Vulkan-Update 10.03.21: Pacaya, Sinabung, Stromboli

Die Aktivität am guatemaltekischen Vulkan Pacaya fluktuiert und wird vom Wechsel zwischen relativ ruhigen und starken Eruptionen bestimmt. In Papua Neuguinea ist der Bagana aktiv geworden und vom Stromboli gibt es neue Screenshots.

Pacaya: Aktivität weiter hoch

Der Vulkan nahe der guatemaltekischen Hauptstadt ist weiterhin sehr aktiv. Dabei wechseln sich ruhigere Phasen mit solchen ab, bei denen die explosiven Eruptionen als moderat-stark beschrieben werden. Vulkanasche steigt bis zu 4000 m hoch auf. Sie driftet bis zu 30 km weit und regnet in verschiedenen Ortschaften ab. Vulkanbomben und Schlacken erreichen Höhe von 700 m. Die seismischen Stationen registrieren Anstiegsperioden, die zwischen 3 und 5 Stunden dauern. An der Südflanke gibt es einen aktiven Lavastrom mit zwei Zweigen mit einer Länge von 1.000 Metern. Dieser Fluss weist an seiner Vorderseite Blocklawinen auf.

Bagana eruptiert Vulkanasche

Der Bagana in Papua Neuguinea eruptierte eine Aschewolke, die bis zu 2400 m hoch aufstieg. Sie driftete in westlicher Richtung und fächerte breit auf. Der gut 1750 m hohe Stratovulkan ist einer der jüngsten Feuerberge auf dem melanesischen Archipel. Seine letzte größere Eruption geht auf das Jahr 2000 zurück. Im letzten Jahr zog er die Aufmerksamkeit durch vergleichbare Tätigkeit wie jetzt auf sich.

Sinabung emittiert Asche

Auch heute kam der Sinabung auf Sumatra nicht ganz zur Ruhe und eruptierte Vulkanasche. Sie stieg bis auf einer Höhe von 3400 m auf. Das VSI registrierte heute Nachmittag (zwischen 12 und 18 Uhr) 13 seismische Signale, die auf den Abgang von Schuttlawinen hindeuteten. Die Amplituden lagen zwischen 3-120 mm. Die Signale hielten bis zu 173 Sekunden an. Die höheren Werte deuten meiner Meinung nach darauf hin, dass es nicht nur Schuttlawinen, sondern auch Pyroklastische Ströme gab.

Stromboli zeigte sich fotogen

Um den italienischen Inselvulkan Stromboli ist es in den letzten Wochen recht still geworden. Das liegt nicht nur an seiner recht geringen Aktivität, sondern auch an dem permanenten Aufstiegsverbot und den selten funktionierenden LiveCams. Doch gestern liefen sie mal temporär und einige Gruppenmitgliedern gelangen Screenshots der strombolianischen Eruptionen. Zugegeben, ein trauriger Ersatz für das, was man früher von diesem einzigartigen Vulkan zu sehen bekam, aber die Zeiten ändern sich gewaltig.

Island: Erdbeben und Dyke

Auf der isländischen Reykjanes-Halbinsel hat sich ein weiteres Erdbeben mit einer Magnitude über 5 ereignet. Genauer, hatte es die Magnitude 5,1 in 6 km Tiefe. Das Epizentrum befand sich südwestlich vom Fagradalsfjall. Insgesamt hatte sich die Seismizität bereits vor dem stärkeren Erdbeben erhöht. IMO zeigt -in seiner Erdbeben-Tabelle für die letzten 48 Stunden- 49 Erdbeben mit Magnituden größer als 3 an. Insgesamt wurden 2233 Erschütterungen registriert. Heute Morgen lies die Erdbebenintensität dann wieder nach, doch jeder Zeit kann es einen neuen Schub geben.

Anhand der geophysikalischen Parameter wurde nun die Zone der Magmenintrusion genauer bestimmt und visualisiert. Demnach hat sich ein fast 7 km langer Magmatischer Gang (Dyke) gebildet, der gut 3-4 km hoch, aber nur 1 m breit ist. Der Dyke wird an seinem Boden durch einem Förderkanal gespeist. Dort strömen pro Sekunde zwischen 15 und 20 Kubikmeter Magma nach, so dass der Dyke weiter nach Süden migriert. In den letzten 2 Wochen breitete sich der Dyke so um ca. 2 km aus. Die Magmen-Migration verursacht die Erdbeben, indem das Magma das umliegende Gestein verdrängt und brechen lässt.

Der Dyke hat ein Gefälle und steckt schräg in der Erde. Im Süden befindet er sich nur noch 1 km unter der Erdoberfläche, im Norden beim Keilir, sind es 2 km. So liegt die Vermutung nahe, dass es am ehesten im Süden beim Fagradalsfjall zu einer Eruption kommen wird. Das wird auch durch die seismische Aktivität und Bodendeformationen bestätigt. Die Forscher vermuten sogar, dass sich das Magma am Nordende des Dykes bereits verfestigen könnte. Der isländische Fernsehsender RUV interviewte den Geophysiker Freysteinn Sigmundsson und der sieht Analogien zur Fimmvörduháls-Eruption im Jahr 2010. Er erwartet eine ähnliche Spalteneruption wie damals, nur mit dem Unterschied, dass es wahrscheinlich im Anschluss nicht zu einer explosiven Eruptionsphase wie am Eyjafjallajökull kommen wird.

Ätna Paroxysmus No 11 bahnt sich langsam an

Update 10.03.21:Nach einigen Anlaufschwierigkeiten hat der Ätna-Tremor gestern doch noch seine Richtung gefunden und die hieß letztendlich steil auf! So startete der 11. Paroxysmus in Serie zwar erst deutlich nach Mitternacht, dafür dauerte er vergleichsweise lange und endete erst in den frühen Morgenstunden. Wie gehabt war eine Lavafontäne aktiv, die den Südostkrater mit glühender Tephra eindeckte. Der Kraterkegel dürfte in den letzten Wochen deutlich an Höhe gewonnen haben. Das VAAC registrierte Vulkanasche in einer Höhe von 9100 m. Wahrscheinlich stieg die Aschewolke nicht ganz so hoch auf, wie bei den letzten Paroxysmen, weil es windiger war und die Wolke seitwärts verdriftet wurde. Asche und Lapilli werden zunehmend zu einem Problem für die Bevölkerung in den Orten auf den Ätna-Flanken. Ein dichter Teppich aus Tephra bedeckt die Ortschaften und begräbt Straßen und Autos unter sich. Es waren auch wieder Lavaströme unterwegs. Allerdings ließ sich das Geschehen nur von wenigen Standorten aus verfolgen, das nicht nur Lavaströme, sondern auch Wolken unterwegs waren. Zudem fielen die Skylinewebcams aus. Nichtsdestotrotz gibt es einige Videoaufnahmen des Vulkanausbruchs.

Die Seismizität ist weiterhin vergleichsweise niedrig. Allerdings gab es heute Nacht einen Erdstoß M 2,1. Sein Epizentrum befand sich ganz im Nordwesten des vulkanisch geprägten Gebiets, ca. 3.8 km von San Teodoro entfernt.

Originalmelddung 21:00 Uhr: Am Ätna auf Sizilien steigt die Aktivität heute Abend langsam an. Der Tremor hat die Grenze zum roten Bereich überschritten, kann sich aber noch nicht richtig entscheiden und befindet sich auf Richtungssuche. Bis jetzt ist nicht absehbar, ober er schnell durchstartet, oder ob er noch ein wenig auf Richtungssuche fluktuiert. Der Neue Südostkrater (NSEC) und der Zentralkrater sind strombolianisch aktiv, wobei die Tätigkeit aus dem NSEC bereits intensiver wird.

Erdbeben-Update 09.03.21: Island und Gibraltar

Im Erdbeben-Update zum Dienstag erzähle ich Euch einmal mehr etwas über die Vorgänge auf der isländischen Reykjanes-Halbinsel. Zudem gab es eine Erdbebenserie im Bereich der Straße von Gibraltar.

Island: Erdbebenschwarm schwächelt

Der Erdbebenschwarm, der die isländische Reykjanes-Halbinsel nun seit 2 Wochen erschüttert, schwächelt heute ein wenig. Wobei das relativ zu betrachten ist, denn es werden immer noch sehr viele Erdbeben registriert. Gestern wurden 2700 Beben detektiert, doch „nur“ noch 8 hatten Magnituden im 3-er Bereich. Im Vergleich zur letzten Woche ist gerade die Anzahl stärkerer Erdbeben ab 3 deutlich zurück gegangen. Trotzdem ist die potentielle Eruption noch nicht abgesagt: Fluktuationen in der Bebenintensität haben wir auch vor anderen größeren Ereignissen wie Eyjafjallajökull, oder Bardarbunga gesehen. Es dauerte damals halt einige Wochen, bis sich das Magma einen Weg an die Erdoberfläche gebahnt hatte. Allerdings steht es nicht fest, dass es heuer überhaupt zu einem Vulkanausbruch kommen wird. Seismische Krisen können einfach so wie der nachlassen, oder in mehreren Phasen aufeinander folgen. Genaugenommen sehen wir ja bereits die 3., oder 4. Phase, wenn man die Ereignisse auf Reykjanes im letzten Jahr mitzählt. Und das ist das Neue in der aktuellen Situation, denn die seismischen Krisen vor den Eruptionen von Eyjafjallajökull und Bardarbunga kamen in nur einer Phase. Am ehesten lässt sich die aktuelle Situation mit den lang anhaltenden Schwarmbeben der Tjörnes-Fracture-Zone im Norden der Insel vergleichen. Dort waren intensive Schwarmbeben auch oft mit Magmenintrusion assoziiert, ohne dass es zu einem Vulkanausbruch gekommen wäre.

Straße von Gibraltar: Erdbeben M 3,1

Gestern erschütterte ein moderates Erdbeben der Magnitude 3,1 die Straße von Gibraltar. Wenigstens wird die Erschütterung so beim EMSC verortet. Tatsächlich lag das Epizentrum des Bebens 31 km nördlich von Marbella in Spanien. An dieser Stelle hat sich heute ein kleiner Erdbebenschwarm manifestiert. Die Hypozentren liegen in sehr unterschiedlichen Tiefen zwischen 40 und 2 km. In den letzten Tagen gab es wieder besonders viele schwache Erdbeben im westlichen Mittelmeer.

Vulkan-Update 09.03.21: Ätna und Taal

Im Vulkan-Update vom Dienstag geht darum, dass wir heute auf einen weiteren Paroxysmus am Ätna warten. Besonders erwähnenswert ist, dass die Warnstufe am philippinischen Calderavulkan Taal erhöht wurde! Außerdem gab es am Merapi einen Pyroklastischen Strom.

Ätna: Warten auf den Paroxysmus

Statistisch gesehen müsste sich heute ein weiterer Paroxysmus am Ätna einstellen. Es wäre der 11. Vulkanausbruch in Folge. Bisher ist der Neue Südostkrater verhältnismäßig ruhig, dafür konnte ich auf der Livecam allerdings eine strombolianische Eruption aus dem Zentralkrater beobachten. Der Tremor zeigt einen kleinen Peak, doch der liegt noch im Rahmen normaler Fluktuationen.

Merapi: Pyroklastischer Strom

Am indonesischen Vulkan Merapi ging gestern ein Pyroklastischer Strom ab. Er glitt 99 Sekunden lang und verursachte ein seismisches Signal mit einer Amplitude von 35 mm.

Taal: Alarmstufe erhöht

PHILVOLCS berichtet seit einigen Wochen von einer Zunahme der Seismizität unter dem großen Calderavulkan auf Luzon, der erst im Januar letzten Jahres mit einer Eruption für Aufsehen gesorgt hatte. Neben zahlreichen vulkanotektonischen Erdbeben, nahm auch zuletzt der vulkanische Tremor deutlich zu. Die Gesamtzahl der vulkanischen Tremor-Ereignisse ist seit dem Beginn der erhöhten Aktivität am 13. Februar auf 866 gestiegen. Die vulkanischen Beben haben eine erhöhte seismische Energie im Vergleich zu den zuvor aufgezeichneten Episoden und lagen zwischen 3 und siebzehn 17 Minuten Dauer. Außerdem beginnen sich die anderen Parameter zu verändern, die darauf hindeuten, dass sich Magma in geringer Tiefe bewegt: der Säuregehalt des Kratersees nahm zu, und stieg (bzw. fiel) von pH 2,79 auf pH 1,59. Das Wasser wird säurehaltiger, weil vermehrt vulkanische Gase aufsteigen. Die Wassertemperatur stieg auf 74,6 Grad. Mittels InSAR-Aufnahmen wurde eine leichte Bodendeformation festgestellt. Einhergehend damit wurden Änderungen der Mikrogravitation registriert. Neue Messungen haben positive Mikrogravitationsänderungen in der gesamten Taal-Caldera nachgewiesen, die mit Dichteänderungen durch Magmamigration, Magmaentgasung und hydrothermale Aktivität übereinstimmen. All diese Parameter geben Grund zur Besorgnis und der Alarmstatus wurde auf „gelb“ erhöht. Evakuierungen wurden noch nicht eingeleitet. Die Behörden erinnern daran, dass Volcano Island eine permanente Sperrzone ist.

Vulkan-Update 08.03.21: Ätna, Pacaya, Sinabung

Vulkane.net startet die neue Update-Woche mit einer Nachlese zum gestrigen Ätna-Paroxysmus, den anhaltenden Eruptionen der Vulkane Pacaya und Sinabung. Außerdem ist der Suwanose-jima weiter munter.

Ätna: fantastisches Video

Der Paroxysmus vom Sonntag lief doch nicht so im Verborgenen ab, wie es die gängigen Live-Cam-Views haben vermuten lassen. Die Wolken hingen ziemlich tief am Berg und verhüllten überwiegend die Sicht aus dem Südosten. Oberhalb von 1800 Höhenmetern war die Sicht gut und das Licht zum Sonnenaufgang einmalig. So gibt es in unserer FB-Gruppe „volcanoes and volcanism“ einige fantastische Videos lokaler Kameraleute zu bewundern. Eins zeig ich Euch hier.

Darüber hinaus gibt es vom Ätna zu berichten, dass die Seismizität auf dem tiefsten Stand seit Monaten angelangt ist. Es werden nur noch vergleichsweise wenige Erdbeben registriert. Die meisten Epizentren befinden sich unter dem Gipfelbereich. Es gibt 2 kleinere Cluster im Norden und Süden des Vulkans. Das könnte bedeuten, dass entweder weniger Magma aufsteigt, oder das die Aufstiegswege frei sind und kein Gestein mehr bricht. Außerdem nehmen die Paroxysmen Druck aus dem System, was die Störungszonen zu entlasten scheint. Es bleibt spannend, wie lange die aktuelle Paroxysmen-Serie anhalten wird. Die 2011-er Serie zählte 66 Paroxysmen.

Pacaya: Aschewolken detektiert

Der Pacaya in Guatemala bleibt fleißig und speit auch heute Vulkanasche. Das VAAC detektierte sie in einer Höhe von 3400 m. Sie driftet in südwestlicher Richtung. Explosionen verteilen größere Lavafragmente in einem Umkreis von 400 m um den Krater. Auf der Südflanke sind 2 Lavaströme unterwegs, die bis zu 500 m lang sind.

Sinabung emittiert Asche

Auf Sumatra emittiert der Sinabung Aschewolken. Sie erreichen eine Höhe von bis zu 3700 m. der Wind transportiert die Asche in Richtung Nordwesten. In den ersten 6 Stunden des Tages wurden 16 Abgänge von Schuttlawinen festgestellt. Die Seismik ist deutlich zurückgegangen und die Situation scheint sich weiter zu entspannen.

Suwanose-jima in Eruption

Der japanische Inselvulkan Suwanose-jima bleibt aktiv. Es gibt strombolianische Eruptionen und Vulkanasche wurde in 1800 m Höhe registriert. Die Anzahl vulkanotektonischer Beben ist weiter hoch, allerdings nahm der Tremor ab.

Vulkan-Update 07.03.21: Ätna-Paroxysmus

Im Vulkan-Update zum Sonntag geht es um den 10. Paroxysmus, der sich am Ätna in direkter Folge ereignete. Der Sangay erzeugte eine größere Ascheeruption. Außerdem gibt es ein neues Foto vom Dom im Krater des Vulkans Soufrière.

Ätna: Paroxysmus No. 10

In den frühen Morgenstunden ereignete sich am Ätna ein neuer Paroxysmus. Es war der 10. in Folge und der 12. seit Beginn der Ausbrüche im Dezember 2020. Die Aktivitätssteigerung begann mitten in der Nacht und bei starker Bewölkung, so dass diesmal vergleichsweise wenige Neugierige das Schauspiel verfolgten. Auf dem Tremor-Graph erkennt man mehrere Zacken in der Tremoramplitude und die Eruptionen steigerten sich vergleichsweise langsam. Der Tremor begann etwa ab 2.30 UCT langsam zu steigen. Die Hauptphase der paroxysmalen Eruption stellte sich gegen 6.00 UCT ein und endete 45 Minuten später. Nimmt man die Tremor-Amplitude als Maßstab, dürfte es einen kurzen, aber starken Eruptionshöhepunkt gegeben haben. Das wird auch durch die Angaben des VAAC Toulouse bestätigt. Die Satelliten detektierten Vulkanasche in 10.700 m Höhe. Vulkanasche, Lapilli und kleinere Blöcke regneten in den Ortschaften östlich des Vulkans nieder. Jetzt erkennt am auf der Montagnola-Thermalcam, dass der gesamte Südostkrater mit glühender Tephra eingedeckt wurde. Über die Größe der Lavaströme lässt sich derzeit nichts sagen, da die tieferen Regionen des Vulkans noch in Wolken gehüllt sind und die Thermalcams weiter unten keine Sicht haben.

Sangay eruptiert Vulkanasche

In Ecuador eruptierte des Sangay eine Aschewolke, die höher aufstieg als üblich. Direkt über den Vulkan detektierte das VAAC Asche in einer Höhe von 8200 m. Weiter im Südwesten stieg die Aschewolke bis auf einer Höhe von 12.100 m auf.

Soufrière: Lavadom deutlich gewachsen

Auf der Karibikinsel St. Vincente ist der Dom im Krater des Vulkans Soufrière deutlich gewachsen. Er ähnelt einem langgestreckten Pfannkuchen und erreicht nun das Fumarolenfeld am Rand des alten Doms. Der Dom ist mit einem sehr zähen Lavastrom zu vergleichen und weist Parallelen zum ersten Dom des Vulkans Sinabung auf Sumatra auf, der seit Dezember 2013 wuchs. Mit dem Unterschied, dass der Dom am Sinabung eine Lavazunge bildete, die bis auf den Hang des Vulkans hinabreichte und von der es immer wieder Schuttlawinen und Pyroklastische Ströme abgingen. Eine Gefahr, die ich am Soufrière nicht sehe, da der Dom schön eingekesselt ist.

Erdbeben-Update 07.03.21: Island M 5,0

Auf Reykjanes hält der Erdbebenschwarm weiter an. Heute Morgen meldete IMO bereits mehr als 500 Erschütterungen seit Mitternacht. Der stärkste Erdstoß brachte es auf M 3,3. Insgesamt ist die Aktivität rückläufig und es stellt sich die Frage, ob es einen neuen Puls eben wird. Am Sonntag wurden 2800 (!) Erschütterungen registriert. Seit Beginn des Schwarmbebens sind weit mehr als 20.000 Erdstöße aufgetreten.

Einige Forscher postulieren bereits, dass das die Vorboten einer neuen Eruptionsphase auf Reykjanes sind, die Jahrzehnte, oder sogar Jahrhunderte andauern könnte. Allerdings wurde das auch bereits vermutet, als Bardarbunga aktiv war. Fest steht, dass die Seismik ungewöhnlich hoch ist, selbst für isländische Verhältnisse. Aber was weiß man schon darüber, denn die Seismik wird ja erst seit einigen Jahrzehnten systematisch überwacht? Bis jetzt versagten noch die allermeisten Prognosen, was das Verhalten der Vulkane auf Island anbelangt: werde Grimsvötn, noch Katla, oder Hekla kamen bisher und auch der Öræfajökull konnte sich letztendlich nicht zu einer Eruption durchringen. Allerdings ist es recht klar, dass unter Reykjanes bereits seit Herbst 2019 vermehrt Erdbeben stattfinden und mehrere Schwarmbeben eindeutig mit Magmenintrusion zusammenhingen. Das wir hier früher, oder später einen Vulkanausbruch erleben werden ist nicht unwahrscheinlich.

Auf der isländischen Reykjanes-Halbinsel gab es ein neues Erdbeben mit einer Magnitude von 5. Laut IMO wurde der Erdstoß um 02:02 Uhr detektiert. Das Epizentrum befand sich etwa 3 km west-süd-westlich von Fagradalsfjall. Bereits um 0:22 Uhr wurde eine kurze Tremorphase registriert. Sie dauerte 20 Minuten und ist an der Grafik dadurch zu erkennen, dass auch die Frequenzbänder 0,5-1 Hz und 1-2 Hz ausschlugen. Es folgte eine allgemeine Zunahme der Seismizität, auf deren Höhepunkt sich das Beben M 5,0 ereignete. Interessanter Weise verortete das EMSC diesen Erdstoß an der Nordküste der Reykjanes Halbinsel, in direkter Nachbarschaft zur Landeshauptstadt. Das EMSC gibt eine Magnitude von 5,2 an.

Vulkan-Update 06.03.21: Ätna und Pacaya

Heute ist Samstag, der 06.03.21 und wir warten wieder auf einen neuen Paroxysmus am Ätna. Während man dort noch auf den Ausbruch wartet, konnte sich der Pacaya in Guatemala nicht mehr länger zurückhalten.

Ätna: Warten auf Godot

Am sizilianischen Vulkan Ätna fiebert man langsam, aber sicher einem neuen Paroxysmus entgegen. Das INGV meldete in seinem heutigen Update leicht steigende seismische Aktivität und gelegentliche strombolianische Eruptionen aus dem Neuen Südostkrater. Der Tremor bewegt sich allerdings weiterhin seitwärts, aber wir wissen ja, wie schnell sich das ändern kann. Ein Wehrmutstropfen bleibt allerdings und dass ist die massive Bewölkung am Vulkan. Die Wetterprognosen sind nicht gut und es könnte sein, dass wir von Paroxysmus No 10 nicht viel mitbekommen könnten. Sofern er denn bald kommt.

Pacaya: Eruption in Progress

Anders als der Ätna, hat Pacaya sich nicht lange bitten lassen und entzückt seit Stunden mit einer schicken Lavafontäne. INSIVUMEH berichtet von glühender Tephra, die bis zu 700 m über Kraterhöhe aufsteigt. Eine Aschewolke erreicht eine Höhe von bis zu 4500 m ü.N.N. auf und driftet Richtung Südwesten und Westen. In den Gemeinden, die in Windrichtung liegen, regnet es Asche und Lapilli und es wird sogar vor dem Niedergang von Blöcken gewarnt. Ebenso gibt es eine Warnung, dass Lavaströme gebildet werden könnten, bzw. dass existierende Lavaströme zulegen. Es bleibt also spannend am Vulkan. Bemerkenswert ist, dass es eine neue Livecam von CONRED gibt, die aktuell einen Livestream (s.u.) überträgt.

Vulkan Fuego steigert Explosions-Häufigkeit

Der größere Nachbarvulkan des Pacayas, will seinem kleineren Pendant nicht nachstehen und steigerte zumindest die Häufigkeit seiner explosiven Eruptionen. INSIVUMEH berichtet von 7-15 Eruptionen pro Stunde. Vulkanasche erreicht eine Höhe von 4500 m. Das VAAC detektiert Aschewolken sogar in 4900 m Höhe. Sie driften in Richtung Südwest.