Vulkanausbruch Piton Fournaise – News vom 02.07.23

Staat: Frankreich | Koordinaten: 21.23, -55.71 | Aktivität: Effusive Eruption

Neuer Ausbruch am Piton de la Fournaise hat begonnen

Heute Morgen begann ein neuer Vulkanausbruch am französischen Vulkan Piton de la Fournaise, der auf der Insel La Réunion im Indischen Ozean liegt. Viele Informationen gibt es bis jetzt nicht: Nach einer kurzen seismischen Krise mit schneller Bodenhebung, die um 7:36 Uhr Ortszeit einsetzte, öffnete sich um 8:30 Uhr auf der Ostflanke des Kraterkegels Dolomieu eine Eruptionsspalte. Der Alarmstatus wurde auf „2“ erhöht und der Zugang zur Caldera gesperrt.

Erste Fotos zeigen einen mehrere hundert Meter langen Riss, aus dem Lava strömt. An mehreren Stellen auf dem Riss gibt es kleine Lavafontänen, die kurze Lavaströme speisen. Sie vereinen sich zu einen etwas größeren Strom. Größere Lavafontänen sind nicht auszumachen, es scheint sich bis jetzt um einen kleineren effusiven Ausbruch zu handeln.

In den vergangenen Wochen gab es bereits 2 Ausbruchsversuche, die sich in seismische Krisen und Bodenhebung äußerten, doch bis heute schaffte es das Magma nicht bis zur Oberfläche durchzudringen. Dass der aktuelle Ausbruch nach einer so kurzen seismischen Krise begann, zeigt, dass sich das Magma bereits relativ nahe der Oberfläche akkumulierte. Seit Mai gab es eine schwache, aber beständige Inflation des Vulkans und die erste Eruption des Jahres kam nicht völlig überraschen, obwohl man nicht ausgerechnet heute mit einem Vulkanausbruch rechnete.

Die Spalte liegt auf der Ostseite des Vulkans, dort, wo sich die Caldera Enclose Fouqué zum Meer hin öffnet. Die nächstgelegenen Livecam steht am Nordrand der hufeisenförmigen Depression, ziemlich weit unten an der Küstenstraße auf dem Piton des Cascades. Sie erlaubt nur einen Fernblick auf da Geschehen, der zu allem Überfluss häufig von Wolken verhangen ist. Trotzdem kann sich ein Blick lohnen.

Update 17:00 Uhr: Auf der Livecam sieht man, dass sich offenbar eine zweite Eruptionsspalte geöffnet hat, die sich weiter südlich befindet. Der Lava-Ausstoß im Nordosten hat sich gegenüber heute Vormittag intensiviert. Auch hier öffnete sich mittags eine weitere Spalte.

Vulkan Piton Fournaise: News vom 14.06.23

Staat: Frankreich | Koordinaten: 21.23, -55.71 | Aktivität: Schwarmbeben

Erhöhte Erdbebentätigkeit am Fournaise

Der Piton de la Fournaise liegt im französischen Überseedepartement La Réunion und ist ein Schildvulkan vom Hawaii-Typ. Das heißt, er eruptiert basaltische Schmelze, die von einem Mantelplume gespeist wird. Nachdem es in den letzten Wochen ruhig um den Glutofen bestellt war, meldete das zuständige Observatorium OVPF gestern einen Anstieg der Seismizität: es wurden 40 vulkanisch-bedingte Erdbeben festgestellt. Die Erdbebentätigkeit begann seit dem 10 Juni langsam zu steigen. Bei den festgestellten Beben handelt es sich überwiegend um Beben mit Magnituden kleiner 1, deren Lage nicht genau lokalisierbar ist. Die Hypozentren befanden sich aber unter dem Dolomieu-Krater in ca. 2 km Tiefe.

Die Vulkanologen gehen davon aus, dass die Seismizität im Zusammenhang mit Magmenaufstieg steht und dass sich in einem flach gelegenen Magmenkörper Schmelze akkumuliert. Doch bis es zu einem neuen Vulkanausbruch kommt, können noch einige Tage oder sogar Wochen vergehen. Zuerst muss der Durch im Magmenkörper weiter wachsen, so dass das Magma die Gesteinsschichten über dem Magmenkörper brechen und durchdringen kann.

Es ist nicht die erste Erhöhung der Seismizität in diesem Jahr: bereits Ende März gab es ein Schwarmbeben nebst Inflation und man hielt einen mittelbaren Ausbruch für wahrscheinlich. Es ist recht typisch für den Vulkan, dass die Ausbrüche erst nach mehreren Phasen des Magmenaufstiegs erfolgen. Es gab aber auch Eruptionen, die nach nur einer seismischen Krise begannen.

Der letzte Ausbruch manifestierte sich im September 2022. Statistisch gesehen bricht der Piton de la Fournaise 2-3 Mal im Jahr aus, wobei es in den letzten Jahren einen rückläufigen Trend der Eruptionshäufigkeit gab. Aber was kümmert sich ein Vulkan schon um menschliche Statistiken?

Neue Forschung enthüllt Magmenintrusionen am Fournaise

  • Forscher führten 3 Jahre lang Magnetfeldmessungen am Fournaise durch.
  • Sie detektierten durch Hitzeeinwirkung entstandene Entmagnetisierungszonen im Untergrund.
  • Sie korrelierten zeitlich und räumlich mit Magmenintrusionen unter dem Vulkan.

Mit Hilfe von Magnetfeldmessungen wurden Intrusionen am Fournaise kartiert

Immer mehr Forschungen bemühen sich darum, den Untergrund unter Vulkanen sichtbar zu machen, um Magmenkörpern und den Förderwegen des Magmas auf die Spur zu kommen, in der Hoffnung, ein besseres Verständnis der im Verborgenen ablaufenden vulkanischen Prozesse zu erlangen. In diesem Kontext ist eine Studie zu verstehen, die von Forschern zweier französischer Universitäten durchgeführt wurde. Bei diesen Einrichtungen handelt es sich um die Universität Clermont Auvergne und die Universität La Réunion. Kein Wunder, dass die Forschenden sich als Studienobjekt den Vulkan Piton de la Fournaise aussuchten, der im französischen Überseedepartment der Insel La Réunion liegt. Beim Piton Fournaise handelt es sich um einen sehr aktiven Schildvulkan vom Hawaii-Typ, der im letzten Jahr zweimal ausbrach.

In der Studie ging es um die Beeinflussung des Magnetfeldes infolge magmatischer- und vulkanischer Aktivität. Insbesondere wirkt sich ein verstärkter Wärmefluss auf die Stärke des lokalen Magnetfeldes aus und eine Änderung in der Gesteinsmagnetisierung lässt Rückschlüsse auf das magmatische Geschehen im Untergrund zu. Auch Risse durch vulkanotektonische Beben lassen sich so aufspüren. Neu ist der Ansatz mit den gewonnen Magnetisierungsdaten mittels KI-gestützter Bildgebungsverfahren ein Abbild des Untergrunds zu erzeugen, das insbesondere Aufstiegswege und Akkumulationen von Gesteinsschmelzen darstellen kann: eine Aufheizung des Gesteins entmagnetisiert dieses, wodurch man entlang von zweidimensionalen Profilen Entmagnetisierungszonen detektieren kann, entlang derer Schmelze aufgestiegen ist und sich ggf. akkumulierte. Zusammen mit anderen geophysikalischen Methoden wie der Messung des elektrischen Widerstandes des Untergrunds und InSAR Bodendeformationsmessungen lassen sich Schmelzansammlungen gut lokalisieren und können zur Volumenbestimmung intrudierter Schmelzkörper herangezogen werden. Ein Fokus der Forscher bestand auch darin, die zeitlichen Veränderungen der Untergrundstrukturen des Vulkans zu erfassen. So wurden im Zeitraum 2017-2020 zahlreiche Messungen entlang eines 3780 m langen Profils durchgeführt, das in Ost-Westrichtung verlief und den Hauptkrater Dolomieu schnitt. Den Forschern gelang es dabei 18 Intrusionen festzustellen, von denen 13 mit Eruptionen assoziiert waren.

Die Forscher fanden heraus, dass „die zeitliche Entwicklung der magnetischen Anomalien stark mit den Tiefen und Volumina der magmatischen Intrusionen entlang des aktiven Hauptgebiets korrelieren. Die Forschungsergebnisse eröffnen neue Perspektiven für die Untersuchung der räumlich-zeitlichen Veränderungen magmatischer, hydrothermaler und mechanischer Veränderungen und Alterationsprozesse innerhalb vulkanischer Gebilde.“ (Quelle: AGU)

Vulkan-News 04.10.22: Piton Fournaise

Piton Fournaise mit vulkanotektonischen Erdbeben

Der Piton de la Fournaise zeigt einen leichten Rückgang der Tremor-Amplitude, dennoch bewegt sie sich auf vergleichbar hohem Niveau, zumindestens für eine Eruption in ihrer 3. Woche. Aus dem Krater des Schlackenkegels wird glühende Tephra mehrere 10er Meter hoch ausgeworfen. Der Lava-Ausstoß schwankt zwischen 4 und 20 Kubikmeter in der Sekunde. Im Schnitt werden 10 Kubikmeter Lava pro Sekunde eruptiert. Der Haupt-Lavastrom ist 1500 m lang und seine Front hat das 1800 m Höhenniveau erreicht. Gestern wurden 64 vulkanotektonische Erdbeben registriert: der höchste Wert seit der Initialphase der Eruption. Es sieht nicht danach aus, als würde der Vulkanausbruch schnell enden wollen.

Vulkan-News 03.10.22: Stromboli

Stromboli mit Lavastrom

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79; 15.21 | Eruption: Lavaspattering

Am Inselvulkan Stromboli begann heute Morgen um 9:15 UCT ein Lavastrom zu fließen. Er kommt aus dem nördlichen Krater und ist auf der Sciara del Fuoco unterwegs. Bereits am Mittag erreichte er die Küste und ergießt sich seitdem ins Meer. Das INGV berichtet, dass die geophysikalischen Parameter keine signifikanten Veränderungen zeigen. MIROVA detektiert eine hohe Thermalstrahlung mit 107 MW Leistung. Der Lavastrom ist vergleichsweise schmal, doch da er in nur 2 Stunde die Küste erreichte, scheint er für Stromboli recht dünnflüssig zu sein. Ein Indiz dafür, dass es sich um frisch aufgestiegene Schmelze handelt, die nicht sehr lange im oberen Magmenkörper verweilte, bevor die Eruption begann. Anders als Lavaströme aus Eruptionsspalten, sind die Lavaströme, die aus den Förderschloten gespeist werden meistens kurzlebig.

Seit gut 10 Tagen ist die Aktivität am Stromboli erhöht. Lavaspattering kündigte besondere Vorkommnisse an. Mit weiterer eruptiver Tätigkeit, die über die normalen strombolianischen Eruptionen hinausgehen ist zu rechnen.

Episoden mit Lavastrom-Tätigkeit sind am Stromboli keine Seltenheit, wenngleich sie nicht zum normalen Tagesgeschäft des Vulkans gehören. Zu Lavaüberläufen kommt es meistens in Phasen, die mehrere Wochen oder Monate anhalten können. Zwischen den einzelnen Episoden mit Lavaüberläufen können Tage bis Wochen liegen. Es gibt kein erkennbares Intervall, in denen die Überlaufphasen auftauchen. Manchmal gibt es mehrere dieser Phasen innerhalb eines Jahres, manchmal vergehen aber auch 2-3 Jahre bis zur nächsten Phase. Nicht selten gipfeln diese Überlaufphasen in paroxysmale Eruptionen, bei denen größere Explosionen erzeugt werden können. Diese schleudern Tephra und Blöcke bis auf die Vulkanflanken hinaus. Im Extremfall kann das Material bewohnte Areale erreichten und Schäden verursachen. Menschen können dabei auch zu Schaden kommen.


Nevados de Chillan eruptiert

In Chile ist der Vulkan Nevados de Chillan ausgebrochen und förderte eine Aschewolke. Laut VAAC Bounes Aires erreichte sie eine Höhe von 4800 m und driftete in Richtung Osten. Im Vorfeld registrierte SERNAGEOMIN einige Erdbeben mit langen Perioden, die von aufsteigendem Magma zeugten.


Piton Fournaise steigert sich weiter

Auf La Réunion ist der Piton Fournaise weiter aktiv und legte in den letzten Tagen noch ein paar Schippen glühende Kohlen, ähm Lava nach. Auch der Tremor stieg weiter an, stabilisierte sich heute dann auf seinem erhöhten Niveau. Mit dem Tremoranstieg erhöhte sich auch der Lava-Ausstoß, der nun zwischen 5-15 Kubikmeter pro Sekunde beträgt. Die Vulkanologen vom OVPF weisen darauf hin, dass die Lava zum größten Teil durch Tunnel abläuft und dass die angegebenen Werte niedrige Schätzungen sind. Es könnte auch mehr Lava unterwegs sein. Neuen Bilder zeigen, dass ein schmaler Lavastrom auch aus dem neuen Schlackenkegel floss und gut sichtbar war. Die Erdbebentätigkeit zog ebenfalls wieder an: Vorgestern wurden 24 vulkanotektonische Erschütterungen registriert.

Vulkan-News 01.10.22: Piton Fournaise

Piton Fournaise mit leichter Aktivitätssteigerung

Staat: Frankreich | Koordinaten: 21.23, -55.71 | Eruption: Spalteneruption

Der Piton de la Fournaise bleibt aktiv und zeigte sich in den letzten Tagen munterer als zuvor. Die Vulkanologen vom OVPF berichteten, dass die Tremor-Amplitude seit dem 29. Oktober zugenommen hat. Diese Aktivitätssteigerung spiegelt sch in einer leichten Erhöhung der Lava-Förderrate wieder. Die Lavaströme fließen zum größten Teil durch unterirdische Röhren, es gibt allerdings einige Austrittsstellen und Passagen oberflächlich fließender Lava. Die Förderrate liegt zwischen 4-6 Kubikmeter pro Sekunde. Gestern gab es eine kurzfristige Steigerung auf 16 Kubikmeter pro Sekunde. Außerdem steigerte sich der Gasdruck im System, weswegen der Tremor seit dem 29 September steigt. Der gestiegene Gasdruck führte zu einer Zunahme der explosiven Komponente des Vulkanausbruchs. Tatsächlich wird glühende Tephra aus dem Hauptkegel ausgestoßen, die höher aufsteigt als es in den letzten Tagen der Fall war. Es gab Explosionen die den gesamten Schlackenkegel mit glühender Tephra eindeckten. Gestern bildet sich auch ein Nebenschlot, aus dem Lavaspattering beobachtet wurde. Diese Aktivität hat heute aber wieder deutlich nachgelassen, trotzdem fließt noch Lava aus dem Nebenkrater, der sich an der südlichen Basis des Schlackenkegels befindet.

Neben einem Anstieg des Tremors, wurden auch drei vulkanotektonische Erdbeben festgestellt. Sie manifestierten sich unter dem Gipfelkrater Dolomieu. Die Beben wurden von aufsteigendem Magma verursacht und es wurde eine leichte Inflation registriert. Sie betrug weniger als 1 cm. Es steigt also mehr Magma auf, als eruptiert wird.

Der Zugang zur Caldera bleibt geschlossen. Die Pfade entlang des Calderarandes sind geöffnet. Am Wochenende ist der Besucheransturm besonders groß und es gestaltet sich schwierig einen Parkplatz zu finden. Die Behörden weisen Besucher darauf hin, dass widerrechtlich geparkte Fahrzeuge am Rand der Zufahrtsstraße abgeschleppt werden könnten.


Nishinoshima mit Aschewolke

Staat: Japan | Koordinaten: 27.24, 140.87 | Eruption: Ejektiv

Wie es aussieht, sind die japanischen Vulkane entlang des Zirkumpazifischen Feuerrings aktuell besonders aktiv, denn neben Sakurajima und Suwanose-jima, ist nun auch der Nishinoshima ausgebrochen und eruptiert Vulkanasche. Laut VAAC Tokio steigt sie bis auf einer Höhe von 3000 m auf und driftet in Richtung Osten. Das VAAC brachte die ersten beiden VONA-Warnungen zu diesem Vulkan in 2022 heraus.


Taal stößt Schwefeldioxid aus

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002; 120.99 | Eruption: Fumarolisch

Der philippinische Taal Vulkan stößt wieder vermehrt Schwefeldioxid aus. Wie PHILVOLCS mitteilte, betrug der Ausstoß vorgestern 10718 Tonnen am Tag. Gestern waren es noch mehr als 7000 Tonnen. Die Vulkanologen warnten vor einer erhöhten Umwelt- und Gesundheitsbelastung durch VOG. Außerdem wurden 4 vulkanotektonische Erdbeben festgestellt. Der Alarmstatus steht auf „1“.


Shiveluch bleibt aktiv

Staat: Russland | Koordinaten: 56.65; 161.36 | Eruption: Dom

Im sibirischen Kamtschatka bleibt der Shiveluch aktiv. Der Dom wächst und gestern wurden wieder Aschewolken gemeldet. Sie erreichten eine Höhe von bis zu 3700 m und wurden vom Wind in Richtung Osten verfrachtet.

Vulkan-News 22.09.22: Fournaise

Piton Fournaise macht weiter

Staat: Frankreich | Koordinaten: 21.23, -55.71 | Eruption: Spalteneruption

Auf La Réunion ist der Piton de la Fournaise weiter aktiv. Das Wetter bleibt leider ebenso schlecht, wie es zu Beginn der der Eruption der Fall war. Die Bewölkung reißt nur gelegentlich auf und gibt Blicke auf die Eruption frei. Fernblicke via Livecam erwiesen sich als recht ernüchternd, denn die Kameras stehen weit von der Spalte entfernt und enthüllen nur ein schwaches Tischfeuerwerkt. Aus der Nähe betrachtet, sieht es schon etwas eindrucksvoller aus, wie man auf dem Video unten erkennen kann. Alles in allem eine ehr durchschnittliche Eruption, über die noch nicht sonderlich viele Details bekannt geworden sind. Trotzdem versuchen zahlreiche Schaulustige einen Blick auf die Eruption erhaschen zu können und folgen dem Wanderweg entlang des Calderarandes, der gestern wieder frei gegeben wurde. Das Betreten der Caldera bleibt weiter untersagt.


Home Reef Volcano: Eruption hält an

Der submarine Vulkan Home Reef gehört zum Tonga-Archipel und ist weiterhin in Eruption begriffen. Er brachte ein neues Vulkan-Inselchen hervor und eruptierte offenbar explosiv. Lokale Medien berichten von mehreren Explosionen, bei denen Asche-Dampf-Wolken bis zu 3000 m hoch aufgestiegen sind. Rechercheur Manfred förderte indes Sentinel-Fotos zu Tage, die im Infrarotbereich eine thermische Anomalie enthüllen, die praktisch das ganze Inselchen einnehmen. Die Aufnahmen stützen meine These, dass die Insel überwiegend effusiv entstand.

Vulkan-News 19.09.22: Fournaise

Erste Bilder vom Vulkanausbruch am Piton Fournaise

Staat: Frankreich | Koordinaten: 21.23, -55.71 | Eruption: Spalteneruption

Heute Nachmittag wurden ersten Bilder vom Vulkanausbruch am Piton de la Fournaise veröffentlicht. Zu sehen sind bis zu 30 m hohe Lavafontänen aus der Eruptionsspalte am Kala-Pélé-Krater. Genaue Informationen über die Länge der Spalte liegen mir noch nicht vor, doch sie scheint länger zu sein wie die vorangegangenen Fissuren der letzten Ausbrüche. In der Initialphase der Eruption schoss der Tremor in die Höhe, fiel dann ebenso schnell wieder ab und stabilisierte sich auf niedrigem Niveau. MIROVA detektiert eine hohe Thermalstrahlung mit 830 MW Leistung. Der Wert könnte durch Bewölkung verfälscht sein. Vorhersagen zur Eruptionsdauer sind nicht machbar, doch erfahrungsgemäß halten solche Spalteneruptionen meistens 2-3 Wochen an. Es gab aber auch schon vulkanische Eintagsfliegen und Dauerbrenner.


Sangay mit starkem thermischen Signal

Staat: Ecuador | Koordinaten: -2.00, -78.34 | Eruption: Vulcanianisch

Der Sangay in Ecuador emittiert heute eine sehr hohe Wärmestrahlung mit mehr als 1000 MW Leistung, wie von MIROVA festgestellt wurde. Das IGEPN teilte auf Twitter Aufnahmen von strombolianischen Eruptionen, die schnell hintereinander kamen. Wahrscheinlich entstand dabei ein Lavastrom, von dem die Wärmestrahlung ausging. Vulkanasche stieg bis zu 1500 m über Kraterhöhe auf. Es wurden 817 seismische Eruptionssignale aufgefangen.


White Island mit Asche-Emissionen

Staat: Neuseeland | Koordinaten: -37.52, 177.18 | Eruption: Ascheemissionen

Der neuseeländische Inselvulkan White Island stieß etwas Vulkanasche aus, die sich mit Dampf vermischte und eine kleine Asche-Dampf-Wolke erzeugte. Die Vulkanologen von GeoNet brachten eine entsprechende Warnung zur gesteigerten Aktivität heraus, beließen die Warnstufe aber auf „2“.

Vulkan-News: Piton Fournaise im Juli

  • Am Piton Founaise ereigneten sich im Juli Hunderte Erdrutsche
  • Die Meisten manifestierten sich im Kraterbereich
  • Sie könnten auf einen bevorstehenden Vulkanausbruch hindeuten

Erdrutsche am Piton Fournaise

Staat: Frankreich | Koordinaten: 21.23, -55.71 | Eruption: Fumarolisch

Das OVPF meldete, dass es am Vulkan Piton Fournaise auf La Réunion zu zahlreichen Erdrutschen gekommen ist und auch noch kommt. Die Serie der Erdrutsche begann am 10 Juli. Der bisherige Höhepunkt wurde am 20 Juli erreicht, als an einem Tag 277 Erdrutsche registriert wurden. Die Vulkanologen teilten mit, dass es nun sehr schnell zu einem Vulkanausbruch kommen könnte, obwohl die Erdrutsche nicht von Erdbeben ausgelöst werden. Das Magmenreservoir unter dem Vulkan ist gefüllt. Eine Vermutung meinerseits ist, dass die Erdrutsche durch Bodenhebung ausgelöst werden. Dadurch wird der Boden destabilisiert und es kommt zu den Erdrutschen. Sehr wahrscheinlich handelt es sich nicht nur um Erdrutsche, sondern auch um Steinschläge, wie sie an Vulkanen und insbesondere in Vulkankratern öfters vorkommen können. Die meisten Ereignisse sollen sich im Bereich des Kraters Dolomieu abspielen. Tatsächlich gab es vergleichbare Phänomene bereits früher, als es mehrere eruptive Phasen im Krater gegeben hatte. Von daher ist ein bevorstehender Ausbruch im Kraterbereich gut vorstellbar. Die letzten Eruptionsspalten öffneten sich in der Caldera, oft in der Nähe der Basis des Kraterkegels. Die Vulkanologen rechnen mit dem Einsetzen einer seismischen Krise unmittelbar vor dem Ausbruch.

Der Piton de la Fournaise ist einer von 2 Vulkanen auf der Insel La Réunion. Bei dem 2. Vulkan handelt es sich um den älteren und größeren Piton des Neiges, der quasi den größten Teil der Insel ausmacht. Der Vulkan gilt als erloschen, hinterließ aber 3 große Calderen. Diese Täler heißen Cirques und sind beliebte Trekking-Ziele. Der Piton Fournaise beinhaltet ebenfalls 2 ineinander verschachtelte Calderen. Sie zeugen von wahrlich großen Eruptionen des Vulkans. Sie liefen überwiegend effusiv ab, förderten aber so große Lavamengen, dass die entleerten Magmenkörper einsackten und große Depressionen hinterließen. Der Fournaise bricht im Schnitt 3 Mal im Jahr aus, wobei es in diesem Jahr bislang nur 1 Eruption gab, die bereits im Dezember begann und im Januar stoppte.