Vulkan Erta Alé mit neuen Hornitos

Staat: Äthiopien | Lokation: 13.60, 40.70 | Eruption: Hawaiianisch |  Link: Erta Alé

Waffenstillstand in Tigray vereinbart

Der Vulkan Erta Alé liegt in der äthiopischen Wüste Danakil und war noch nie einfach zu bereisen gewesen. Neben der abgelegenen Lage im Afar-Dreieck, das nur auf schlechten Wegen durch eine der heißesten Wüsten der Erde zu erreichen ist, sorgten seit fast 2 Jahren kriegerische Auseinandersetzungen in der benachbarten Region Tigray für eine schlechte Sicherheitslage: Reisen waren nur unter erhöhtem Risiko möglich und über einem weiten Umweg, da die kürzeste Route über Mekele nicht passierbar war. Ob sich dieser Umstand kurzfristig ändern wird ist unklar, positiv ist zumindest, dass gestern ein Waffenstillstand zwischen der äthiopischen Armee und den Rebellen der Volksbefreiungsfront von Tigray vereinbart wurde. Der Waffenstillstand lässt Hoffnungen auf einen dauerhaften Friedensprozess aufkeimen. Wirklich sicher sind Touristen im Dreiländereck Äthiopien, Somalia und Eritrea damit noch nicht, doch das Risiko entführt zu werden, oder in einem Schusswechsel zu geraten sinkt damit ein wenig.

Lavasee und Hornitos im Südkrater des Erta Alé

Trotz des Konfliktes wagten sich immer wieder Vulkanführer und einige Touristen zum Erta Alé. Der jüngste Bericht stammt von Enku Mulugeta und wurde gestern bei den Kollegen von VolcanoDiscovery veröffentlicht. Demnach fand Reiseführer Enku den Erta Alé Mitte Oktober aktiv vor. Der Lavasee war durch eine kleine Öffnung im Deckel aus erstarrter Lava sichtbar. Am Kraterrand hatten sich in den letzten Wochen 2 neue Hornitos gebildet. Sie sind zwischen 5 und 7 Meter hoch und durch Lavaspattering entstanden. Interessant ist, dass seit Mitte Juli nur noch sporadisch schwache Wärmeanomalien gemessen werden. Auch auf Sentinel-Bildern sind nur 2 kleine Anomalien auszumachen. Enku beschreibt die Lavakruste in einem Bereich zwischen den Hornitos als rissig und äußerte die Hoffnung, dass der Deckel bald einbrechen könnte und dann einen besseren Blick auf den Lavasee darunter freigibt.

Vulkan Taal mit phreatischen Eruptionen am 21.10.22

Phreatische Eruptionen am Taal auf den Philippinen

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002; 120.99 | Eruption: Phreatisch

Der philippinische Calderavulkan Taal steht heute wieder in den Schlagzeilen, da er seine Aktivität erhöht hat und 19 schwache phreatische Eruptionen erzeugte. Sie wurden heute zwischen 8:50 und 13:30 Uhr Lokalzeit via Livecam von PHILVOLCS-Forschern beobachtet. Ort des Geschehens war der Hauptkrater auf Volcano Island, der mit einem Kratersee gefüllt ist. Die schwachen Explosionen förderten Dampfjets bis auf 200 m Höhe. Einige der Eruptionen stießen ein graues Gemisch aus Schlamm aus, der zum größten Teil aus Vulkanasche bestand. Die Asche-Schlamm-Fontänen stiegen wohl nur wenige Meter über die Seeoberfläche auf, bevor sie kollabierten und in den See zurück stürzten. Viele der Ereignisse wurden durch starke Dampfentwicklung aus dem Kratersee verdeckt. Die phreatischen Eruptionen erzeugten keine Ausschläge auf den Diagrammen von Seismik und Infraschall. Sie liefen geophysikalisch betrachtet still und geisterhaft ab.

Doch andere geophysikalische Parameter waren zwar auch nicht hörbar, liefen aber trotzdem nicht ganz so lautlos ab: so stieg der Schwefeldioxid-Ausstoß in den letzten 24 Stunden auf 6702 Tonnen. Am Vortag meldete PHILVOLCS einen Schwefeldioxidausstoß von 4422 Tonnen. Es wurden 2 vulkanisch-bedingte Erdbeben registriert. Bei einer dieser Erschütterungen handelte es sich um vulkanischen Tremor. Dampf stieg bis auf einer Höhe von 2400 m auf und driftete westwärts. Vulkanische Fluide versetzten den Kratersee in Turbulenzen. Es wird weiterhin eine schwach Inflation im Westen der Caldera registriert. Im Ostteil gibt es schwache Deflation.

Der Alarmstatus beleibt vorerst auf „1“, doch die Vulkanologen kündigten an, dass man auf Warnstufe „2“ erhöhen muss, sollten sich die phreatische Eruptionen verstärken. Unter Alarmstufe „1“ rechnen die philippinischen Vulkanologen mit plötzlichen phreatischen Explosionen, vulkanischen Erdbeben, geringen Aschefall und tödlichen Ansammlungen von Vulkangas. Davon bedroht sind Gebiete auf Volcano Island. PHIVOLCS empfiehlt nachdrücklich das Betreten der Vulkaninsel zu unterlassen.

Vulkan Stromboli mit Pyroklastischem Strom am 09.10.22

Pyroklastischer Strom erreicht die Küste von Stromboli

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79; 15.21 | Eruption: Strombolianisch

Die Meldungen vom italienischen Inselvulkan Stromboli reißen nicht ab: heute Morgen ging ein Pyroklastischer Strom ab. Er manifestierte sich um 07:23:33 UCT und floss über die Sciara del Fuoco bis an die Küste. Dem Pyroklastischen Strom voran ging ein Phase mit intensivem Lavaspattering, die sich zu einer kleinen Fontäne steigerte, als ein Lavastrom zu fließen begann. Es kam zu einem Kollaps, bei dem möglicherweise ein Teil des Kraterrands abrutschte, was dann den Pyroklastischen Strom auslöste. Nach dem initialen Ereignis trat weiterhin ein Lavastrom aus, der inzwischen ebenfalls bis zur Küste vordrang.

Das INGV veröffentlichte ein Video aus den Aufnahmen der LiveCams.

Das sind aber nicht die einzigen Aufnahmen, denn mittlerweile versammelten sich Schaulustige in Booten vor der Sciara del Fuoco. Spätestens seit 2018 wissen wir, dass sowas nicht ganz ungefährlich ist, denn es könnten große Pyroklastische Ströme entstehen, die weit aufs Meer hinaus laufen. Auf dem Video unten sieht man, dass nicht nur ein Lavastrom die Küste erreichte, sondern weitere Pyroklastische Dichteströme entstanden.

Der Tremorgraph zeigt, dass die Amplitude des vulkanischen Zitterns in die Höhe schoss und sehr hohe Werte annahm. Kurz vor dem Abgang wurde ein leichter Anstieg der Bodendeformation festgestellt. Er betrug 0,05 µrad. Auch Abends bleibt der Tremor erhöht und es fließt weiter Lava aus dem nördlichen Kratersektor. Seit einigen Minuten ist ein vergleichsweise breiter Lavastrom unterwegs, der eine deutliche Thermalspur auf der LiveCam hinterlässt. So große Lavaströme sind eigentlich typisch für Flankeneruptionen und weniger für Überläufe aus einem Förderschlot im Krater. Es ist nicht auszuschließen, dass sich der Schlot bei dem initialen Kollaps zu einer kleinen Spalte erweiterte. Hier werden die nächsten Drohnenaufnahmen sicherlich für Aufklärung sorgen.

Vulkan Mayon mit Domwachstum im Oktober

Domwachstum am Mayon

Staat: Philippinen | Koordinaten: 13.25123.68 | Eruption: Dom

Der philippinischen Vulkan Mayon sorgt für Aufregung, da die Vulkanologen von PHILVOLCS Domwachstum beobachteten. Zwischen dem 20. August und dem 04. Oktober nahm das Volumen des Doms um 48.000 Kubikmeter zu. Die Wissenschaftler unternahmen einen Observierungsflug und stellten fest, dass die neue Lava an der Basis des Doms extrudierte und sich dort ansammelte. Aufmerksam wurden die PHILVOLCS-Mitarbeiter auf die Vorgänge am Dom, weil sich im am Boden der Miisi-Schlucht helle Vulkanasche ansammelte. Sie stammte vermutlich von der Fragmentation der frischen Lava während der Extrusion. Die remobilisierte Asche sammelte sich seit dem 2. Oktober in der Schlucht an. Sehr wahrscheinlich manifestierte sich das Domwachstum seit diesem Zeitpunkt. Die Extrusion der Lava wird als aseismisch beschrieben: offenbar gab es keine erhöhte Seismizität, die auf dem Aufstieg frischen Magmas hindeutete. Das könnte bedeuten, das die Aufstiegswege im Fördersystem frei sind, oder dass es sich bei der neuen ausgetretenen Lava um Restschmelze handelte, die nahe der Oberfläche stand.

Seit 2020 registriert das EDM eine schwache Inflation des Vulkangebäudes. Magma steigt also auf, sammelt sich in einem Magmenkörper und versteilt die Vulkanhänge. Einhergehend mit dem aktuellen Domwachstum, wurde an der Ostflanke des Vulkans eine Bodenabsenkung festgestellt, während es auf der gegenüberliegenden Westseite Bodenhebung gab.

Vom Dom geht eine kleine Dampfwolke aus. Neben Wasserdampf enthält sie vulkanische Gase wie Schwefeldioxid. Der Ausstoß dieses Gases beläuft sich auf 391 Tonnen am Tag. Gestern wurde ein vulkanotektonisches Erdbeben detektiert. Gelegentlich wird nachts Rotglut am Lavadom beobachtet.

Anhebung der Alarmstufe am Mayon

Bereits am 21. August wurde der Alarmstatus am Mayon von „0“ auf „1“ erhöht. Am 7. Oktober wurde er dann auf „2“ gesetzt. Es gibt eine Sperrzone! Sie hat einen Radius von 6 km um den Krater und es gilt ein strenges Betretungsverbot. Die Bevölkerung wird daran erinnert, dass es jederzeit zu phreatischen Explosionen kommen kann. Auch eine magmatische Eruption und der Abgang Pyroklastischer Ströme kann nicht ausgeschlossen werden. Spannende, aber auch gefährliche Zeiten am Mayon!

Erdbeben Mw 7,6 erschüttert Mexiko

Datum: 19.09.22 | Zeit: 18:05:10 UTC | Lokation:  18.56 N ; 103.07 W | Tiefe: 25 km | Mw 7,6

Ein sehr starkes Erdbeben der Magnitude 7,6 hat den mexikanisches Bundesstaat Michoacan erschüttert. Das Hypozentrum lag in 25 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 26 km süd-süd-östlich von Coalcomán de Vázquez Pallares verortet. Die Angaben stammen vom EMSC und könnten noch korrigiert Werden. Der Erdstoß manifestierte sich um 18:05:10 UCT. Vor Ort war es 13:05:10 Uhr. Beim EMSC liegen 2 Wahrnehmungsmeldungen vor, nach denen das Erdbeben in mehr als 170 km Entfernung für 20 Sekunden stark zu spüren gewesen war.

Erdbeben dieser Magnitude weisen ein großes Zerstörungspotenzial auf. Die vergleichsweise große Tiefe des Erdbebenherds könnte die Auswirkungen an der Erdoberfläche ein wenig gedämpft haben, dennoch muss man mit Schäden rechnen. Erste Aufnahmen dokumentierten leichte Beschädigungen und Waren, die aus einem Supermarkt-Regal gefallen sind.

Da das Epizentrum recht nahe an der Pazifikküste liegt, wurde Tsunami-Alarm gegeben. Anrainer müssen mit bis zu 3 m hohen Wellen rechnen.

Tatsächlich sehen wir in den letzten Tagen eine signifikante Häufung starker Erdbeben. Speziell in der Region der mexikanischen Westküste zeichnete sich ein neues Starkebben seit längerem ab.

Unweit des Hypozentrums liegen mehrere aktive Vulkane. Einer davon ist der Colima. Es bleibt spannend abzuwarten, ob er in den nächsten Monaten aktiv werden wird. Weitere Vulkane finden sich im Michoacán-Vulkanfeld. Einer von ihnen ist der monogenetische Paricutin. Im Mai letzten Jahres gab es dort ein Schwarmbeben und man fürchtete einen neuen Vulkanausbruch in der Gegend. Selbst Popocatepetl liegt im Wirkungskreis des Erdbebens.

Erdbeben an Subduktionszone

Das Erdbeben manifestierte sich küstennahe und fand seine Ursache in der Subduktion der Cocos-Platte unter die des Nordamerikanischen Kontinents. Entlang der mexikanischen Küste kommt es zu besonders vielen Erdbeben, weil hier die Pazifische Platte in 3 kleinere Platten zerbrochen ist. Dieser Umstand sorg für vielfältige Bewegungen, so dass im Untergrund große Spannungen entstehen können. Die meisten Vulkane Mexikos ordnen sich allerdings nicht entlang der Subduktionszone an, sondern liegen am Trans-Mexikanischen-Vulkangürtel. Hierbei handelt es sich wahrscheinlich um eine ehemalige Subduktionszone des Pazifiks, die durch Drehung der Erdkrustenplatten in den Kontinent geschoben wurde. Auch an der TMV können starke Erdbeben entstehen.

19. September ist Mexikos Tag der Erdbeben

Kurios ist, dass der 19. September für Mexiko eine Schicksalstag in Sachen Erdbeben zu sein scheint, denn bereits 2 Mal kam es an diesem Tag zu starken Erdbeben, die in Mexiko Schäden anrichteten und den Menschen im Gedächtnis blieben. Das War in den Jahren 1985 und 2017. Beide Erdbeben richteten in Mexiko-Stadt große Schäden an. Vor 37 Jahren starben Tausende. Im Jahr 2017 wurden 369 Opfer beklagt. Aktuell scheint es keine ganz große Katastrophe gegeben zu haben.

Piton Fournaise: Vulkanausbruch am 19.09.22

Neuer Vulkanausbruch am Piton de la Fournaise

Staat: Frankreich | Koordinaten: 21.23, -55.71 | Eruption: Spalteneruption

Am Vulkan auf La Réunion hat ein neuer Vulkanausbruch angefangen. Das OVPF teilte mit, dass heute Morgen um 7:48 Uhr Ortszeit vulkanischer Tremor eingesetzt hatte. Gut 90 Minuten vorher begann eine seismische Krise, die den finalen Magmenaufstieg anzeigte. Die Eruption ereignet sich auf der Südwestflanke des Vulkans. Auf gut 2200 m Höhe öffnete sich eine Spalte. Sie liegt in der Nähe des Kraters Rivals.

Aufgrund des schlechten Wetters konnte die Eruption nicht visuell bestätigt werden, doch heiße Gase wurden detektiert, so dass es als gesichert gilt, dass es zu einer Eruption gekommen ist.

Aufgrund der unklaren Gefahrensituation wurde der Zugang zur Caldera Enclose gesperrt, egal, ob man vom Aussichtspunkt am Pas de Bellecombe kommt, oder von einem anderen Zugangspunkt startet. Das OVPF erinnert daran, dass das Landen mit Helikoptern in der Caldera einer Sondergenehmigung bedarf.

Vulkanausbruch kommt nicht überraschend

Die Eruption kommt nun nicht völlig überraschend, denn erst vor einigen Tagen gab es eine seismische Krise und Inflation. Schon zu diesem Zeitpunkt intrudierte ein Magmatischer Gang, der vom Magmenkörper ausging, doch die Schmelze schaffte es nicht bis zur Erdoberfläche und blieb im Boden stecken. Es war aber sehr wahrscheinlich, dass in absehbarer Zeit ein weiterer Ausbruchsversuch unternommen werden würde. Der heutige führte zum Erfolg.

Beim Piton de la Fournaise handelt es sich um einen 2631 m hohen Schildvulkan vom Hawaii-Typ. Die Lava stammt von einem Mantelplume und ist vergleichsweise dünnflüssig. Gelegentlich erreichen Lavaströme die Küste und fließen bis ins Meer. Das geschieht meistens, wenn sich Eruptionsspalten auf der Ostflanke des Vulkans öffnen.

Der bislang letzte Vulkanausbruch ereignete sich im Dezember letzten Jahres und endete im Januar.

Vulkan Ol Doinyo Lengai am 17.09.22

Thermische Anomalie am Ol Doinyo Lengai

Der Ol Doinyo Lengai in Tansania ist aktuell sehr aktiv. MIROVA detektiert eine moderate thermische Anomalie im Krater des Vulkans. Sie hat eine Leistung von 15 MW. Während dieser Wert für einen normalen Vulkan nicht aufsehenerregend wäre, ist er es für den kältesten Vulkan der Welt schon. Die Natriumkarbonat-Lava am Ol Doinyo Lengai ist nur etwa halb so heiß, wie gewöhnliche Basaltschmelze und so fließfähig wie dünner Schlamm. Diese Lava-Art wird rezent nur am Ol Doinyo Lengai gefördert, darum übertreibt man nicht, wenn man den Vulkan als einzigartig bezeichnet. Die Anomalie erkennt man auch auf einem aktuellen Sentinel-Satellitenbild. Im normalen Lichtspektrum sieht man das Schwarz von frischer Lava, die aus dem zentralen Hornitokomplex stammt. Ausnahmsweise sind wir nicht nur auf die Fernanalyse von Satellitenbilder angewiesen, sondern es gibt ein tolles Video, das im Juni gedreht wurde.

Video zeigt Lavapool

Das Video wurde vom französischen Expeditionsanbieter „80 Jours Voyages“ online gestellt und dokumentiert sehr schön die aktuellen Vorgänge. Im zentralen Hornitokomplex kam es zum Kollaps von einem der Hornitos. In ihm brodelt ein Lavapond, wie es für den Ol Doinyo Lengai typisch ist. Ich konnte am Lengai bereits öfters den Kollaps von Hornitos miterleben. Damals war der Krater noch zugänglich gewesen und man geriet schnell in Teufelsküche, wenn so etwas passierte. Aufgrund der Nähe zum Geschehen gab es am Lengai früher oft schwere Unfälle, wenn es zu einem Duell „man versus lava“ kam. Da seit den Eruptionen 2007 ein neuer Kraterkegel entstand, der senkrecht abfallende Kraterwände hat, ist der Kraterboden nicht mehr erreichbar. Dadurch hatte der Vulkan viel an Attraktivität eingebüßt, doch seitdem sich der Krater immer weiter auffüllt und der Boden nach oben rückt, werden Beobachtungen der Eruptionen wieder einfacher. Daher finden wieder öfters Reisen zum Vulkan statt.

Das Video zeigt nicht nur den brodelnden Lavapool, sondern auch Lavaspattering aus verschiedenen Öffnungen in intakten Hornitos. Die herausspritzende Lava lässt die Hornitos wachsen und füllt den Krater weiter auf. Eine Besonderheit der natriumkarbonatitischen Lava ist, dass sie bei Kontakt mit Feuchtigkeit schnell zu einem weißen Pulver zerfällt.

Den Machern des Videos ist es tatsächlich gelungen, die schwache Rotglut der Lava zu dokumentieren. Das gelingt nun dank moderner, lichtempfindlicher Kamerasensoren.

Starkregen löst Naturkatastrophe in Pakistan aus

Mehr als 100 Tote durch Sturzfluten in Pakistan

Dass der diesjährige Monsun in Südostasien zahlreiche Naturkatstrophen verursachte ist keine Neuigkeit mehr, wohl aber eine Nachricht wert, denn die Naturkatastrophen häufen sich und nehmen immer dramatischere Züge an. In Pakistan spitzt sich die Lage von Tag zu Tag zu. Seit Juni sollen mehr als 1000 Menschen infolge des Monsuns gestorben sein. Es stürzen wahre Wassermassen vom Himmel, die Bäche in reißende Flüsse verwandeln, die ganze Landstriche überfluten. Es kommt zu Sturzfluten, Schlammlawinen und Erdrutsche. Alleine gestern sollen 100 Menschen den Tot gefunden haben. Die Gesamtzahl stieg auf 1033 Opfer. Unter ihnen befinden sich 348 Kinder. Zahlreiche Menschen wurden Obdachlos, Zehntausende befinden sich auf der Flucht vor den Wassermasse. Die Behörden warnen vor weiteren Regenfällen und einer Zuspitzung der Gefahrensituation.

Ein Felssturz, der infolge des Dauerregens ausgelöst wurde, riss Teile des Karakoram-Highways in die Tiefe. Die Straße verbindet Pakistan mit China.

Die Überflutungen laufen in Wellen über das Land und der Süden soll sich auf den weiteren Anstieg der Pegel vorbereiten. Menschen stürmen jede Erhöhung als Schutz vor dem Wasser und suchen Schutz an den erhöhten Dämmen von Eisenbahnlinien und Autobahnen. Für die Geflüchteten werden Zeltlager errichtet. In der Nähe der Stadt Sukkur reihen sich die Zelte auf einer Länge von 2 Kilometer aneinander. Aber nicht nur im Süden des Landes gibt es Probleme, auch im Norden wurden neue Evakuierungen angeordnet. Insgesamt sind 33 Millionen Menschen betroffen. In den Flüchtlingslagern werden die Nahrungsmittel knapp, genauso frisches Trinkwasser. Die nächste humanitäre Krise ist vorprogrammiert, bzw. nimmt bereits ihren Lauf.

Pakistan wird oft von starken Überflutungen heimgesucht. In dem Land wechseln sich die Extreme ab: entweder ist es zu trocken, oder zu nass. Bereits im Jahr 2010 starben mehr als 2000 Personen in den Folgen des Monsuns. Pakistan gehört zu den Top 10 der Staaten, die am meisten vom Klimawandel betroffen sind.

Vulkan Sakurajima mit Blitzen am 09.08.22

Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Eruption: Explosiv

Der Sakurajima in Japan legte in den letzten 24 Stunden eine ordentliche Performance hin und erzeugte 6 Explosionen, bei denen Vulkanasche bis auf einer Höhe von 4300 m über dem Meeresspiegel aufstieg. Der Wind verfrachtete die Aschewolken in Richtung Nordwesten. Auf einem Video ist zu erkennen, dass bei mindestens einer der Eruptionen eine Druckwelle erzeugt wurde, die im Dampf über den Krater sichtbar wird. Sie erschien gut 5 Sekunden vor der ersten Asche, was darauf schließen lässt, dass sich die Explosion relativ tief im Schlot ereignete. Es handelte sich auch um eine simultane Eruption aus 2 Schloten, denn als dann die Asche über dem Kraterrand sichtbar wurde, stiegen gleich zwei voluminöse Aschewolken auf, die ein ansehnliches Tempo erreichten und sogar die Bedingungen bereit stellten, damit es zu einem vulkanischen Gewitter kommen konnte. Solche Blitze haben wir am Saku schon lange vermisst.

Das jüngste Bulletin der Japanischen Wetterbehörde befasst sich mit dem Sakurajima bis zum Mittag des 8. August. Die aktuellen Eruptionen sind also noch nicht erwähnt. Während am 6. und 7. August keine besonderen Vorkommnisse registriert wurde, gab es bis zum Nachmittag des 8. August 2 Explosionen, bei denen größere pyroklastische Fragmente bis zu 1100 m Entfernung zum Krater Minami-dake ausgeworfen wurden. Nachts nehmen die Überwachungskameras Rotglut im Dampf über dem Krater wahr. Der Schwefeldioxid-Ausstoß ist deutlich erhöht und liegt bei ca. 3000 Tonnen am Tag. Die Seismizität war ehr gering. Obwohl zuletzt eine nennenswerte Extension (Ausdehnung) des Bodens der Aira-Caldera im März beobachtet wurde, gehen die Vulkanologen davon aus, dass sich weiterhin Magma in einem tief-sitzenden Magmenkörper ansammelt. Es wird mit einem Anhalten der explosiven Tätigkeit gerechnet. Der Alarmstatus steht weiter auf „3“ und es gilt ein Besteigungsverbot des Vulkans.