Peru: Erdbeben Mw 6,2 am 20.12.23

Starkes Erdbeben erschüttert Peru – Zwei aktive Vulkane liegen in der Nähe

Datum 20.12.2023 | Zeit: 12:11:21 UTC | Lokation:  -15.934 ; -72.560 | Tiefe: 94 km | Mw 6,2

Heute Mittag erschütterte ein starkes Erdbeben den Süden von Peru. Der Erdstoß brachte es auf eine Momentmagnitude von 6,2 und hatte ein Hypozentrum in 94 km Tiefe. Der großen Tiefe des Erdbebenherds ist es wohl zu verdanken, dass keine großen Schäden entstanden. Dennoch konnten die Erschütterungen in einem großen Umkreis wahrgenommen werden. Das Epizentrum lag 62 km nordwestlich von El Pedregal und 121 km westnordwestlich der bekannteren Stadt Arequipa. Sie ist Ausgangspunkt zu den beiden aktiven Vulkanen Sabancaya und Ubinas, die beide in den letzten Wochen hier Erwähnung fanden, weil sie Asche eruptierten. Der Sabancaya ist seit mehreren Jahren aktiv und fördert für gewöhnlich mehrmals am Tag Aschewolken, die mehrere Hundert Meter über Kraterhöhe aufsteigen. Der Ubinas ist sporadisch aktiv, wobei die Asche auch selten mehr als 1000 m über Kraterhöhe aufsteigt. Das Erdbeben könnte die Aktivität der beiden Vulkane beeinflussen, sie entweder verstärken oder abschwächen. Bis jetzt zeigen sie kein ungewöhnliches Eruptionsverhalten.

Die Erdbeben entlang der südamerikanischen Pazifikküste stehen im Allgemeinen mit der Subduktion der Ozeanplatte, die sich aus mehreren kleineren Platten zusammensetzt, unter der südamerikanischen Kontinentalplatte zusammen. Vor Peru ist es die Nazca-Platte, die entlang des über 1000 Kilometer langen Perugraben ins Erdinnere abtaucht und dort teilweise geschmolzen wird. Die Schmelze steigt im Bereich der Anden als Magma auf und bildet die Vulkane der Andenkette. Da der Erdbebenherd des aktuellen Bebens bereits in der Asthenosphäre lag, kann man davon ausgehen, dass sich dort ein noch nicht plastisch verformbares Segment der Nazcaplatte verhakt hatte, was zu Spannungen führte, die sich nun in dem Erdbeben entluden. Wahrscheinlich wurde dabei auch die Verhakung gelöst. Schwache Erdbeben gibt es in größeren Tiefen entlang des Perugrabens selten, vermutlich, weil das Gestein doch ein wenig plastisch reagiert und so erst gar keine schwachen Spannungen entstehen können.