Norwegen: Große Lagerstätte seltener Erden

In Norwegen wurde die größte Lagerstätte an Seltenen Erden in Europa entdeckt  – Altes Vulkansystem ist der Ursprung

Norwegen hat im Fen-Karbonatitkomplex Europas größtes Vorkommen an Seltenen Erden entdeckt. Diese Gruppe chemisch ähnlicher Elemente ist für viele Hightech-Anwendungen und grüne Technologien unverzichtbar. Bisher dominierte China den Markt, doch Norwegens Fund könnte diese Abhängigkeit verringern.

Der Fen-Karbonatitkomplex liegt 108 km südwestlich von Oslo und wurde nach dreijährigen Explorationen als Europas größte Lagerstätte für Seltene Erden identifiziert. Im Gegensatz zu anderen Fundorten liegen hier die Elemente in wirtschaftlich abbaubaren Konzentrationen vor, was eine rentable Förderung ermöglicht. Besonders wertvoll sind hier Elemente wie Neodym und Praseodym, die in Magneten verwendet werden. Sie sind wichtige Rohstoffe für die Herstellung von Elektromotoren, Windturbinen und Smartphones.




Was die Entdeckung im Kontext von Vnet besonders interessant macht, ist der Umstand, dass es sich beim Fen-Karbonatitkomplex um eine Lagerstätte magmatischen Ursprungs handelt. Das Gebiet liegt im Bereich des divergenten Oslograbens, wo es während des Erdzeitalters Perm vor gut 60 Millionen Jahren aktiven Vulkanismus gab. Die Bildung der Gesteine der Lagerstätte reicht aber noch viel weiter in die Erdgeschichte zurück: Die Gesteine der Lagerstätte bildeten sich bereits vor gut 580 Millionen Jahren, in einem vulkanischem Fördersystem, in dem karbonatische Schmelze erstarrte. Das Vulkangebiet erodierte im Laufe der Jahrmillionen und heute liegt das Fördersystem mit einem Durchmesser von 2 Kilometern nahe der Oberfläche. Der Schnitt erinnert mich ein wenig an eine Kimberlit-Pipe, und das karbonatische Gestein am Oslograben ein wenig an den Ol Doinyo Lengai im ostafrikanischen Riftvalley. Hoffentlich kommt man nicht auf die Idee, diesen Vulkan abzubaggern.

Die Beschaffung von Seltenen Erden ist oft teuer und unsicher. Rare Earths Norway (REN), das die Abbaurechte besitzt, plant eine nachhaltige Gewinnung und arbeitet dabei mit der Montanuniversität Leoben zusammen. Ziel ist es, die ökologischen Auswirkungen von der Mine bis zum Endprodukt zu minimieren.

Der Fund ist bedeutend, da Europa derzeit fast vollständig auf Importe angewiesen ist, vor allem aus China, das etwa 70 % der globalen Förderung und 90 % der Verarbeitung kontrolliert. Norwegen könnte durch diesen Fund zum wichtigen Akteur auf dem globalen Markt werden und Europas Versorgungssicherheit erhöhen. Dies ist besonders wichtig für Technologien wie erneuerbare Energien und Elektroautos.

Insgesamt hat der Fen-Karbonatitkomplex das Potenzial, sowohl die europäische als auch die globale Versorgung mit Seltenen Erden sicherer und nachhaltiger zu gestalten.

Bombenzyklon hält auf Norwegen zu

Extremer Orkan steuert auf Küste Norwegens zu – Bis zu 150 cm Neuschnee erwartet

Was sich in den letzten Tagen im Nordatlantik zusammengebraut hat, lässt viele Menschen in Westskandinavien zittern: Orkantief Margrit durchlebte eine rapide Zyklogenese, die auch als „Bombogenese“ bezeichnet wird. Dies bedeutet eine extrem schnelle Verstärkung des Tiefs, wobei der Luftdruck in den mittleren Breiten innerhalb von 24 Stunden um 24 Hektopascal fällt. Bei Tief Margrit fiel der Luftdruck innerhalb von 24 Stunden von 980 auf etwa 940 Hektopascal. Der schnelle Luftdruckabfall -der auf Wetterkarten an sehr eng beieinanderliegenden Isobaren zu erahnen ist- bewirkt sehr hohe Windgeschwindigkeiten. So wird erwartet, dass Margrits Sturmfront im Laufe des Mittwochs mit Windgeschwindigkeiten von 180 km/h auf die Küste branden wird. Manche Wetterprognosen gehen von Windspitzen von bis zu 200 km/h aus. Der Sturm peitscht das Meer auf und es können bis zu 12 Meter hohe Wellen entstehen: Eine Gefahr für die Schifffahrt, Häfen und Küstenbewohner.

Solche extremen Windgeschwindigkeiten verursachen auch an Land erhebliche Gefahren, darunter das Umstürzen von Bäumen, das Abdecken von Dächern und das Risiko schwerwiegender Verletzungen durch herumfliegende Gegenstände. Bereits am Montag wurden bei einem vorherigen Sturm Teile von Gebäuden abgetragen, und zahlreiche Flüge wurden gestrichen.

Die Situation wird durch einen Schneesturm weiter verschärft, da Orkantief MARGRIT, international bekannt als INGUNN, erhebliche Schneemengen mit sich führt. Zwischen Tromsø und Trondheim wird bis Donnerstagmittag eine Neuschneedecke von über 50 Zentimetern erwartet, wobei in Staulagen sogar bis zu 150 Zentimeter möglich sind.

Der Schneesturm kann von Wintergewittern begleitet werden. Es droht also auch Blitzschlag, mit dem man im Winter weniger rechnet. Aufgrund des starken Winds türmt sich der Schnee zu Schneeverwehungen auf.

Das Wettergeschehen in Deutschland wird momentan von einem kleinen Hochdruckgebiet bestimmt und ist weitestgehend stabil. Ausläufer von Margrit könnten aber den Wind entlang der deutschen Küstenregionen auffrischen lassen.

Winterliche Hitzewelle in Südwesteuropa

Während Skandinavien unter der Fuchtel des Wintersturms steht, sieht es im Südwesten Europas ganz anders aus. Am Wochenende wurden in Spanien neue positive Temperaturrekorde für den Monat Januar aufgestellt, als an mehreren Wetterstationen Temperaturen von 29 Grad gemessen wurden. Noch nie war es im Winter wärmer als in dieser Saison. Bereits im Dezember 2023 kletterte in Malaga das Thermometer auf 29,9 Grad: der heißeste Dezembertag, der jemals auf dem spanischen Festland gemessen wurde. Die Wetterdienste sprechen von einer Wärmeanomalie.

Erdbeben-News 24.11.22: Jan Mayen

Erdbeben Mw 5,1 am Mittelatlantischen Rücken östlich von Jan Mayen

Datum: 23.11.22 | Zeit: 17:04:27 UTC | 72.63 N ; 3.45 E | Tiefe: 2 km | Mw 5,1

Heute blieben bis jetzt die ganz starken Erdbeben aus, wie wir sie in den letzten Tagen zum Neumond erlebten. Dennoch gab es einige bemerkenswerte Erschütterungen am Mittelatlantischen Rücken im Bereich der Norwegischen See. Das stärkste Beben hatte hier gestern Abend eine Magnitude von 5,1. Das Hypozentrum befand sich in nur 2 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 587 km westlich von Andenes in Norwegen verortet. Während diese Beben noch ein gutes Stück von der Vulkaninsel Jan Mayen entfernt lagen, gab es 2 Beben Mb 4,9 und Mb 4,7, die sich in 120 km Entfernung zur Nordostküste von Jan Mayen manifestierten. Die Hypozentren lagen 11 und 10 km tief.

Wenn ich hier so lapidar schreibe, dass sich die Erdbeben am Mittelatlantischen Rücken ereigneten, dann ist das nicht so ganz richtig. Genaugenommen handelt es sich bei diesem Teil des Mittelozeanischen Rückens um den Mohn-Rücken, der ausgehend von Jan Mayen Richtung Nordosten nach Nordnorwegen verläuft, um dann in nördlicher Richtung abzudrehen. In der Kurve ändert der Mohn-Rücken abermals seinen Namen und heißt nun Knipovich-Rücken. Er verläuft parallel zu Spitzbergen.

Jan Mayen ist seinerseits ein Kreuzungspunkt, indem der Kolbeinsey-Rücken und der Jan Mayen Rücken münden. Während der Kolbeinsey-Rücken von Island ausgeht und eine Weiterführung des Reykjanes-Rückens darstellt, beginnt der Jan Mayen-Rücken erst nordöstlich von Island. Hinzu kommt noch die Jan-Mayen-Fracture-Zone, die ebenfalls das Erdbebengeschehen der Region beeinflusst. Zwischen den ganzen Spreizungszonen der Mittelozeanischen Rücken entstanden mehrere Becken. Der Mohn-Rücken trennt das Grönland-Becken vom Lofot-Becken, während der Jan Mayen-Rücken das Norwegen-Becken vom Island-Plateau trennt. Tatsächlich geht man heute davon aus, dass Jan Mayen auf einer eigenen Mikroplatte liegt. Eigentlich verwunderlich, dass es hier nicht öfters bebt und dass der Beerenberg-Vulkan auf Jan Mayen seit 1971 ruhig ist.

Erdbeben Kurz-News am 21.03.22

  • Erdbeben Mb 5,1 in der Norwegischen See
  • Auf Big Island Hawaii gab es ein Beben Mb 4,7
  • Mehr als 700 Beben treffen die Azoreninsel São Jorge

Norwegen: Erdbeben Mb 5,1

Datum: 21.03.22 | Zeit: 05:32:53 UTC | Lokation: 61.67 N ; 2.58 E | Tiefe:2 km | Mb 5,1

Vor der norwegischen Küste bebte es mit einer Magnitude von 5,1. Das Hypozentrum lag in nur 2 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 130 km westlich von Florø lokalisiert. Das Beben ereignete sich in einer Region mit Öl-Lagerstätten. Ein Konzern stoppte seine Ölförderung temporär.

Hawaii: Erdbeben Mb 4,7

Datum: 20.03.22 | Zeit: 17:29:31 UTC | Lokation:  19.82 N ; 155.80 W | Tiefe: 13 km | Mb 4,7

Gestern manifestierte sich unter der Westflanke des Vulkans Mauna Kea ein Erdbeben der Magnitude 4,7 (EMSC). Das USGS ermittelte eine Magnitude von 4,5. Das Hypozentrum lag 13 km Tief. Das Epizentrum wurde 22 km nordöstlich von Kalaoa lokalisiert. Das Beben sorgte für Unruhe bei den Bewohnern von Big Island, da es deutlich zu spüren war.

Azoren: Schwarmbeben geht weiter

Datum: 21.03.22 | Zeit: 01:01:35 UTC | Lokation: 38.68 N ; 28.23 W | Tiefe: 7 km | Ml 2,9

Das Schwarmbeben unter der Azoreninsel São Jorge geht weiter. Das EMSC registrierte heute 8 weitere Erschütterungen mit Magnituden über 2. Die Stärkste brachte es auf Ml 2,9 in 7 km Tiefe. Das Epizentrum befand sich 2 km westlich von Velas. Rechnet man schwächere Beben hinzu, wurden seit Beginn des Schwarms über 70 Erdbeben registriert. Die Beben ereignen sich an Störungszonen entlang eines vulkanischen Rückens. Es ist unklar, ob sie rein tektonischer Natur sind, oder ob die Beben einen Zusammenhang mit dem Aufstieg magmatischer Fluide haben. Der Erdbebenschwarm begann gestern.

USA: Sturm generiert 2 Tornados

Im US-Bundesstaat Florida entstanden gestern 2 Tornados, als der tropische Sturm Cristobal das Festland erreichte. Zuvor zog Cristobal über Mexiko hinweg und verursachte Überschwemmungen. Während der Sturm über Mexiko hinweg zog verlor er kurzzeitig an Energie, doch bei seiner Überquerung des Golfs von Mexiko gewann er wieder an Kraft: das warme Wasser hatte ihn mit neuer Energie versorgt.

Der erste Tornado entstand am Samstag, kurz vor 18.00 Uhr EDT in Sumter County. Ein zweiter Tornado folgte gegen 18.20 Uhr in Wildwood, und zerstörte nach Angaben des Sturmvorhersagezentrums des Nationalen Wetterdienstes eine Scheune.

Um 19.30 Uhr EDT wirbelte ein möglicher Tornado südlich der Innenstadt von Orlando auf. Der Sturm löste weiterhin Tornadowarnungen über den Bezirken Volusia und Seminole aus, während sich der Sturm nach Norden bewegte.

Es ist bereits der 3 tropische Sturm der jungen Hurrikan-Saison in den USA. Ungewöhnlich warme Wassertemperaturen verursachen die Stürme.

Obwohl Hurrikane auch ohne Einfluss des anthropogenen Klimawandels entstehen, wird ihre statistische Zunahme als Anzeichen des Klimawandels interpretiert.

Norwegen: weiterer Erdrutsch

Nur wenige Tage nach dem großen Erdrutsch im norwegischen Alta, kam es zu einem erneuten Abgang eines Erdrutschs im Norden Norwegens. Wieder hatten die Menschen Glück im Unglück, da keine Personen zu Schaden kamen. Dafür wurde ein großes Stück der Straße E 6 in den neu gebildeten Abgrund gerissen. Dieser ist 650 m lang und 40 m tief. Der Erdrutsch manifestierte sich in der Nähe des größeren Erdrutsches vom Mittwoch. Die ganze Gegend war bereits abgesperrt.

Hitzewelle bedroht Permafrost in Sibirien

Sibirien in Russland wird immer noch von einer ungewöhnlichen Hitzewelle heimgesucht. In einigen Regionen kletterte das Thermometer bis auf 35 Grad Celsius an. Normal sind dort Tageshöchstwerte von 17,5 Grad. Die Hitzewelle verursacht zahlreiche Waldbrände, die jetzt schon schlimmer sind als im letzten Jahr. Zudem taut der Permafrostboden immer schneller. Dadurch werden Unmengen des Treibhausgases Methan freigesetzt: ein Beschleuniger für den Klimawandel.

Norwegen: Erdrutsch zerstört Häuser

In Norwegen kam es zu einem Erdrutsch mit beinahe katastrophalen Folgen. Mit einem lauten Knall löste sich ein großes Stück Erdreich in der Gemeinde Alta. Es entstand ein Erdrutsch, der 8 Häuser in den Fjord verfrachtete. Die Bewohner hatten Glück im Unglück: sie wurden durch den Knall aufgeschreckt und konnten sich noch rechtzeitig in Sicherheit bringen. Ein Augenzeuge filmte das spektakuläre Ereignis.

Alaska: Erdrutsch bedroht Urlaubsregion

Ein ähnliches, aber weitaus größeres Ereignis als in Norwegen, bedroht eine beliebte Urlaubsregion in Alaska: Im Prinz-William-Sund könnte sich ein so großer Erdrutsch ereignen, dass die Erd- und Felsmassen einen Tsunami auslösen könnten. Forscher rund um die Hydrologin Anna Liljedahl vom Woods Hole Research Center, entdeckten einen Berghang, an dem sich bereits eine 2 km lange Bruchkante gebildet hat. Genaue Messungen ergaben, dass sich entlang des Bruchs die Gesteinsschichten und Erdmassen bereits langsam hangabwärts bewegen. Bereits im nächsten Jahr könnte es soweit sein, dass die finale Rutschung beginnt. Das Ereignis könnte ein Erdbeben der Magnitude 7,0 auslösen und eine Riesenwelle. Ein ähnliches, aber schwächeres Ereignis, löste im Jahr 1958 eine Welle aus, die auf der gegenüberliegenden Seite der Lijuta-Bay 500 m hoch schwappte. Damals starben nur 2 Menschen, da die Gegend praktisch unbewohnt war. Anders sieht es im Prinz-William-Sund aus. Dort wäre so ein Ereignis katastrophal.

Zyklone und Tropenstürme

Die Meldungen über Zyklone, Taifune und Tropenstürmen reißen nicht ab. Am Wochenende wurde das Mittelamerikanische Land El Salvador vom Tropensturm „Amanda“ heimgesucht. Amanda richtete große Schäden an und sorgte für Überflutungen. Von diesen war auch der Nachbarstaat Guatemala betroffen gewesen. Mindestens 18 Menschen starben. Nun droht Indien bereits der 2 Zyklon innerhalb von 2 Wochen. Der Sturm hört auf den Namen „Nisarga“ und könnte am Mittwoch die Metropole Mumbai treffen. Dort werden ca. 100.000 Menschen evakuiert.