Vulkan Askja auf Island am 16.02.23

Staat: Island | Koordinaten: 65.03, -16.75 | Eruption: Fumarolisch

Askja heizt weiter auf

Der Vulkan Askja liegt im isländischen Hochland in Sichtweite von Herdubreid und dem größten Gletscher der Insel, dem Vatnajökull. Seit dem Wochenende ist bekannt, dass das winterliche Eis auf dem Calderasee Öskjuvatn schmilzt. Erst war ein relativ kleines Gebiet eisfrei, das sich schnell ausdehnte, bis nur noch die Hälfte des Sees mit Eis bedeckt war. Mittlerweile scheint die Eisschmelze zu stagnieren und sich nicht weiter auszudehnen, obwohl sich das restliche Eis verschiebt und über den See wandert. Dauerhaft eisfrei ist ein Areal im Südwesten des Sees, ungefähr dort, wo am Seeufer die Messstation OLAC steht, an der die bislang größte Bodenhebung mit 50 cm Hub registriert wurde. Isländische Wissenschaftler spekulieren darüber, dass das Magma damit begonnen hat aufzusteigen und sich der Vulkan auf eine Eruption vorbereitet. Was meiner Meinung nach bislang fehlt, sind eindeutige seismische Signale dafür, dass Magma aufsteigt und vulkanotektonische Erdbeben auslöst. Zwar steigerte sich die Seismizität in dem Areal seit gestern und IMO registrierte innerhalb von 48 Stunden 52 Beben im Bereich des Vatnajökulls, aber von einem massiven Schwarmbeben, wie es normalerweise von Magmenaufstieg ausgelöst wird, sind wir noch weit entfernt. Bei den Vulkanausbrüchen der letzten Jahre erlebten wir in den Wochen und Tagen vor einer Eruption Tausende Erschütterungen. Nur die Hekla ist bekannt dafür, dass die Eruptionen ohne vorherige seismige Krise starten können. Außerdem wurden heute in mehreren Regionen entlang der isländischen Riftzonen Erdbeben registriert, sodass nicht klar ist, ob die Beben im Bereich des Vatnajökulls ein regionales Phänomen sind, oder ob das gesamte System von einem seismischen Schub erfasst wurde. Entlang der Reykjanes-Halbinsel gab es 54 Beben, im Süden Islands waren es 32 und an der TFZ wurden 21 Beben festgestellt. Betrachtet man das Seismogramm der Askja genauer, scheint es aber zahlreiche Mikrobeben zu geben. Eine verdickte Grundlinie könnte von schwachem Tremor oder starkem Wind verursacht werden. Wahrscheinlich ist letzteres der Fall, denn auf dem Tremorgraphen ist nichts Auffälliges zu erkennen.

Doch eins scheint sicher zu sein: unter der Askja hat sich in den letzten Jahren einiges an Magma angesammelt. Hitze steigt auf und bringt das Eis auf dem See zum Schmelzen. Ein Ausbruch könnte sich innerhalb von Stunden ereignen. Wahrscheinlicher ist es aber, dass es bis dahin noch einige Wochen dauert, wenn es denn überhaupt zu einem Vulkanausbruch kommen wird. Ich gehe davon aus, dass spätestens einige Stunden vor einer Eruption eine seismische Krise beginnen wird. Bei den Eruptionen von Eyjafjallajökull, Bardarbunga und Fagradalsfjall rappelte es mehrere Wochen bevor es losging. Klar ist aber auch, dass es zwischen den verschiedenen Ausbrüchen zwar Parallelen gibt, aber dass sich Vulkane nicht an Regeln halten. Es bleibt also spannend!

Erdbeben-News 16.02.23: Philippinen

Erdbeben Mw 6,0 erschütterte Philippinen

Datum: 15.02.23 | Zeit: 18:10:14 UTC | 12.36 N ; 123.94 E | Tiefe: 40 km | Mw 6.0

Gestern Abend wurde die philippinische Region Masbate von einem starken Erdbeben der Magnitude 6,0 erschüttert. Es hatte die Magnitude 6,0 und einen Erdbebenherd in 40 km Tiefe. das Epizentrum lag offshore zwischen mehreren Inseln und wurde 24 km ost-südöstlich von San Fernando verortet. Der philippinische Vulkan Mayon liegt auf der Hauptinsel Luzon und in nur 100 km Entfernung zum Epizentrum. Momentan ist er recht ruhig, auch wenn der Krater etwas dampft und 200 bis 300 Tonnen Schwefeldioxid am Tag emittiert. Sollte der Vulkan in nächster Zeit eruptieren, könnte das Beben Auslöser gewesen sein.


Vanuatu: Erdbeben Mw 5,6

Datum: 16.02.23 | Zeit: 05:37:06 UTC | 14.96 S ; 167.02 E | Tiefe: 47 km | Mw 5.6

An der Nordspitze der Insel Espiritu Santo manifestierte sich ein Erdbeben der Magnitude 5,6. Das Hypozentrum befand sich in einer Tiefe von 47 km. Das Epizentrum lag 11 km nordwestlich von Port-Olry. Nicht weit entfernt liegt die Vulkaninsel Ambae mit dem aktiven Vulkan Manaro Voui.


Haiti: Erdstoß M 5,5

Datum: 16.02.23 | Zeit: 06:50:46 UTC | 19.62 N ; 73.70 W | Tiefe: 12 km | Mw 5,5

Heute Morgen manifestierte sich in der Meerenge zwischen den karibischen Inseln Kuba und Haiti ein Erdbeben der Magnitude 5,5. Das Hypozentrum befand sich in 12 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 40 km südwestlich von Môle Saint-Nicolas (Haiti) festgestellt. Dem EMSC liegen mehrere Wahrnehmungsmeldungen vor. Ein Blick auf die Erdbebenkarte enthüllt, dass die Region östlich des aktuellen Erdbebens seismisch sehr aktiv ist. Im Westen in Richtung Kuba gab es hingegen in den letzten Tagen keine Erdbeben. Ein schlechtes Zeichen, denn während sich die Spannungen entlang der karibischen Plattengrenze bei Haiti und der Dominikanischen Republik in vielen schwachen bis moderaten Erdbeben abbauen, summieren sie sich in Richtung Kuba auf, sodass zu befürchten ist, dass sie sich irgendwann in einem Starkbeben mit großem Zerstörungspotenzial entladen werden. Bei der Plattengrenze zwischen Nordamerika und der Gonâve Mikroplatte, die zwischen Nordamerika und der Platte der Karibik eingekeilt ist, handelt es sich um eine dextrale Blattverschiebung, die hier auf den Namen Septentrional-Fault hört.

Vulkan Fuego am 15.Februar 2023

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.47, -90.88 | Aktivität: Vulcanianisch

Starke Explosion löst Waldbrand am Fuego aus

In den frühen Morgenstunden kam es am Fuego in Guatemala zu einer stärkeren Explosion. Laut VAAC Washington förderte sie Vulkanasche bis auf einer Höhe von 4600 m und ließ einen Schauer glühender Tephra auf die Bergflanken niederprasseln. Das Material erreichte die Vegetationszone und löste auf dem Grat zwischen Fugeo und Acatenango einen Waldbrand aus. Die Flammen waren auf der Webcam als roter Lichtschein seitlich des Kraters sichtbar gewesen und lösten Spekulationen über eine Flankeneruption aus, die schnell durch soziale Medien lief. Auf Twitter geteilte Fotos zeigten zunächst auch eine vertikal verlaufende Feuerfront, die schon an einen Riss in der Bergflanke erinnerte, aus dem Lava quillt. Doch die guatemaltekische Katastrophenschutzbehörde CONRED schickte die Feuerlöschbrigade aus, um den Waldbrand zu bekämpfen und erwähnte nichts von einer Flankeneruption.

Von Seiten der INSIVUMEH-Vulkanologen gab es kein besonderes Statement. Im täglichen Update hieß es heute Morgen, dass man zwischen ein und sieben Eruptionen pro Stunde registrierte. Vulkanasche stieg bis zu 4800 m auf und driftete in Richtung Nordwesten. Dabei entwickelte sich eine 15 km lange Ascheschleppe, unter der es zu Ascheniederschlag kam. Einige der explosiven Eruptionen wurden als stärker beschrieben. Sie förderten glühende Tephra bis zu 300 m über Kraterhöhe und ließen in Ortschaften am Fuß des Vulkans die Fensterscheiben klirren. Es gab schwache und mittelschwere Schuttlawinen, hauptsächlich in Richtung der Ceniza-Schlucht und Las Lajas, die sich bis an den Rand der Vegetation erstreckten.

Wie sich mittlerweile rausstellte, wurde der Waldband schnell unter Kontrolle gebracht und gelöscht. In erster Linie brannte Buschwert und weniger die großen Nadelbäume des Waldes.

Naturkatastrophen-News 15.02.23: Südafrika

Südafrika ruft Notstand wegen Überflutungen aus

Nicht nur in Neuseeland heißt es dieser Tage landunter, auch Südafrika wird von ungewöhnlich heftigen Regenfällen heimgesucht. Sie setzten vergangene Woche zusammen mit einer ungewöhnlichen Kältewelle mitten im Sommer der Südhalbkugel ein. Seitdem ist so viel Regen gefallen, dass der Boden das Wasser nicht mehr aufnehmen kann, weil er gesättigt ist. Lokal sollen innerhalb von 24 Stunden bis zu 200 mm Niederschlag gefallen sein.

Nach berichten der Nachrichtenagentur AFP sind mindestens zwölf Menschen in den Fluten ums Leben gekommen. Für sieben von neun Provinzen wurde der Katastrophenfall ausgerufen. Die Regierung verhängte daraufhin den Notstand, sodass Feuerwehr und Polizei Unterstützung vom Militär bekommen können.

Die Fluten setzten nicht nur ganze Landstriche unter Wasser, sondern beschädigten Dämme und verursachten Erdrutsche. Es kam zu großen Schäden an der Infrastruktur, u. a. wurden Brücken und Krankenhäuser beschädigt. Vielerorts kam der Verkehr zu erliegen.

Die Regierung versprach schnelle Hilfe und will den obdachlos gewordenen Flutopfern Notunterkünfte und Verpflegung stellen.

Von den Überflutungen besonders hart betroffen sind die Provinzen Ostkap, sowie Mpumalanga im Nordosten des Landes. Starke Überschwemmungen wurden aus den Provinzen Gauteng, KwaZulu-Natal, Limpopo, Nordkap und Nordwest gemeldet.

Doch nicht nur die Menschen leiden unter dem Hochwasser, sondern auch die Tiere in den Nationalparks, von denen der Kruger-Nationalpark bei uns der bekannteste sein dürfte. Er liegt in der besonders stark betroffenen Provinz Mpumalanga. Zu der Situation dort gibt es unterschiedliche Einschätzungen. Wie die Presseagenturen berichteten, bezeichnete ein Sprecher des Katastrophenschutzes die Lage im Park als „wirklich schlimm“, während ein Mitarbeiter der Nationalparkbehörde die Lage als „überschaubar“ bezeichnete.

Ein Ende der Regenfälle ist nicht in Sicht, sodass sich die Situation weiter verschärfen könnte. Auch das benachbarte Land Mosambik ist von der Katastrophe betroffen. Es schließt sich nordöstlich an Südafrika an. (Quelle AFP/ Tagesschau)

Neuer Unterwasservulkan vor Indonesien entdeckt

Gestern wurde bekanntgegeben, dass vor der Küste der indonesischen Insel Java ein neuer Unterwasservulkan entdeckt wurde. Er liegt etwa 260 Kilometer südlich des Bezirks Pacitan, genau an der Grenze zwischen den Provinzen Zentraljava und Ostjava. Der noch namenlose Unterwasservulkan wurde von einem Vermessungsteam des Zentrums für die Kartierung von Meeres- und Küstengebieten (PKLP) der Geoinformationsbehörde (BIG) entdeckt.

Gegenüber den Presseagenturen teilte der Koordinator für die Kartierung von Meeresgebieten bei BIG, Fajar Triady Mugiarto, mit, dass sich die Basis des Berges auf dem Meeresboden in einer Tiefe von etwa sechstausend Metern befindet. Der Seamount selbst ist etwa 2.200 Meter hoch.

Der Unterwasservulkan wurde im Rahmen der 52 Tage dauernden Vermessung mit dem BRIN-Vermessungsschiff Baruna Jaya III entdeckt. Ziel der Expedition war es, detaillierte Daten über die Unterwassertopografie zu erhalten. Die Daten werden für die Berechnung des Anspruchs auf das erweiterte Festlandsockelgebiet verwendet.

Der Koordinator sagte, dass BIG ein technisches Koordinationstreffen mit einer Reihe von Parteien, nämlich Geologen und Hydrographen, sowie Vertretern der Bezirksregierung von Pacitan und der Provinzregierung von Ostjava bezüglich der Entdeckung des Seamounts durchgeführt hat.

Derzeit arbeitet die Bezirksregierung von Pacitan an einem Vorschlag für die Namensgebung des neuen Unterwasserbergs.

„Hoffentlich wird der Name dieses Vulkans später in das geografische Verzeichnis Indonesiens aufgenommen“, so der BIG-Beamte.

Es ist geplant, den Namen des neu entdeckten Unterwasserbergs dem Unterausschuss für die Benennung von Unterwasserobjekten (SCUFN) des General Bathymetric Chart of the Oceans (GEBCO) vorzulegen.

Die GEBCO steht unter der Schirmherrschaft der Internationalen Hydrographischen Organisation (IHO) und der Zwischenstaatlichen Ozeanographischen Kommission (IOC) der Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO).

Während es an Land ca. 1900 als aktiv eingestufte Vulkane gibt, gehen Experten davon aus, dass am Grund der Ozeane eine Millionen Unterwasservulkane verborgen sein könnten. (Quelle Antares)

Vulkan Nyamuragira am 15. Februar 2023

Vulkan Nyamuragira emittiert sehr hohe Wärmestrahlung

Der kongolesische Virungavulkan Nyamuragira emittiert heute wieder eine sehr hohe Thermalstrahlung mit einer Leistung von 1635 MW. Sie wird bei MIROVA angezeigt. Sehr wahrscheinlich wurde der Krater wieder mit Lava überflutet. Solche Ereignisse haben wir in den letzten Monaten öfters gesehen. Meistens handelt es sich um effusive Eruptionen, die Lavaströme innerhalb der Caldera fördern. Die Lava kann sich zu einem sekundären Lavasee aufstauen. Ein echter Lavasee mit eigener Zirkulation entstand in der letzten Zeit nicht.

Am Nachbarvulkan Nyiragongo wurde in den letzten 2 Tagen eine hohe Wärmestrahlung mit Spitzenwerten von bis zu 324 MW registriert. Hier könnte sich ein sporadisch tätiger Lavapond im Krater gebildet haben. Visuelle Beobachtungen stehen leider weiterhin aus.

Die politische Lage in der DRK entwickelte sich nicht zum Besseren, im Gegenteil, aus der Nachbarprovinz Ituri wurde gestern gemeldet, dass Rebellen und Islamisten mehrere Dörfer überfielen und mindestens 30 Zivilisten töteten. Erst vor 3 Wochen kam es zu ähnlichen Zwischenfällen. Ituri liegt am Albertsee, einem der großen Seen im Westarm des Großen-Afrikanischen-Grabenbruchs. Unsere beiden Vulkane liegen in der Provinz Nord-Kivu. Dort wüten ebenfalls mehr als 120 Rebellengruppen, die von den sogenannten Warlords befehligt werden. Während die meisten Rebellen vordergründig gegen staatliche Unterdrückung kämpfen, wobei es auch um die Kontrolle der Bodenschätze der Region geht, mischen in den letzten Jahren immer mehr Islamistengruppen mit, die gezielt christliche Gemeinden und deren Kirchen angreifen. Es sieht nicht danach aus, als würde sich das in den nächsten Jahren ändern, und so geraten die Virunga-Vulkane für uns in immer weiterer Ferne. Schon vor Jahren war die Besteigung des Nyiragongo nur in Begleitung bewaffneter Ranger möglich. Bei der aktuellen Situation kann man von Reisen dorthin nur abraten.


Weitere Kurzmeldungen:

Sangay mit hoher Wärmestrahlung

Auch der ecuadorianische Vulkan Sangay zeigt heute eine intensive Wärmestrahlung. Sie hat eine Leistung von 652 MW. Sehr wahrscheinlich ist wieder ein Lavastrom unterwegs. Visuelle Bestätigungen stehen aus, da der Vulkan gestern in Wolken gehüllt war und erst nachts freizog. Die explosive Tätigkeit setzt sich fort. Das IGEPN berichtete gestern von 62 seismischen Explosionssignalen.


Taal stößt viel Schwefeldioxid aus

Der philippinische Taal-Vulkan stieß in den letzten Tagen wieder vermehrt Schwefeldioxid aus. PHILVOLCS meldete gestern einen Ausstoß von mehr als 6000 Tonnen am Tag. Vulkanisch-bedingte Erdbeben wurden keine registriert. Dampf steigt bis zu 600 m hoch auf. Was nicht zu den Daten passt, ist die anhaltende Deflation. Trotzdem könnten phreatische Eruptionen entstehen.

Erdbeben-News 15.02.23: Neuseeland

Erdbeben Mw 5,7 erschüttert Neuseeland

Datum: 15.02.23 | Zeit: 06:38:08 UTC | 40.62 S ; 174.61 E | Tiefe: 67 km | Mw 5.7

Erst gestern stand Neuseeland in den Schlagzeilen, weil Katastrophenalarm infolge des Tropensturms Gabrielle gegeben wurde. Heute kann ich ein Erdbeben der Magnitude 5,7 melden, das sich in der Cook-Strait zwischen der Nord- und der Südinsel ereignete. Es hatte ein Hypozentrum in 67 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 48 km west-nordwestlich von Paraparaumu verortet. Aufgrund der Tiefe des Hypozentrums wirkte sich das Erdbeben an der Oberfläche schwächer aus, als man anhand der Magnitude vermuten würde. Da Beben ereignete sich vermutlich an einem Stück subduzierter pazifischer Platte, die an der Subduktionszone vor der Südostküste der Nordinsel unter die Indoaustralische-Platte abtaucht. Der Erdstoß schürt Sorgen vor einem stärkeren Erdbeben in geringerer Tiefe.


Rumänien: Erdbeben Mw 5,5

Datum: 14.02.23 | Zeit: 13:16:53 UTC | 45.05 N ; 23.03 E | Tiefe: 40 km | Mw 5.5

Gestern bebte die Erde ein weiteres Mal in Rumänien. Betroffen war wieder die Region Gorj, in der es bereits am Vortag gebebt hatte. Der aktuelle Erdstoß war sogar noch stärker und hatte eine Magnitude von 5,5. Der Erdbebenherd lag in einer Tiefe von 40 km. Das Epizentrum wurde 5 km östlich von Tismana festgestellt. es gab zahlreiche Vor- und Nachbeben. Dem EMSC liegen Wahrnehmungsmeldungen vor. Ein Bebenzeuge beschreibt das Beben und nahm es stärker wahr als das Beben vom Vortag, das eine Magnitude von 5,0 hatte.


Hawaii: Erdbeben Mb 4,5

Datum: 15.02.23 | Zeit: 07:27:06 UTC |  19.17 N ; 155.42 W | Tiefe: 29 km | Mb 4.5

Vor der Südküste von Big Island Hawaii bebte es heute Morgen mit einer Magnitude von 4,5. Das Hypozentrum lag 29 km tief. Das Epizentrum wurde 7 km ost-südöstlich von Pāhala verortet. Diese Daten stammen vom EMSC. Das USGS kam auf eine Magnitude von 4,8. Amerikanische Behörden fordern die Anwohner der Gegend auf, ihre Häuser auf Schäden zu untersuchen, gehen aber von einer geringen Wahrscheinlichkeit aus, dass sich Schäden ereigneten. Das Beben stand im Zusammenhang mit dem seismischen Schwarm, der seit 2019 in der Region von Pāhala beobachtet wird. Er kommt durch Magmenaufstieg entlang des hawaiianischen Mantelplumes zustande.

Vulkan Sakurajima am 14. Februar 2023

Sakurajima mit Explosionen und Inflation

Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Aktivität: Explosiv

Am Valentinstag lässt sich Sakurajima nicht lumpen und begeistert uns mit einem blumenhaften Bukett an Eruptionen, die glühende Tephra im weiten Bogen verteilten. Das VAAC Tokio brachte seit gestern sage und schreibe 14 VONA-Warnungen heraus. Vulkanasche stieg bis auf einer Höhe von 4000 m auf und driftete in Richtung Südosten.

In einem Bericht vom JMA, der die Eruptionen bis zum 13. Februar berücksichtigt, heißt es, dass bei einer Explosion ein größerer vulkansicher Block bis zu 1700 m hoch ausgeschleudert wurde. Er wurde während des Fluges weiter fragmentiert und die Bruchstücke landeten in einer Entfernung von bis 900 m zum Minamidake. Sie schlugen hinter der 7 Beobachtungsstation auf. Die Vulkanologen warnen weiterhin vor vulkanischen Bomben, die in zwei Kilometern Entfernung zum Gipfelkrater niedergehen könnten. Außerdem ist die Gefahr hoch, dass pyroklastische Ströme entstehen.

Im Bericht der Vulkanologen heißt es weiter, dass man immer noch Krustendehnung beobachtet, die durch Magmeninflation in einem flach gelegenen Magmenkörper zustande kommt. Die Hebungsrate des Bodens hat sich weiter beschleunigt. Obwohl der Showadake in den letzten Tagen nicht still geblieben ist, steigt von diesem Krater doch noch Dampf auf. Ein Zeichen, dass die Förderwege wieder frei sind und das Schmelze im System steht. Diese sorgt nachts auch für einen rot illuminierten Himmel über dem Gipfel des Vulkans. Der Schwefeldioxid-Ausstoß wird als erhöht beschrieben und pendelt um die 2000 Tonnen am Tag. Vulkanisch bedingte Erdbeben sind selten.

Alles im allem ist der Sakurajima für mich aktuell ein interessanter Kandidat und ich denke, er wird uns auch in den nächsten Wochen weiter beschäftigen. Ein weiterer interessanter Vulkan ist die isländische Askja: Dort sehen Vulkanologen Anzeichen eines Magmenaufstiegs zur Oberfläche und eine größere Eruption könnte in den nächsten Tagen oder Wochen starten.

Naturkatastrophen-News 14.02.23: Neuseeland

Schwere Verwüstungen durch Tropensturm in Neuseeland

Zum zweiten Mal in diesem Jahr wütete ein Unwetter über der neuseeländischen Nordinsel, das Überflutungen, Erdrutsche und Zerstörungen infolge starker Winde verursachte. Doch das Unwetter, das vom tropischen Wirbelsturm Gabrielle verursacht wurde, beschränkte sich nicht alleine auf die Nordinsel, sondern griff auch auf die Südinsel über. Daher wurde für das gesamte Land der Notstand ausgerufen.

Wieder einmal traf es die Metropole Auckland besonders hart. Ein Erdrutsch verschüttete in einem Vorort von Auckland zwei Feuerwehrmänner, die in einem zerstörten Haus auf Rettungsmission waren. Während ein Feuerwehrmann aus den Erdmassen geborgen werden konnte, wird der Zweite weiter vermisst.

Nicht nur Feuerwehrleute sind im Einsatz, sondern die Ausrufung des Notstandes ermöglicht auch dem Militär ein Eingreifen. Die militärischen Einsatzkräfte konzentrieren sich auf den Norden Neuseelands und helfen bei Evakuierungen und der Versorgung von Menschen, die durch überflutete und blockierte Verkehrswege von der Außenwelt abgeschnitten sind. Umgestürzte Bäume blockieren nicht nur Straßen, sondern landeten auch in Hochspannungsleitungen, sodass in 60.000 Haushalten der Strom ausfiel.

In den Küstenregionen brandeten meterhohe Wellen an die Strände und lösten Sturmfluten aus. Hiervon ist besonders die Region Hawke’s Bay betroffen. Die Gegend ist so hoch überflutet, dass teilweise nur noch die Hausdächer aus den Fluten ragen.

Neben Auckland und Hawke’s Bay sind auch die Gebiete von Northland, Tairawhiti, Bay of Plenty, Waikato besonders schlimm betroffen. Hier wurden die Bewohner von den Behörden zur Evakuierung aufgefordert, weil weitere Fluten erwartet werden.

Der Zyklon Gabrielle hatte am Montag seinen Landfall und traf die Küste mit bis zu 140 km/h schnellen Winden. Damit handelte es sich um einen Wirbelsturm der schwächsten Kategorie 1. Dass er trotzdem so viele Schäden anrichtete, geht auf das Konto der gewaltigen Wassermassen, die der Zyklon in Form von Starkregen über Neuseeland entlud. Aktuell zieht Gabrielle sehr langsam parallel zur Küste. Nach seinem Landfall hatte sich der Zyklon zu einem tropischen Wirbelsturm abgeschwächt. Trotzdem warnen die Behörden vor weiteren sintflutartigen Niederschlägen, die Überflutungen und Erdrutsche auslösen können.