Sakurajima in Höchstform

In Japan gehen die explosiven Eruptionen des Vulkans Sakurajima weiter. Seit gestern verzeichnete das VAAC Tokio 17 Aschewolken die bis auf einer Höhe von fast 4000 m ü.N.N. aufstiegen. Starker Wind verfrachtete die Eruptionswolken schnell. Die Ausbrüche erfolgen weiterhin aus dem Minami-dake am Gipfel des Sakurajimas. Der etwas seitwärts liegende Showa-dake ist weiter ruhig. Aufgrund der Bewölkung liegen keine Daten zur Wärmestrahlung vor. In den letzten 2 Tagen steigerte sich der Takt der Eruptionen deutlich. Auslöser hierfür könnte das Erdbeben in Vulkan-Nähe gewesen sein.

Aso-san emittiert weiter Asche

Der Aso auf der japanischen Insel Kyushu ist weiterhin aktiv und emittiert Aschewolken. Heute wurden bereits 6 Aschewolken detektiert. Die Asche steigt bis zu 1800 m hoch auf. Auch beim Aso-san steigerte sich die Häufigkeit der Ausbrüche etwas.

Update 19:00 Uhr: auch im weiteren Tagesverlauf zeigte sich Aso-san von seiner aktivsten Seite und emittierte kontinuierlich Vulkanasche. Auf dem Video sieht man, dass das Wetter auch nicht gerade das Beste war. Doch davon zeigte sich der Vulkan vollkommen unbeeindruckt.

Popocatepetl wieder aktiver

Nach einigen Tagen schwächerer Aktivität legte der Popocatepetl wieder zu. Das VAAC Darwin meldete heute bereits 2 Aschewolken, die ihre staubige Fracht bis zu 1 km über Kraterhöhe transportierten. CENAPRED berichtete gestern von 199 Asche-Dampf-Exhalationen und 99 Minuten Tremor. Tags zuvor wurden 2 vulkanotektonische Erdbeben registriert. Das Stärkste hatte eine magnitude von 3,1. Es steigt also weiter Magma auf.

Taal-Vulkan: Seismik immer noch erhöht

Unter dem philippinischen Taal-Vulkan gibt es immer noch zahlreiche Erdbeben. Gestern wurden 100 Erschütterungen registriert. Zudem meldet PHILVOLC , dass die Wassertemperatur des Kratersees von 32.8°C auf 33.6°C stieg. Der Alarmstatus des Vulkans bleibt auf „1“. Obwohl der Taal ein großer Caldera-Vulkan ist, muss die nächste Eruption nicht zwangsläufig katastrophal verlaufen. Allerdings ist die Region dicht besiedelt und schon ein moderater Ausbruch könnte zu einigen Problemen führen.

Indonesien: Erdbeben Mw 6,1

Vor der Nordwestküste der indonesischen Insel Papua ereignete sich ein Erdbeben der Magnitude 6,1. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe. Der Ort Manokwari befindet sich 318 km vom Epizentrum entfernt. Schäden wurden bisher nicht gemeldet. Einen Tsunami gab es scheinbar auch nicht. In den letzten Tagen gab es entlang der Küste von Papua mehrere moderate Erdstöße. Die Gegend ist seismisch hoch aktiv.

Neuseeland: Erdstoß Mb 5,8

Vor der neuseeländischen Nordinsel bebte die Erde mit einer Magnitude von 5,8. Das Hypozentrum lag in 128 m Tiefe und damit im oberen Erdmantel. Interessanter ist die Lage des Epizentrums: es liegt in der Bucht von Plenty, wenige Kilometer südöstlich der Vulkaninsel White Island. Die nächst größere Stadt ist  in 53 km Entfernung Whakatane. Es ist nicht auszuschließen, dass der Erdstoß im Zusammenhang mit dem Vulkan stand. Über diesen vor wenigen Tagen auf den Alarmstatus „gelb“ verhängt worden. Es wurden zahlreiche Mikrobeben registriert, sowie eine Aktivitätszunahme des hydrothermalen Systems beobachtet worden.

Kurilen: Erdstoß Mb 5,7

Der vulkanische Inselbogen der Kurilen war heute Schauplatz eines Erdbebens der Magnitude 5,7. Das Hypozetrum lag in 15 km Tiefe. Das Epizentrum lag unweit der japanischen Insel Hokkaido. Unnötig zu erwähnen, dass es in dieser Region des Pazifischen Feuerrings zahlreiche Vulkane gibt. Bereits letzte Nacht gab es einen etwas schwächeren Erdstoß der Magnitude 5,2. Dieses Beben lag weiter nordöstlich bei der Insel Kirovskiy rayon.

Vanuatu: Erdbeben Mb 5,4

Bei den Vulkaninsel von Vanuatu ereignete sich letzte Nacht ebenfalls ein moderates Erdbeben. Ähnlich dem vor Neuseeland, lag auch hier der Bebenherd im oberen Erdmantel, genauer, in einer Tiefe von 134 km. Nächst gelegener Ort ist in 77 km Entfernung Isangel. Mit Ausnahme des Vulkans Yasur auf Tanna, sind die Feuerberge Vanuatus derzeit ungewöhnlich ruhig.

Pacaya: Neuer Lavastrom

Am Pacaya wurde ein neuer Lavastrom beobachtet. Er hat eine Länge von 400 m und fließt in nordwestlicher Richtung. Zudem gibt es strombolianische Eruptionen aus dem neuen Kegel im Mc Kenney Krater. Glühende Tephra wird bis zu 50 m hoch ausgeschleudert. Eine Gaswolke steigt bis zu 300 m über Kraterhöhe auf und driftet 500 m weit. Während der Aufstieg zum Kraterrand offiziell gesperrt ist, kann man mit einem Bergführer bis zum Lavastrom vordringen. MIROVA registriert eine thermische Strahlung mit einer Leistung von 15 MW. Dafür, dass es einen aktiven Lavastrom gibt, ist es ein geringer Wert.

Pacaya liegt nahe der guatemaltekischen Hauptstadt und ist von dort in kurzer Zeit erreichbar. Daher ist der Vulkan nebst Nationalpark ein beliebtes Wochenend-Ausflugsziel. Das Foto stammt aus dem Archiv und zeigt Lavaströme im Süden des Vulkans.

Fuego mit hoher Thermalstrahlung

Anders sieht es am Fuego in Guatemala aus. Hier wird mit 146 MW eine Thermalstrahlung von hoher Leistung registriert. Die Länge des Lavastroms in der Schlucht von Seca wird immer noch mit 300 m angegeben. Anhand der deutlich gesteigerten Wärmestrahlung nehme ich an, dass der Lava-Nachschub stärker geworden ist. Dafür spricht auch eine Abnahme der Explosivität des Vulkans. Glühende Tephra steigt nur noch 200 m über Kraterhöhe auf. Sie wird in strombolianischen Eruptionen gefördert, die bis zu 15 Mal pro Stunde stattfinden.

San Miguel mit erhöhter Seismik

Seit gut 2 Wochen registriert man am San Miguel in San Salvador erhöhte Seismik. Es wurden täglich zahlreiche schwache Erdbeben registriert, die darauf hindeuteten, dass sich Magma im Untergrund bewegte. In den letzten Tagen war die Seismik allerdings wieder etwas rückläufig. Die Vulkanologen beobachten den Vulkan genau, schätzen das Risiko einer kurzfristig einsetzenden Eruption als gering ein.

Sabatiner Berge: Neue Studie zu tödlichem Unfall

Die Sabatiner Berge befinden sich 50 km nördlich der italienischen Hauptstadt Rom und sind teilweise vulkanischen Ursprungs. In einem Country Club, zwischen 2 Vulkanen gelegen, kam es im Jahr 2011 zu einem Unfall mit Todesfolge, als 4 Männer in einem geschlossenen Kellerraum stiegen. Nach wenigen Sekunden verloren sie das Bewusstsein. Als sie nach 40 Minuten geborgen wurden, war eine Person tot. Ein weitere Mann erlitt irreparable Hirnschäden. Die Ursache des Unfalls war schnell geklärt: Kohlendioxid und Schwefelgase hatten sich im Raum -der als Ausgleichsbehälter für ein Schwimmbecken genutzt wurde- angesammelt. Nun wurde eine Studie veröffentlicht, die bestätigt, was von Anfang an vermutet wurde: die Gase waren vulkanischen Ursprungs. Sie bestätigen, dass sich in der Nähe Roms ein Vulkangebiet befindet, dass tatsächlich wieder aktiv werden könnte.

Sakurajima mit weiteren Eruptionen

Gestern zeigte sich der Japaner von seiner besonders aktiven Seite und eruptierte 8 größere Aschewolken, die bis zu 4000 m hoch aufstiegen. Dabei wurde nicht nur rotglühende Tephra gefördert, sondern es entstanden auch kleinere vulkanische Blitze. Schauplatz des Geschehens war -wie bei den Ausbrüchen der letzten Wochen üblich- der Krater Minami-dake. Der Showa-dake zeigt sich von den Eruptionen unbeeindruckt und ist weiter still geblieben.

Sakurajima ist der aktivste Vulkan des japanischen Archipels. Er liegt auf Kyushu, der südlichsten der großen Inseln Japans. Er ist Teil eines viel größeren Vulkansystems und bildete sich in der Aira-Caldera, an dessen Rand die Großstadt Kagoshima liegt.

Update 12:00 Uhr: Heute Vormittag ereignete sich 90 km nordöstlich des Sakurajimas ein moderates Erdbeben der Magnitude 5,2. Das Hypozentrum lag in 42 km Tiefe. Möglicherweise triggert der Erdstoß stärkere Eruptionen.

Klyuchevskoy eruptiert Vulkanasche

Auf Kamtschatka (Russland) ist der Klyuchevskoy in Eruption begriffen. Das VAAC Tokio meldete gestern 7 explosive Ausbrüche des Vulkans. Vukanasche erreichte eine Höhe von 7000 m über dem Meeresspiegel. Der Vulkan liegt in Zentralkamtschatka, in direkter Nachbarschaft zu 3 anderen Vulkanen. Die Feuerberge Shiveluch und Tolbatschik sind ebenfalls in Sichtweite des Klyuchevskoys zu finden.

Fuego: Aktivität leicht rückläufig

In Guatemala ist der Fuego weiterhin aktiv. In den letzten Tagen hat sich der daueraktive Lavaspeier aber etwas beruhigt. Seine Aktivität befindet sich nun auf dem Niveau, dass er lange Jahre vor der Eruption vom Juni 2018 hatte. INSIVUMEH registriert pro Stunde zwischen 8 und 15 Explosionen, die glühende Tephra bis zu 300 m über Kraterhöhe ausschleudern. Vulkanasche steigt bis auf einer Höhe von 4700 m ü.N.N. auf. Gestern wurde vom VAAC Darwin eine dieser Eruptionswolken gemeldet. Im Unterschied zur früheren Aktivität fließt weiterhin ein zäher Lavastrom. Er geht vom Gipfelkrater aus und hat eine Länge von 300 m. Ein weiterer Unterschied zur früheren Aktivität liegt darin, dass es bisher zu keinen weiteren Paroxysmen mehr gekommen ist. Die Bildergalerie unten wurde am 19.11.19 veröffentlicht. Ob alle Bilder aktuell sind weiß ich allerdings nicht. Sie geben aber die aktuelle Situation wieder.

Laos: Erdbeben Mw 6,1

Die Grenzregion zwischen Laos und Thailand wurde heute Nacht von einem Erdbeben der Magnitude 6,1 erschüttert. Das Hypozentrum lag in einer Tiefe von 12 km. Das Epizentrum manifestierte sich 43 km nordwestlich der Ortschaft Xaignabouli. Der Erdstoß wurde sogar noch im 700 km entfernten Bangkok wahrgenommen. Es gab mehrere Nachbeben. In der Region bebte es kurz zuvor auch mit einer Magnitude von 5,7. Meldungen über Schäden gibt es bisher nicht, obwohl das Beben bereits ein moderates Zerstörungspotenzial hatte.

Nyiragongo: Hochstand des Lavasees

Der Nyiragongo in der DRK beherbergt in seinem tiefen Pitkrater weiterhin einen Lavasee. Wie bereits anhand der Wärmeabstrahlung vermutet, erreichte der Lavasee am 15. November einen neuen Hochstand. Er überflutete zwar nicht die unterste Terrasse im Krater, stieg aber bis zum Rand des Pits auf. Außerdem traten auf der Terrasse Lavaströme aus. Ein aktuelles Video dokumentiert die Situation. Heute registriert MIROVA weiterhin eine sehr hohe Thermalstrahlung mit einer Leistung von 1008 MW. Das ist zwar ein hoher Wert, repräsentiert allerdings relativ normale Aktivität des Lavasees bei hohem Stand der Lava.

Nyamuragira: kleiner Lavapond vermutet

Am Nyamuragira scheint es einen kleinen Lavapond zu geben. MIROVA registriert eine Wärmestrahlung von 121 MW. Auf einem Satellitenfoto von Anfang November erkennt man eine kleine längliche Wärme-Anomalie. Nyamuragira liegt in Sichtweite des Nyiragongo und gehört ebenfalls zu den Virunga-Vulkanen in der Demokratischen Republik Kongo. Anders als der Nachbarvulkan ist der Nyamuragira nicht touristisch erschlossen und praktisch nur mit dem Hubschrauber erreichbar. Grund hierfür sind Rebellen, die die Vulkanhänge unsicher machen.

Klyuchevskoy eruptiert explosiv

Im fernen Kamtschatka eruptierte der Klyuchevskoy. Das VAAC Tokio registrierte 4 Aschewolken, die vom Vulkan ausgingen. Die Höhe der Eruptionswolken konnte via Satellit nicht bestimmt werden. In einem Medienbericht ist davon die Rede, dass die Asche bis auf einer Höhe von 7000 m ü.N.N. aufstieg. Obwohl sich die Höhe respektabel anhört, gilt zu bedenken, dass der Klyuchevskoy selbst fast 5000 m hoch ist. Die Eruptionen sind also kleiner, als man zuerst denken mag.

Sangay weiterhin munter

Der Sangay in Ecuador eruptiert weiter Vulkanasche. Die Explosionen fördern die Asche bis auf einer Höhe von 6100 m. Das VAAC brachte seit gestern 9 VONA-Warnungen vor der Vulkanasche heraus. MIROVA registriert eine thermische Strahlung mit einer Leistung von 190 MW. Sie wird von einem zähen Lavastrom emittiert.

Mexiko: Erdbeben Mw 6,3

Vor der Südküste Mexikos bebte die Erde mit einer Magnitude von 6,3. Das Hypozentrum lag in 20 km Tiefe, direkt über der Subduktionszone, an der die pazifische Cocos-Platte unter den Amerikanischen Kontinent abtaucht. Das Erdbeben wurde nicht nur im mexikanischen Bundesstaat Chiapas wahrgenommen, sondern in mehreren Ländern Lateinamerikas. Über größere Schäden ist bisher nichts bekannt geworden. Dafür liegen in der Region mehrere aktive Vulkane, die das Erdbeben beeinflussen könnte.

Kamtschatka: Erdbeben Mw 6,3

Südwestlich von Kamtschatka, genauer im Ochotskisches Meer, gab es ein Erdbeben der Magnitude 6,3. Das Hypozentrum lag tief unten im Erdmantel. Mit einer Tiefe von 486 km wird es sich an einer subduzierten Platte ereignet haben, die noch nicht geschmolzen ist. Aufgrund der Tiefe wirkte sich das Beben an der Oberfläche kaum aus.

Argentinien Erdbeben Mw 5,7

Letzte Nacht schreckte ein Erdstoß der Magnitude 5,7 die Anwohner von San Luis aus dem Schlaf. Der Ort lag 64 km vom Epizentrum entfernt. Die Tiefe des Erdbebenherds wird mit 10 km angegeben.

Azoren: Erdstoß M 3,5

Bei den Azoren gab es weitere Erdbeben Die leichten Erdstöße mit Magnituden größer 3 manifestierten sich westlich der Insel Faial. Zuletzt bebte die Erde mit einer Magnitude von 3,5 in 6 km Tiefe. Nächst gelegener Ort war Ribeira Grande. Er lag 38 km vom Epizentrum entfernt.

Italien: Weitere Erdstöße im Tyrrhenischen Meer

In den letzten Tagen gab es weitere schwache Erdbeben unter einem submarinen Vulkanfeld im Tyrrhenischen Meer vor Sizilien. Das Stärkste hatte die Magnitude 3,1 und lag in 11 km Tiefe.

Deutschland: Erdbeben M 3,2

Heute Abend bebte es im Norden der Republik. Bei Verden (Bremen) gab es eine Erschütterung mit einer Magnitude von 3,2. Die Tiefe des Herdes lag in 5 km Tiefe. In Verden wird nach Erdgas gebohrt. Die Vermutung liegt nahe, dass das Beben im Zusammenhang mit der Förderung steht und von Menschen induziert wurde. Im Vorfeld der Exploration gab es Proteste von Anwohnern, die nicht nur Angst vor Beben hatten, sondern auch vor der Umweltverschmutzung.

Campi Flegrei: Erneuter Erdbebenschwarm

Heute Nacht wurde die Campi Flegrei von einem weiteren Erdbebenschwarm erschüttert. Er bestand aus 15 schwachen Beben, die sich nordöstlich des Hafens manifestierten. Die stärkste Erschütterung ereignete sich um 03:44 Uhr und hatte die Magnitude 1,7. Das Hypozentrum lag in 1730 m Tiefe. Insgesamt waren die Magnituden der meisten Erschütterungen größer als bei dem letzten Schwarm. So wurden 2 Beben mit Magnituden von 1,4 festgestellt und jeweils Eins mit M 1,3 und M 1,0. Alle Beben ereigneten sich in geringen Tiefen. Wodurch die Erschütterungen ausgelöst wurden ist unklar. Ich vermute, dass sie Bewegungen magmatischer Fluide anzeigen. Bei den Fluiden handelt es sich sehr wahrscheinlich nicht um Magma, sondern um Thermalwasser und Gas. Änderungen im hydrothermalen System eines Vulkans können unterschiedliche Ursachen haben. Starke Regenfälle können für Wassernachschub von oben sorgen und das System beeinflussen. Ein aktiver Magmenkörper kann allerdings auch das Hydrothermal-System eines Vulkans verändern und damit Beben auslösen. Der Magmenkörper selbst befindet sich in einer Tiefe von mehr als 5 km. Für aufsteigendes Magma ist der Schwarm zu schwach. Es besteht also keine unmittelbare Gefahr eines Vulkanausbruchs, es könnte aber gut sein, dass sich die Campi Flegrei langsam auf eine Eruption vorbereitet. Ob- und vor allem wann der Vulkan ausbrechen wird, lässt sich bis jetzt noch nicht vorhersagen. Die Frage nach dem Wo lässt sich mit einem Blick auf die Erdbebenkarte beantworten. Am Wahrscheinlichsten ist ein Ausbruch im Bereich der seismisch aktiven Zone, und die ist relativ dicht besiedelt.

Askja: Noch mehr Erdbeben

Erdbeben schwärmen auch unter dem Calderavulkan Askja (Island) aus. Im Bezug zur letzten Woche hat die seismische Tätigkeit nachgelassen. Nichtsdestotrotz wurden in den letzten 48 Stunden 107 Erschütterungen registriert. Der Schwarm migrierte dabei vom Rand der Askja (Dreki) in Richtung Herdubreid. Der berühmte Tafelberg ist nicht nur Sitz des nordischen Gottes Thor, sondern auch vulkanischen Ursprungs. Der Tafelberg erhielt seine charakteristische Form durch subglaziale Eruptionen: er entstand während der letzten Eiszeit, als Island noch komplett vergletschert war. Herdubreid gehört zum Vulkansystem der Askja. An klaren Tagen kann man von der Caldera bis zum Tafelberg sehen. Zwischen den beiden Vulkanen erstreckt sich eine Ebene aus Bimsstein. Das Foto entstand während eines Rundflugs vom Myvatn zum Vatnajökull.

Merapi mit Lahar-Abgang

Update 20.11.19: Das Foto des Lahars stammt scheinbar aus einem älteren Video, welches als aktuell bei FB geteilt wurde. Es ist nicht klar, ob die Meldung dazu ein Fake ist.

Originalmeldung: Am Merapi in Indonesien (Java) ging ein Lahar ab. Der Schlammstrom entstand nach lange anhaltenden Regenfällen, als das Wasser abgelagerte Asche und Geröll mobilisierte. Die Lahare entstehen besonders schnell im Ignimbrit-Feld bei Kaliadem und Kaliruang. Die Dörfer wurden von pyroklastischen Strömen zerstört, die während der Eruption von 2010 generiert wurden. Heute gibt es dort ein großes Freilichtmuseum.

Das VSI registrierte in den letzten 24 Stunden wieder zahlreiche Erdbeben, die im Zusammenhang mit Magmenaufstieg stehen. Zudem gingen 14 Schuttlawinen ab. Ein thermisches Signal wurde allerdings nicht registriert.

Karangetang eruptiert weiter

Auf der Insel Siau ist der Karangetang weiterhin aktiv. Gestern registrierten die Vulkanologen 198 seismische Signale, die auf den Abgang von Steinschlägen und Schuttlawinen hindeuteten. Indirekt lässt sich daraus schließen, dass der Lavadom weiter wächst. Der Tremor hat eine durchschnittliche Amplitude von 3 mm.

Sakurajima mit explosiven Eruptionen

Der Sakurajima in Japan eruptiert explosiv und fördert dabei glühende Tephra und Vulkanasche. Seit gestern kam es zu 9 Eruptionen, die VONA-Meldungen auslösten. Die Aschewolken stiegen bis zu 3000 m hoch auf. Die glühenden Brocken deckten den oberen Hangbereich des Vulkans ein. In unserer FB-Gruppe kursieren Videos der Eruptionen. Vulkanische Blitze sind dort derzeit nicht zu sehen.

Ätna mit Aschewolke

In den letzten Tagen ist es um den Ätna auf Sizilien relativ ruhig geworden, doch der Vulkan ist nach wie vor aktiv. Der Tremor ist erhöht und bewegt sich auf diesem Niveau seitwärts, mit nur geringen Fluktuationen. Auf dem jüngsten sentinel-Satellitenfoto lässt sich eine dünne Aschewolke erahnen, die in nördlicher Richtung zieht. Der Gipfelbereich steckte zum Zeitpunkt der Aufnahme in den Wolken. Allerdings registrierte MIROVA gestern eine thermische Strahlung mit einer Leistung von 25 MW. Das deutete darauf hin, dass es immer noch zu strombolianischen Eruptionen im Bereich der Gipfelkrater kommt.