Östlich der indonesischen Insel Sulawesi ereignete sich ein starkes Erdbeben der Magnitude 6,7. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe. Das Epizentrum lag im Golf von Tolo. Nächstgelegene größere Stadt ist Luwuk, welche gut 100 km nördlich des Epizentrums liegt. Über Schäden liegen noch keine Meldungen vor. Es ist nicht auszuschließen, dass ein kleiner Tsunami entstand. Erst im vergangenen Jahr ereignete sich ein Erdbeben mit katastrophalen Folgen auf Sulawesi. Damals entstand ein Tsunami und weite Teile der Stadt Palu wurden zerstört. Das aktuelle Beben ereignete sich gut 300 km weiter östlich.
Fuego: kleiner Lavastrom
Der Fuego eruptiert einen kleinen Lavastrom. Er ist ca. 500 m lang und fließt in westlicher Richtung durch die Schlucht Secase. In der Vergangenheit flossen Lavaströme häufig bevor es zu einer paroxysmalen Eruption kam. Allerdings änderte der Vulkan im letzten Jahr sein verhalten, nachdem es im Juni zu der katastrophalen Eruption kam, bei der pyroklastische Ströme zahlreiche Menschenleben forderten. Die explosive Tätigkeit ist seit mehreren Wochen hoch: gestern wurden pro stunde bis zu 22 Explosionen registriert. Aschewolken erreichten eine Höhe von 4800 m über dem Meeresspiegel. glühende Tephra stieg bis zu 300 m über dem Krater auf. Es kam zu Gaseruptionen, die mehrere Minuten lang anhielten und Geräusche wie ein startendes Düsenflugzeug erzeugten. Bei Vulkan-Beobachtern stellen sich häufig die Nackenhaare auf, wenn sie das Getöse länger ertragen müssen.
Klyuchevskoy eruptiert Aschewolken
Nach längerer Pause meldet sich der Klyuchevskoy auf Kamtschatka (Russland) zurück. Gestern eruptierte er 2 Aschewolken, die bis in einer Höhe von 5200 m aufstiegen. Die Vulkanasche driftete in nordwestlicher Richtung. Da der Vulkan selbst 4750 m hoch ist, waren die Aschewolken nicht sonderlich groß. Dieses Jahr brach der Vulkan insgesamt 8 Mal aus.
Shiveluch ist weiterhin aktiv
Der Nachbarvulkan des Klyuchevskoy ist ein bisschen munterer: der Shiveluch tauchte in den letzten 48 Stunden 12 Mal in den Meldungen des VAACs auf. Heute eruptiert er Vulkanasche bis in einer Höhe von 4000 m.
Ruapehu: Kratersee heizt auf
Am neuseeländischen Vulkan Ruapehu stieg die Wassertemperatur des Kratersees Te Wai deutlich: seit März stieg die Temperatur täglich um 0,5 Grad. Am 9. April betrug die Wassertemperatur 42 Grad. In den letzten Monaten bevor der Temperaturanstieg begann, war das Wasser 30 Grad warm. Bisherige Rekordtemperatur lag bei 46 Grad, ohne dass es zu einem Ausbruch kam. Allerdings wird auch leichter Tremor registriert und steigende Wassertemperaturen könnten einen bevorstehenden Vulkanausbruch ankündigen.
Gunung Agung: weitere Eruptionen
Auf Bali ist der Gunung Agung wieder ausgebrochen. Auf der Livecam war um 18.47 Uhr Ortszeit eine explosive Eruption zu sehen. Das VAAC registrierte Vulkanasche in 5200 m Höhe. Glühende Tephra landete auf der Außenflanke des Kraterbereichs. Es wurde entsprechende Seismik registriert. Auf dem Seismogramm ist ein 2 Signal zu erkennen, dass um 14.56 Uhr aufgezeichnet wurde. Über diese Eruption liegen keine Berichte vor, wahrscheinlich verhüllte sich der Vulkan in Wolken.
Bereits in der letzten Woche gab es eine explosive Eruption am Agung. Diese war deutlich stärker als der aktuelle Ausbruch.
Japan: Erdbeben Mw 6,0
Vor der Küste der japanischen Insel Honshu bebte die Erde mit einer Magnitude von 6,0. Das Hypozentrum lag in 30 km Tiefe. Das sich der Erdstoß erst vor wenigen Minuten ereignete, könnten die angaben noch korrigiert werden. Das Epizentrum liegt offshore. Nächstgelegener Ort ist Miyako, in 136 km Entfernung. Sendai liegt über 300 km entfernt, dennoch ereignete sich das Erdbeben an der gleichen Subduktionszone, wie das verheerende Tōhoku-Erdbeben im Jahr 2011.
Damals entstand ein Tsunami, der das Atomkraftwerk Fukushima beschädigte, wodurch eine Kernschmelze entstand. Große Mengen radioaktiv verseuchtes Kühlwasser gelangten in den Pazifischen Ozean und über das Plankton in die Nahrungskette.
Update: Die Daten wurden korrigiert. Die Magnitude betrug 6,2. Die Tiefe lag bei 15 km.
Merapi erzeugt pyroklastischen Strom
Der indonesische Vulkan Merapi eruptierte gestern einen kleinen pyroklastischen Strom, der durch einen Abbruch am Lavadom entstand. Videoaufnahmen zeigen das Ereignis. Ich würde den Strom allerdings noch als Schuttlawine kategorisieren, da dem Ereignis die Dynamik eines pyroklastischen Stroms fehlt. Seit letztem Jahr wächst ein Lavadom im Krater des Merapis. Seit einigen Wochen werden keine Daten mehr über das Domwachstum kommuniziert, ich halte es derzeit eher für gering. Auf diesem Niveau kann die Aktivität jahrelang weitergehen, bevor es tatsächlich für die Bewohner der Bergdörfer gefährlich wird. Die Situation könnte allerdings auch schnell eskalieren, wenn es zu schnellem Magmenaufstieg kommen sollte. Die Seismik ist allerdings recht gering und es scheint nur wenig Magma aufzusteigen. hier gibt es eine Livecam und Seismogramme.
Rincon de la Vieja eruptiert phreatisch
Der Rincon de la Vieja in Costa Rica erzeugte gestern eine erneute phreatische Eruption. OVISCORI UNA bestätigte, dass Wasserdampf gut 1 km über den Krater aufstieg. Die letzte Eruptionen dieser Art ereignete sich am 1. April. Seit Juni 2018 kommt es pro Monat zwischen 2 und 5 phreatischen Eruptionen am Vulkan. Der Rincon de la Vieja ist einer der gefährlichsten Vulkane des Mittelamerikanischen Landes: er hat das Potenzial Plinianische Eruptionen zu erzeugen. Zuletzt geschah dies allerdings vor 3500 Jahren. Der Vulkan liegt in einem weitläufigen Nationalpark, in dem es zahlreiche Thermalgebiete gibt: heiße Quellen und Schlammtöpfe blubbern hier. Eine besondere Attraktion ist das Naturthermalbad am Rio Negro. Zudem gibt es im Trockenwald viele Tiere zu Bewundern: Gürteltiere, Faultiere und Brüllaffen. Wer in Costa Rica unterwegs ist, sollte sich einen Besuch des Nationalparks nicht entgehen lassen.
Reventador mit Ascheeruptionen
In Ecuador ist der Reventador weiterhin sehr aktiv. Das VAAC meldete seit gestern 7 Aschewolken, die vom Vulkan ausgingen. Sie erreichten Höhen von bis zu 5200 m über dem Meeresspiegel. MIROVA registriert eine Thermalstrahlung mit einer Leistung von 30 MW. Es ist unklar, ob ein zähflüssiger Lavastrom gefördert wird, oder ob die Wärmestrahlung von glühender Tephra ausgeht, die sich im Gipfelbereich des Vulkans ablagert.
Santiaguito eruptiert
In Guatemala eruptierte des Domvulkan Santiaguito. Das VAAC registrierte Vulkanasche in einer Höhe von 4250 m. Der Dom ist seit letztem Jahr deutlich gewachsen und Füllt den Krater wieder komplett aus. Es entstehen immer wieder Schuttlawinen.
Island: Seismik unter dem Vatnajökull ist hoch
Unter dem größten Gletscher Europas ist die Seismik recht hoch. IMO registrierte in den letzten 48 Stunden 45 leichte Erdbeben. Die meisten konzentrieren sich entlang der großen Zentralvulkane unter dem Eis. Die meisten Hypozentren liegen nahe der Oberfläche. Das stärkste Beben hatte die Magnitude 2,4 und lag im Bereich des Öræfajökull. Hier sehen Vulkanologen ein Aufheizen des Vulkansystems.
Schwarzes Loch: erstes Foto
Schwarze Löcher stellten bisher nie gesehene Phänomene dar, deren Existenz mathematisch nachgewiesen war, die aber dennoch kontrovers diskutiert wurden. Heute präsentierten Astronomen das erste echte Bild eines Schwarzen Loches und lieferten damit den Beweis ihrer Existenz: eine Weltsensation!
Das Foto entstand allerdings nicht durch ein optisches Teleskop, sondern wurde mithilfe von 8 Radioteleskop-Stationen gemacht, die in einem Mammutprojekt miteinander verbunden wurden. Die Radioteleskope sind auf der ganzen Welt verteilt und wurden in der Event Horizon Telescope Collaboration zusammengeschaltet.
Das Schwarze Loch befindet sich im Zentrum der Galaxie M87. Es ist 55 Millionen Lichtjahre von uns entfernt. Der helle Ring, um das Loch herum, besteht aus gekrümmten Licht: Die Gravitation des Schwarzen Lochs ist 6,5 Milliarden Mal so stark ist wie Schwerkraft der Sonne. Licht in der Nähe des Schwarzen Lochs wird gekrümmt. Die Masse des Lochs ist so groß, dass es sämtliche Materie anzieht und selbst das Licht kann der Schwerkraft nicht entkommen. Daher sehen wir praktisch nur den Schatten des Lochs. Indirekt liefert das Bild auch einen Nachweis dafür, dass das Licht aus Teilchen (Lichtquanten) besteht.
An dem Projekt waren mehr als 200 Wissenschaftler beteiligt. Es fand unter der Leitung der schweizerischen ETH statt. Direktor Sheperd S. Doeleman der Universität Havard kündigte das Ereignis so an: „We have taken the first picture of a black hole. This is an extraordinary scientific feat accomplished by a team of more than 200 researchers.“
Paul TP Ho, der Direktor des East Asian Observatory, kommentiert das Bild so: „Sobald wir uns sicher waren, dass wir den Schatten eines Schwarzen Lochs abgebildet hatten, konnten wir unsere Beobachtungen mit umfangreichen Computermodellen vergleichen, die die Physik des verzerrten Raums, überhitzte Materie und starke Magnetfelder umfassen. Viele der Merkmale des beobachteten Bildes stimmen überraschend gut mit unserem theoretischen Verständnis überein. Dies stimmt uns zuversichtlich hinsichtlich der Interpretation unserer Beobachtungen, einschließlich unserer Einschätzung von der Masse des Schwarzen Lochs.“
Als nächsten wollen die Forscher das Schwarze Loch im Zentrum unserer Galaxie fotografieren.
Shiveluch eruptiert hohe Aschewolke
Der Vulkan Shiveluch (Russland, Kamtschatka) eruptierte heute mehrere Aschewolken. Das VAAC meldet Vulkanasche in einer Höhe von mehr als 10.000 Metern. Seit gestern liegen 9 Meldungen vor. Die Eruptionen begannen kleiner und steigerten sich dann stark. Sehr wahrscheinlich sind die Ausbrüche mit Domkollaps und der Entstehung pyroklastischer Ströme assoziiert. MIROVA zeigt eine Thermalstrahlung mit einer Leistung von 29 MW an. Eine LiveCam ist verfügbar.
Deutschland: Erdbeben im Schwarzwald
Am Rand des Schwarzwalds ereignete sich ein leichtes Erdbeben der Magnitude 2,5. Der Erdbebenherd saß in 8 km Tiefe. Das Epizentrum manifestierte sich 4 km südlich von Hüfingen. Bis nach Schaffhausen sind es 24 km. Erdbeben im Bereich des Oberrheingrabens kommen immer wieder vor. Es könnten sich sogar moderate Beben ereignen. Der Oberrheingraben zählt zu den Gegenden mit den höchsten Erdbebenrisiko in Deutschland.
In den letzten Tagen kam es auch zu einem kleinen Erdbebenschwarm bei Freiburg im Breisgau. In der Schweiz und im Alpenvorland kommt es in den letzten Tagen ebenfalls immer wieder zu leichten Erdstößen. Diese hängen im Zusammenhang mit der anhaltenden Orogenese der Alpen.
Der Bodensee als Kind von Tektonik und Eiszeit
Auf der Erdbebenkarte sieht man auch den Bodensee. Er ist das größte Binnengewässer Deutschlands und speist den Rhein. Die Entstehung des Bodensees. Das tektonische Seebecken bildete sich bereits in den Erdzeitaltern Jura und Tertiär. Der heutige Alpenrhein war zunächst ein Zufluss der Donau, erst eine retrograde Erosion des Hochrheins verband den Fluss mit dem Bodensee. Die Flusstäler vertieften sich durch glaziale Erosion während der Eiszeit. Da die Spuren der älteren Eiszeiten nicht mehr eindeutig interpretiert werden können, repräsentiert der Bodensee heute vor allem ein Zungenbecken oder einen Gletscherrandsee der Würmeiszeit. In einer späten Phase der Eiszeit war nur noch der Obersee vergletschert. Mit dem weiteren Rückzug des Gletschers floss das Schmelzwasser aus dem sich herausbildenden Überlinger See durch das ältere nördliche in das heutige Hochrheintal. Durch ein Fortschreiten der rückführenden Erosion gewann der heutige Verlauf des Hochrheins wieder Anschluss an den Bodensee.
Die Zukunft des Bodensees sieht allerdings düster aus: Wie jeder glaziale See wird auch der Bodensee durch Sedimentation in geologisch naher Zukunft verlanden. Dieser Prozess lässt sich am besten an den Mündungen größerer Flüsse, vor allem der des Alpenrheins, beobachten. Die Verlandung wird beschleunigt durch die stets weitergehende rheinische Erosion und die damit verbundene Absenkung des Seespiegels.
Fernab der geologischen Betrachtungen ist der Bodensee eine der beliebtesten Ferienregionen Deutschlands. Neben dem großen See gibt es im Alpenvorland zahlreiche kleinere Seen, die zum Baden einladen. Umfangreiche kulturelle Angebote machen die Region umso attraktiver.
Südliche Sandwichinseln: Erdbeben Mw 6,5
Bei den Südlichen Sandwichinsel gab es erneut ein starkes Erdbeben. Diesmal lag das Epizentrum westlich des Inselbogens. Der Erdbebenherd lag in 44 km Tiefe und damit bereits im oberen Erdmantel.
Für gewöhnlich ereignen sich die Mantelbeben auf dem abtauchenden Krustenteil einer Subduktionszone. Die ozeanische Kruste ist im Mittel nur 7 km mächtig, während es kontinentale Kruste auf eine Mächtigkeit von 40 km bringt. Unter Gebirgen kann sie sogar bis zu 80 km mächtig sein.
Taiwan: Erdstoß M 5,0
Unter dem asiatischen Inselstaat Taiwan bebte die Erde mit einer Magnitude von 5,0. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe. Das Epizentrum befand sich 2 km Entfernung zum Ort Hualian. Es folgte ein weiteres Beben der Magnitude 4,7. In Taiwan können sich durchaus starke Erdbeben mit einem großen zerstörerischen Potenzial ereignen.
USA: Erdstoß Mw 4,4 in Montana
Im US-Bundesstaat Montana bebte die Erde mit einer Magnitude von 4,4. Das Hypozentrum lag in 11 km Tiefe, 60 km südlich der Stadt Dilon. Ähnlich weit war es bis um Yellowstone Nationalpark. Es folgten mehrere schwächere Erdstöße.
USA: Erdbeben vor New York
Noch eine Meldung aus den USA: vor der Küste von New York bebte es mit einer Magnitude von 2,9. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe. Das Epizentrum lag gut 170 km östlich der Metropole. Nächst gelegenen Stadt war Southampton in 54 km Entfernung. Über Erdbeben in dieser Region des Atlantiks konnte ich bisher nur selten berichten. Dabei ist das Erdbebenrisiko in dieser Gegend größer, als man viele Jahre lang annahm. Neuere Studien haben ergeben, dass selbst unter dem Stadtgebiet von New York Störungszonen verlaufen, an denen es größere Erbeben geben könnte. Sogar das Atomkraftwerk von Indian Point sitzt direkt auf einer dieser Störungen.
Italien: Erdbeben im Tyrrhenischen Meer
In Süditalien gab es ein leichte Erdbeben mit der Magnitude 2,1. Die Hypozentrum lag in 89 km Tiefe und damit im oberen Erdmantel. Das Epizentrum lag nordöstlich der Vulkaninsel Stromboli, was der Grund ist, warum ich dieses Beben hier erwähne. Livecam-Beobachter des Vulkans berichten in unserer FB-Gruppe „volcanoes and volcanism“ von erhöhter Aktivität des Vulkans. Diese Beobachtung deckt sich mit meiner Mutmaßung, dass Beben im Bereich des Tyrrhenischen Meeres oft mit erhöhter Aktivität des Vulkans gekoppelt ist. In den letzten Wochen kam es relativ häufig zu leichten Mantelbeben in der Region.