Sangay: Vulkanasche driftet in 7300 m Höhe westwärts

Vulkan Sangay eruptiert explosiv – Vulkanasche in 7300 m Höhe löst Warnung für den Flugverkehr aus

Im Osten der ecuadorianischen Anden ist der Vulkan Sangay erneut ausgebrochen. Bei explosiven Eruptionen wurde Vulkanasche bis in eine Höhe von 7300 m gefördert, wo sie in Richtung Westen driftet und Ascheregen in besiedelten Gebieten verursacht. Das VAAC Washington sah sich veranlasst, eine VONA-Warnung herauszugeben, um den Flugverkehr vor dem gefährlichen Phänomen zu warnen.

Der Sangay ist ein 5290 m hoher Stratovulkan im Osten der Anden, dessen Hänge in Richtung Amazonasbecken entwässern. Die aktuelle Eruptionsserie begann im Jahr 2019. Zeitweise wuchs in einem der beiden Krater ein Lavadom, von dem ein zäher Lavastrom ausging, der eine Bresche in die Vulkanflanke erodierte. Es kam zur Bildung pyroklastischer Ströme und Lahare, die in den vergangenen Jahren immer wieder vom Sangay ausgingen. Besonders letztere veränderten den Verlauf mehrerer Flüsse. Lahare sind Schlammströme, die durch starke Regenfälle entstehen, welche auf den Vulkanflanken abgelagerte Asche mobilisieren. Nicht zuletzt deshalb beginnen die Berichte der Vulkanologen des Instituto Geofísico (IG) stets mit einem kurzen Niederschlagsbericht.

Auch gestern wurde Vulkanasche bis zu 2100 m über der Kraterhöhe gefördert. Die Gemeinde Cebadas meldete leichten Ascheniederschlag. Das seismische Netzwerk registrierte 144 seismische Signale, die mit explosiver Tätigkeit in Zusammenhang standen. In der Nacht wurden rotglühende Schuttlawinen beobachtet, die rund 1100 Höhenmeter unterhalb des Kraters abstiegen. Zudem kam es zu starken Entgasungen mit deutlichen Schwefeldioxid-Emissionen. MIROVA detektierte eine thermische Anomalie mit einer Leistung von 32 MW. Sie deutet auf die Präsenz heißer Lava im Krater hin und könnte mit den Schuttlawinen in Verbindung stehen. Möglicherweise wächst auch wieder ein Lavadom im Krater.

Wärmestrahlung vom Fernandina auf den Galápagos-Inseln

Apropos Wärmeanomalien: Auch von einem anderen ecuadorianischen Vulkan wird derzeit eine solche gemeldet. Satellitendaten zeigen am Inselvulkan Fernandina auf den Galápagos-Inseln eine Wärmestrahlung mit einer Leistung von 15 MW. Sollte die Messung korrekt sein, könnte dies ein Anzeichen dafür sein, dass sich der Vulkan auf eine Eruption vorbereitet. Auf Fernandina öffnen sich immer wieder große Eruptionsspalten am Calderarand, die große Mengen Lava fördern.

La Cumbre: Ocean Entry auf Fernandina

Eruption vom La Cumbre auf der Galapagosinsel Fernandina geht weiter – Neues Land entsteht

Auf Fernandina entsteht durch den Vulkanausbruch von La Cumbre neues Land. Die Eruption hält seit mehr als 2 Monaten an und Lava erreicht seit fast 4 Wochen den Ozean. Der Ocean Entry lässt ein Lavadelta wachsen, das sich mittlerweile auf 8 Hektar ausgedehnt hat. Nun wurden auch die ersten brauchbaren Fotos des Geschehens veröffentlicht. Sie erinnern an Bilder, wie wir sie sonst nur vom Kilauea auf Hawaii oder vom Piton de la Fournaise auf La Réunion kennen. An zahlreichen Stellen des Lavadeltas fließt dünnflüssige Lava, die sich dampfend ins Meer ergießt. Als sich der Ocean Entry bildete, war es noch eine bröcklige Aa-Lava, die die Küste erreichte. Mittlerweile scheinen die Lavatubes direkt bis zur Küste zu reichen, so dass die Schmelze gut isoliert ist und noch sehr heiß und damit dünnflüssig ist, wenn sie das Meer erreicht.

Die Eruption auf Fernandina begann am 3. März mit einer großen Spalteneruption, die Lavafontänen fördert. Die Spalten hatten sich auf mehrere Kilometer Länge nahe parallel zum Rand der Caldera gebildet. Seitdem hat sich der Eruptionscharakter stark verändert und es ist nur noch ein Schlot aktiv. Von ihm scheint so wenig Hitze auszugehen, dass selbst auf aktuellen Sentinel-Fotos im Infrarotbereich keine thermischen Anomalien mehr zu sehen sind. Ein kleiner Hotspot könnte sich unter dem Dampf verbergen, der noch vom Schlot aufsteigt. Erst auf dem letzten Drittel des Vulkanhangs tritt an einigen Stellen etwas Lava zutage und hinterlässt eine Thermalsignatur. Diese hat eine Leistung von 358 MW. Dieser Wert wird noch als hoch eingestuft, ist aber sehr weit von den maximalen 54.000 MW entfernt, die während des Initialstadiums des Ausbruchs registriert wurden.

Obwohl sich Landeigner über die Entstehung neuen Landes freuen können, sieht das für die dort lebenden Tiere wahrscheinlich anders aus: Die Eruption schuf ein Lavafeld, das 1600 Hektar Land bedeckt, das auf Jahrzehnte hinaus unfruchtbar ist und als Lebensraum für die meisten Tiere ungeeignet sein dürfte. Die Biologen der Galapagosinseln wollen erst nach dem Ende der Eruption Bilanz ziehen, wie sehr der Ausbruch dem Ökosystem geschadet hat. Besonders die Landleguane auf Fernandina könnten in Mitleidenschaft gezogen worden sein.

Die Galapagos-Inseln entstanden durch den sukzessiven Ausbruch von Vulkanen, die vor etwa 12 Millionen Jahren aus dem Meeresboden auftauchten und von denen einige unter Wasser liegen. Wissenschaftliche Studien haben ergeben, dass die ältesten Inseln an der Oberfläche San Cristóbal und Española sind, die vor 2,8 und 5,6 Millionen Jahren entstanden. Die jüngsten Inseln Isabela und Fernandina sollen 60.000 bis 300.000 Jahre alt sein. Die Genese dieser Inseln ist noch nicht abgeschlossen.

La Cumbre: Lava erreicht weiterhin das Meer

Lava vom La Cumbre auf der Galapagosinseln Fernandina fließt immer noch ins Meer – Gefahr für tierische Küstenbewohner

Seit fast zwei Wochen strömt nun die Lava vom La Cumbre in den Ozean und verschiebt langsam, aber sicher die Küstenlinie am Ocean Entry, indem der Lavastrom ein Delta kreiert. Doch ob die Entstehung von neuem Land dauerhaft ist, steht noch nicht fest, denn oft kollabieren Lavadeltas oder werden innerhalb weniger Wochen von der Brandung erodiert. Die Geburt von neuem Land ist oft ein mühseliger Prozess, der nicht ohne Wehen und Rückschläge vonstatten geht. Ein neu entstandenes Lavadelta kann sehr gefährlich sein, denn Kollapsereignisse, bei denen ein Stück der Küstenlinie abbricht und ganze Lavaklippen im Meer verschwinden, kommen vergleichsweise oft vor. Über die Größe des neuen Lavadeltas liegen keine Daten vor. Die Vulkanologen vom ecuadorianischen Instituto Geofísico teilten in ihrer jüngsten Meldung von gestern lediglich mit, dass sich der Lavastrom noch ins Meer ergießt. Satelliten haben thermische Anomalien detektiert, die zeigen, dass ein Teil der Lava an der Oberfläche fließt. Die stärkste Anomalie der letzten 24 Stunden brachte es laut MIROVA auf eine Leistung von 504 MW, deutlich mehr als das, was wir aktuell am Sundhnukar auf Island sehen.

Satellitenbilder, die die Wärmestrahlung visualisieren, zeigen einige heiße Stellen entlang des Lavastroms, der zum größten Teil jedoch durch unterirdische Tunnel fließt. Nur so kann die Lava die weite Strecke von der Eruptionsspalte am Kraterrand bis zum Ozean zurücklegen. Die Tunnelbildung ist dabei ein normaler Prozess länger anhaltender effusiver Eruptionen, denn früher oder später kühlt die Lava an der Oberfläche ab, während sie unter der Erstarrungskruste weiter fließt und gut gegen Abkühlung isoliert ist. Versiegt der Lavanachschub von der Eruptionsspalte, fließt die restliche Lava in dem Tunnel oft ab, so dass eine Lavaröhre zurückbleibt.

Neben den Satellitenbildern wurde auch ein Foto veröffentlicht, das nachts von einem Boot vor der Küste aus aufgenommen wurde. Es zeigt drei glühende Spots an der Front des Lavadeltas. Was für uns Menschen meistens ein mehr oder weniger spektakuläres Naturphänomen ist, kann die Tierwelt stark in Mitleidenschaft ziehen. Langsame Tiere wie Schildkröten oder Krabben könnten direkt von der Lava geröstet werden, während Meeresbewohner mit kontaminiertem Wasser und erhöhten Temperaturen zu kämpfen haben.

Lavastrom vom La Cumbre erreicht das Meer

Lavastrom vom La Cumbre erzeugt Ocean Entry auf Galapagosinseln Fernandina

Gut 5 Wochen nach Eruptionsbeginn erreichte die Lava vom La Cumbre die Küste und ergießt sich seitdem in den Ozean. Das geht aus einer Meldung der Nationalparkverwaltung des Archipels hervor. Bilder zeigen ein flaches Lavadelta, das in den Ozean hineinragt und von dem Dampf aufsteigt. An einigen Stellen ist die Rotglut der Lavafront auszumachen.

Erfahrungsgemäß tut es dem marinen Ökosystem nicht gut, wenn sich die Schmelze ins Meer ergießt. Schadstoffe aus der Lava kontamieren das Wasser bis in größere Tiefen hinein. Außerdem kommt es zur Temperaturerhöhung und im direkten Umfeld der Lava werden Meerestiere buchstäblich gekocht. Bei vergleichbaren Ereignissen habe ich schon gut durchgegarte Krebse und Fische am Ufer gesehen.

Fernandina ist eine der westlichsten Inseln des ecuadorianischen Galapagos-Archipels, wo der Ausbruch des Vulkans La Cumbre am 2. März begann. Nach einer starken Initialphase der Eruption schwächte sich diese stark ab, dennoch schaffte es, die Lava nach 35 Tagen das Meer zu erreichen. Die Vulkanologen vom IGPEN haben bis jetzt noch nicht über den Ocean Entry berichtet. Ihr letztes Bulletin stammt vom 4. April. Zu dieser Zeit hatte sich der Lavastrom der Küste bis auf 1300 Meter angenähert.

Die Vulkanologen berichten, dass anfänglich 20 Spaltensegmente aktiv waren, die sich auf einer Länge von 4,3 Kilometern geöffnet hatten. Es wurden bis zu 30.000 Tonnen Schwefeldioxid am Tag emittiert. Aktuell ist nur noch die Spalte Nr. 13 tätig und stößt ca. 5 Kubikmeter Lava pro Sekunde aus. Zu Beginn der Eruption soll die Förderrate bei 200 Kubikmetern gelegen haben. Bis Anfang April wurden 44 Millionen Kubikmeter Lava gefördert, die eine Fläche von 12 Quadratkilometern bedeckt. Diese Werte zeigen, dass der aktuelle Ausbruch der Größte der letzten 15 Jahre ist und nur von dem von 2009 übertroffen wird. Mir drängen sich auch Parallelen zur Eruption auf Island auf, wo bei der aktuellen Eruption ähnlich viel Lava gefördert wurde.

Steckbrief La Cumbre

La Cumbre ist der Name des Schildvulkans, der die Vulkaninsel Fernandina bildet. Es ist der aktivste Vulkan auf den Galápagos-Inseln. Dieser Umstand ist zumindest teilweise darin begründet, dass La Cumbre dem Galappagos-Mantelplume am nächsten ist. Der Plume ist verantwortlich für die Entstehung des vulkanischen Archipels vor der Küste Ecuadors.

Wie es für Vulkaninseln über Mantelplumes typisch ist, so besteht auch der 1476 m hohe La Cumbre aus Basaltlava. An seinem Gipfel trägt er eine große Caldera, die eine Ausdehnung von 5 x 6,5 km hat. Das Profil des Vulkans folgt dem typischen Muster der „umgekehrten Suppenschüssel“, das für die Schildvulkane der Galápagos charakteristisch ist. Die Caldera erstreckt sich von Nordwesten nach Südosten und entstand während mehrerer Einsturzepisoden. Rings um die Caldera herum befinden sich Risse, die wesentlich zum Wachstum des Vulkans beigetragen haben.

Vulkanausbrüche auf Fernandina

Seit 1800 wurden gut 30 Ausbrüche registriert, doch es ist nicht klar, ob alle Eruptionen erfasst wurden. Die Berichterstattung über diesen unbewohnten westlichen Teil des Archipels war spärlich, und selbst ein Ausbruch im Jahr 1981 wurde damals nicht beobachtet. Im Jahr 1968 sank der Boden der Caldera infolge einer gewaltigen explosionsartigen Eruption um 350 m ab. In den darauf folgenden Jahren traten hauptsächlich Eruptionen aus Schloten auf, die sich an oder in der Nähe der Caldera-Grenzverwerfungen befanden. Diese Eruptionen führten zu Lavaströmen innerhalb der Caldera sowie zu solchen in den Jahren 1995 und 2020, die bis zur Küste reichten, ausgehend von einem Schlot auf der Südwestflanke.

Der Einsturz eines fast 1 Kubikkilometer großen Abschnitts der östlichen Caldera-Wand während eines Ausbruchs im Jahr 1988 führte zu einer Ablagerung von Schuttlawinen, die einen Großteil des Calderabodens bedeckten und den Calderasee verschütteten.

Die jüngsten Eruptionen am La Cumbre

Die jüngsten Eruptionen ereigneten sich entlang radialer oder umlaufender Risse rund um den Gipfelkrater. Es öffneten sich lange Eruptionsspalten und zu Beginn der Ausbrüche wurden große Mengen Lava gefördert.

Im 12. Januar 2020 ereignete sich der vorletzte Ausbruch am La Cumbre. Kurz vor der Eruption begann eine seismische Krise mit starker Bodenhebung. Abends entstand unterhalb des östlichen Randes des La Cumbre-Kraters ein umlaufender Spalt auf etwa 1,3 km Höhe, der Lavaströme entlang der Flanke erzeugte. Der Ausbruch dauerte nur 9 Stunden.

Anders verhielt es sich bei der letzten Eruption, die am 2. März 2024 begann und während der Niederschrift dieses Artikels Ende des Monats noch anhielt. Wenige Stunden vor der Eruption gab es ebenfalls eine seismische Krise, die vom aufsteigenden Magma ausgelöst wurde. Entlang des südlichen Kraterrands öffnete sich eine 3-5 km lange Eruptionsspalte, von der Lavafontänen ausgingen, die mehrere Lavaströme förderten. Wenige Stunden später verlor auch diese Eruption merklich an Kraft, doch sie stabilisierte sich auf einem moderaten Niveau. Nach gut drei Wochen erreichte der Lavastrom eine Länge von 10 Kilometern und näherte sich der Küste.

Galapagos-Vulkan fördert 10 Km langen Lavastrom

La Cumbre auch Galapagos fördert 10 km langen Lavastrom – Lava könnte bald die Küste erreichen

Nicht nur Island hat seinen aktiven Vulkan, dessen jüngster Lavaausbruch fast die Küste erreicht hätte, sondern auch die Galapagosinseln vor Ecuador: der La Cumbre auf der Insel Fernandina ist seit dem 3. März effusiv aktiv und fördert einen Lavastrom. Der Ausbruch begann sehr stark, als sich eine mehrere Kilometer lange Eruptionsspalte entlang des südlichen Calderarandes geöffnet hatte, und es wurde viel Lava ausgestoßen. Dann ließ die Eruptionsstärke deutlich nach und die Lava entfernte sich nur wenige Kilometer vom noch aktiven Teil der Eruptionsspalte. In den letzten Tagen erhöhte sich die Produktivität der Eruption wieder und der Lavastrom hat deutlich an Länge dazugewonnen. Die jüngste Satellitenkarte vom 18. März zeigt, dass sich die Lavafront dem Küstenbereich nähert und noch weniger als 3 Kilometer vom Ozean entfernt ist. Der Lavastrom hat eine Gesamtlänge von ca. 10 Kilometern. Von ihm geht eine starke Wärmesignatur mit einer Leistung von MW aus. Sie wird von den Sentinel-Satelliten registriert und bei MIROVA angezeigt. Außerdem wird der Ausstoß von Schwefeldioxid festgestellt. Das zuständige Institut IGPEN gibt einen Emissionswert von 930 Tonnen an.

Lavastrom mit Ocean Entry könnte Ökosystem auf Galapagos stören

Auf Galapagos leben zahlreiche endemische Tierarten, die durch die Eruption gefährdet sein könnten. Das Archipel ist für seine Reptilien bekannt, zu denen Leguane und Riesenschildkröten gehören. Tatsächlich gibt es an den Küsten auch Seelöwen, Seebären und Pinguine. Sollte die Lava den Ozean erreichen und einen Ocean Entry kreieren, dann droht das empfindliche marine Ökosystem gestört zu werden: Lokal droht eine Temperaturerhöhung des Wassers und es versauert. Es könnten Dampfwolken aufsteigen, die Schwefeldioxid enthalten und sauren Regen verursachen. Bei ähnlichen Ereignissen kam es bereits öfter zu Fischsterben. Selbst tote Tiefseefische wurden schon angespült, was zeigt, wie weit sich die Beeinträchtigungen ausbreiten können, wenn Lava ins Meer läuft.

Sieht man von den Beeinträchtigungen des Ökosystems ab, stellt ein Ocean Entry ein faszinierendes Naturspektakel dar, das oft Vulkanspotter anlockt und in seinen Bann zieht. Über viele Jahre hinweg gab es am Kilauea auf Hawaii (Bild links) einen Ocean Entry, doch diese Phase scheint erst einmal vorbei zu sein.

Galapagos: Vulkanausbruch am La Cumbre geht weiter

Vulkan La Cumbre auf Fernandina weiter aktiv – Lavastrom ist unterwegs

Der Vulkanausbruch auf der Galapagosinsel Fernandina geht weiter und der La Cumbre ist effusiv aktiv. Im Vergleich zum sehr starken Anfangsstadium der Eruption hat sich diese abgeschwächt, was sich aus einem Rückgang der Wärmestrahlung ableiten lässt. MIROVA registriert eine Thermalstrahlung mit einer Leistung von knapp 3700 MW, was darauf schießen lässt, dass noch ein Lavastrom unterwegs ist, der etwa so groß ist, wie wir es von den alljährlichen Ausbrüchen am Fournaise kennen. Mit dem Rückgang der Stärke der Eruption hat auch ihr Gefahrenpotenzial für die bedrohten Tierarten auf Galapagos abgenommen.

In den sozialen Medien wurde ein Video geteilt, das zeigt, wie ein Lavastrom in den Ozean mündet. Dieses Video stammt wahrscheinlich von einem der früheren Ausbrüche des Vulkans. Auf Satellitenfotos lässt sich die Glutspur der Lava nur den halben Weg bis zur Küste hinab verfolgen. Die Bilder stammen allerdings vom 3. März, als die Aktivität bereits rückläufig war.

Vulkanausbruch kündigte sich durch signifikante Bodenhebung an

In meinem ersten Bericht zu dieser Eruption schrieb ich, dass der Vulkanausbruch überraschend kam, doch wie sich nun herausstellte, stimmt das so nicht. Im Vorfeld der Eruption wurde zwar nicht über den sich anbahnenden Ausbruch berichtet, doch das zuständige Observatorium IGPEN veröffentlichte nun ein Sonderbulletin, in dem die Forscher von deutlichen Anzeichen schreiben, die man vor de Eruption feststellen konnte. Besonders signifikant war eine starke Bodenhebung, die bereits direkt nach der letzten Eruption im Jahr 2020 einsetzt. Seitdem hob sich der Boden im Calderabereich um 350 mm, was einer jährlichen Hebungsrate von fast 8 cm entspricht. Die Bodendeformation wurde mit Hilfe des mittlerweile gängigen InSAR-Verfahrens festgestellt, das mit Hilfe von Satellitenfernerkundung stattfindet.

Dem Bericht ist zu entnehmen, dass es kein permanentes seismisches Netzwerk auf der Vulkaninsel gibt. Es wurde aber eine Messkampagne mit mobilen Geräten durchgeführt und man registrierte zwischen Dezember 2022 und November 2023 einen progressiven Anstieg der Erdbebentätigkeit unter der Insel.

Zu Beginn der Eruption wurden nicht nur große Mengen Lava ausgestoßen, sondern es wurde auch eine enorme Gaswolke freigesetzt, die geringe Mengen Vulkanasche enthielt. Nach vorläufigen Angaben war die Eruptionsspalte zwischen 3 und 5 km lang und die Lavaströme legten innerhalb kurzer Zeit eine Länge zwischen 5-6 Kilometern zurück. Auch diese Daten wurden mit Hilfe von Satelliten erfasst. Eine landgestützte Begutachtung von Seiten der Wissenschaftler gab es offenbar bis zum Zeitpunkt der Berichtveröffentlichung nicht.

Die Insel Fernandina besteht eigentlich nur aus dem Vulkan La Cumbre, weshalb der Vulkan gelegentlich auch den Inselnamen trägt. Der Inselvulkan liegt direkt vor der größeren Insel Isabela und man kann davon ausgehen, dass sie sich eine gemeinsame Basis am Meeresgrund teilen.

Vulkan La Cumbre auf Galapagosinsel Fernandina ausgebrochen

Vulkanausbruch überrascht auf Galapagos – La Cumbre auf Fernandina fördert Lavaströme

Heute ist auf der Galapagosinsel Fernandina der Vulkan La Cumbre ausgebrochen. MIROVA detektiert eine extrem hohe Thermalstrahlung von mehr als 54.000 MW. Der Ausbruch begann heute Nacht, indem sich eine große Eruptionsspalte im südlichen Gipfelbereich des Vulkans öffnete. Schnell fließende Lavaströme ergießen sich über die Vulkanflanke und haben bereits den steilsten Teil des Vulkans hinter sich gelassen. Die Lava fließt in Richtung Küste. Das zuständige Vulkanologische Institut des IG in Ecuador hat eine entsprechende Meldung veröffentlicht, in der die starke Thermalstrahlung bestätigt wird. Außerdem wird vor einer Gaswolke gewarnt, die sich Richtung Osten bewegt.

Der La Cumbre war zuletzt im Jahr 2020 ausgebrochen. Bei einer größeren Eruption im Jahr 2018 erreichte die Lava den Ozean. Eine Magmaintrusion wurde 2021 gemeldet.

Menschen werden durch Ausbrüche des La Cumbre normalerweise nicht bedroht, dafür aber viele seltene Tierarten. Auf Fernandina gibt es äußerst seltene Riesenschildkröten, die durch die Lava bedroht werden könnten. Der Vulkan befindet sich im Archipiélago de Colón (Galápagos), einem UNESCO-Weltkulturerbe.

Beim La Cumbre handelt es sich um einen 1476 m hohen Schildvulkan mit einer über 5 Kilometer durchmessenden Caldera an seinem Gipfel. Sie entstand in mehreren Phasen und ist nicht Kreisrund, sondern Oval und hat eine Längserstreckung in Nordwest-Südost-Richtung. Diese folgt einer Störungszone, entlang derer meistens das Magma aufsteigt. Typisch sind Spalteneruptionen innerhalb der caldera, aber auch entlang deren Rand. Auch zu Schlotöffnungen auf der Flanke ist es bereits gekommen.

Update 04.03.23: Ein Video dokumentiert das Geschehen gut und man erkennt nicht nur die Lavaströme auf dem Vulkanhang, sondern auch Lavafontänen entlang einer langen Eruptionsspalte, die sich am südlichen Calderarand geöffnet hat. Inzwischen gibt es weitere Messungen der Wärmestrahlung. Sie hat sich auf 10.300 MW reduziert. Freilich immer noch ein sehr hoher Wert, aber der Lavaausstoß hat sich gegenüber dem Initialstadium der Eruption deutlich abgeschwächt.

Mayon: explosive Eruptionen

Der philippinische Vulkan Mayon eruptiert seit gestern wieder Vulkanasche. Das VAAC Tokyo registrierte 3 Eruptionen, von denen die Größte Vulkanasche bis in einer Höhe von fast 6 km aufsteigen ließ. Auf einem Video sieht es so aus, als wären kleine pyroklastische Ströme erzeugt worden. Seit einigen Wochen wird wieder leichte Inflation registriert. Sporadisch ereignen sich vulkanotektonsiche Erdbeben,die auf Magmenaufstieg hindeuten. Ob dies der Beginn einer neuen eruptive Phase ist, oder ob es sich um einzelne phreatomagmatische Eruptionen handelt, wird sich in den nächsten Tagen beweisen.

Kilauea: leichter Rückgang der Fördermengen

Die Eruption auf Hawaii geht weiter, allerdings wurde gestern Mittag ein leichter Rückgang der geförderten Lavamenge beobachtet. Nichts desto trotz kann die Eruption als stabil bezeichnet werden. Die meiste Lava quillt aus Spalte 8, welche eine Lavafontäne produziert. Der kanalisierte Lavastrom ist gestern schmaler geworden. Die Lava verteilt sich auf dem großen Delta an der Küste und erreicht an einer Stelle das Meer. Dort mündet die Lava unterseeisch im Wasser. Spalte 6 wurde reaktiviert und es wurde Rotglut beobachtet. Geringe Mengen Lava treten aus den Spalten 16 und 18 aus.

Unter der Gipfelcaldera ereignete sich ein weiteres Explosionsbeben der Magnitude 5,3. Der Mechanismus hinter diesen Ereignissen wäre es Wert genauer erforscht zu werden, das es schon sehr ungewöhnlich ist, dass regelmäßig Erschütterungen der gleichen Stärke erzeugt werden. Interessant ist, dass das HVO die Messskala der Bodendeformation nun auch in Meter anzeigt. So wird der bisher abstrakte Wert veranschaulicht. Die GPS Station am Gipfel senkte sich seit Beginn der Eruption um fast 2 m. Am  Pu‘u ‘Ō‘ō waren es o,4 m.

Fernandina Rückgang der Aktivität

Auf der Galapagos-Insel La Cumbre lässt die Stärke der Eruption nach. MIROVA registriert eine Wärmestrahlung von 2680 MW, was auf einen deutlichen Rückgang der geförderten Lavamenge hindeutet. Der Ausbruch begann vor 2 Tagen und förderte in den ersten Stunden erhebliche Lavamengen.