die provisorische Küstenstraße überquerte, war es abzusehen, dass der Lavastrom die restlichen 130 m bis zum Meer schaffen wird. In unserer FB Gruppe „volcanoes and volcanism“ gibt es sehr schöne Fotos von dem Naturspektakel.

Das HVO weißt ausdrücklich auf die Gefahren hin, sich dem „ocean entry“ zu nähern. Die Lavaklippen sind instabil und können kollabieren. Es entstehen zudem schädlich Dämpfe und es besteht die Gefahr von sekundären Explosionen beim Kontakt der Lava mit dem Wasser.

Kilauea: Lavastrom überquert Strasse

Lavastrom 61g überquert die Küstenstrasse. © David Ford

Am Kilauea auf Hawaii wird es langsam spannend: Lavastrom 61g hat wieder an fahrt aufgenommen und überquerte gestern die Notfall-Küstenstraße. Diese befindet sich nur 130 m von der Küste entfernt. Möglicher Weise fließt die Lava nun bereits ins Meer, oder steht unmittelbar davor!

Es ereigneten sich auch weitere interessante Vulkanausbrüche, die zumindest eine kurze Meldung wert sind:

Am Sakurajima in Japan kam es zu einem Schloträumer. Nach mehreren Wochen der Ruhe sprengte sich der Krater frei. Vulkanasche stieg bis in 5 km Höhe. Es folgten weiter Eruptionen.

Der Turrialba in Costa Rica eruptierte 4 Aschewolken die bis zu 3000 m über Kraterhöhe aufstiegen.

Heute zeigt Kliuchevskoi auf Kamtschatka ein hohes thermisches Signal. Auf der Südostflanke fließt ein Lavastrom. 

Unter der Katla auf Island gab es mehrere Erdbeben. 2 davon mit Magnituden knapp über 3.

Am Ätna auf Sizilien kam es in den letzten Tagen ebenfalls wieder zu vermehrten Erdbeben.

Vulkane Guatemalas

In dem mittelamerikanischen Land Guatemala sind derzeit 3 Vulkane aktiv! Der Fuego scheint wieder langsam auf einen neuen Paroxysmus zu zusteuern. INSIVUMEH berichtet von 6-8 explosiven Eruptionen pro Stunde. Vulkanasche steigt dabei bis in einer Höhe von 4600 m auf. Schockwellen der Explosionen sind in den Ortschaften um den Vulkan zu hören. Zudem kommt es zu lautstarken Gaseruptionen. Glühende Tephra steigt bis zu 100 m hoch auf.

Der Pacaya ist in den letzten Tagen ebenfalls munterer geworden. Die schwache Aktivität im McKenney Krater steigerte sich zu strombolianischen Eruptionen bei denen glühende Tephra bis zu 75 m hoch geschleudert wird.

Die Eruptionen am Santiaguito sind in den letzten Tagen auf vergleichsweise niedrigem Niveau. Es finden täglich mehrere schwache Ausbrüche statt, bei denen Vulkanasche aufsteigt. Trotzdem ist der Lavadom weiterhin aktiv und es kann jederzeit eine stärkere Explosion stattfinden.

Darüber hinaus sind auch weiter Vulkane munter: im Krater Santiago des Vulkans Masaya in Nicaragua kocht weiterhin ein Lavasee. Vom Calderavulkan Ilopango in El Salvador gibt es einen neuen Forschungsbericht, nach dem sich Magma in der Magmakammer ansammelt.

Auf Kamchatka haben Shiveluch und Kliuchevskoi thermische Signale. Letzterer erzeugt mehrmals täglich Ascheeruptionen die vom VAAC Tokyo registriert werden. 

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Lavasee im Masaya-Krater im April 2016.

Kilauea: 61g wieder aktiver

Der Lavastrom 61 g hat wieder mehr Nachschub bekommen und hat Boden gut gemacht: er war am Freitag noch 730 m von der Küste entfernt. Auf im Lavafeld selbst gab es an mehreren Stellen Rotglut zu sehen. Am Fuß der Pūlama Pali gab es einen kanalisierten Aa-Lavastrom.

Der Lavasee im Pitkrater der Gipfelcaldera ist gestiegen und steht derzeit 21 m unter dem Kraterrand. Teilweise war er wieder von öffentlich zugänglichen Aussichtspunkten zu sehen.

Gestern ereignete sich an der Westküste von Big Island ein Erdbeben der Magnitude 4,3. Dieses wurde von Anwohnern wahrgenommen.