Deutschland: Erdbeben M 4,0 bei Albstadt

Update 10:00 Uhr: Die Magnitude des Bebens wurde inzwischen auf 3,8 korrigiert. Die Tiefe des Erdbebenherds auf 6,6 km.

Originalmeldung: In Deutschland ereignete sich letzte Nacht ein Erdbeben der Magnitude Ml 4,0. Das Hypozentrum lag in nur 3 km Tiefe. Das Epizentrum manifestierte sich bei Albstadt in Baden Würtemberg. Der Erdstoß war für Deutschland schon ungewöhnlich stark, obwohl es sich generell noch um ein leichtes Erdbeben handelte. Bewohner der Schwäbischen Alb spürten die Erschütterung in einem Umkreis von 30 km. Schäden wurden bisher nicht gemeldet.

Bei der Schwäbischen Alb handelt es sich um ein Mittelgebirge im Süden Deutschlands, das Teil des Schichtstufenlandes ist. Eine der markantesten tektonische Manifestation ist der Hohenzollerngraben. Er ist 30 km lang und 1,5 km breit. Der Graben bildete sich vor ca. 15 Millionen Jahren im Zuge der Alpen-Orogenese. Durch die Plattenkollision von Von Europa und Afrika geriet auch das Gebiet hinter der Knautschzone der Alpen unter Spannung und der Graben entstand. In seinem Randbereich gibt es zahlreiche lokale Störungszonen mit Sprunghöhen von bis zu 100 m. An diesen Störungen können auch heute noch Erdbeben entstehen.

Erdbebengefahr in Deutschland

Erdbeben in Deutschland haben ein stärkeres Potenzial als im Allgemeinen angenommen. Es können tatsächlich Erdbeben entstehen, die Magnituden im 6-er Bereich haben. Tatsächlich ereignete sich das stärkste Erdbeben in Deutschland im Bereich von Albstadt, und zwar am 16. November 1911. Es hatte eine Magnitude von 6,1 und richtete große Zerstörungen an. 6250 Häuser wurden beschädigt. In der gleichen Region bebte es 1943 mit einer Magnitude von 5,6.

Das bisher stärkste Beben, von dem Deutschland betroffen war, manifestierte sich im Jahr 1356. Das Epizentrum lag bei Basel, direkt an der Grenze zu Deutschland. Die Magnitude konnte nur anhand von überlieferten Berichten geschätzt werden und lag zwischen 6,2 und 6,9. Damals starben zwischen 100 und 3000 Menschen.

Ein weiterer Beben-Spot Deutschlands liegt im Großraum Aachen. Im Jahr 1756 manifestierte sich bei Dürren ein Erdstoß der Magnitude 6,4. Es entstanden ebenfalls Schäden, von denen meistens gemauerte Schornsteine betroffen waren. auch wenn es nicht sehr wahrscheinlich ist, dass ein Mensch zu seinen Lebzeiten, so ein Beben bei uns erlebt, besteht durchaus das Potenzial, dass sich in Zukunft vergleichbare Erdbeben in Deutschland ereignen werden. Bleibt zu hoffen, dass in Albstadt keine stärkeren Erdbeben folgen werden.

Frankreich: Herbststurm Amelie wütet

An der französischen Atlantikküste wütete heute Herbststurm Amélie. In der Folge wurden über 100.000 Haushalte von der Stromversorgung abgeschnitten. Strassen standen unterwasser und Zugverbindungen kamen zum Erliegen. Besonders stark betroffen war das Départements Pyrénées-Atlantiques. dort wurden 3 Personen von herabfallenden Ästen leicht verletzt. In  Landes, Dordogne, Charente-Maritime, Charente und Gironde wütete das Unwetter ebenfalls. In insgesamt 15 Départements galt die zweithöchste Alarmstufe orange.

Wetterdienste meldeten Sturmböen mit Geschwindigkeiten von bis zu 163 Stundenkilometern. Die stärksten Windböen fegten über das Cap Ferret hinweg. Auf der Ile de Ré  wurden Windgeschwindigkeiten von 139 km/h registriert.

Unwetter tobten ebenfalls an der französischen Mittelmeerküste. Selbst aus Portugal gibt es Unwetter-Meldungen. In einigen Orten drückte kam es zu Sturmfluten, als der starke Wind Meerwasser in die Strassen drückte.

Überflutungen in Somalia und Kenia

In weiten Teilen Ostafrikas setzte die Regenzeit nach einer besonders langen Dürreperiode ein. Die tagelang anhaltenden Regenfälle sorgten Vielerorts für Überschwemmungen, da der ausgedörrte Boden die Wassermassen nicht aufnehmen konnte. Alleine in Zentralsomalia sind mehr als 270.000 Menschen, die Hälfte davon Kinder, aus ihren Häusern geflohen. Leute sind mit Traktoren und Booten evakuiert worden, die in der Stadt Beledweyne vom Wasser eingeschlossen waren. 10 Menschen starben, als ein Boot versuchte sie zu evakuieren und dabei kenterte. Tausende Menschen sind obdachlos geworden und hausen nun in provisorischen Lagern. Sie brauchen dringend Nahrung und Trinkwasser.

In Kenia starben offiziellen Angaben zufolge 38 Menschen durch die Unwetter. Meteorologen zeigen sich indes besorgt: Über dem Indischen Ozean braut sich ein Zyklon zusammen, der die Situation dramatisch verstärken könnte. Aber auch ohne tropischen Sturm dürften die Regenfälle bis zum Jahresende andauern. Seuchen drohen in den überfluteten Regionen.

USA: Löscharbeiten durch Drohnen behindert

Immer noch lodern im US-Bundesstaat Kalifornien mehrere Waldbrände. Löschflugzeuge und Hubschrauber kommen zu Einsatz und wurden jüngst von Drohnen behindert. Die Drohen waren illegal über dem Sperrgebiet unterwegs um videos zu schießen. Die Rettungskräfte mussten ihre Luftfahrzeuge landen lassen, da das Risiko einer Kollision mit den Drohnen zu groß war. Meteorologen rechnen in der nächsten Woche mit einer Entspannung der Lage, da die trockenen Winde Nachlassen, die die Feuer immer weiter verbreiteten.

Shiveluch: Asche in 10 km Höhe

Am Shiveluch in Kamtschatka (Russland) ereignete sich eine größere Eruption. Das VAAC Tokio registrierte Vulkanasche in mehr als 10.000 m Höhe und brachte heute 2 VONA-Meldungen heraus. Der Alarmstatus für den Flugverkehr steht auf „rot“. Oft stehen die Aschewolken des Shiveluchs im Zusammenhang mit partiellen Domkollaps und dem Abgang pyroklastischer Ströme, die dann Beobachter am Boden gefährden können. Doch auf dem Foto erkennt man nur einen kurzen Strom, der wahrscheinlich sekundär aus der Eruptionswolke abgegangen ist. Also fand eine größere Explosion statt, die für den Ausstoß der Asche verantwortlich war. Es muss mit weiteren Eruptionen gerechnet werden.

Popocatepetl weiter munter

Der Vulkan nahe der mexikanischen Hauptstadt steigerte letzte Nacht seine Aktivität. Auf dem Seismogramm erkennt man mehrere explosive Eruptionen und eine länger anhaltende Tremorphase, die an eine paroxysmale Eruption erinnert. Allerdings können solche Signale im Seismogramm auch durch ein Unwetter hervorgerufen werden. Bestätigt sind 3 Eruptionen bei denen die Vulkanasche eine Höhe von 7000 m ü.N.N. erreichte. so aktiv war der Popocatepetl zuletzt im Frühjahr dieses Jahres. Bei Vulkanausbrüchen dieser Art wird häufig der Lavadom zerstört, der phasenweise im Krater wächst. Die Aktivitätssteigerung deutete sich bereit gestern an: CENAPRED registrierte 2 Explosionen und mehr als 420 Minuten Tremor. Normalerweise wurden in den letzten Wochen zwischen 200 und 300 Minuten Tremor am Tag aufgezeichnet.

Aso-san in Japan aktiv

Gestern war die Sternstunde japanischer Vulkane: Neben Satsuma-Iojima und Sakurajima eruptierte auch der Aso-san. Dieser liegt ebenfalls im Süden Japans. Der Aso ist bereits seit mehreren Monaten in den News vertreten, da er Asche-Emissionen erzeugt. Gestern verstärkten sich die Emissionen zu einer stärkeren Eruption, bei der die Asche fast 1000 m über den Vulkan aufstieg. Das Video belegt den Ausbruch.

Satsuma-Iojima beginnt mit Vulkanausbruch

Im Süden Japans eruptierte der Vulkan Satsuma-Iojima auf der gleichnamigen Insel. Das VAAC Tokio registrierte heute Früh 2 Aschewolken, die vom Inselvulkan ausgingen. Die Höhe der Eruptionswolken konnte via Satellit nicht bestimmt werden. Auf der Seite des JMA heiß es, dass Asche mehr als 1000 m über den Kraterrand aufstieg und man mit geringem Ascheniederschlag im Ort rechnete. Wahrscheinlich waren die Eruptionen phreatischen Ursprungs und wirbelten altes Material auf. Medienberichten zufolge, wurde der Alarmstatus auf „2“ erhöht. Größere Eruptionen sind ohne Vorwarnung möglich.

Satsuma-Iojima ist wegen seiner besonderen Lage am Rand der Kikai Cladera von besonderem Interesse. Der größte Teil der Caldera liegt unter der Wasseroberfläche, nur wenige Kilometer südlich von Kagoshima entfernt. Erst im letzten Jahr wurde dort einer größten Lavadome der Welt entdeckt. Wissenschaftler vermuteten, dass sich geschmolzenes Magma unter der Caldera befindet. Die nun beginnende Aktivität des Vulkans am Rand der Caldera könnte diese Annahme bestätigen. Auf der Insel gibt es auch zahlreiche heiße Quellen, deren Temperatur weitere Indizien dafür liefern könnten, ob sich unter der Caldera etwas tut.

Sakurajima erupiert Aschewolken

Praktisch in Sichtweite des Satsuma-Iojima liegt der Vulkan Sakurajima. Er bildete sich nicht am rand einer Caldera, sondern in ihrer Mitte. Bei der Caldera handelt es sich um die Aira-Caldera, die mit den Abmessungen von 17 x 23 km etwas größer ist, als die Kikai-Caldera. Der Sakurajima eruptierte in den letzten 48 Stunden mindestens 16 Mal. Damit zeigt sich der Vulkan fast so aktiv, wie zu seinen besten Zeiten zwischen 2008 und 2015. Die Vulkanasche stieg bis zu 3 km hoch auf. Leider bekommt man wegen der Sprachbarriere zu Japan wenig brauchbare Informationen zu den Messwerten des Vulkans. Mir sind zumindest keine Webseiten mit Seismogrammen und ähnliches bekannt. Daher bleiben nur Spekulationen darüber, ob der Vulkan in eine neue Phase gesteigerter Aktivität eintritt. Auf einem gut 3 Wochen alten Satellitenbild sind 2 schwache thermische Anomalien zu erkennen. Auf einem weiteren Foto erkennt man auch eine etwas größere thermische Anomalie am Satsuma-Iojima.

Yasur: Kollaps am Kraterrand

Der Yasur auf Tanna ist der Dauerbrenner in Vanuatu. Nachdem im letzten Jahr die Lavaseen auf Ambrym verschwunden sind, ist der Yasur der einzige eruptierende Vulkan des Archipels. Zuletzt köchelte in einem der Förderschlote ein Lavapond, doch dieser scheint auch Geschichte zu sein. Das liegt allerdings nicht an mangelnder Aktivität, sondern an 2 Landrutschen, als Teile der inneren Kraterwand kollabierten. Das Material verschüttete ausgerechnet den Schlot mit dem Lavateich. Betrachtet man das Foto genauer, sieht man ein wenig glühende Lava im hinteren Kraterbereich. Es sieht so aus, als hätte sich ein kurzer Lavastrom im Bereich des verschütteten Förderschlots gebildet. Es ist bestimmt nur eine Frage der Zeit, bis sich der Schlot wieder freigepustet hat, oder an anderer Stelle ein Neuer entsteht. Die Seismik ist weiterhin erhöht und es wird Tremor registriert.

Der Alarmstatus des Vulkans bleibt auf „2“. Um die Schlote gibt es eine 395 m Durchmessende Sperrzone. Dieser ungewöhnliche Wert wird dem Vulkantourismus geschuldet sein, denn so bleibt eine Stelle des Kraterrandes für Besucher zugänglich.

Popocatepetl eruptiert Vulkanasche

Die Eruptionen am mexikanischen Vulkan Popocatepetl gehen weiter. Das VAAC registriert Vulkanasche in 6400 m Höhe. CENAPRED registrierte 118 Asche-Dampf-Exhalationen und 301 Minuten Tremor.

Shishaldin mit starkem Wärmesignal

der Vulkan in Alaska gibt derzeit viel Wärme ab. MIROVA verzeichnet hohe Wärme-Emissionen mit einer Leistung von 696 MW. Das AVO berichtet von 2 Lavaströmen, die sich vom Krater ausgehend gut 1,8 km über die Vulkanflanke bewegten. Bereits am Montag ist ein Lahar abgegangen, der 4 km weit floss. Er wurde durch Schmelzwasser ausgelöst, denn der Vulkan ist mit Schnee und Eis bedeckt.

Ätna: Tremor hoch

Heute lugt der Gipfel des Ätnas ab und an zwischen den Wolken hervor. Eine Leserin unserer FB-Gruppe schichtete bei einer dieser Gelegenheiten eine Aschewolke aus dem Nordostkrater aufsteigen. Ansonsten ist die Dampfentwicklung groß, was auch den atmosphärischen Bedingungen geschuldet sein dürfte: es ist kalt geworden und am Neuen Südostkrater liegt Schnee. Der Tremor ist erhöht und bewegt sich am rand des roten Bereichs. Es werden weiterhin zahlreiche Erdbeben unter dem Gipfelbereich registriert. Das LGS detektierte heute zahlreiche Signale im Infraschallbereich, die aus dem Bereich der Bocca Nuova kamen.

Vesuv: Schwarmbeben in geringer Tiefe

Am Vesuv gab es einen neuen Erdbebenschwarm. Er begann in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag und bestand aus 15 schwachen Erschütterungen, die sich nordöstlich des Kraters manifestieren. Die Beben hatten allesamt Magnituden kleiner als 1 und lagen nahe der Erdoberfläche. In der Vergangenheit gab es mehrere vergleichbare Erdbebenschwärme. Die Ursache für diese Beben ist nicht genau geklärt, sie scheinen aber nicht mit Magmenaufstieg in Verbindung zu stehen. einige Wissenschaftler meinen, dass sie durch Schrumpfungsprozesse von sich abkühlendem Gestein im Förderschlot hervorgerufen werden könnten.

Der Vesuv bereitet den Vulkanologen des INGV momentan weniger Kopfzerbrechen, als die benachbarte Caldera Campi Flegrei. Dort könnte sich langfristig betrachtet der nächste Ausbruch im Golf von Neapel ereignen.

Steamboat Geyser weiterhin aktiv

Der weltgrößte Geysir Steamboat springt weiterhin, selbst wenn seine Aktivität ein wenig aus dem Fokus der Medien gerückt ist. Im Oktober wurden 5 Sprünge festgestellt. Der Letzte ereignete sich am 30. Oktober. Zwischen den Sprüngen lagen gut 7,5 Tage. Die längste Wassereruption dauerte 49 Minuten und fand bereits am 1. Oktober statt.

Seismik und Inflation unter Norris Geyser Basin

Der Geysir liegt in der Yellowstone Caldera, genauer im Norris Geyser Basin. Nordwestlich von Norris manifestierte sich in den letzten Tagen ein Schwarmbeben, das bis jetzt mehr als 90 Einzelbeben zählte. Schaut man sich den Graphen der Bodendeformation für das Norris Geyser Basin an, erkennt man eine deutliche Inflation. Die Aufwärstkomponente (untere Grafik) übertraf für 2018 sogar die Werte der Krise von 2004. Die Anhebung seit 2016 beträgt fast 8 cm. Kurz vor dem bisherigen Höhepunkt der aktuellen Inflationsphase setzten auch die Sprünge des Steamboat Geysers ein. Andere Messstationen zeigen allerdings ehr einen deflationären Trend.

Im Allgemeinen wird Inflation durch das Eindringen magmatischer Fluide in den Untergrund hervorgerufen. Bei diesen Fluiden kann es sich um Gas, Wasser, oder Magma handeln. Es liegt also nahe, dass sich unter dem Norris Geyser Basin eine größere Menge Wasser ansammelte. Es ist aber auch möglich, dass die Inflation durch die Bildung eines lokalen Magmenreservoirs hervorgerufen wird. Insofern ist die Situation mit jener der Campi Flegrei zu vergleichen. Hier vermuten die Wissenschaftler, dass sich der Vulkan auf einen Ausbruch vorbereitet, der allerdings nicht die ganze Caldera erfassen wird, sondern sich im Krater der Solfatara manifestieren könnte.

Philippinen: Weiteres Erdbeben

Auf der Philippineninsel Mindanao gab es letzte Nacht ein erneutes schweres Erdbeben der Magnitude 6,5. Das Hypozentrum lag in 20 km Tiefe. Das Epizentrum lag 8 km nordöstlich von Kisante. In der gleichen Region bete es vor 2 Tagen. Es gab mehrere moderate Nachbeben. Es ist nicht auszuschließen, dass weitere starke Erdstöße folgen werden.

Auch heute gab es wieder Zerstörungen und Todesopfer. Die Nachrichtenagenturen berichten von mindestens 6 Toten. Mehrere Gebäude sind eingestürzt. Menschen flohen in Panik aus den Gebäuden. Doch gerade das kann gefährlich sein, denn vor den Häusern wird man besonders oft von herabstürzenden Fassadenteilen und Dachbedeckungen erschlagen. Experten empfehlen bei einem starken Erdbeben Schutz im Inneren des Gebäudes zu suchen. Nur wer sich in der Nähe des Ausgangs befindet sollte das Gebäude während des Bebens verlassen.

Die Philippinen werden häufig von Naturkatastrophen heimgesucht. Neben Erdbeben und Vulkanausbrüchen kommt es hier häufig zu starken stürmen, die große Verwüstungen anrichten können.

Südiran: 2 Erdstöße

Im Süden des Irans gab es heute 2 Erdstöße mit den Magnituden 4,9 und 4,6. Die Hypozentren lagen ind 10 km Tiefe. Die Projektion des Erdbebenherdes an der Erdoberfläche befand sich 58 km südlich von Bandar-e Lengeh. Dubai liegt in 100 km Entfernung.

Italien: Erdbeben Mw 4,1

Im italienischen Teil des Ionischen Meeres bebte es mit einer Magnitude von 4,1. Die Herdtiefe wird mit 27 km angegeben. Das Epizentrum lag vor der Küste des „Stiefelabsatzes“ bei Crotone. Auf der anderen Seite Italiens setzte sich indes die Bebenserie im Tyrrhenischen Meer fort. Heute wurden dort 4 Erdstöße mit Magnituden größer als 2 festgestellt. Sie lagen in 9 km Tiefe.

Indonesien: Beben im Sundastrait

Wenige Kilometer südlich der Vulkaninsel Krakatau gab es ein Beben der Magnitude 3,7. Das Hypozentrum befand sich in 122 km Tiefe und damit bereits im Oberen Erdmantel. Der Vulkan war in den letzten Tagen ziemlich aktiv.

Nevados de Chillán eruptiert Vulkanasche

Der chilenische Vulkan Nevados de Chillán eruptierte gestern Aschewolken, die bis zu einer Höhe von 4250 m ü.N.N. aufgestiegen sind. Für den Flugverkehr galt der Alarmstatus „orange“. Der technische Alarmstatus steht auf „gelb“. Es gibt eine Sperrzone zwischen 3 und 5 km um den Gipfel. Es wurden vulkanotektonische Beben registriert, die sich allerdings nicht direkt unter dem Kratergebiet manifestierten. In einem der Krater des Komplexvulkans wächst ein Lavadom. In der letzten Woche wurde eine hohe Thermalstrahlung registriert.

Sabancaya: weitere Explosionen

Die Aktivität am Sabancaya in Peru ist weiterhin hoch. Das VAAC registriert Vulkanasche in einer Höhe von 7300 m. Seit gestern wurden 6 VONA-Meldungen heraus gebracht. Sabancaya ist der höchste aktive (sprich derzeit eruptierende) Vulkan der welt. Er hat eine Höhe von 5976 m.

Fuego: Warnung vor Laharen

Der Fuego in Guatemala ist weiterhin aktiv. INSVUMEH berichtet von bis zu 17 explosiven Eruptionen pro Stunde. Bei den Ausbrüchen werden Aschewolken erzeugt, die bis zu 4700 m ü.N.N. aufsteigen. Glühende Tephra wird bis zu 300 m über Kraterhöhe ausgestoßen. Seit Tagen anhaltende Regenfälle haben den Boden so mit Feuchtigkeit gesättigt, dass Lahare abgehen. Noch fließen sie durch die Seca-Schlucht. Sie sind bis zu 18 m breit und 2 m tief. Von den Schlammströmen geht Schwefelgeruch aus. Die Vulkanologen befürchten, dass noch größere Lahare abgehen könnten, die dann auch Flüsse am Fuß des Vulkans über die Ufer treten lassen und eine Gefahr für die Bevölkerung darstellen.

Santiaguito mit Aktivitätszunahme?

Gestern berichteten Medien über eine Aktivitätszunahme des Domvulkans Santiaguito. Es wurden Fotos gepostet, die Aschewolken zeigen, die über Tausend Meter hoch aufstiegen. Im Bericht des INSIVUMEH ist davon noch nichts zu lesen. Dort ist von 12 schwachen Eruptionen am Tag die Rede. Allerdings beziehen sich die Daten noch auf den 29. Oktober. Falls die vermeintlichen Eruptionen bestätigt werden, bringe ich hier ein Update.

Campi Flegrei: 3d Kartierung und Notfallübung

In diesen Tagen machen gleich 2 Nachrichten über den italienischen Calderavulkan Campi Flegrei die Runde: Es wurde eine Notfallübung durchgeführt und Wissenschaftler erstellten eine neue 3 d Karte der Solfatara.

3d-Kartierung der Solfatara

Einem Forscherteam des INGV Neapels gelang es, im Rahmen einer neuen Studie, eine 3 dimensionale Karte des Untergrunds im Bereich der Solfatara von Pozzuoli zu erstellen. An den Untersuchungen waren auch Wissenschaftler des Department of Earth Sciences, Environment and Resources der Universität „Federico II“ von Neapel beteiligt. Zur Anwendung kam ein Verfahren das Elektrotomographie genannt wird und eine Weiterentwicklung der Geoelektrik ist: Über im Boden verankerte Sonden wird elektrischer Strom in den Untergrund geschickt und die Leitfähigkeit des Bodens gemessen. Unterschiedliche Bodenarten, bzw. Gesteinsschichten haben einen spezifischen Widerstand. Je nachdem wie viel Strom an den Empfangssonden ankommt, kann man ableiten, welche Gesteinsschichten der Strom durchlief. Bei der modernen Elektrotomographie werden drahtlose Sonden verwendet. Dem Forscherteam gelang es tatsächlich bis in Tiefen von 500 m vorzudringen. Mittels Computeranalyse wurde ein detailgetreues Bild des Untergrundes im Bereich der Solfatara erstellt. Es wurden nicht nur die unterschiedlichen Ablagerungen identifiziert, sondern auch Störungszonen und die Aufstiegswege magmatischer Fluide aufgespürt. So entdeckte man unter der Fumarole von Pisciarelli ein Gasreservoir. Die Wissenschaftler schließen aus den neuen Daten, dass sich der nächste Ausbruch der Campi Flegrei wahrscheinlich im Bereich der Solfatara manifestieren wird. Antonio Troiano, ein Mitautor der Studie sagt dazu: „die Ergebnisse dieser Forschung werden uns helfen, nützliche Elemente für die Entwicklung und Verbesserung physikalisch-mathematischer Modelle zu liefern, die darauf abzielen, die derzeit stattfindenden fumarolischen, hydrothermalen und seismischen Phänomene und ihre mögliche Entwicklung zu verstehen“. Seit 2011 wird eine rege seismische Aktivität unter der Caldera festgestellt. Zudem nahm der Gasflux zu. Seit über 2 Jahren ist der Zugang zur Solfatara gesperrt.

Notfallübung EXE Flegrei 2019

Bereits am 19. Oktober wurde eine Notfall-Evakuierungsübung der Campi Flegrei durchgeführt. Anwohner wurden dazu aufgerufen, sich am CTP-Busdepot einzufinden, von dort wurden sie dann zum Bahnhof von Napol gefahren. Am Bahnhof stand ein Zug bereit, der sie in Sicherheit bringen sollten. Es wurde eine Abfahrtsimulation durchgeführt. Doch Vincenzo Figliolia, Bürgermeister von Pozzuoli, zeigte sich in einem Zeitungsinterview ernüchtert: nur ein paar Dutzend Leute nahmen an der Übung teil, obwohl mehrere Hundert Personen dazu aufgefordert worden waren. Initiator der Notfalübung war der Zivilschutz. Bei dieser Gelegenheit fand man heraus, dass viele Gemeinden der Region überhaupt keine Notfallpläne haben, sollte es zu einer Eruption des Calderavulkans kommen.

Die Übung zeigt aber, dass sich die Verantwortlichen zunehmend Gedanken darüber machen, was im Fall der Fälle passieren könnte. Das kommt beinahe einem Paradigmawechsel gleich. Er wird von der Arbeit der Wissenschaftler hervorgerufen, die immer mehr Belege dafür finden, wie brisant die Lage am Vulkan tatsächlich ist. Die Anwohnern der Region scheinen das allerdings noch nicht verinnerlicht zu haben, oder verdrängen die potenzielle Gefahr, in der sie ständig leben.