Videoaufnahmen der Eruption vom Cumbre Vieja auf La Palma
Hier seht ihr einen kurzen Clip meiner Videoaufnahmen vom Cumbre Vieja auf La Palma. Die Aufnahmen entstanden Ende September 2021. Unter dem Link findet ihr eine längere 4K-Fassung des Videos.
INVOLCAN meldet, dass es gegen 14.15 Uhr zu einem weiteren Auslaufen des Lavaponds im Förderschlot gekommen ist, nachdem ein Teil der Kraterwand kollabierte. Eine Lavawalze wälzte sich bergab.
Die Lage am Cumbre Vieja auf La Palma ist weiterhin angespannt und es gibt Anzeichen dafür, dass sich die Eruption noch verstärken könnte. Nach einer Pause zog die Seismizität wieder deutlich an: das EMSC registrierte heute bereits über 60 Erschütterungen im Bereich des Vulkans. Die Stärkste brachte es auf M 4,1. Auffällig ist das Fehlen von Erdbeben mit Magnituden kleiner als 2. Die Bodendeformation stieg auf einen neuen Spitzenwert und beträgt an der Messstation LP3 nun 27 cm. Dafür ist die Bodenhebung an der Station LP4 von 8 auf 6 cm gefallen. Der Tremor ist konstant geblieben. Es strömt also mehr Magma aus der Tiefe nach, als eruptiert wird und die Erdbeben deuten darauf hin, dass es weiteren Magmenaufstieg gibt. Das Magma wird erst mit einigen Tagen Verzögerung die Oberfläche erreichen und dort für eine noch stärkere Inflation sorgen. Die Gefahr ist groß, dass sich die Eruption verstärkt, oder dass sich neue Spalten öffnen. Auf jeden Fall wird der Ausbruch nicht so bald enden. Aktuell wird weiter viel Tephra ausgestoßen und das VAAC detektierte Vulkanasche in 3000 m Höhe. Der Schwefeldioxid-Ausstoß beläuft sich auf 17400 Tonnen am Tag. Die VOG Belastung in den Gemeinden ist hoch. Lavaströme fließen weiter in Richtung Meer. Gestern Abend verstärkte sich der Lava-Ausstoß und es mussten weitere Häuser evakuiert werden. Einige wurden bereits zerstört. Laut dem Blog von Manfred Betzwieser ist der Flughafen derzeit offen und es soll ein Militärtransporter Airbus A 400M gelandet sein.
Apropos Flugzeuge und Vulkanasche: vor einigen Tagen geriet eine Maschine von Ryanair beim Anflug auf La Palma in Ausläufer der Aschewolke und musste den Fug abbrechen. Die Maschine kehrte zu ihrem Ursprungsflughafen auf Teneriffa um. Beide Triebwerke zeigten Warnmeldungen an, nachdem die Asche in sie gelangt war.
Seit 2 Tagen ist der Tremor am Ätna leicht erhöht und bewegt sich im unteren gelben Bereich. Es ist nicht ausgeschlossen, dass sich der Vulkan auf einen neuen Paroxysmus vorbereitet. Statistisch fällig währe ein neuer Ausbruch.
Auf Papua Neuguinea eruptierte der Vulkan Bagana Vulkanasche. Laut dem VAAC erreichte sie eine Höhe von 2100 m und driftete in nordöstliche Richtung. Der Vulkan ist für seine sporadischen Eruptionen bekannt, ist aber auch in der Lage stärker auszubrechen.
Gestern wurde am Fuego eine hohe Thermalstrahlung mit 135 MW Leistung detektiert. Sie könnte von einem neuen Lavastrom im Gipfelbereich emittiert werden. INSIVUMEH berichtet bislang allerdings nur von Schuttlawinen, die von den explosiven Eruptionen verursacht werden. Aschewolken steigen bis auf einer Höhe von 5000 m auf. Pro Stunde wurden gestern zwischen 6-13 Explosionen registriert.
Auf der italienischen Vulkaninsel Vulcano mehren sich die Anzeichen, dass sich der Vulkan auf eine Eruption vorbereitet.
Vulcano: Evakuierungen wegen Gas
Im Ort Porto di Levante wurden gestern Abend einige Häuser evakuiert, nachdem die Bewohner Dampf und Gas in ihren Kellern gemeldet hatten. Die alarmierten Sicherheitskräfte erschienen in Begleitung von Mittarbeitern des INGVs, die darauf hin bedenklich hohe Kohlendioxid-Konzentrationen festgestellt haben und die Evakuierungen veranlassten. Kohlendioxid ist schwerer als Sauerstoff und verdrängt diesen in der Atemluft, mit dem Resultat, dass der Erstickungstod droht. Einige Haustiere sollen bereits Vergiftungserscheinungen gehabt haben. Das Kohlendioxid stammt aus den zahlreichen Fumarolen, dass zusammen mit Schwefelwasserstoff und anderen vulkanischen Gasen dem Boden auf Vulcano entströmt. Zugleich stellt es ein Frühindikator für aufsteigendes Magma dar. In den letzten Tagen gab es auch weitere Mikroseismik. Somit verdichten sich die Zeichen, dass sich der Vulkan auf eine Eruption vorbereiten könnte. Zwar kann bislang niemand mit Sicherheit sagen, ob- und wann es zur Eruption kommen wird, doch eine Eruption innerhalb von Monaten/Jahren wird immer wahrscheinlicher.
Katastrophe mit Ansage?
Nach La Palma könnte sich hier eine weitere Katastrophe anbahnen und diese sogar noch übertreffen. Zwar wohnt auf der Insel nur ein Bruchteil der Menschen, wie auf La Palma, dafür besteht Vulcano aber auch fast nur aus dem Vulkan. Im Falle einer moderaten Eruption gibt es hier kaum einen sicheren Platz, zumal sich die vergangenen Ausbrüche des Inselvulkans ziemlich explosiv abspielten. Das liegt an der Lava-Art, die hier eruptiert wird: ein Großteil der Insel besteht aus Trachyt. Dieser Vulkanit entsteht aus einer intermediären Schmelze mittlerer Viskosität. Es können zähe Lavaströme eruptieren, doch überwiegend neigt der Vulkan zu explosiven Ausbrüchen, bei denen metergroße Lavabomben gefördert werden können. Wer in einem Hagel aus größerer Tephra gerät, hat nur eine geringe Überlebenschance. Sehr wahrscheinlich wird ein Großteil der Insel evakuiert werden müssen bevor es tatsächlich zu einer Eruption kommt. Die Evakuierungspläne werden derzeit Überarbeitet.
In mehreren Regionen der Erde richteten schwere Unwetter Naturkatastrophen an. Besonders schlimm traf es den östlichen Mittelmeerraum und China.
Türkei: Schwere Unwetter richteten Schäden an
Teile der Türkei wurden von starken Unwettern heimgesucht. Sie richteten Schäden an. In Nazilli knickten nicht nur Bäume wie Streichhölzer um, sondern der Sturm ließ sogar das Minarett einer Moschee zusammenkrachen und abstürzen. Autos wurden von herabgestürzten Fassadenteilen beschädigt. Starkregen überflutete Strassen und ließ Keller volllaufen.
Die Unwetter werden von dem Gewittertief Christian verursacht und betreffen nicht nur die Türkei, sondern auch Griechenland und den Balkan. Wettermodelle sagen für Freitag sogar noch eine Verstärkung des Tiefdruckgebiets voraus und es besteht die Möglichkeit, dass sich ein Medicane bildet. Dabei handelt es sich um da Mediterrane Äquivalent eines Hurrikans. Ferner könnten sich Tornados und Wasserhosen bilden. Laut wetter.de kann es zu Starkregen kommen, der bis zu 300 mm Niederschlag mit sich bringt. Die ausgetrockneten Böden können solche Wassermassen nicht aufnehmen und es drohen Schlammfluten und Überschwemmungen. Besonders betroffen könnte die Ägäis sein.
Griechenland: Überflutungen auf Euböa
Bereits am Wochenende begannen die Unwetter auf der griechischen Insel Euböa. Sie bescherten der Insel schwere Überflutungen. Im Sommer wüteten hier katastrophale Waldbrände, die von einer Dürre nebst Hitzewelle begünstigt wurden. Die verdorrte Erde konnte die Wassermassen nicht halten und Bäche verwandelten sich in reißende Schlammströme. Straßen und Brücken wurden weggespült, mehrere Ortschaften von der Außenwelt abgeschnitten, Strände verwüstet. Das einstige Urlaubsparadis ist dabei sich in einer Einöde zu verwandeln.
China: Schwere Überflutungen im Norden verursachen Naturkatastrophen
Der Norden Chinas wird seit Tagen von schweren Regenfällen heimgesucht. Sie lösten die stärksten Überflutungen seit Jahren aus. Besonders hart traf es die beiden Provinzen Shaanxi and Shanxi. Es entstanden große infrastrukturelle Schäden. Auch einige Kulturdenkmäler wurden beschädigt. Es wurde die Katastrophen-Warnstufe 4 ausgerufen.
Aufgrund des weiter nördlich fließenden Lavastroms wurden weitere Evakuierungen nötig. Medienberichten zufolge sind mehr als 800 Personen betroffen, die ihre Häuser verlassen mussten. Die Lava fließt nun durch ein Industriegebiet, in dem sich auch eine Sondermülldeponie befinden soll. Ich bin mit dem Wagen dort durchgefahren und habe vor allem Metallschrott gesehen. Größere Lagerhallen gab es dort auch. Weiterhin gibt es keine Anzeichen dafür, dass sich der Vulkan bald beruhigen wird. Die Seismizität hat in den letzten beiden Tagen abgenommen, dafür nahm die Inflation zu. Die Bodenhebung beträgt heute gut 23 cm und nähert sich damit Spitzenwerten an. Die Daten wurden klassisch mittels GPS ermittelt. Die InSAR-Aufnahmen liefern derzeit keine brauchbaren Ergebnisse. Sehr wahrscheinlich verfälschen die Tephra-Ablagerungen die Messungen. Der Tremor ist umgekehrt proportional zur Abnahme der Seismik etwas gestiegen. Videos und Fotos zeigen, dass es nun häufiger zu vulkanischen Gewittern in der Aschewolke kommt. Warum diese ausgerechnet jetzt entstehen ist unklar. Die Vermutung liegt nahe, dass sich etwas in der Aschewolke verändert hat, damit sich größere Spannungen aufbauen können. Möglicherweise wird die Tephra nun feiner fragmentiert und mit höherer Geschwindigkeit ausgestoßen als zuvor. Auch die atmosphärischen Bedingungen könnten sich geändert haben.
In Kolumbien eruptierte der Nevados del Ruiz Vulkanasche. Laut VAAC stieg sie bis auf einer Höhe von 6300 m auf und driftete in westlicher Richtung. Zur Zeit werden 3-4 VONA-Warnungen pro Tag veröffentlicht. Der Vulkan ist für seine Verhältnisse recht unruhig und könnte sich auf eine größere Eruption vorbereiten.
Semeru eruptiert Aschewolke
Staat: Indonesien | Koordinaten: -8.108, 112.92 | Eruption: Dom
Auf der indonesischen Insel Java ist nicht nur der Merapi aktiv, sondern auch der Semeru. Das VAAC detektierte eine Aschewolke, die bis auf einer Höhe von 4300 m aufgestiegen ist. Darüber hinaus gibt es täglich zahlreiche Eruptionen, die keine größeren Aschewolken erzeugen. Das VSI detektierte gestern 71 seismische Signale, die auf starke Entgasungen, bzw. strombolianische Eruptionen hindeuteten.
Der Ätna ist der wohl aktivste Vulkan Europas und einer der Interessantesten. Lange Zeit rätselten Forscher über die Struktur des Magmenreservoirs und konnten über seine Beschaffenheit nur spekulieren. Neue Untersuchungsmethoden enträtselten ein Stück weit die Lage und Größe des Magmaspeichers und entdeckten gleich mehrere Zonen, in denen sich Magmen akkumulieren.
Entdeckung von Magmenkörpern mithilfe Seismischer Tomografie
Ein Forscherteam des INGVs untersuchte den Vulkan, mithilfe des Verfahrens der Seismischen Tomographie. Hierbei werteten sie Daten von Erdbeben aus, die sich zwischen Januar 2019 und Februar 2021 ereigneten. Die Ausbreitungsgeschwindigkeit von Erdbebenwellen ist Abhängig von der Dichte des Gesteins, durch das sie sich bewegen. Anhand von Laufzeitunterschieden der Erdbebenwellen konnten unter dem Vulkan Zonen identifiziert werden, in denen sich die Erdbebenwellen langsamer ausbreiteten, als sie es üblicherweise tun. So ließen sich bis in einer Tiefe von 12 km mehrere Areale von geringerer Dichte identifizieren, die die Wissenschaftler für Magma-Ansammlungen halten. Jedes der Reservoire soll mindestens 4% eruptionsfähige Schmelze enthalten, genug, um den Vulkan über Jahre aktiv zu halten.
Der Erstautor der Studie, Pasquale De Gori erklärt in einer Pressemeldung des INGVs, dass „die Seismische Tomografie häufig eingesetzt wird, um sowohl vulkanische Komplexe als auch tektonisch aktive Gebiete zu untersuchen. In unserer Studie haben wir die Schwankungen der seismischen Wellengeschwindigkeiten in den letzten Jahren berechnet, um das Vorhandensein von neuem Magma und die möglichen Volumina zu überprüfen. Dabei haben wir zwischen 4 und 9 km Tiefe eine sehr ausgedehnte Zone entdeckt und zwei andere Areale identifiziert, die flacher und kleiner sind und sich in der Nähe der Gipfelkrater befinden, wo die seismischen Wellen besonders langsam sind“.
Die Forscher untersuchten nicht nur die Seismizität der letzten 2 Jahre, sondern können auf einen sehr großen Datensatz der letzten zwei Jahrzehnte zurückgreifen: seit 2005 ereigneten sich mehr als 11.000 Beben mit Magnituden zwischen 1,0 und 4,8. Die Analyse dieses enormen Datensatzes zeigte, dass die Dynamik des Vulkans überwiegend durch intrusive Prozesse gesteuert wurde, die sich entlang der Störungszonen an der Südostflanke abspielten. Hinzu kam das Gleiten der Ostflanke, dass durch die Intrusionen periodisch beschleunigt wurde. Dadurch verringerte sich der Druck auf das Magma in den Förderschloten, wodurch Eruptionen ausgelöst wurden.
„Die Studie zeigt“, so der Forscher abschließend, „dass sich das tiefste Volumen, in dem die seismischen Wellen verlangsamt werden, am Rande eines Volumens befindet, das durch hohe P-Wellen-Geschwindigkeiten gekennzeichnet ist und den Teil des Magmas darstellt, der nicht ausgebrochen ist und sich nun verfestigt hat. Es ist die Spur der alten Aktivität des Ätna während seiner geologischen Entwicklung.
In unserer Studie stellen wir die Hypothese auf, dass das Magma, das aus den tiefsten Teilen der Kruste kommt, die tiefste Region mit niedriger P-Wellen-Geschwindigkeit erreicht. In diesem Volumen erzeugt das neue Magma einen Druckanstieg im System, der den Großteil der am Ätna beobachteten Seismizität in einer Tiefe zwischen 4 und 12 km auslöst. Das Magma steigt von den tiefsten zu den flacheren Volumina mit niedrigen Vp-Werten auf, was durch die Zunahme der seichten Seismizität dokumentiert wird und möglicherweise eruptive Episoden auslöst, wie es in den letzten Monaten der Fall war“. (Quellen: INGV/Nature)
Das stärkste Erdbeben des heutigen Tages traf die griechische Insel Kreta. Dort bebte es mit Mw 6,4. Moderate Erschütterungen ereigneten sich in Kolumbien und bei Vanuatu.
Kreta: Erdbeben Mw 6,4
Datum: 12.10.2021 | Zeit: 09:24:04 UTC | Lokation: 35.04 N ; 26.27 E | Tiefe: 20 km | Mw 6,4
Die griechische Insel Kreta wurde von einem starken Erdstoß der Magnitude 6,4 erschüttert. Die genauen Daten zu dem Beben weichen je nach Institut voneinander ab. Das EMSC detektierte das Hypozentrum in einer Tiefe von 20 km und lokalisierte das Epizentrum im Osten der Insel. Das USGS gibt die Tiefe mit 10 km an. Griechische Seismologen ermittelten, dass sich das Epizentrum vor der Küste befand. Wie dem auch sei, so war der Erdstoß nicht nur auf Kreta deutlich zu spüren gewesen, sondern bis nach Rhodos und darüber hinaus. Inwieweit Schäden entstanden sind, wurde bisher nicht kommuniziert. Zumindest leichte Schäden sind wahrscheinlich. Auch stärkere Schäden liegen im Bereich des Möglichen. Es gab bereits mehrere Nachbeben.
Erst am 27. September manifestierte sich ein Beben M 5,7 auf Kreta. Es entstanden leichte Schäden an der Infrastruktur.
Kurilen: Erdbeben Mw 5,8
Datum: 11.10.2021 | Zeit: 23:09:59 UTC | Lokation: 48.35 N ; 153.71 E | Tiefe: 60 km | Mw 5,8
Beim russischen Inselbogen der Kurilen kam es zu einem Erdbeben der Magnitude Mw 5,8. Die Tiefe des Erdbebenherdes lag bei 60 km. Das Epizentrum wurde 312 km süd-süd-westlich von Severo-Kuril’sk verortet. Die Inselwelt der Kurilen ist vom aktiven Vulkanismus geprägt und das Erdbeben könnte den einen, oder anderen Vulkan beeinflussen.
Vanuatu: Erdstoß Mw 5,4
Datum: 12.10.2021 | Zeit: 06:04:10 UTC | Lokation: 21.33 S ; 174.45 E | Tiefe: 522 km | Mw 5,4
Am Vanuatu-Graben, zwischen dem gleichnamigen Archipel und Fiji, kam es zu einem Erdbeben der Magnitude 5,4. Bei dem Beben handelte es sich um ein Mantelbeben, da es in einer Tiefe von 522 km lag. Das Epizentrum befand sich 548 km südwestlich von Suva auf Fiji.
Kolumbien: Erdbeben Mb 5,0
Datum: 12.10.2021 | Zeit: 04:51:46 UTC | Lokation: 6.80 N ; 72.98 W | Tiefe: 20 km | Mb 5,0
Im Norden Kolumbiens bebte es mit einer Magnitude von 5,0. Der Erdbebenherd lag 150 km tief und damit bereits im oberen Erdmantel. Das Epizentrum wurde 22 km süd-süd-östlich von Piedecuesta lokalisiert.
Auf La Palma sieht es nach wie vor nicht nach einer Entspannung der Lage aus. Im Gegenteil, der Tremor ist gestern etwas gestiegen. Aufgrund eines höheren Lava-Ausstoßes hat die Inflation ein wenig abgenommen, bewegt sich aber immer noch oberhalb der 20 cm Marke. Die Bebentätigkeit ist ebenfalls etwas schwächer geworden, obwohl sie generell als hoch bezeichnet werden kann. Einige Forscher sehen darin Magmenaufstieg, der in mehr als 30 km Tiefe beginnt und bis zu einem Magmenkörper in 10 km Tiefe reicht. Neue Karten der Lavaströme zeigen, dass sich die Aktivität weiter Richtung Norden verlagert hat. Dort bildete sich ein zweites Lavafeld aus und der Strom fließt noch an der Oberfläche und hält auf das Meer zu. Das südliche Lavafeld sieht inaktiv aus, doch hier fließt die Lava durch Tunnel, die erst an der Küste die Lava wieder freigeben.
Kilauea: Eruption stabil
Staat: USA | Lokation: 19.42, -155.29 | Eruption: Hawaiianisch
Am Kilauea auf Hawaii ist der Lavasee weiterhin aktiv. Lava wird überwiegend aus dem Schlot in der Westwand des Kraters gefördert. Auf der gegenüberliegenden Seite hat sich eine recht dicke Kruste gebildet. Wenn die Lava den Ostsektor erreicht, dann in Form von Lavaströmen, die auf der Kruste fließen. Die Seismizität ist leicht erhöht, aber weit von den Spitzenwerten der letzten Wochen entfernt. Seit 2 Tagen wird unter dem Gipfelbereich wieder eine leichte Inflation registriert. Es strömt also mehr Magma aus der Tiefe nach als eruptiert wird. Seit Beginn der Tätigkeit wurden gut 16 Millionen Kubikmeter Lava gefördert. Der aktuelle Lavaseepegel beträgt 38 Meter. So verfüllt sich der Krater langsam. Seit Jahresanfang sammelte sich soviel Lava im Krater an, dass vom Empire State Building nur noch die Spitze rausgucken würde.
Merapi: Dome wachsen
Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom
Am indonesischen Vulkan Merapi war die Seismizität in den letzten beiden Tagen ebenfalls hoch. Es wurden pro Tag mehr als 250 hybride Erdbeben detektiert. Sie zeugen von Magmenaufstieg. Darüber hinaus berichtete Vulkanführer Andy davon, dass die Dome gewachsen seien. Täglich werden mehrere Hundert Beben registriert, die im Zusammenhang mit dem Abgang von Schuttlawinen stehen. Es ist nur eine Frage von Tagen/Wochen bis wieder Pyroklastische Ströme abgehen werden.
Heute ereignete sich vor Alaska das schwerste Erdbeben der letzten Wochen. Es hatte eine Magnitude von 6,9. Außerdem gab es moderate-starke Erdbeben vor Hawaii und Halmahera.
Alaska: Erdbeben Mw 6,9
Datum: 11.10.2021 | Zeit: 09:10:24 UTC | Lokation: 56.41 N ; 156.67 W | Tiefe: 58 km | Mw 6,9
Heute manifestierte sich vor Alaska ein Erdbeben der Magnitude 6,9. Der Erdbebenherd wurde in 58 km Tiefe lokalisiert. Das Epizentrum befand sich 267 km nordöstlich von Sand Point. Obwohl sich der Erdstoß vor der Küste der dünn besiedelten Halbinsel Alaskas ereignete, gab es einige Wahrnehmungsberichte. Aufgrund der Tiefe des Erdbebenherdes bestand keine Tsunamigefahr. Es gab bereits einige moderate Nachbeben.
Hawaii: Erdbeben Mw 5,7
Datum: 10.10.2021 | Zeit: 21:48:36 UTC | Lokation: 18.95 N ; 155.61 W | Tiefe: 24 km | Mw 5,7
Gestern ereignete sich vor der Südspitze von Big Island Hawaii ein Erdbeben der Magnitude 5,7. Laut dem USGS betrug die Lokalmagnitude sogar M 6,2. Die Tiefe des Hypozentrums wurde im 24 km festgestellt. Der Erdstoß rüttelte die Insel ziemlich durch und war noch in großer Entfernung zu spüren gewesen. Es wurde vor Nachbeben gewarnt. Eine Tsunamigefahr bestand nicht. Die Forscher vom USGS sehen keinen Zusammenhang mit dem aktiven Vulkan, sondern gehen davon aus, dass das Erdbeben durch das Gewicht der Insel verursacht wurde, dass zu Spannungen in der Pazifischen Platte führt.
Indonesien: Erdbeben Mw 5,6
Datum: 11.10.2021 | Zeit: 12:34:36 UTC | Lokation: 0.84 N ; 126.17 E | Tiefe: 40 km | Mw 5,6
Die indonesische Molukken-See wurde von einem Erdbeben der Magnitude 5,6 erschüttert. Der Erdstoß ereignete sich in einer Tiefe von 40 km. Das Epizentrum wurde 135 km westlich von Ternate auf Halmahera lokalisiert. In der Region gibt es sehr viele Erdbeben. Auf der Insel liegen auch die aktiven Vulkan Ibu und Dukono.