Die surtseyanische Eruption am Anak Krakatau geht weiter. Es werden phreatomagmatische Explosionen beobachtet. Vulkanasche steigt bis zu 15 km hoch auf. Doch größere Besorgnis bereiten 2 neue Risse, die jüngst von den Vulkanologen entdeckt wurden. Dwikorita Karnawati, die Leiterin der Agentur für Meteorologie, Klimatologie und Geophysik (BMKG), sagte in einem Interview, dass die Risse vermutlich unterseeisch weitergehen und den Hang des restlichen Vulkans destabilisieren. Erdbeben und Vibrationen könnten die Risse vergrößern und letztendlich einen neuen Hangrutsch auslösen. Dieser würde ein Material-Volumen von 67 Millionen Kubikmetern mobilisieren. Der Hangrutsch vom 22 Dezember betrug ca. 99 Millionen Kubikmeter. Es könnte ein neuer Tsunami entstehen, der weitere Schäden an den Küsten von Sumatra und Java verursachen würde.
Die Aktivität des Vulkans auf den Liparischen Inseln steigerte sich weiter. Daher wurde nun vom Bürgermeister der Insel -Marco Giorgianni- erklärt, dass der Aufstieg zum Krater gesperrt wurde. Mit Bergführer darf man noch bis auf 400 m ü.N.N. aufsteigen. Normalerweise darf man bis dorthin ohne Bergführer. Bereits vor 2 Wochen erhöhte der Zivilschutz den Alarmstatus auf „gelb“. Grund für die Besorgnis ist eine Zunahme der seismischen Aktivität. Zudem eruptiert der Vulkan öfters als sonst üblich. Im Nordostkrater bildet sich ein kleiner Hornito. Auf der ThermalCam sieht man mehrere heiße Schlote. Auffällig ist, dass die Anzahl und Lage kleiner Schlote variiert. Das Magma steht hoch im Fördersystem. Es würde mich nicht wundern, wenn wir demnächst wieder Lavaströme im Kraterbereich sehen würden. Diese sind dann oft Vorboten einer Flankeneruption.
Stromboli ist seit mindesten 2.000 Jahren dauerhaft aktiv. Typisch sind seine strombolianischen Eruptionen. Allerdings setzten diese nach größeren Flankeneruptionen eine Zeitlang aus.
Merapi: Dom wächst schneller
Das Domwachstum am Merapi auf Java hat wieder zugenommen. In der letzten Woche legte er pro Tag um 3800 Kubikmeter zu. Das Gesamtvolumen beträgt nun 415.000 Kubikmeter. Es gehen häufig glühende Schuttlawinen ab. Gestern legte eine Lawine eine Strecke von 1200 m zurück. Bis jetzt ist das Risiko für die Anwohner des Vulkans noch recht gering, doch in den nächsten Monaten wird sich das ändern. Sobald aus den Schuttlawinen pyroklastische Ströme werden, wird es gefährlich am Merapi. Die letzte Katastrophe ereignete sich dort im Jahr 2010.
Santiaguito mit steigender Aktivität
Der Vulkan in Guatemala heizt ebenfalls weiter auf. Die Seismik nimmt zu und es wird von Abgängen von Schuttlawinen berichtet. Das sind Anzeichen dafür, dass der Dom mit frischer Lava versorgt wird. INSIVUMEH registrierte gestern 18 schwache Explosionen, die Vulkanasche bis auf einer Höhe von 3500 m aufsteigen ließ.
Am Ätna gab es heute Nacht wieder eine Serie moderater Erdbeben. Der stärkste Erdstoß hatte die Magnitude 3,5 und lag nahe der Oberfläche. Das Epizentrum befindet sich 7 km nördlich von Ragalna. Insgesamt gab es 8 Erdbeben, 3 davon mit Magnituden über 3. Der neuerliche Schwarm ist in seiner Intensität nicht mir den Beben von Weihnachten zu vergleichen, dennoch sind die Beben für die Verhältnisse des Ätnas relativ stark. Sehr wahrscheinlich wurden wieder Störungszonen aktiviert, die auf den Stress durch das Magma im Inneren des Vulkans reagieren. Bei der Eruption vom 24. Dezember wurde nur ein Teil des eingedrungenen Magmas eruptiert. Der Rest brodelt noch unter dem Vulkan.
Shiveluch weiter heiß
Auf Kamtschatka ist der Shiveluch weiterhin sehr aktiv: Es werden 6 km hoch aufsteigende Aschewolken eruptiert, sowie ein Lavastrom Die thermische Strahlung lag heute Nacht bei 584 MW. Shiveluch ist einer der aktivsten Vulkane der sibirischen Halbinsel.
Fuego: Wärmestrahlung erhöht
In den letzten Tagen legt der Fuego in Guatemala wieder etwas zu. MIROVA registriert eine erhöhte Wärmestrahlung von 39 MW. INSIVUMEH berichtet von moderaten Explosionen, welche Vulkanasche bis zu 4700 m ü.N.N. fördern. Glühende Tephra steigt bis zu 150 m hoch auf. Denkbar, dass sich der Vulkan auf seinen nächsten Paroxysmus vorbereitet.
Santiaguito mit Ascheeruption
Laut Medienberichten eruptierte des Santiaguito in Guatemala Vulkanasche, die über einige Ortschaften niederregnete. Das Institut in Guatemala berichtete allerdings nicht von ungewöhnlichen Eruptionen. Auf deren Website ist von schwachen Eruptionen die Rede, welche Vulkanasche bis auf einer Höhe von 3000 m fördern.
Sakurajima eruptiert
Der Sakurajima auf Kyushu (Japan) ist gestern wieder etwas munterer geworden. Er stieß eine Serie von Aschewolken aus, die eine Höhe von 2300 m erreichten. Das VAAC registrierte 4 Eruptionen. Zudem eruptierte der benachbarte Suwanose-jima zum ersten Mal in diesem Jahr.
Der unterseeische Krater des Anak Krakatau füllt sich bereits wieder! Neue Satellitenbilder zeigen den Lagunen-artigen Krater in Eruption. Deutlich sieht man, dass der Krater wieder mit Vulkanasche aufgefüllt wird.
Der Shiveluch auf der sibirischen Halbinsel Kamtschatka ist weiterhin sehr aktiv. Das VAAC registriert hoch aufsteigende Aschewolken. Diese erreichen eine Höhe von 6 Kilometern. MIROVA empfängt eine sehr hohe thermische Strahlung in Höhe von 465 MW. Aus Sentinel-Satellitenfotos sieht man einen Lavastrom, was für den Shiveluch untypisch ist. Normalerweise ist die Lava so zäh, dass ein Lavadom entsteht. Die dünnflüssige Lava des Stroms lässt die Vermutung zu, dass frisches Magma aufgestiegen ist, welches weniger differenziert ist und daher weniger viskos.
Auf dem Schiebebild sieht man den Lavastrom links unterhalb des Lavadoms. Der Strom fließt durch einen schmalen Kanal und verbreitert sich am Fuß des Dombereichs. Zudem erkennt man Asche-Ablagerungen auf dem frischen Schnee.
Die phreatomagmatischen Explosionen am Anak Krakatau eruptieren weiterhin Aschewolken. Die Vulkanasche steigt bis zu 15 km hoch auf. Der sichtbare Hauptteil der Eruptionswolken erreicht eine Höhe von geschätzten 6 km. Das VSI gibt die Höhe mit ca. 1700 m an. Doch wenn man die 813 m hohe Insel Rakata (im Bild links) als Vergleich heranzieht, kann das nicht stimmen, es sei denn, man geht nur von der primären Eruptionswolke aus, wie sie aus dem Krater steigt. Gestern wurden 60 dieser Eruptionen registriert. Die durchschnittliche Tremoramplitude liegt bei 5 mm.
Gunung Agung weiterhin aktiv
Der Vulkan auf der indonesischen Urlaubsinsel Bali ist weiterhin aktiv. Gestern zeigten LiveCam-Bilder eine Explosion am Krater. Dabei wurde glühende Tephra gefördert, die einen roten Lichtschein erzeugte. Vulkanasche stieg nur wenig auf, zumindest gibt es keine Meldung beim VAAC über aufsteigende Aschewolken.
Erdbeben auf Kyushu
Auf der japanischen Insel Kyushu bebte die Erde mit einer Magnitude von 4,7. Das Hypozentrum lag in 2 km Tiefe unweit der Stadt Kumamoto. Dort ereignete sich vor 3 Jahren ein starkes Erdbeben. Auf Kyushu liegen mehrere aktive Vulkane.
Nach heftigen Unwettern am Wochenende, ereigneten sich auf den Philippinen mehrere katastrophale Erdrutsche. Diese verursachten mindestens 85 Todesopfer. 20 Personen gelten noch als vermisst. Besonders schlimm betroffen sind die Regionen Bicol und Visayas. Die Unwetter verursachten zudem Überschwemmungen: Mehr als 25.000 Menschen verloren ihr Obdach. Die starken Regenfälle wurden vom Sturmtief Usman ausgelöst. Da sich der Sturm nicht zu einem Taifun entwickelte, wurde nicht evakuiert. Allerdings brachten diesmal nicht der Wind die Katastrophe, sondern die Niederschläge.
Die 2. Jahreshälfte 2018 verlief etwas ruhiger als die Erste. Dafür endete das Jahr mit 2 relativ spektakulären Ereignissen.
Juli: Der Krakatau intensivierte seine Ausbrüche und auch der Gunung Agung meldete sich mit einer Ascheeruption zu Wort. Der Piton de la Fournaise startete eine neue Eruption. Auf Kamtschatka erwachte der Karymsky zu neuem Leben. Der Kilauea war immer noch aktiv und förderte Lavaströme. Diese bedrohten Pohoiki. Bei einer litoralen Explosion am ocean entry wurde ein Tourboot von Lavabrocken getroffen. Einer durchschlug das Dach und verletzte einen Passagier. Zum Monatsende eruptierte der Kerinici in Indonesien. Der Aoba in Vanuatu stieß viel Vulkanasche aus und erneut mussten Dorfbewohner evakuiert werden. Der Ätna emittierte Vulkanasche.
August: Die Aktivität am Krakatau steigerte sich und es kam zu ersten Paroxysmen. Lavaströme erreichten die Küste und schufen ein Lavadelta. Der Shindake erwachte und teile der Vulkaninsel wurden vorsorglich evakuiert. Am Stromboli gab es eine Phase erhöhter Aktivität. Am Merapi auf Java begann ein Lavadom zu wachsen. Der Fuego in Guatemala zeigte Anzeichen vulkanischer Aktivität. Der Ätna heizte weiter auf und erzeugte erste strombolianische Eruptionen. Wenige Tage später steigerte sich die Aktivität weiter und es wurden kleine Lavafontänen generiert, die einen Lavastrom speisten. Am Ende des Monats gab es einen Paroxysmus am Manam in Papua Neuguinea.
September: Der Fuego erwachte aus seiner Ruhe nach der katastrophalen Eruption im Juni. Der Veniaminof in Alaska brach aus und produzierte Aschewolken und einen Lavastrom. Nach einem relativ ruhigen Sommer steigerte der Pacaya seine Aktivität und erzeugte Lavaströme. Anak Krakatau war weiterhin aktiv. Die Stärke der Ausbrüche fluktuierte. Paroxysmen wechselten sich mit strombolianischen Eruptionen ab. Der Popocatepetl legte einige beeindruckende Explosionen hin, welche den Lvadom im Krater zerstörten.
Oktober: Der Oktober begann mit einem weiteren Paroxysmus am Manam auf PNG. Nach einem starken Erdbeben auf Sulawesi brachen gleich 2 Vulkane in Indonesien aus: Soputan und Gamalama. Ersterer Vulkan förderte eine hoch aufsteigende Aschewolke. Anschließend begann ein Lavadom zu wachsen. In der Monatsmitte erzeugte der Fournaise eine weitere Eruption. Eine Spalte öffnete sich am Fuß des Dolomieu und Lavafontänen speisten Lavaströme. Der Shiveluch auf Kamtschatka eruptierte und am Fuego gab es einen Paroxysmus. Der Rincon de la Vieja erzeugte phreatische Eruptionen und auch Anak Krakatau war weiterhin aktiv. In Ecuador machte der Reventador von sich Reden und am Vesuv bei Neapel gab es ein erstes Schwarmbeben, welches es bis in die Schlagzeilen schaffte.
November: Die Meldungen im November begannen mit dem Santiaguito in Guatemala. Dieser Vulkan verhielt sich das ganze Jahr über relativ unauffällig. Nun schob der Lavadom und es gingen Schuttlawinen ab. Am Fuego ereignete sich ein weiterer Paroxysmus und der Stromboli strebte einer neuerlichen Hochphase entgegen. Sakurajima in Japan meldete sich mit einer Serie starker Explosionen zurück und am Shiveluch steigerte sich die Aktivität ebenfalls. Die Aktivität am Krakatau fluktuierte, war zeitweise relativ stark. Es wurden vulcanianische Eruptionen gemeldet. In Chile war der Nevados del Chillan recht munter und erzeugte Aschewolken und einen Lavadom. Am Mayon kam es zu phreatischen Eruptionen.
Dezember: Der Dom im Krater des Merapi wuchs weiter. Am Vesuv ereignete sich das stärkste Schwarmbeben seit langem und der Neue Südostkrater des Ätnas begann mit strombolianischen Eruptionen. Am Manam gab es weitere Paroxysmen. In der Monatsmitte startete auf Ambry eine Spalteneruption. Alle 4 Lavaseen flossen ab. Es bildeten sich Risse an der Küste, die aber inaktiv blieben. Am Poas gab es phreatische Eruptionen. Nach einer recht ruhigen Phase zog die Aktivität am Krakatau wieder an und es kam zum Teil-Kollaps des Vulkans. Ein Tsunami verwüstete Küstenabschnitte von Sumatra und Java. Das Finale des Jahres ereignete sich am heiligen Abend mit einer kurzen, aber heftigen Eruption am Ätna.
Im Rückblick nicht erwähnt sind mehrere kleine Eruptionen wie die am Sangeang-Api, oder Suwanose-jima.
Der Krakatau eruptierte wieder eine hoch aufgestiegene Aschewolke. Das VAAC registrierte Vulkanasche in 13.300 m Höhe. Gestern gab es insgesamt 33 seismische Eruptionssignale, der Tremor hat eine Amplitude von 7 mm. Vulkanisch bedingte Erdbeben gibt es derzeit wenige. Das kann bedeuten, dass es keinen Nachschub an frischem Magma mehr gibt, oder dass die Aufstiegswege frei sind. Thermische Signale werden nicht aufgezeichnet, der Förderschlot liegt noch unter Wasser.
Stromboli mit Lava-Spattering
Der Stromboli auf den Liparischen Inseln vor Sizilien ist sehr aktiv. Gestern Abend konnte ich per LiveCam lang anhaltende Phasen mit Lava-Spattering beobachten, welches sich aus dem nordöstlichen Förderschlot manifestierte. Aus diesem Schlot gab es auch recht häufige Eruptionen, die teilweise stärker waren, wie sonst üblich. Gelegentlich folgten Eruptionen aus einem Schlot im mittleren Krater, welche wenige Sekunden nach den Eruptionen aus dem Nordost-Schlot aufstiegen. Auf einem Thermalfoto von gestern Mittag sieht man 7 heiße Öffnungen, was eine recht große Anzahl ist. 3 Schlote sind aktiv und erzeugen Eruptionen. Letzte Woche wurde der Alarmstatus des Vulkans erhöht, da er ziemlich unruhig ist. Zudem wird eine moderate Thermalstrahlung von 12 MW festgestellt.
Nyiragongo: sehr hohe Thermalstrahlung
Der Lavasee im Krater des Nyiragongo (Demokratische Republik Kongo) emittiert eine sehr hohe thermische Strahlung. MIROVA registriert 1070 MW. Dies zeigt nicht nur, dass der Lavasee weiterhin aktiv ist, sondern dass die Lava sehr hoch steht. Es ist nicht auszuschließen, dass die Lava bald wieder die unterste Terrasse überflutet. Der Lavasee brodelt seit dem Jahr 2005 und ist derzeit der größte Lavasee den es auf der Erde gibt. Älter ist nur der Lavasee im Krater des Erebus.
Lewotolok mit Seismik
In Indonesien droht ein weiterer Vulkan zu erwachen: der Lewotolok weist eine erhöhte Erdbebentätigkeit auf, was die Vulkanologen vor Ort alarmiert. Der Aufstieg auf den Vulkan wurde gesperrt. Lewotolok liegt auf der Insel Lembata in der Region Osttimor.
Die erste Meldung im Neu Jahr ist dem Shiveluch auf Kamtschatka gewidmet. Dieser eruptiert weiterhin Aschewolken, die bis zu 6,3 km aufsteigen. Das VAAC Tokio registrierte seit gestern 8 dieser Aschewolken. Aufgrund ihrer Höhe können sie eine Gefahr für Flugzeuge darstellen. Die Eruptionen sind sehr wahrscheinlich mit dem Abgang pyroklastischer Ströme assoziiert. Im Krater des Vulkan wächst ein Lavadom, von dem eine thermische Strahlung in Höhe von 25 MW ausgeht. Der Dom erhält derzeit ordentlich Nachschub an frischer Lava.
Anak Krakatau eruptiert phreatomagmatisch
Der kollabierte Inselvulkan in der Sundastraße ist weiterhin aktiv. Das VAAC Darwin verzeichnet Aschewolken in 1,4 km Höhe. Neue Radarbilder zeigen, dass sich der -zum Meer hin offene- Krater wieder schließt. Die Eruptionen fördern soviel Tephra, dass sich eine ringförmige Lagune bildet. Der Vulkan ist bereits wieder dabei zu wachsen. Schöpfung und Zerstörung (Werbelink zum Vulkanbuch) liegen bei den Vulkanen dich beieinander.
Ätna: Lava in der Bocca Nuova?
Satelliten-Bilder lassen vermuten, dass ist der Bocca Nuova viel Lava abgelagert wurde. Auf den 3 Tage alten Bildern ist zu erkennen, dass noch eine schwache Thermalstrahlung emittiert wird, die praktisch den gesamten Krater ausfüllt. Während der Eruption Heiligabend wurde also entweder sehr viel glühende Tephra im Krater abgelagert, oder es traten sogar Lavaströme aus, die über den Kraterboden flossen. Mittlerweile hat auch die seismische Tätigkeit stark abgenommen. Entgegen den Annahmen, hat sich der Vulkanausbruch nicht verstärkt. Es ist allerdings möglich, dass wir in Bälde weitere Eruptionen erleben. Von dem intrudierten Magma wurde nur ein Teil eruptiert.