Vulkan-News 28.09.21: Cumbre Vieja

Cumbre Vieja: Wiederaufnahme der Aktivität

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57, -17.84 | Eruption: Hawaiianisch

Gestern Morgen fiel der Tremor am Cumbre Vieja steil ab und der Vulkan stellte seine Aktivität ein. Zeitgleich lief ich auf der Insel auf und für einen Moment gingen Spekulationen durch die Sozialen Medien, dass meine Ankunft den Vulkan gelöscht hätte. Papalapap, nichts da! Am Abend steigerten sich Tremor und Aktivität wieder und seitdem ist der Vulkan ununterbrochen tätig. Der unterste Schlot fördert konstant eine ca. 60 m hohe Lavafontäne. Sie speist einen Lavastrom, dessen Front schnell voran schreitet und aktuell wieder Häuser abfackelt: während ich schreibe steigt mir der Geruch nach Verbranntem in die Nase und ich sehe eine Rauchwolke aufsteigen. Natürlich sind die Zufahrtswege zum Lavastrom gesperrt und werden von Polizisten bewacht. Bereits vorgestern stürzte die Kirche von Todoque ein, die zunächst von der Lava verschont wurde. Weitere Gebäude des kleinen Ortes wurden von den Lavamassen begraben. An manchen Stellen ist der Lavastrom bis zu 50 m mächtig. Es bildete sich ein 2,62 Quadratkilometer großes Lavafeld. 46 Millionen Kubikmeter Lava wurden bislang eruptiert. Immer wieder kommen Spekulationen über einen baldigen Ocean Entry auf, doch bis jetzt blieb er aus.

2 weitere Schote eruptieren Aschewolken, nebst glühender Tephra, die den neugebildeten Kegel wachsen lässt. Die Eruption verursacht ein konstantes Grummeln und Grollen, dass in Vulkannähe so laut ist, dass man kaum sein eigenes Wort verstehen kann.

Auf La Palma ist inzwischen eine illustre Truppe von Vulkanauten eingetroffen und unser halber Verein ist hier versammelt. Entsprechend lebhaft geht es zu. Ich bin mit unserem Kassenwart und Pressesprecher Jochen unterwegs. Während die Ersten bereits morgen ihre Rückreise antreten, bleibe ich bis zum Wochenende und berichte von hier.

Vulkan-News 26.09.21: Cumbre Vieja

Die Lage am Cumbre Vieja eskalierte gestern Nachmittag, als es zum partiellen Kollaps kam. Am Merapi steigt die Seismizität weiter.

Cumbre Vieja: partieller Kollaps des Kegels

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57, -17.84 | Eruption: Hawaiianisch

Gestern spitzte sich die Situation am Vulkan auf La Palma weiter zu, als es nachmittags zu einem partiellen Kollaps des neuen Schlackenkegels kam. Die Westflanke des Kegels war abgerutscht, genauso, wie es die Vulkanologen von INVOLCAN befürchtet hatten. Teils glühende Hangrutschmassen wälzten sich die Vulkanflanke hinab und die effusive Tätigkeit verstärkte sich. Vulkanasche verteilte sich über weite Teile der Insel und der Flughafen musste wieder schließen. Die Gesundheitsbehörde warnte vor schädlichen Folgen, wenn Aschepartikel und Gase eingeatmet werden. Es wurde empfohlen Schutzmasken zu tragen. Der Tremor sackte etwas ab und befindet sich nun auf dem Niveau, wie wir es am ersten Eruptionstag vor einer Woche gesehen haben. Es wurde leichte Deflation registriert. Die Bodenhebung beläuft sich nun auf ca. 22 cm. Manfred Betzwieser berichtet in seinem Blog, dass das Forschungsschiff Ramón Margalef vor La Palma eintraf und dort nach evtl. submarinen Ereignissen horchen soll. Es wurde bereits 2011 vor El Hierro eingesetzt. Unten eingebettet ein Livestream.

Merapi: weiterer Anstieg der Seismizität

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Am Merapi auf Java hat die Erdbebentätigkeit weiter zugenommen. Vorgestern wurden gut 500 vulkanische bedingte Erschütterungen registriert. Gestern erschütterten 200 Beben den Berg und es wurden wieder glühendes Schuttlawinen gesichtet. Das VSI meldet für die ersten 6 Tagesstunden heute bereits 43 Abgänge von Schuttlawinen. Die Dome wachsen und es ist mit einem weiteren Anstieg der Tätigkeit zu rechnen. Die Gefahr, dass Pyroklastische Ströme abgehen steigt wieder.

Vulkan-News 25.09.21: Cumbre Vieja auf La Palma

Am Cumbre Vieja auf La Palma öffneten sich weitere Schlote und ein neuer Lavastrom fließt in besiedeltes Gebiet.

Cumbre Vieja: 2 neue Schlote

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57, -17.84 | Eruption: Hawaiianisch

Gestern öffneten sich mindestens 2 neue Schlote am Cumbre Vieja. Sie lagen am Fuß des Hauptschlotes, um den bereits ein Kegel entstanden ist. Aus einem der Schlote sprudelt ordentlich Lava und es entstand ein weitere Lavastrom. Zunächst hieß es, dass der Ort El Paso evakuiert werden soll. Am Abend kam dann das Dementi. Statt dessen wurden erst einmal die kleinen Gemeinden Tajuya und Tacand geräumt. Die Lava bewegte sich mit ca. 60 m pro Stunde fort. Aufgrund der starken Explosionen gestern Mittag, wurde der Flugverkehr eingestellt. Temporär können auch Flüge zu anderen Kanareninseln ausfallen. Medien berichteten, dass die Vulkanasche bis auf 8500 m Höhe gestiegen sei. Das VAAC Toulouse registriert die Vulkanasche nach wie vor in 3000 m Höhe. Die Bodenverformung ist weiter hoch, doch die letzte Messung zeigte eine leichte Abnahme. Die Inflation beläuft sich nun auf 23 cm. Die Tremor-Amplitude fluktuiert, ist momentan niedriger, als gestern während der explosiven Phase.

Karymsky eruptiert Aschewolken

Staat: Russland | Koordinaten: 54.048159.441 | Eruption:  Vulcanianisch

Auf Kamtschatka ist es der Karymsky der Vulkanasche eruptiert. Das VAAC meldete seit gestern 11 Eruptionen, bei denen die Aschewolken bis zu 8000 m aufstiegen. Sie drifteten in südwestlicher Richtung. Für den entlegenen Vulkan sind das schon kräftige Eruptionen, doch da die Gegend nicht besiedelt ist, werden keine Menschen gefährdet. Allerdings könnten die Aschewolken den Flugverkehr beeinträchtigen.

Sakurajima mit sporadischen Ausbrüchen

Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Eruption: Vulcanianisch

Zwischen all den Meldungen (von denen ich hier nur ein Teil wiedergebe) beim VAAC Tokio ist ab und an der Name Sakurajima zu lesen. Der Südjapanische Vulkan emittiert sporadisch Aschewolken. Ihre Höhe konnte nicht ermittelt werden. Es handelt sich wohl nur um kleine Eruptionen, doch sie liefern ein Indiz dafür, dass der Vulkan bald stärker explodieren könnte.

Shiveluch in Eruption

Staat: Russland | Koordinaten: 56.65; 161.36 | Eruption: Dom

Mit dem Shiveluch ist ein zweiter Vulkan Kamtschatkas aktiv. Ein seinem hufeisenförmigen Krater wächst ein Lavadom. Gestern wurde Asche eruptiert, die bis auf einer Höhe von 5200 m aufstieg.

Vulkan-Nachrichten 22.09.21: Cumbre Vieja

Die Eruption auf La Palma geht weiter und die Lava nähert sich dem Ozean. Der Bericht erhielt ein Update!

Cumbre Vieja macht weiter

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57, -17.84 | Eruption: Hawaiianisch

Update 18:30 Uhr: Wie angekündigt, folgt hier noch ein Update zu den Daten von heute: der Schwefeldioxidausstoß betrug in den letzten 24 Stunden 11500 Tonnen. Laut dem Blog lapalma1.net beläuft sich die Inflation auf 28 cm und ist somit weiter gestiegen. Die mir zugänglichen Grafiken beim IGN zeigen mir allerdings nur eine Inflation von 23 cm an. Im Vergleich zu gestern ist sie somit leicht rückläufig. Das Voranschreiten der Lavafront erfüllt nicht die Prognosen und ich glaube nicht, dass es in nächster Zeit zu einem Ocean Entry kommen wird. Die Lava verteilt sich mehr in die Breite, so dass weitere Gemeinden evakuiert werden müssen. Das VAAC registrierte heute Nachmittag Vulkanasche in einer Höhe von 3000 m. Im Westen der Insel kam es zu Tephra-Fallout.

So war die Nacht am Cumbre Vieja auf La Palma

Originalmeldung: Die Eruption am Cumbre Vieja auf La Palma ist weiterhin stabil und geht ohne große Schwankungen weiter. Es wird eine Lavafontäne gefördert, die Lavaströme speist. Aus einem 2. Schlot gibt es gelegentliche strombolianische Eruptionen. Ein 3. Schlot ist effusiv tätig. Gestern Abend wurde eine stärkere Explosion beobachtet, die glühende Tephra kugelförmig verteilte. Solche Explosionen sind u.a. vom Ätna bekannt. Dort entstehen sie überwiegend während der Schlussphase von Paroxysmen. Sie wurden bereits als phreatomagmatisch beschrieben.

Der Lavastrom durchquert die Gemeinde Todoque und steht kurz vor einem Schlackenkegel an der Küste. Dieser blockiert den Weg ins Meer und muss umflossen werden. Neuste Prognosen besagen, dass es dann in der nächsten Nacht zum Ocean Entry kommen könnte. Diese „Veranstaltung“ wurde allerdings schon mehrmals verschoben, da sich das Voranschreiten der Lavafront auf dem flacheren Gelände im Küstenbereich verlangsamte. Wenn es zum Ocean Entry kommt, dann könnte es ein spektakuläres Ereignis werden, da es sich um eine Steilküste handelt.

Seit gestern Nachmittag ist die Seismizität rückläufig und es wurden nur noch einzelne Erdbeben registriert. Dafür stieg der Tremor deutlich an, was für zusätzliche Beunruhigung sorgte. Es wurde darüber spekuliert, ob der Vulkan möglicherwiese in eine explosivere Eruptionsphase eintritt. Neue Daten der Vulkanologen stehen noch aus und werden in einem Update nachgeliefert.

Vulkan-News 20.09.21: Cumbre Vieja auf La Palma

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57, -17.84 | Eruption: Hawaiianisch

Der Vulkan am Cumbre Vieja auf La Palma ist weiterhin aktiv. Gestern Nachmittag hatten sich 2 Spalten geöffnet, die jeweils ca. 200 m lang sind. Sie verlaufen in einer Linie und man kann sie eigentlich als eine 400 m lange Spalte ansehen, die an einem Stück unterbrochen ist. Lavafontänen stiegen mehrere Hundert Meter hoch auf. Das VAAC detektierte Vulkanasche in 3000 m Höhe. Wie es bei Spalteneruptionen oft der Fall ist, haben viele der Schlote entlang der Spalte bereits ihre Aktivität eingestellt. Auf aktuellen Videoaufnahmen sieht man aber noch eine breite Lavafontäne aufsteigen. Ein Schlot ist am Morgen strombolianisch aktiv gewesen.

Ein breite Lavastrom ist mitten durch die Siedlung El Paraiso marschiert und hat ca. 100 Häuser unter sich begraben. Es handelt sich um ein Aa-Lavastrom, der mehrere Meter mächtig ist. Er legte zu Anfangs bis zu 700 m pro Stunde zurück. Die Lava hat eine Austrittstemperatur von 1075 Grad. Damit ist die Lava deutlich kühler als am Fagradalsfjall auf Island. MIROVA registrierte heute Nacht eine sehr hohe Thermalstrahlung mit 2828 MW Leistung.

Paradoxerweise heißt es in vielen Nachrichtensendungen, dass der Ausbruch in einen nicht- oder nur dünn besiedelten Gebiet stattfindet. Die Bilder und Fakten sprechen eine andere Sprache. Nur wenige Vulkanhänge sind dichter besiedelt, als es hier der Fall ist. Allerdings scheint es sich bei den Häusern auf der Flanke überwiegend um Ferienhäuser zu handeln. Dennoch werden 5000 Personen evakuiert. Die Evakuierungen werden durch Schaulustige behindert, die die Straßen blockieren.

Heute Vormittag ist die ganze Gegend in Dunst gehüllt, der zum Teil aus vulkanischem Gas besteht, aber auch durch die zahlreichen Brände verursacht wird. Die Vulkanologen von INVOLCAN geben den Schwefeldioxid-Ausstoß mit 6000-9000 Tonnen am Tag an. Die Sicht auf die Eruption ist stark eingeschränkt, ich habe aber den Eindruck, dass sie rückläufig ist. Die Seismizität hat stark nachgelassen und in den letzten Stunden wurden nur noch wenige Beben registriert: entweder steigt kein neues Magma mehr auf, oder die Aufstiegswege sind frei. Da die Bodendeformation nun 16 cm beträgt, ist wohl letzteres der Fall. Allerdings beginnen die Kurven der GPS-Messstationen zu fallen: es wird mehr Lava eruptiert, als Magma nachströmt. Unten ein Livestream des Lokalfernsehens.

Die letzte Eruption auf La Palma

Der letzte Vulkanausbruch manifestierte sich auf La Palma im Jahr 1971. Auf wenige Wochen ist das Ereignis 50 Jahre her. Damals entstand der Schlackenkegel Teneguia. Er bildete sich auf einer 300 m langen Eruptionsspalte, die sich am Fuße des Kegels San Antonio öffnete. Die Eruption dauerte 24 Tage. Natürlich lässt sich daraus nicht ableiten, wie lange die Eruption diesmal dauern wird, doch es könnte ein Richtwert sein, an dem man sich orientieren kann. Wie immer lassen sich keine exakten Prognosen erstellen. Wir wissen ja, dass Vulkane immer für Überraschungen gut sind.

Eines der beeindruckendsten Fotos der aktuellen Eruption habe ich auf Twitter gefunden:

Vulkane-News 19.09.21: Cumbre Vieja ausgebrochen

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57, -17.84 | Eruption: Hawaiianisch

Die Eruption auf La Palma hält an und intensivierte sich sogar noch. Am späten Nachmittag öffneten sich weitere Schlote entlang einer 2. Spalte. Am Abend waren mindestens 11 Öffnungen tätig: 2 Schlote waren strombolianisch aktiv und förderten Aschewolken und glühende Tephra, aus den anderen Schloten wurden Lavafontänen generiert. Die Lava entzündete Bäume und strömte vom Montaña Rajada in Richtung der Siedlung El Paraiso. Erste Gebäude wurden bereits zerstört und man rechnet mit große Schäden. Die Lava ist relativ langsam unterwegs und die Menschen haben Zeit zum Flüchten. Über 1400 Personen haben ihre Häuser bereits verlassen. Die Notfallpläne sehen vor, dass noch bis zu 10.000 Personen folgen sollen. Neben der Lava sorgt man sich um Waldbrände und Luftverschmutzung.

Die Spalten entstanden am nordwestlichen Hand des Cumbre Vieja. Zwar gibt es dort einige Schlackenkegel wie den Montaña Rajada, doch es war nicht unbedingt der Ort an dem ich nun mit dem Austreten der Lava gerechnet hätte.

Die Erdbebentätigkeit ist rückläufig, doch noch immer werden Erdbeben registriert. Es scheint noch Magma zu geben, dass auf der suche nach einem Aufstiegsweg ist.

Vulkanausbruch am Cumbre Vieja auf La Palma hat begonnen

Plötzlich ging alles ganz schnell: heute Nachmittag ist gegen 15.12 Uhr Ortszeit der Vulkan auf La Palma ausgebrochen. Am Rand des vulkanischen Rückens Cumbre Vieja öffneten sich Eruptionsspalten und Lavafontänen generieren seitdem Lavaströme. Die Eruption begann mit dem Aufstieg einer Aschewolke. Der Eruptionsort liegt nahe einer Siedlung und es ist wahrscheinlich, dass es zur Zerstörung von Infrastruktur kommt. Eine Strasse wurde bereits von Lava überrollt. Auch die Entstehung eines Ocean Entrys ist denkbar.

Auf Livebildern ist zu erkennen, dass sich um die Eruptionsspalte bereits ein Kegel aufbaut. Die Gegend wurde abgeriegelt und der Flugverkehr vorsichtshalber eingestellt.

Unten eingebettet findet ihr die Liveübertragung eines lokalen Fernsehsenders via Faccebook.

Vulkan-Update 19.09.21: Cumbre Vieja

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57, -17.84 | Eruption: Magmenintrusion

Am Cumbre Vieja auf La Palma gab es ein Erdbeben der Magnitude 3,8. Es hatte ein Hypozentrum in nur 2 km Tiefe. Die Seismizität verstärkte sich in den letzten Stunden weiter. Mehrere Erdbeben konnten von der Bevölkerung wahrgenommen werden. Seit Beginn des Schwarmbebens wurden 6632 Erschütterungen detektiert. Zählt man die Erdbeben im Bereich der Mikorseismik hinzu, waren es mehr als 25.000 Erschütterungen. Die Bodenhebung beträgt bis zu 15 cm. Auffällig ist, dass die Anzahl flacher Erdbeben in Tiefen von weniger als 6 km zunimmt. Es ist nicht auszuschließen, dass der finale Magmenaufstieg begonnen hat und dass es bereits in den nächsten Stunden/Tagen zu einer Eruption kommen wird. Wie immer gilt: niemand weiß mit Sicherheit, was passieren wird. Das Magma könnte immer noch in der Erdkruste stecken bleiben.

Vulkan-News 16.09.21: Cumbre Vieja, Fagradalsfjall

Am Cumbre Vieja auf La Palma nahm die Bodenhebung deutlich zu. Die Aktivität am Fagradalsfjall fluktuiert. Der Semeru ist explosiv aktiv.

Cumbre Vieja: Inflation gestiegen

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57-17.84 | Eruption: Magmenintrusion

Am Vulkan auf La Palma ist die Inflation schnell gestiegen: die Bodenhebung beläuft sich nun auf bis zu 6 cm. Das geht aus einem Bericht vom IGN hervor. Gleichzeitig verlagerten sich die Beben in geringeren Tiefen und man geht davon aus, dass ein Magmatischer Gang bis in 8 km Tiefe vordrang. In den letzten 24 Stunden verringerte sich die Seismizität und es schaut so aus, als wäre der Magmenaufstieg (vorerst) gestoppt. Der Dyke steckt fest. Das heißt aber noch nicht, dass die Gefahr eines Vulkanausbruchs auf der Kanareninsel gestoppt ist. Für gewöhnlich folgen mehrere Phasen mit Inflation aufeinander, bevor es ein aufsteigender Magmenkörper schafft, bis zur Oberfläche durchzubrechen. Doch die Wahrscheinlichkeit, dass es bereits in den nächsten Tagen zu einer Eruption kommt, nimmt ab.

Fagradalsfjall: Aktivität fluktuiert

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Nachdem gestern die Lavaströme an Fahrt aufgenommen hatten und bis ins Natthagi-Tal vorgedrungen waren (was zur Evakuierung der Schaulustigen führte) ist es heute etwas ruhiger am Vulkan. Der Tremor fluktuiert mit schneller Frequenz, steigt aber nicht höher, als wir es von den letzten Wochen her gewohnt sind. Augenzeugen berichteten in Sozialen Medien, dass die Lava aus dem Schlot an der nordwestlichen Basis des Kraterkegels schoss, so wie wir es bereits am Samstag gesehen haben. Bei dem größeren Lavadurchbruch von gestern, stammte die Schmelze zum größten Teil aus der großen Lavaansammlung im Westen des Geldingadalir-Tals, die sich dort seit dem Wochenende gebildet hatte. Die Lava war bereits oberflächlich erstarrt, doch unter der Erstarrungskruste noch heiß und fließfähig. Die Lava überflutete gestern ein Stück des Wanderpfades „A“. Zudem drohte Gefahr durch die hohe Gas-Konzentration in der Luft.

Semeru: Zahlreiche explosive Eruptionen

Staat: Indonesien | Koordinaten: -8.108, 112.92 | Eruption:  Dom

Der Semeru ist weiterhin aktiv und erzeugt mehrmals täglich Aschewolken, die bis auf einer Höhe von 4300 m aufsteigen. Das VSI meldete gestern 68 seismische Signale, die durch explosive Eruptionen ausgelöst worden sind. Zudem gingen 8 Schuttlawinen ab. Es wurde ein harmonischer Tremor und ein vulkanotektonisches Erdbeben.

Erdbeben-News 13.09.21: La Palma

Das stärkste Erdbeben der letzten Stunden manifestierte sich in Argentinien. Auf der Kanareninsel La Palma ereignet sich ein Schwarmbeben.

Argentinien: Erdbeben Mw 6,2

Datum: 13.09.2021 | Zeit: 05:18:11 UTC | Lokation: 23.91 S ; 66.97 W | Tiefe: 171 km | Mw 6,2

Im Grenzgebiet zwischen Argentinien und Chile bebte es mit einer Magnitude von 6,2. Das Hypozentrum befand sich in 171 km Tiefe und damit bereits im Erdmantel. Das Epizentrum wurde 74 km westlich von San Antonio de los Cobres (Argentinien) lokalisiert. In den letzten Tagen gab es in der Region mehrere Erdbeben.

Iran: Erdstoß Mw 5,1

Datum: 13.09.2021 | Zeit: 04:02:32 UTC | Lokation: 37.22 N ; 58.93 E | Tiefe: 10 km | Mw 5,1

Im Nordosten des Irans bebte es mit Mw 5,1. Das Hypozentrum wurde in einer Tiefe von 10 km festgestellt. Das Epizentrum lag 39 km östlich von Qūchān. Die Grenze nach Turkmenistan liegt relativ nahe. In der Region bebt es häufiger.

La Palma: Schwarmbeben im Süden

Datum: 13.09.2021 | Zeit: 03:13:31 UTC | Lokation: 28.57 N ; 17.85 W | Tiefe: 9 km | Ml 3,3

Am Donnerstag begann ein Schwarmbeben im vulkanischen Süden der Kanareninsel La Palma. Bis heute Vormittag wurden mehr als 260 Erdbeben mit Magnituden ab 1,5 detektiert. Die stärksten Erschütterungen brachten es auf M 3,3. Die meisten Erdbebenherde liegen in Tiefen zwischen 8 und 12 km. Die Epizentren konzentrieren sich auf den Vulkan Cumbre Vieja. Er brach zuletzt 1971 aus und ist durchaus in der Lage erneut auszubrechen. Die Erdbeben könnten mit Magmenintrusion in Verbindung stehen. Im letzten Jahr gab es eine Phase mit vergleichbarer seismischer Aktivität und einem erhöhten Kohlendioxid-Ausstoß. Die Hypozentren der Beben lagen damals in 30 km Tiefe.

Deutschland: Erdbeben Ml 2,1

Datum: 13.09.2021 | Zeit: 02:43:54 UTC | Lokation: 48.30 N ; 9.03 E | Tiefe: 3 km | Mw 2,5

In Deutschland ereignete sich ein schwaches Erdbeben mit einer Magnitude von 2,5. Das Hypozentrum lag mit 3 km recht flach. Ort des Geschehens war die Schwäbische Alb bei Albstadt. Das Beben war zu schwach um wahrgenommen zu werden.