Am Manam in PNG stieg Vulkanasche bis auf 2700 m Höhe auf
Vom Inselvulkan Manam in Papua Neuguinea ging eine VONA-Warnung aus, nach der Vulkanasche bis auf eine Höhe von 2700 m aufstieg und in Richtung Nordwesten driftete. Dabei verteilte sich sich über ein recht großes Gebiet, regnete allerdings über der Bismarcksee ab ohne die Küste zu erreichen.
Hier ist die Vulkanasche Warnung vom VAAC Darwin auf Deutsch
Ausstellende Agentur: Darwin Vulkanasche-Warnzentrum (VAAC) Vulkan: Manam (Identifikationsnummer: 251020) Position des Vulkans: Südliche Breite 04°05′ / Östliche Länge 145°02′ Gebiet: Papua-Neuguinea Höhe des Gipfels: 1807 Meter Warnnummer: 2024/24 Informationsquelle: Himawari-9 (Satellit), RVO (Papua-Neuguineisches Vulkanobservatorium), Webcam Aviation Colour Code (Luftfahrt-Farbcode): Orange (bedeutet: erhöhte Aktivität mit potentieller Eruption) Eruptionsdetails: Kontinuierliche Vulkanasche bis in eine Höhe von Fluglevel 090 (ca. 2.7 km), zuletzt beobachtet um 03/0500Z (05:00 UTC), bewegt sich nordwestlich.
Diese Information ist relevant für den Flugverkehr und hilft, Bereiche mit potenziell gefährlicher Vulkanasche zu meiden.
Bagana in Papua Neuguinea eruptiert Vulkanasche bis auf 3700 m Höhe – Thermische Anomalie detektiert
In Papua-Neuguinea eruptierte der Vulkan Bagana explosiv und förderte Vulkanasche bis auf eine Höhe von 3.700 m über dem Meeresspiegel. Das geht aus einer VONA-Meldung des VAAC Darwin hervor. Die Aschewolke driftete in Richtung Westen. Bereits gestern wurde eine kleinere Aschewolke gemeldet, die eine Höhe von 2.400 m erreichte. Der Farbcode der Warnampel für den Flugverkehr steht auf „Orange“. Tief fliegende Flugzeuge könnten durch die Aschewolke gefährdet werden.
Darüber hinaus warnt MIROVA vor einer thermischen Anomalie. Aktuell beträgt ihre Leistung 110 MW, nachdem der Wert gestern kurzzeitig bei 126 MW lag. Spekuliert wird, dass die Wärmestrahlung von glühender Tephra ausgeht, die durch häufige strombolianische Explosionen im Kratergebiet abgelagert wird. Sie könnte aber auch mit der Bildung eines Lavadoms in Verbindung stehen, von dem ein kurzer Lavastrom ausgeht. Leider gibt es bei Copernicus seit Wochen keine wolkenfreien Satellitenbilder, mit deren Hilfe man sich ein Bild der Lage machen könnte.
Bagana ist ein 1.855 Meter hoher Stratovulkan auf der Insel Bougainville, die zum Archipel von Papua-Neuguinea gehört. Wie ich schon gestern in den Kurznews schrieb, könnte die Aktivität des Vulkans von einem Erdbeben getriggert worden sein, das sich auf der Insel am 1. September ereignete und eine Magnitude von Mw 6,4 hatte.
Zuletzt sorgte der Bagana im Juli 2023 für Schlagzeilen, als er eine explosive Eruption erzeugte, die Asche bis zu 16.500 m hoch aufsteigen ließ. Im April 2024 wurde eine kleinere Aschewolke detektiert. Seitdem war es recht ruhig um den Vulkan.
Bagana zählt zu den aktivsten Vulkanen in Papua-Neuguinea: Seit Mitte des 19. Jahrhunderts wurden 28 Eruptionsphasen dokumentiert. Die meisten Eruptionen erzeugen VEIs (Volcanic Explosivity Index) zwischen 2 und 3. Im Jahr 1952 ereignete sich eine VEI-4-Eruption.
Aschewolke vom Bagana steigt bis auf 2400 m Höhe auf
Heute ereignete sich um 13:30 Uhr Ortszeit eine Ascheeruption am Vulkan Bagana auf der Insel Bougainville in Papua-Neuguinea. Der Vulkan, der eine Höhe von 1855 Metern hat, eruptierte eine diskrete Aschewolke bis zu einer Höhe von etwa 2400 Metern aufstieg und sich in südliche Richtung bewegte. Der für die Luftfahrt relevante Warnstatus steht auf „Orange“, was bedeutet, dass der Vulkan aktiv ist und jederzeit zu weiteren Eruptionen führen könnte.
Bagana zählt zu den aktivsten Vulkanen Papua-Neuguineas und liegt auf der abgelegenen Insel Bougainville. Er entstand durch andesitische und basaltische Lavaströme und ist bekannt für regelmäßige explosive Ausbrüche, die Aschewolken bis in die Atmosphäre schleudern. Trotz seiner abgelegenen Lage hat Bagana in der Vergangenheit wiederholt für Beeinträchtigungen des Flugverkehrs gesorgt. Die aktuelle Aschewolke stellt eine potenzielle Gefahr für den Luftverkehr dar, insbesondere für niedrig fliegende Flugzeuge.
Diesen Monat gab es bereits mehrere starke Erdbeben in Papua Neuguinea. Am 1. September manifestierte sich nahe des Vulkan ein Erdstoß Mw 6,4. Dieser könnte den Bagana erweckt haben.
Starkes Erdbeben in Papua-Neuguinea – Vulkan Manam bricht aus
Datum 11.09.24 | Zeit: 16:46:04 UTC | -3.273 ; 146.360 | Tiefe: 10 km | Mw 6,3
Der pazifische Inselstaat Papua-Neuguinea wurde gestern Nachmittag von einem starken Erdbeben der Magnitude 6,3 erschüttert. Das Hypozentrum lag in 10 Kilometern Tiefe, während das Epizentrum 171 km süd-südwestlich von Lorengau lokalisiert wurde, einem Ort auf der Insel Manus in der Bismarcksee. Auch die Nordküste der Hauptinsel von Papua-Neuguinea lag in ähnlicher Entfernung. Das Besondere an der Lage des Epizentrums ist nicht nur die komplexe Tektonik der Region, sondern auch die Nähe zu mehreren Vulkanen, wie dem Kadovar und Manam. Letzterer Inselvulkan liegt etwas näher am Epizentrum des Bebens als Lorengau, das zur Lokalisierung herangezogen wurde. Tatsächlich meldete das VAAC Darwin eine Aschewolke des Manam, die bis auf eine Höhe von 5200 m aufstieg und nach Norden driftete. Die Aschewolke wurde um 16:40 UTC registriert, nur sechs Minuten bevor das Erdbeben gemeldet wurde. Daher stellt sich natürlich die Frage, ob es einen Zusammenhang zwischen den beiden Ereignissen gegeben haben könnte. Normalerweise geht man davon aus, dass starke Erdbeben Vulkanausbrüche auslösen können. Könnte es sein, dass es eine Verzögerung zwischen dem Auftreten des Erdbebens und seiner Registrierung gab? Oder war das zeitnahe Auftreten der beiden Ereignisse doch nur ein Zufall? Erst vor sechs Tagen ereignete sich in der Region ein starkes Erdbeben, das ebenfalls in Zusammenhang stehen könnte. Es bleibt auf jeden Fall spannend, die Situation weiter zu beobachten und zu sehen, ob Manam erneut in eine Serie von Paroxysmen eintreten wird.
Papua-Neuguinea liegt am Pazifischen Feuerring, dessen markantestes Merkmal die pazifischen Subduktionszonen sind. Im Wesentlichen ist die Subduktion der Pazifikplatte für die zahlreichen Erdbeben und Vulkanausbrüche verantwortlich. Erdbebenserie nahe der Vulkaninsel Ambae auf Vanuatu
Gestern gab es entlang des Pazifischen Feuerrings vor Australien noch einige weitere interessante Erdbeben. Eine Serie von Beben mit Magnituden im Bereich von fünf ereignete sich bei Vanuatu. Die beiden stärksten Beben erreichten eine Magnitude von 5,8. Die meisten Beben konzentrierten sich in der Nähe der Insel Maewo, die nur wenige Kilometer von der bekannteren Vulkaninsel Ambae entfernt liegt. Der Vulkan dort, Manaro Voui, zählt zu den aktivsten Feuerbergen des Archipels und könnte ebenfalls durch die Erdbeben zu einer Eruption angeregt werden.
Auch auf Neuseeland ereigneten sich auffallend viele Erdbeben. Insbesondere im Norden der Nordinsel gab es mehrere moderate Erschütterungen, in deren Nähe sich der Inselvulkan White Island befindet. Dieser Vulkan ist seit einigen Wochen aktiv und stößt geringe Mengen Vulkanasche aus.
Starkes Erdbeben erschüttert Nordküste von Papua Neuguinea – Vulkane in der Nähe
Datum 05.09.24 | Zeit: 01:03:17 UTC | -3.514 ; 144.230 | Tiefe: 12 km | Mw 6,2
Die Nordküste von Papua Neuguinea wurde nachts um 01:03:17 UTC von einem starken Erdbeben der Magnitude 6,2 erschüttert. Das Hypozentrum wurde in 12 Kilometern Tiefe festgestellt. Das Epizentrum befand sich nach EMSC-Angaben kurz vor der Küste und wurde 66 Kilometer ost-nordöstlich vom Ort Wewak verortet. Aus der Provinzhauptstadt wurden keine größeren Schäden gemeldet.
Dem langjährigen Vnet-Leser könnte Wewak ein Begriff sein, denn ich erwähnte den Ort öfter im Rahmen der Berichterstattung über die Eruptionen des Vulkans Kadovar, der 2018 eruptierte und gut 50 Kilometer östlich des Erdbebenzentrums liegt. Vom Kadovar lagen in den letzten Monaten keine Aktivitätsmeldungen vor. Sollte er nun wieder mit Eruptionen anfangen, könnten diese vom Erdbeben getriggert worden sein. Auch der Inselvulkan Manam befindet sich im Wirkungskreis des Bebens. Dieser Vulkan war bis 2022 regelmäßig aktiv und erzeugte Paroxysmen, doch seitdem macht er sich rar und bestenfalls durch schwache Ascheemissionen auf sich aufmerksam.
Lokale Medien weisen explizit darauf hin, dass das Epizentrum etwa 300 Kilometer östlich der Stadt Vanimo lag, die sich darauf vorbereitet, Papst Franziskus am Wochenende zu empfangen. Für die Menschen in PNG ein seltener Besuch. Erdbeben gibt es dort hingegen häufig und sie gehören zum Alltag der Bevölkerung.
Papua Neuguinea liegt am Pazifischen Feuerring und somit an der Plattengrenze des Pazifiks. Die Ozeanplatte drückt gegen die Australische Platte und wird subduziert, was im Wesentlichen für Erdbeben und Vulkanausbrüche verantwortlich ist. Die tatsächliche tektonische Situation im Norden von Papua Neuguinea ist ungleich komplexer, da es hier eine Reihe tektonischer Kleinplatten gibt, die sich gegeneinander bewegen. So gibt es eine ausgeprägte Transformstörung zwischen der Nördlichen- und Südlichen Bismarkseeplatte, die sehr wahrscheinlich für das Erdbeben verantwortlich ist.
Starkes Erdbeben erschüttert den Pazifischen Feuerring – Unterschiedliche Lokalisierungen
Datum 01.09.24 | Zeit: 20:13:35 UTC | -6.786 ; 155.488 | Tiefe: 48 km | Mw 6,4
Gestern Abend registrierten die Erdbebendienste ein starkes Erdbeben der Magnitude 6,4, jedoch mit unterschiedlichen Lokalisierungen. Während das Beben vom USGS und EMSC in Papua-Neuguinea verortet wurde, platzierten es die Potsdamer Geoforscher des GFZ bei den Salomonen. Zunächst dachte ich, es handle sich um zwei verschiedene Beben, doch alle drei Institutionen verzeichneten das Ereignis um 20:13:35 UTC, was darauf hindeutet, dass es sich um dasselbe Erdbeben handelt. Alle drei Erdbebendienste stimmen darin überein, dass das Hypozentrum in mehr als 40 Kilometern Tiefe lag. Insofern waren die Auswirkungen an der Oberfläche vergleichsweise gering. Weder Wahrnehmungsmeldungen noch Presseberichte liegen vor, weshalb es nicht ausgeschlossen werden kann, dass es sich um ein Geisterbeben handelte, was bei einer so hohen Magnitude allerdings selten vorkommt.
Beide genannten Regionen sind vulkanischen Ursprungs, weshalb das Beben das Verhalten der Vulkane beeinflussen könnte.
In relativer Nähe zum vermeintlichen Epizentrum in Papua-Neuguinea befinden sich die Vulkane Loloru, Billy Mitchell und Bagana. Letztgenannter Vulkan ist am weitesten entfernt, aber wohl der bekannteste und einer der aktivsten Vulkane des Inselreichs. Auch der Tavurvur in der Rabaul-Caldera liegt im Wirkungsbereich des Bebens.
Tektonisch betrachtet steht das Beben im Zusammenhang mit der Subduktion entlang der pazifischen Plattengrenze, wo die Pazifikplatte in diesem Bereich unter den australischen Kontinent abtaucht. Der gleiche Prozess ist im Wesentlichen für den Vulkanismus entlang des Pazifischen Feuerrings verantwortlich. In einigen Regionen Papua-Neuguineas ist es jedoch nicht die Pazifikplatte selbst, die abtaucht, sondern eine vorgelagerte Mikroplatte.
Übrigens gab es auch in einem weiteren Bereich entlang des Feuerrings ungewöhnliche Erdbeben: auf der Nordinsel Neuseelands manifestierten sich mehrere Erdstöße mit Magnituden im Dreierbereich nahe des Vulkans Ruapehu. Außerdem ist vor der Nordküste der Inselvulkan White Island weiter aktiv.
Erdrutsch im Zentrum von Papua Neuguinea verschüttet Dorf – Hunderte Todesopfer befürchtet
In der zentralen Bergregion des Inselstaates Papua Neuguinea ist es zu einer schweren Naturkatastrophe in Form eines Erdrutsches gekommen, durch den das Dorf Yambili verwüstet wurde. In einigen Medien heißt es, dass sogar 6 Dörfer zerstört wurden. Sie sollen zum Teil von der Außenwelt abgeschnitten worden sein. Zudem blockieren die Hangrutschmassen die Zufahrt zur Porgera-Goldmine, die ihren Betrieb einstellen musste. Hierbei handelt es sich um eine der größten Goldminen der Welt.
Laut einem Bericht der Nachrichtenseite JB143 PNG begrub der Erdrutsch zahlreiche Häuser und Gemüsegärten unter sich, wobei eine unbekannte Anzahl von Menschen unter den Haustrümmern eingeschlossen wurde. Das volle Ausmaß der Opfer ist noch unklar, doch es gibt Befürchtungen, dass es Hunderte Todesopfer geben könnte. Das Rote Kreuz in PNG geht von 100 bis 500 Opfern aus.
Die zerstörten Lebensmittelgärten stellen die Lebensgrundlage für viele Bewohner der Region dar. Die Zerstörung dieser Nahrungsquellen dürfte die humanitäre Krise in der Region verschärfen.
John Basi, ein Pfleger der lokalen Sanitätsstation, betonte den Ernst der Lage: „Der Schaden ist katastrophal. Wir brauchen dringend ein Eingreifen der Regierung und des Bergbauunternehmens, um diese Krise zu bewältigen.“ Sein Appell unterstreicht die dringende Notwendigkeit sofortiger Katastrophenhilfe und Unterstützungsmaßnahmen.
Behörden und Rettungsteams sind in höchster Alarmbereitschaft und versuchen derzeit, den Schaden zu bewerten und Rettungsaktionen durchzuführen. Das schwierige Gelände und das Ausmaß des Erdrutsches stellen jedoch erhebliche Herausforderungen für diese Bemühungen dar.
Der Vorfall hat den Betrieb der Porgera-Goldmine zum Erliegen gebracht. Die Zufahrtsstraßen zur Mine sind unpassierbar, was den Verkehr von Lastwagen und öffentlichen Verkehrsmitteln in der Region stark beeinträchtigt. Aufgrund der bedeutenden Rolle der Mine für die lokale und nationale Wirtschaft wird erwartet, dass diese Unterbrechung weitreichende wirtschaftliche Folgen haben wird und sich möglicherweise auf den Goldpreis auswirkt.
Erdrutsch in PNG ist eigentlich ein Bergsturz
Genaugenommen muss man den Erdrutsch als Bergsturz bezeichnen, denn Bilder zeigen, dass eine Flanke des Berges Mungalo abgeschert ist. Eine glatte Scherfläche, die vermutlich entlang einer Störungszone entstand, liegt nun offen und bildet eine senkrecht abfallende Wand. Wenn man genauer hinschaut, erkennt man, dass auch die ursprüngliche Felswand am Gipfel des Berges durch einen vergleichbaren Scherungsprozess entstanden sein könnte.
Über den Grund des Bergsturzes kann derzeit nur spekuliert werden und es kommen mehrere Auslöser oder ein Zusammenspiel von verschiedenen Faktoren in Betracht: Die Region ist für ihre starken Erdbeben bekannt und erst im März gab es ein Erdbeben Mw 6,9. Am 21. Mai ereignete sich in 300 Kilometern Entfernung zum Katastrophenort ein Erdbeben der Magnitude 5,7. Es ist nicht auszuschließen, dass einer der Erdstöße die Abscherung der Bergflanke triggerte. Im März gab es auch starke Regenfälle, die Überflutungen in PNG verursachten. Zudem könnte es einen Zusammenhang mit den Bergbauarbeiten in der Nähe geben.
Papua Neuguinea wurde von drei Erdbeben heimgesucht – Stärkste Magnitude lag bei Mw 6,5
Datum 14.04.2024 | Zeit: 20:56:28 UTC | Lokation: -5.782 ; 151.023 | Tiefe: 51 km | Mw 6,5
In Papua Neuguinea manifestierte sich am 14. April ein starkes Erdbeben der Magnitude 6,5. Das Hypozentrum wurde vom EMSC in 51 Kilometern Tiefe ausgemacht. Das Epizentrum lag 101 km östlich von Kimbe. Da sich das Erdbeben unter Land ereignete, bestand keine Tsunamigefahr. Größere Schäden wurden nicht gemeldet, doch da auf PNG die Medienmühlen langsamer arbeiten als hier, kann es manchmal mehrere Tage dauern, bis entsprechende Meldungen bis zu uns durchsickern. So wurde auch erst einige Zeit nach dem Erdbeben Mw 6,8, das sich letzten Monat ereignete, bekannt, dass 5 Personen infolge des Bebens starben. Mehr als Tausend Häuser wurden zerstört.
Erdbeben in Papua Neuguinea sind für den Kontext von Vnet besonders interessant, da es sich um eine Vulkanregion handelt: Auf der Insel New Britain befindet sich u.a. die Rabaul-Caldera mit dem Tavuvur-Vulkan, der als einer der aktivsten Feuerberge in Papua Neuguinea gilt. Der letzte größere Ausbruch des Tavuvur ist tatsächlich schon fast 10 Jahre her. Davor war der Vulkan 20 Jahre lang aktiv. Es wird also Zeit, dass wir hier ein neues Feuerwerkt erleben und wer weiß, vielleicht triggert das Beben ja eine Eruption.
Gestern ereigneten sich auf New Britain zwei weitere Erdbeben der Magnituden 5,4 und 4,5. Während dieses Beben in 10 Kilometern Tiefe verortet wurde, betrug die Herdtiefe des stärkeren Erdbebens 77 Kilometer. Es handelte sich nicht um Nachbeben des Erdstoßes Mw 6,5, sondern sie manifestierten sich in einiger Entfernung von diesem Epizentrum, so dass kein direkter Zusammenhang bestand.
Indirekt fanden alle drei Beben ihren Ursprung in der komplexen Tektonik des Inselreiches: Südlich von New Britain verläuft die gleichnamige Subduktionszone, die sich für die Erdbeben im Süden der Insel verantwortlich zeigt. Hierbei handelt es sich um eine der jüngsten und aktivsten Subduktionszonen der Welt und Starkbeben sind jederzeit möglich. Entlang der New-Britain-Subduktionszone stoßen die Südliche Bismarck-Platte und die Solomonen-Platte zusammen, wobei letztere Platte ins Erdinnere abtaucht und für die Erdbeben im Untergrund verantwortlich ist.
Papua Neuguinea wurde von starkem Erdbeben erschüttert – Vulkane in der Nähe
Datum 23.03.2024 | Zeit: 20:22:06 UTC | Lokation: -4.132 ; 143.103 | Tiefe: 50 km | Mw 6,8
Gestern Abend wurde Papua Neuguinea von einem starken Erdbeben der Magnitude 6,8 erschüttert. Der Erdstoß ereignete sich um 05:22:06 Uhr Lokalzeit, also bereits am Sonntag. Das Hypozentrum lag laut Angaben vom EMSC in 50 Kilometern Tiefe. Das Epizentrum befand sich auf der Küstenebene der Hauptinsel und wurde 33 km ostnordöstlich von Ambunti verortet. Aufgrund der Lage und Tiefe wurde kein Tsunamialarm gegeben, obgleich es sich um ein sehr starkes Erdbeben handelte. Meldungen über Schäden liegen bisher nicht vor, obgleich Erdbeben dieser Magnitude große Zerstörungen verursachen können. Die Tiefe des Hypozentrums hat die Wirkungen an der Erdoberfläche etwas geringer gehalten, als es bei einem flacheren Erdbebenherd der Fall gewesen wäre. Es gab bislang 2 Nachbeben mit der Magnitude 5,2.
Tektonische Situation des Erdbebengebiets in Papua Neuguinea
Tektonisch betrachtet ist Papua Neuguinea komplex. Großräumig betrachtet liegt das Inselreich an der Plattengrenze zwischen Australien und dem Pazifik, wobei der Pazifischen Platte im Norden zahlreiche kleinere Platten vorgelagert sind, die zwischen den beiden großen Platten wie in einem Schraubstock eingespannt sind. Entsprechend viele große Störungszonen gibt es hier, an denen sich die zahlreichen Erdbeben der Region ereignen. Das aktuelle Erdbeben manifestierte sich an der Ramu-Markham-Störung, die eine Verlängerung des bekannteren Neubritanniengrabens darstellt. Die Ramu-Markham-Störung grenzt die südliche Bismarckplatte gegen die kleinere Woodlarke-Platte ab, auf der ein Teil der Insel liegt.
Weiter nördlich der Störungszone liegen mehrere aktive Vulkane. Dem Epizentrum am nächsten befindet sich der Inselvulkan Kadovar, der in den letzten Jahren immer wieder sporadisch aktiv war und im Jahr 2018 eine größere Eruptionsserie mit Domwachstum erzeugte. Weiter östlich befinden sich die Feuerberge Manam und Ulawun, die hier auch immer wieder Erwähnung finden. Es liegt im Bereich des Möglichen, dass das Erdbeben hier Eruptionen triggern wird. Dabei könnte sich der Einfluss des Bebens auf die Aktivität auch erst in Monaten zeigen.