Bardarbunga: die Seismik bewegt sich auf Vortagesniveau. Auffällig ist, dass sich mehr Beben mit Magnituden größer als 3 im Süden der Caldera manifestieren. Die Sicht auf die Eruptionsspalte via Livecam war heute Morgen schlecht. Was man erahnen konnte lässt vermuten, dass weniger Lava gefördert wird.
Hunga Ha’apai: die submarine Eruption im Archipel von Tonga ist deutlich weiter fortgeschritten, als bisher bekannt war. In der Tat zeigen neue Fotos aus der neuseeländischen Presse, dass bereits eine neue Insel geboren wurde. Diese soll schon 2 x 1 km messen. Wenn sie weiter wächst, kann sie mit der Nachbarinsel zusammenwachsen. Allerdings besteht die neue Insel überwiegend aus locker geschichteten Schlacken und ihr Schicksal ist ungewiss. Möglicher Weise wird sie schnell wieder erodieren und im Meer versinken.
Heute ist die Zahl der Erdbeben unter dem Zentralvulkan wieder etwas angestiegen. In den letzten 48 Stunden wurden 17 Beben mit M größer als 3 registriert, das Stärkste hatte eine Magnitude von 4,6. Eines dieser Beben manifestierte sich unter dem Nachbarvulkan Tungnafellsjokull. Die Anzahl schwächerer Beben ist ebenfalls höher als in den letzten Tagen. Besonders entlang des magmatischen Ganges und am Herdubreid ereigneten sich zahlreiche schwache Erdbeben.
IMO spricht davon, dass die Aktivität an der Holuhraun-Spalte nachgelassen hat, aber immer noch stark sei. Die meisten Lavaströme fließen nun in Tunnelsystemen und sind oberflächlich nicht sichtbar.
Bardarbunga: auf Island geht die Eruption weiter. Unter dem Zentralvulkan ereigneten sich in den letzten 48 Stunden 16 Erdbeben mit Magnituden größer als 3. Das Stärkste brachte es Montagabend auf 4,5. Das Lavafeld an der Holuhraun Spalte wächst langsam weiter und bedeckt nun eine Fläche von 84,1 Quadratkilometer.
Fuego: der Vulkan in Guatemala ist in den letzten Tagen wieder aktiver geworden. Pro Stunde ereignen sich 6-8 strombolianische Eruptionen. Sporadisch kommt es auch zu vulcanischen Ascheeruptionen. Die Vulkanasche steigt bis in einer Höhe von 4700 m auf. Besonders feine Aschen werden mit dem Wind bis auf 6,5 km Höhe transportiert. Es entstehen Blocklawinen und glühende Lavabrocken setzten die Vegetation in Brand.
Update 20.00 Uhr: Am Kilauea auf Hawaii haben sich 3 Erdbeben mit Magnituden von 2,9 und 2,8 ereignet. Sie gehörten zu einem Schwarm mit insgesamt 18 Einzelevents. Die Hypozentren lagen in 3 km Tiefe. Die Beben standen sehr Wahrscheinlich im Zusammenhang mit der vulkanischen Aktivität und könnten auf eine Änderung im Ausbruchsverhalten hindeuten.
Aso-san (Japan): der Vulkan auf Kyushu ist wieder sehr aktiv. In den letzten 48 Stunden registrierte das VAAC Tokyo 8 Aschewolken. Zudem ist der Vulkan sporadisch strombolianisch aktiv.
Bardarbunga (Island): in den letzten 48 Stunden wurden 15 Beben mit Magnituden über 3 registriert. Das Stärkste brachte es auf M 5,1. IMO spricht von leicht rückläufiger Seismik und Subsidenz. An der Holuhraun-Spalte geht die Eruption weiter. Heute sieht man vom Rand des Lavafeldes Dampf aufsteigen. Es kommt scheinbar zu Interaktion der Lava mit dem Wasser der Jökulsá á Fjöllum.
Dallol (Äthiopien): der französische Vulkanführer Guy de Saint-Cyr berichtet von einer vermeintlichen Eruption am Dallol. Anwohner des Dorfes Ahmed Ela haben am 2. Januar eine dunkle Aschewolke gesehen, die mehrere Hundert Meter hoch aufgestiegen ist. Am nächsten Tag wurden mehrere hellgraue Wolken gesichtet.
Ätna (Italien): auf Sizilien sendet der Ätna seit heute Nachmittag Rauchzeichen. Die Ascheemissionen kommen diesmal nicht aus dem NSEC, sondern aus der Voragine. Seit letzter Woche ist der Krater aktiv.
Bardarbunga (Island): IMO berichtet dass die seismische Tätigkeit unter dem Zentralvulkan in der letzten Woche etwas zurück gegangen sei. Trotzdem wird sie noch als hoch eingestuft. In den letzten 48 Stunden wurden 10 Beben mit Magnituden größer als 3 gemessen. Gegenüber der letzten Woche ist dieser Wert allerdings wieder etwas höher. Im Gegensatz zu einer anderen Meldung gestern, wurde in der letzten Meldung die Subsidenz der Caldera als rückläufig bezeichnet: sie beträgt statt 25 cm nur noch 13 cm pro Tag.
Kilauea (USA): der Vulkan auf Hawaii fördert weiterhin Lava die in Richtung des Ortes Pahoa unterwegs ist. Allerdings scheint die Gefahr für den Augenblick gebannt. Die Front des jüngsten Lavastroms kam ca. 530 m vor der Markthalle des Ortes zum Stehen. Aktive Lavaströme sind 1,5 km und 3,5 km entfernt und könnten bald wieder eine Gefahr darstellen.
Shiveluch (Russland): der Vulkan auf der Halbinsel Kamtschatka eruptierte heute 5 Aschewolken. KVERT berichtet von Aschewolken die bis in einer Höhe von 9 km aufstiegen und 100 km weit drifteten. Auf der Südwestflanke gingen pyroklastische Ströme ab. Im hufeisenförmigen Krater des Vulkans wächst ein Lavadom. Fotos von 2013 gibt es in der Bildergalerie.
Soputan: der Vulkan auf der Insel Sulawesi begann am 6 Januar mit einem Vulkanausbruch. Vulkanasche stieg bis zu 6,5 km über den Krater auf. Lavaströme flossen 2 km weit über die WSW-Flanke. Der Alarmstatus bleibt auf 3 (von 4).
Tangkubanparahu: auf Java zeigt der Vulkan nahe Bandung Anzeichen für eine bevorstehende Eruption. Wasserdampf steigt bis zu 50 m hoch auf und es wurden seismische Aktivität und Bodendeformationen nachgewiesen. Der Alarmstatus wurde auf 2 erhöht. In einem Radius von 1,5 km um den Krater darf sich niemand aufhalten.
Das IMO veröffentlichte neue Daten luftgestützter Radarmessungen. Der Flug über den Bardarbunga wurde am 30. Dezember 2014 durchgeführt:
Das Lavafeld bedeckt nun 83 Quadratkilometer
Die Durchschnittliche Mächtigkeit des Lavafeldes beträgt 10 Meter. Im Zentrum des Lavafeldes beträgt die Mächtigkeit 12 m, im Westen sind es 14 m.
Am Rand des Lavasees bildet die Lava einen 40 m hohen Wall.
Die seit Eruptionsbeginn geförderte Lavamenge beträgt ca. 1,1 Kubikkilometer.
Die Subsidenz am Zentralvulkan beläuft sich auf ca. 0,25 m am Tag. Insgesamt sackte der Calderaboden um 59 m ab.
In den letzten 48 Stunden wurden unter dem Zentralvulkan 6 Erdbeben mit Magnituden größer als 3 registriert. Das Stärkste brachte es gestern Abend auf M 4,9.
Die Erdbebentätigkeit unter dem Zentralvulkan Bardarbunga ist etwas zurückgegangen. Besonders reduziert hat sich die Anzahl der Erdbeben mit Magnituden größer als 3. In den letzten 48 Stunden wurden nur noch 5 dieser Beben aufgezeichnet. Das Stärkste brachte es gestern Nacht auf eine Magnitude von 4,6. Es liegt die Vermutung nahe, dass die Subsidenz (Absinken) des Calderabodens ebenfalls etwas nachgelassen hat und weniger Magma aus der Magmakammer unter dem Bardarbunga strömt. Wie groß dieser Effekt auf die Eruption an der Holuhraun-Spalte ist, lässt sich aus der Ferne nicht genau beurteilen. Zumindest ein Teil der dort geförderten Gesteinsschmelze soll direkt aus dem Erdmantel aufsteigen. Dennoch habe ich den Eindruck, dass die Förderrate in den letzten Wochen zurückgegangen ist.
Ätna (Italien): der Tremor ist in den letzten 24 Stunden weiter gestiegen. Gestern Abend waren auf der LiveCam kleine strombolianische Eruptionen aus dem NSEC (Neuen Südostkrater) zu sehen. Ein Paroxysmus in den nächsten Tagen halte ich für möglich.
Bardarbunga (Island): seit gestern ereigneten sich unter dem Zentralvulkan keine weiteren Erdbeben mit M größer als 3. Dennoch geht die Eruption an der Holuhraun-Spalte weiter. Das Lavafeld misst jetzt mehr als 84 Quadratkilometer.
Popocatepetl (Mexiko): der Vulkan nahe Mexiko City ist in den letzten Tagen recht munter. Es kommt zu vulkanischen Erdbeben und Tremor. Täglich gibt es mehrere Asche- und Dampfexhalationen. Gelegentlich kommt es zu explosiven Ascheeruptionen. Vulkanasche steigt dabei bis zu 2,5 km über den Krater auf. Weitere Infos zum Popo.
Zum Jahresende liegen einige Meldungen vor. Allein das VAAC Tokyo registrierte Eruptionen von 5 Vulkanen. In Japan sind Aso und Sakurajima aktiv und erzeugen Aschewolken. Die Frequenz der Eruptionen am Aso ist zurück gegangen, die am Sakurajima gestiegen. In Kamtschatka gibt es Eruptionen am Klyuchevskoy (5. Eruption diese Jahr), Shiveluch (151) und Zhupanovsky (153).
Auf Island ist der Bardarbunga weiterhin aktiv, allerdings sind Seismik und vulkanische Aktivität rückläufig. In den letzten 48 Stunden wurden 11 Erdbeben mit Magnituden größer als 3 registriert. Das Stärkste brachte es auf M 5,3.
Am Kilauea auf Hawaii ist der Lavastrom vom 27. Juni weiterhin aktiv. Die Lavafront befindet sich 622 m vom Marketplace des Ortes Pahoa entfernt. In den letzten Tagen bewegte sich die Lava nur noch sehr langsam vorwärts. Im Schnitt schaffte sie weniger als 20 m/Tag.
Im Archipel von Tonga spielt sich eine submarine Eruption des Vulkans Hunga Ha’apai ab. Fotos zeigen eine große Dampfwolke vom Ozean aufsteigen. Die Eruption wurde zum ersten Mal am 19. Dezember beobachtet.