Raung: Anhaltende eruptive Aktivität und thermische Anomalien

Anhaltende Asche-Eruptionen am Raung – 2 Förderschlote aktiv

Banyuwangi, 21.06.2025Auf Java in Indonesien ist der Raung weiterhin aktiv und fördert mehrmals täglich Vulkanasche. Laut VAAC Darwin erreicht sie eine Höhe von 4600 m und driftet westwärts. Satellitenbilder enthüllen thermische Anomalien.

Thermische Anomalien Raung. © Copernicus

Die Eruptionen werden auch von den Vulkanbeobachtern des zuständigen Observatoriums bestätigt. In den letzten 24 Stunden meldeten sie 5 schwache Explosionen, bei denen Vulkanasche bis zu 1200 m über Kraterhöhe gefördert wurde. Aus seismischen Daten geht hervor, dass die Eruptionen zwischen 152 und 2436 Sekunden (gut 40 Minuten) dauerten. Auf dem Seismogramm erzeugten sie Signale mit Amplituden bis zu 9 mm.

Auf dem jüngsten wolkenfreien Sentinel-Satellitenbild, das von Copernicus zur Verfügung gestellt wurde, sind im Infrarot-Spektrum thermische Anomalien zu erkennen, die von zwei Schloten im Bereich des Schlackenkegels ausgehen, der sich bei der Eruption von 2015 in der Gipfelcaldera des Raung gebildet hatte. Außerdem kann man auf einem Webcambild des VSI eine rot illuminierte Eruptionswolke erahnen, so dass die Vermutung nahe liegt, dass der Vulkan nicht nur Asche fördert, sondern auch geringe Mengen glühender Tephra. Ob es allerdings bereits wieder spektakuläre strombolianische Eruptionen gibt, ist fraglich.

Der 3332 m hohe Gunung Raung liegt im Osten Javas und ist der höchste Vulkan des Ijen-Vulkanmassivs. Schon aufgrund der Höhe ist der Raung nicht einfach zu besteigen. Hinzu kommt, dass man den Kraterrand nur erreicht, wenn man einen schmalen Grat passiert, was selbst geübte Vulkanwanderer zum Schwitzen bringt. Da der Alarmstatus auf „gelb“ steht und eine 3-Kilometer-Sperrzone um die Caldera etabliert wurde, ist ein Aufstieg offiziell verboten.

Das Ijen-Massiv ist bei uns vor allem wegen des Kawah Ijen mit seinem Schwefelabbau bekannt. Hier gibt es täglich einige vulkanotektonische Erdbeben. Gestern waren es 10. Der Alarmstatus steht aber wieder auf „grün“ und eine Sperrzone gibt es meines Wissens nach nicht. Dennoch ist auf der Website von MAGMA die Empfehlung zu lesen, dass Minenarbeiter und Touristen nicht in den Krater absteigen sollten.

Raung: Mehrere Ascheeruptionen detektiert

Mount Raung zeigt erneut vulkanische Aktivität – 5 Eruptionen während der Nacht

Banyuwangi, 12.06.2025Der Mount Raung liegt in Ostjava und ist einer der größten und aktivsten Stratovulkane Indonesiens. Er generierte in den letzten Stunden gleich 5 Ascheeruptionen, die beim VAAC-Darwin Warnungen für den Flugverkehr auslösten. Demnach stieg Vulkanasche bis auf eine Höhe von 4300 Metern auf und driftete in Richtung Südwesten.

Ascheemission am Raung. © VSI

Laut dem Zentrum für Vulkanologie und geologische Katastrophenvorsorge (PVMBG) stieg am frühen Donnerstagmorgen eine Aschewolke bis zu 1.000 Meter über dem Kraterrand auf. Die Höhenangaben decken sich gut mit denen vom VAAC. Die Aktivität begann in den frühen Morgenstunden und setzte sich bis zum Morgengrauen fort.

Die Aschesäulen bewegten sich je nach Uhrzeit in unterschiedliche Richtungen – südlich, südwestlich und schließlich auch südöstlich. Seismische Daten verzeichneten mehrere Tremorphasen mit einer maximalen Amplitude von 4 Millimetern. Dies deutet auf Fluidbewegungen im Fördersystem hin und könnte ein Anzeichen für steigenden Druckaufbau sein. Allerdings werden immer noch keine vulkanotektonischen Erschütterungen detektiert und auch die Anzahl an explosionsartigen Entgasungen hat aufgehört. Daher ist es unklar, ob es Magmenaufstieg gibt, der keine detektierbaren Spuren hinterlässt, oder ob möglicherweise ein Förderschlot verstopft ist, weshalb sich größerer Druck aufbaut, der dann zu den Ascheeruptionen führt.

Mount Raung erhebt sich auf 3.332 Meter über dem Meeresspiegel und gehört zur Ijen-Vulkanregion im Osten der indonesischen Insel Java. Sein gewaltiger, über zwei Kilometer breiter Gipfelkrater ist eine Besonderheit – anders als viele andere Vulkane in Indonesien ist er ständig aktiv, was regelmäßige Ausbrüche zur Folge hat. Die bislang stärksten dokumentierten Ausbrüche des neuen Jahrtausends ereigneten sich 2015 und legten zeitweise den Flugverkehr in der Region lahm.

Derzeit gilt Warnstufe „2“. Die Bevölkerung sowie Touristen werden dringend aufgefordert, einen Sicherheitsabstand von mindestens 3 Kilometern zum Krater einzuhalten. Auch Aktivitäten in der Nähe des Calderarands sowie Übernachtungen in Kraternähe sind strikt untersagt.

Das PVMBG sowie die Katastrophenschutzbehörde BPBD rufen dazu auf, Ruhe zu bewahren, jedoch wachsam zu bleiben und offizielle Informationen regelmäßig zu verfolgen.

Raung: Kleine Ascheeruptionen

Kleine Ascheeruptionen am Raung liefern Hinweise auf ein Erwachen des Vulkans

Banyuwangi, 07.06.2025Der im Osten von Java (Indonesien) liegende Vulkan Raung zeigt Anzeichen seines Erwachens und emittiert seit gestern kleinere Aschewolken, die bis zu 600 m über Kraterhöhe aufsteigen. Die Tätigkeit löste beim VAAC Darwin VONA-Warnungen aus, nach denen die Asche bis auf 4000 Meter Höhe aufsteigt. Der Alarmstatus steht auf „Orange“.

Ascheeruption am Raung. © VSI

Beim Raung handelt es sich um den höchsten Vulkan des Ijen-Vulkanmassivs, das bei uns in erster Linie wegen dem Kawah Ijen bekannt ist, in dessen Krater Schwefel abgebaut wird, der nachts mit blauer Flamme brennt. Am Raung gibt es keinen Schwefelabbau, aber dafür Eruptionen, die durchaus spektakulär ausfallen können. So bildete sich bei Eruptionen im Jahr 2015 ein neuer Schlackenkegel innerhalb der 2 Kilometer durchmessenden Gipfelcaldera am Gipfel des 3332 m hohen Vulkanriesen. Der Boden der Caldera wurde von Lavaströmen geflutet und deutlich angehoben. Das war aber nicht die einzige größere Eruption des letzten Jahrzehnts am Raung, denn 2021 gab es ebenfalls eine länger dauernde Eruptionsphase. Einzelne Ascheeruptionen ereigneten sich zuletzt 2024 und im März 2025. So könnte es durchaus sein, dass sich weitere Eruptionen anbahnen.

Geophysikalische Hinweise auf eine stärkere Eruptionsphase stehen bislang aber aus. Insbesondere die Seismizität ist unauffällig, auch wenn es seit vorgestern einige tektonisch bedingte Erschütterungen im Umkreis des Raung gab. In den letzten 24 Stunden wurden 20 dieser Erdbeben festgestellt, zudem eine Tremorphase. Dennoch gibt es auch Eruptionen, die sich nicht durch starke vulkanotektonische Schwarmbeben ankündigen bzw. bei denen diese nicht als solche erkannt werden. Neben den beschriebenen Erdbebensignalen wurden auch solche festgestellt, die von explosionsartigen Entgasungen herrühren.

Der Raung hat einen Namensvetter in Indonesien, denn im Norden des Archipels liegt der Inselvulkan Ruang. Diese beiden Vulkane sind leicht zu verwechseln. Der Ruang zeigt sich momentan von seiner ruhigen Seite und dampft nur.

Raung eruptiert Vulkanasche am 13.03.25

Raung mit Aschewolke in 4800 m Höhe – VONA-Warnung ausgegeben

Heute eruptierte der indonesische Vulkan Raung offenbar eine Aschewolke, die bis auf eine Höhe von 4.800 Metern aufstieg. Auf Satellitenfotos konnte sie jedoch nicht lokalisiert werden; die Meldung stammt von Beobachtern der vulkanologischen Überwachungsstation, die für die Beobachtung des Raung zuständig ist. Das Vulkanologische Institut Indonesiens (VSI) berichtete, dass die Aschewolke etwa 1.500 Meter über die Kraterhöhe aufstieg, und veröffentlichte zudem ein Livekamerabild des Ereignisses.

Der Vulkanausbruch dauerte 34 Sekunden und erzeugte ein schwaches seismisches Signal mit einer Amplitude von 7 Millimetern.

Das Histogramm zur Erdbebenaktivität zeigt, dass der Raung derzeit nur eine geringe seismische Aktivität aufweist. In den letzten Wochen wurden vor allem tektonische Erdbeben in der Region aufgezeichnet, deren tägliche Anzahl sich im einstelligen Bereich bewegt. Zudem gibt es seismische Signale, die auf starke Entgasungen hindeuten. Vulkanotektonische Erdbeben oder Tremor blieben aus und wurden auch im Vorfeld der heutigen Eruption nicht registriert.

Der Vulkan Raung befindet sich auf der indonesischen Insel Java in der Provinz Ostjava. Mit einer Höhe von rund 3.332 Metern zählt er zu den höchsten Vulkanen der Insel. Eine seiner auffälligsten geologischen Besonderheiten ist die große Caldera mit einem Durchmesser von etwa 2 Kilometern, die zu den größten Indonesiens gehört. Raung ist Teil des Ijen-Vulkan-Komplexes, in dem sich auch der berühmte Kawah Ijen mit seinem giftigen Säuresee und den Schwefelminen befindet.

Der Vulkan ist bekannt für seine häufigen Aktivitäten, die oft strombolianische Eruptionen umfassen, aber auch größere Ausbrüche hervorrufen können. Die letzten bedeutende Eruptionen ereignete sich in den Jahren 2015, 2021 und 2024. Im Jahr 2015 stieß der Rung Aschewolken aus, die den Flugverkehr in der Region erheblich beeinträchtigte.

Ob die Eruption heute den Auftakt zu einer neuen Eruptionsserie darstellt ist fraglich, denn die geophysikalischen Parameter sprechen bis jetzt dagegen.

Raung: Explosive Eruptionen am 24.12.24

Raung eruptiert explosiv – Vulkanasche in 7900 m Höhe detektiert

Der indonesische Vulkan Raung erzeugte heute Morgen um 7:05 UTC eine stärkere Ascheeruption und förderte Asche bis auf eine Höhe von 7900 m über dem Meeresspiegel. Der Wind verfrachtete die Aschewolke in Richtung Nord-Nordwest. Das VAAC Darwin brachte eine VONA-Warnung heraus. Der Alarmstatus für den Flugverkehr wurde auf „Orange“ erhöht.

Aufgrund von meteorologischen Wolken war die Vulkanasche zuletzt auf Satellitenbildern nicht mehr klar identifizierbar. Experten gehen davon aus, dass sich die Vulkanasche innerhalb der nächsten 12–15 Stunden auflösen wird. Eine gewisse Gefahr für den Flugverkehr besteht also zurzeit noch.

Laut Berichten des VSI stieg die Aschewolke bis auf 2000 m über Kraterhöhe auf. Berücksichtigt man, dass der Raung 3332 m hoch ist, kam die Aschewolke nur bis auf eine Höhe von 5332 m über dem Meeresspiegel. Eine deutliche Diskrepanz zu den Angaben des VAAC. Auf Bildern einer Überwachungskamera vom VSI sieht man aber, dass die Aschewolke vom Observatorium aus durch eine Wolkenlücke nur teilweise sichtbar war. Vermutlich konnte man die Krone der Eruptionswolke gar nicht einsehen.

Das VSI gab an, dass die Eruption ein seismisches Explosionssignal von 282 Sekunden Länge verursachte. Es hatte eine Maximalamplitude von 32 mm.

Dieser Ausbruch war die Initialzündung einer Reihe schwächerer Explosionen. Wie hoch die Asche aufstieg, konnte aufgrund von Bewölkung nicht ermittelt werden. Die seismischen Signale und ihre Dauer waren etwas halb so groß wie bei der Initialeruption.

Vor einer Woche begann sich der Raung zu regen und erzeugte eine kleinere Aschewolke. Zu diesem Zeitpunkt war nicht klar, ob es sich um eine phreatische oder magmatische Eruption gehandelt hatte. Die aktuelle Tätigkeit legt nahe, dass nun letzteres der Fall ist, obwohl die Seismizität weiter gering ist und es keine Anzeichen für Magmenaufstieg gibt.

Vulkanischer Hintergrund

Der Vulkan Raung liegt im Osten der Insel Java. Er befindet sich im Ijen-Massiv und gehört zu den aktivsten Vulkanen des Landes und erreicht eine Höhe von 3.260 Metern über dem Meeresspiegel. Raung ist bekannt für seinen markanten Krater mit einem Durchmesser von etwa 2 Kilometern, aus dem häufig vulkanische Aktivität in Form von Gasemissionen und Ascheausstößen beobachtet wird.

Raung eruptierte Aschewolke

Vulkan Raung auf Java stieß Vulkanasche aus – Aschewolke in 4000 m Höhe

Im Osten der indonesischen Insel Java stieß der Vulkan Raung gestern Abend eine Aschewolke aus, die bis auf eine Höhe von 4000 m. Da der Vulkan gut 3300 m hoch ist, erreichte die Vulkanasche eine Höhe von 700 m über dem Krater. Das geht aus einer VONA-Meldung des VAAC Darwin hervor. Demnach wurde der Ausbruch von Beobachtern am Boden gemeldet, auf Satellitenfotos tauchte die Aschewolke nicht auf. Dennoch konnte eine südöstliche Driftrichtung der Aschewolke bestimmt werden. Der Alarmstatus für den Flugverkehr wurde auf „orange“ erhöht. Normalerweise hat der Raung die Alarmstufe „gelb“.

Die geophysikalischen Messdaten gaben keinenesien, Javan Hinweis auf eine möglicherweise bevorstehende Eruption, eher im Gegenteil: Seit Wochen nahmen die starken Entgasungen des Vulkans ab: Wurden im Oktober an manchen Tagen noch mehr als 40 entsprechende seismische Signale detektiert, schrumpfte ihre Zahl im Dezember auf unter 10. Täglich manifestieren sich zwar einige tektonische Erdbeben, vulkanotektonische Erschütterungen werden hingegen nur sporadisch detektiert. Daher rechne ich momentan nicht mit einer signifikanten Aktivitätssteigerung am Raung, sondern gehe davon aus, dass es im Krater entweder einen Kollaps gab, der bereits abgelagertes Material aufwirbelte, oder es ist zu einer phreatischen Explosion gekommen, möglicherweise in Folge starker Regenfälle im Zusammenhang mit der Regenzeit in Indonesien.

Der Raung ist ein Stratovulkan im Ijen-Massiv und liegt in Sichtweite des Kawa Ijen, der für seinen Kratersee nebst Schwefelabbau bekannt ist. Raung fördert überwiegend andesitische und basaltische Lava und förderte bei seinen letzten Eruptionen Anfang des Jahrzehnts große Mengen Lava, die seinen imposant großen Krater teilweise auffüllten.

Wegen der Namensähnlichkeit besteht Verwechslungsgefahr mit dem Inselvulkan Ruang im Sangihe-Archipel, der im April 2024 starke Paroxysmen erzeugte, bei denen Häuser zerstört wurden. Die Inselbewohner wurden evakuiert.

Ruang: Kleinere Ascheeruptionen detektiert

Eruption am Ruang hat sich abgeschwächt – Viele Menschen in Evakuierungszentren untergebracht

In den letzten zwei Tagen gab es noch eine Reihe schwächerer Ascheeruptionen am indonesischen Vulkan Ruang. Das VAAC Darwin detektiert aktuell Vulkanasche in 2100 Metern Höhe. Sie driftet in Richtung Südwesten. Die Vulkanologen vom VSI schreiben, dass die Aschewolken gestern bis zu 1400 m über Kraterhöhe aufsteigen, was sich mit den Angaben des VAAC deckt, wenn man die 725 m Höhe des Vulkans zu den Angaben addiert. Es wurden fast 100 vulkanotektonische Erdbeben registriert. Sie liefern einen Hinweis darauf, dass sich im Untergrund des Vulkans Magma bewegt und möglicherweise aufsteigt. Über die genauen Vorgänge im Krater ist nichts bekannt geworden, doch ich halte es für wahrscheinlich, dass ein Lavadom zu wachsen beginnt. Genaueres lässt sich erst sagen, wenn es eine visuelle Inspektion des Kraters gegeben hat oder wenn Copernicus die Sentinel-Fotos freigibt, denn obwohl es neue Bilder gibt, werden öffentlich nur alte Fotos von vor dem Ausbruch angezeigt.

Da die Alarmstufe immer noch auf „Rot“ steht und eine 6-Kilometer-Sperrzone um den Vulkan etabliert wurde, werden auch die Evakuierungsmaßnahmen aufrecht erhalten. Viele der 6000 Evakuierten sind in Zentren auf der Nachbarinsel untergebracht und leben dort in Kirchen, Sporthallen und Zelten unter einfachen Bedingungen. Ich selbst konnte bei früheren Vulkanausbrüchen in Indonesien solche Zentren besichtigen und weiß, wie es dort zugeht. Natürlich muss man berücksichtigen, dass der Lebensstandard in Indonesien nicht mit unserem vergleichbar ist, dennoch kann man die Bedingungen als sehr einfach bezeichnen. Privatsphäre gibt es in Gemeinschaftsunterkünften kaum und wird bestenfalls mithilfe eines abgespannten Stücks Stoffs als Sichtschutz geschaffen. Aber immerhin gibt es was zu Essen und man hat ein Dach über dem Kopf.

Infrastruktur auf Ruang zerstört oder beschädigt

Bilder des Inselvulkans zeigen, dass es mit einem „Dach über dem Kopf“ in den zwei Siedlungen dort nicht mehr weit her ist, denn viele Ausdächer wurden zerstört oder beschädigt. Alles ist mit einer dicken Ascheschicht bedeckt. Starke Regenfälle könnten das Gewicht der Asche auf den Hausdächern enorm erhöhen, so dass diese noch einstürzen könnten. Zudem drohen Lahars. Die Pflanzen, die den Ausbruch erst einmal überlebt haben, drohen ebenfalls einzugehen, da die Asche eine hartnäckige Schicht auf den Blättern bildet und sie so keine Photosynthese mehr betreiben können.

Vulkan Raung eruptiert in Indonesien

  • Der indonesische Vulkan Raung brach gestern aus
  • Aschewolken stiegen 1500 m über Kraterhöhe auf
  • Es kam zu Ascheniederschlag in Ortschaften

Raung förderte Aschewolken

Staat: Indonesien | Koordinaten: -8.11, 114.05 | Eruption: Ascheeruption

Der indonesische Vulkan Raung eruptierte gestern 4 Mal und förderte dabei Aschewolken, die laut VSI bis zu 1500 m über Gipfelhöhe des Vulkans aufstiegen. In lokalen Medien wird von Ascheniederschlag in den benachbarten Ortschaften berichtet, der bei der Bevölkerung für einige Besorgnis sorgte. Umso mehr, als dass die Eruptionen aufgrund der dichten Bewölkung im Verborgenen abliefen. Warnungen hat es offenbar nicht gegeben und die Menschen wurden von dem Ausbruch überrascht. Der Alarmstatus des Raung stand auf „grün“, obwohl es seit Mitte Juli einen deutlichen Anstieg der Seismizität gab. Es wurden bis zu 100 Beben am Tag festgestellt. Allerdings wurden die Erdbeben als tektonische Erschütterungen klassifiziert, was wohl der Grund dafür war, dass eine Warnung ausblieb. Zeitgleich stieg die Anzahl starker Entgasungen signifikant an.

Die Ausbrüche gestern erzeugten seismische Signale mit Amplituden zwischen 24-32 mm und dauerten bis zu 173 Sekunden. Sie waren also nicht sehr stark. Trotzdem könnten sie den Beginn einer neuen Eruptionsphase am Raung markieren.

Der Raung liegt im Osten von Java und ist einer der Vulkane des Ijen-Massivs. Bekannter als der Raung ist der benachbarte Kawah Ijen, in dessen Krater Schwefel abgebaut wird. Der Raung ist 3332 m hoch und ein wahrer Klotz. Seinen Krater zu besteigen ist nicht einfach. Im Jahr 2015 gab es eine länger andauernde Eruptionsphase, während der sich der Krater mit Lava füllte und ein pyroklastischer Kegel wuchs. 5 Jahre später begann eine weitere, weniger starke Eruptionsserie. Im letzten Jahr tauchte der Vulkan ebenfalls in den News auf vnet auf. Damals wurden Aschewolken eruptiert und es gab eine erhöhte Seismizität.

Wie es am Raung weiter geht, lässt sich nicht prognostizieren. Die relativ schwachen Eruptionen und das ausbleiben vulkanischer Erdbeben deuten darauf hin, dass sie überwiegend phreatischer Natur waren und dass es sich bei der ausgestoßenen Asche um alte Lava der Schlotfüllung gehandelt hat. Genaues lässt sich aber erst nach Analyse der Lavaproben sagen.

Vulkan-Update 11.03.21: Sakurajima, Semeru, Taal

Heute ist der 11. März, ein Tag, an dem sich immer besonders viele Naturkatastrophen ereignen und auch die Vulkanausbrüche stecken da nicht zurück: Der Taal Vulkan wird zusehends unruhiger. Das VAAC meldet ungewöhnlich viele Aschewolken unterschiedlichster Vulkane, von denen ich hier nur einige erwähne. Und ich berichte kurz von den Vulkanen Kilauea und Ätna.

Taal: Tremor steigt

TaalDer philippinische Caldera-Vulkan Taal steigerte seine seismische Unruhe und sorgt auch durch anhaltende Inflation für Besorgnis. Gestern wurden 42 Episoden mit Tremor registriert. Sie dauerten bis zu 7 Minuten. Zudem gab es einen schwachen Hintergrundtremor, der 4 Stunden und 30 Minuten dauerte. Der Krater und die Fumarolen auf Volcano Island emittierten 1327 Tonnen Schwefeldioxid am Tag. Dieser Wert wird als signifikant beschrieben. Es steigt also Magma auf und es könnte sich eine weitere Eruption anbahnen.

Sakurajima mit Eruptionsserie

Der japanische Vulkan Sakurajima meldete sich gestern mit einer heftigen Eruptionsserie zurück. Das VAAC registrierte 8 Aschewolken. Sie stiegen bis zu 3000 m hoch auf und drifteten in südwestlicher Richtung. In den letzten 6 Wochen hat die Seismizität leicht zugenommen.

Semeru mit Aschewolke

Auf der indonesischen Insel Java ist es der Semeru, der eine Aschewolke ausstieß. Sie erreichte eine Höhe von 4300 m. Das VSI meldet 15 seismische Eruptionssignale. Erdbeben, die direkt auf Magmenaufstieg hindeuten, wurden gestern nicht registriert.

Raung eruptiert Vulkanasche

Auf Java ist der Raung weiterhin aktiv und emittiert Vulkanasche. Sie wurde in einer Höhe von 4000 m festgestellt. Die Asche driftete in Richtung Nordost. Die Seismizität ist weiter gering.

Kilauea: Inflation nimmt wieder zu

Länger habe ich nicht mehr vom Kilauea auf Hawaii berichtet, da wir ja das Webcambild in der Navigationsleiste vor Augen haben. In den letzten Wochen fluktuierte die Aktivität wenig, mit einer leicht rückläufigen Tendenz. Der Spiegel des Lavasees steht auf 221 m und der westliche Förderschlot füttert den See mit Lava. Es wird allerdings weniger Lava gefördert, als in den Untergrund nachströmt. Daher steigt die Inflation im Gipfelbereich. Außerdem ereignete sich gestern ein Erdbeben der Magnitude 4,2. Das Epizentrum lag an der Südflanke des Nachbarvulkans Mauna Loa.

Kadovar emittiert Asche

Auch der Inselvulkan Kadovar (Papua Neuguinea) ist unruhig geworden und stößt Vulkanasche aus. Hier stieg sie bis auf einer Höhe von 1500 m auf und driftete in westlicher Richtung.

Ätna: mehrere Erdbeben

Im Umkreis des Vulkans Ätna ereigneten sich gestern mehrere Erdbeben. Sie waren wahrscheinlich tektonischer Natur, könnten allerdings auf ein sich änderndes Spannungsumfeld des Vulkans hindeuten. Die beiden stärksten Erschütterungen hatten die Magnituden 2,8 und 2,5. Letzteres Beben manifestierte sich unter der Südwestflanke in relativer Kraternähe. Das Andere im Nordwesten des Vulkans.

Ein wichtiger Hinweis dürfte sein, dass es gestern ein Feuer im Servercenter von Skyline gegeben hat. Einige Webcams des Anbieters sind offline! Das ist eine schlechte Nachricht für alle, die die Paroxysmen verfolgen wollen. Allerdings funktionieren einige Cams noch. In der Liste seht ihr, welche es sind.