Vulkane am 11.02.21: Makiling, Raung, Sinabung

Im heutigen Vulkan-Update geht es um eine Entdeckung am philippinischen Vulkan Makiling, der Eruption am indonesischen Raung und um die Lavadome der Vulkane Sinabung und Soufrière.

Makiling: Neue Fumarolen entdeckt

Der philippinische Vulkan Makiling liegt im Süden der Insel Luzon und wird von den örtlichen Vulkanologen als sehr wahrscheinlich erloschen betrachtet. Umso interessanter ist eine Entdeckung, die die Anwohner des Vulkans in Aufregung versetzte: im Ort Los Baños am Fuße des Vulkans kam es zu intensiver Dampfentwicklung. Die eilig herbeigerufenen Beamten spekulierten, dass das Phänomen durch neue heiße Quellen hervorgerufen werden könnte. Eine Gefahr, dass der als erloschen eingestufte Vulkan wieder erwachen könne, sehen die Offiziellen nicht. Sie verweisen auf das Monitoring von PHILVOLCS, aber es ist unklar, ob ein als erloschen eingestufter Vulkan überhaupt überwacht wird. Allerdings scheint es in der Gegend bereits heiße Quellen zu geben. Sie zeugen dann davon, dass es noch eine Restwärme im Magmenkörper des Vulkans gibt.

Beim Makiling handelt es sich um einen 1090 m hohen Stratovulkan, der zuletzt nachweißlich während des Holozäns aktiv war. Der Vulkan befindet sich in einem Waldreservat, das im Jahr 1910 etabliert wurde und eine Fläche von mehr als 4200 Hektar einnimmt. Der Wald wurde aufgrund seines Artenreichtums geschützt. Besonders hervorzuheben sind hier die malvenartigen Dipterocarp-Wälder.

Der Legende nach lebt die Göttin Maria Makiling auf dem Vulkan und behütet die Region. Oft finden solche Mythen ihren Ursprung in vulkanischer Aktivität zu historischen Zeiten. So ist es durchaus möglich, dass der Vulkane zuletzt eruptierte, als die Region schon besiedelt war. Es könnte auch ein Zusammenhang zu den Eruptionen des nahe gelegenen Taal Vulkans bestehen, der definitiv in historischen Zeiten ausbrach. Der Makiling befindet sich nur 10 km nordöstlich der Taal-Caldera. Die Seismizität am Taal ist gering. Gestern meldete PHILVOLCS nur 2 vulkanotektonische Erschütterungen. In den Vortagen wurde nichts detektiert. Wir erinnern uns: Taal brach im Januar letzten Jahres aus und sorgte für einiges Aufsehen. Doch die ganz große Eruption blieb aus.

Raung mit Ascheeruption

Am Raung auf Java geht die Eruption weiter. Das VAAC registriert Vulkanasche in einer Höhe von 5500 m. Die Asche driftet in südöstlicher Richtung. Darüber hinaus enthüllen Bilder rot illuminierte Wolken über dem Krater. Wie gestern bereits spekuliert, ist Lava im Krater unterwegs.

Sinabung: Seismik hoch

Gestern gab es einen deutlichen Sprung in der Seismizität des Vulkans Sinabung auf Sumatra. Insgesamt registrierte das VSI ca. 320 seismische Signale. Am Vortag waren es 210. Deutlich zugenommen haben vor allem die hybriden Erdbeben. Sie setzten sich aus unterschiedlichen Komponenten zusammen und gelten auch als Indikatoren von Fluidbewegungen im Untergrund. Darüber hinaus ist in einem Zeitungsartikel zu lesen, dass der Leiter des örtlichen Observatoriums befürchtet, dass es bald zu einem Kollaps-Ereignis am Dom kommen könnte. Dieser ist instabil und hat eine kritische Größer erreicht. In dem Artikel wird das Volumen des Doms mit 4 Millionen Kubikmetern angegeben, was meiner Meinung nach ziemlich hoch gegriffen ist.

Soufrière: Dom wächst weiter

Der Dom im Krater des Vulkans Soufrière auf St. Vincent wächst weiter. Er hat eine respektable Größer erreicht, quetscht sich aber noch in die Lücke zwischen dem alten Dom und der Kraterwand. Bei anhaltendem Wachstum wird er den alten Dom immer weiter überlagern.

Vulkan-Update 10.02.21: Semeru, Sinabung und Pacaya

Das Vulkan-Update am Mittwoch steht im Zeichen der indonesischen Vulkane Sinabung und Pacaya, an denen es zu pyroklastischen Strömen und einem Lahar kam. Vom Pacaya und Ätna gibt es neue Aufnahmen und auch der Stromboli lässt sich nicht lumpen.

Semeru: Lahar riss Auto mit

Am javanesischen Vulkan Semeru entstand vorgestern ein Lahar. Der Schlammstrom riss ein Auto mit und versenkte es in einem Flussbett nah des Dorfes Supiturang. Der geparkte Wagen stand auf einem kleinen Weg am Rand des Flusses und war mit Diesel für Berbaumaschinen beladen. Der Fahrer befand sich in der Sandmine am Hang des Vulkans und bliebt unverletzt. Allerdings dürfet der Treibstoff freigesetzt worden sein und verschmutzt die Umwelt. Sandminen gibt es an vielen Vulkanen Indonesiens. Hier wird vulkanischer Sand, aber auch Schotter für den Straßenbau gewonnen.

Lahare entstehen, wenn Wasser (meistens infolge starker Regenfälle) vulkanische Ablagerungen am Hang mobilisieren.

Der Semeru ist seit Anfang Februar wieder besonders aktiv. Das VSI registriert täglich etwa 80 seismische Eruptionssignale, aber auch vulkanischen Tremor.

Sinabung: pyroklastischer Strom ging ab

Gersten ging am Sinabung auf Sumatra ein pyroklastischer Strom ab. Das geht aus Berichten der lokalen Presse hervor. Das VSI erwähnte den Abgang bisher nicht, zeigt allerdings für den 7. Februar ein Ereignis an. Den Presseberichten zufolge glitt der Strom 2500 m weit in Richtung Südosten. Die Gleitdauer betrug 340 Sekunden. Es sollen auch kleinere Ströme gesichtet worden sein. Die Seismizität ist weiterhin erhöht und es werden Beben mit niedriger Frequenz registriert.

Raung: hohe Thermalstrahlung

Der Raung auf Java eruptiert nicht nur Aschewolken, die bis auf einer Höhe von m aufsteigen, sondern emittiert heute auch eine sehr hohe Wärmestrahlung. Laut MIRVOA hat sie eine Leistung von 1261 MW. Das spricht dafür, dass im Krater eine größere Lava-Ansammlung vorhanden ist. Möglicherweise ist ein Lavastrom unterwegs und füllt den Krater weiter auf.

Pacaya eruptierte Asche

Auch gestern Morgen eruptierte der Pacaya in Guatemala weitere Aschewolken. Sie erreichte Höhen von bis zu 3800 m über dem Meeresspiegel. Im Laufe des Tages beruhigte sich der Vulkan ein wenig. Dennoch wurde glühende Tephra bis zu 200 m über dem McKenney-Krater ausgespien. Auf der Südwestflanke floss ein 850 m langer Lavastrom.

Ätna: weitere strombolianische Aktivität

Auf Sizilien ist der Ätna weiterhin aus mehreren Schloten aktiv. Die Aufnahme zeigt den Neuen Südostkrater im Vordergrund. Im Hintergrund erkennt man eine strombolianische Eruption aus dem Zentralkrater. Der Tremor ist erhöht, die Seismizität unauffällig. In unserer FB-Gruppe gibt es auch neue Aufnahmen der Salinelle di Paterno zu sehen. In den Schlammtöpfen dort ist ungewöhnlich viele Wasser enthalten und der Gasausstoß ist hoch.

Stromboli: Lavaspattering aus dem Nordschlot

LiveCam-Beobachter melden in unserer Gruppe, dass der Stromboli heute Morgen sehr aktiv war. Aus dem nördlichsten Schlot konnte eine Phase mit kontinuierlichem Lavaspattering beobachtet werden. Solche Phase kündigen oft ein Überlaufen des Systems an, was zu einem Lavastrom führen könnte. Dafür würden auch die Daten sprechen, die das LGS gestern veröffentlicht hat: es wurden viele Erdbeben mit einer sehr langen Frequenz detektiert und auch der Kohlendioxidausstoß war mit 2039 Tonnen am Tag ungewöhnlich hoch.

Vulkan-Update 09.02.21: Kilauea, Pacaya und Raung

Am Dienstag geht es mal wieder um den Kilauea auf Hawaii, dessen Lavaseepegel weiter gestiegen ist. Der Pacaya in Guatemala zeigte sich ebenfalls sehr aktiv und Raung auf Java eruptierte Vulkanasche.

Kilauea: Lavasee weiter gestiegen

Der westliche Teil des Lavasees im Halema’uma’u-Krater des Kilaueas auf Hawaii ist weiterhin aktiv. Der Pegel des Lavasees stand zuletzt auf 215 m. Das ist 1 m mehr, als im letzten Update vom 4.Februar. Die Oberflächenstruktur des Sees sieht wieder mehr so aus, wie es für einen Lavasee typisch ist: auf der Seeoberfläche gibt es Schollen aus erstarrter Kruste, aber keine Kanäle von Lavaströmen. Diese finden sich nur weiter in Richtung Osten, wo die Lava über die Erstarrungskruste des inaktiven Seeteils fließt. Die Inflation hat ihren Scheitelpunkt überschritten und ist nachts in Deflation umgeschlagen. Es gibt also klassische DI-Events. Die Seismik bei Pahala ist weiterhin hoch und es steigt Magma auf.

Pacaya: Ascheeruptionen

Am guatemaltekischen Pacaya kam es gestern zu weiteren Ascheeruptionen. Diesmal konnte das VAAC die Aschewolken detektieren und stellte fest, dass die Asche bis auf einer Höhe von 3400 m aufstieg. Auch heute Morgen wurde eine Aschewolke detektiert. INSIVUMEH berichtet von Asche in 3200 m Höhe. Außerdem fördern strombolianische Eruptionen glühende Tephra bis zu 200 m über Kraterhöhe. Ein breit-gefächerter Lavastrom fließt im Südwesten des Vulkans und hat eine Länge von 850 m erreicht. Es wird starker Tremor registriert.

Raung mit Aschewolke

In den letzten 24 Stunden eruptierte auch der Raung auf Java (Indonesien) Vulkanasche. Das VAAC stellte sie in einer Höhe von 5500 m fest. Sie driftete in östlicher Richtung. Es wird Tremor registriert, allerdings keine vulkanotektonischen Erdbeben.

Ebeko eruptiert

Auf der Kurileninsel Paramushir ist der Ebeko wieder aktiver geworden. Das VAAC meldete seit gestern 4 Aschewolken, die bis auf einer Höhe von 3000 m aufstiegen. In diesem Jahr gab es 21 VONA-Meldungen zum Ebeko.

Vulkan-Update 08.02.21: Pacaya, Manam, Raung

Im Vulkan-Update vom Montag geht es nochmal um den Pacaya, von dem nun die Daten nachgeliefert wurden. Raung eruptierte eine Aschewolke und auf Papua Neuguinea zeigen Kadovar und Manam thermische Anomalien. Der Sinabung ist seismisch sehr aktiv.

Raung eruptiert Aschewolke

Die größte Eruption der letzten 24 Stunden ging vom indonesischen Vulkan Raung aus. Das VAAC detektierte Vulkanasche in einer Höhe von 5500 m über dem Meeresspiegel. Sie driftete in östlicher Richtung und konnte von den Vulkanologen des VSI fotografiert werden. Die Asche driftete weit und regnete über Banyuwang ab. Darüber hinaus meldet MAGMA nur eine einzige Tremorphase. Hier könnte sich das gleiche Phänomen wie am Merapi abzeichnen, dass die Aufstiegswege frei sind und das aufsteigende Magma nur eine geringe Seismizität verursacht. Natürlich kann es auch sein, dass kein neues Magma mehr aufsteigt und nur Material eruptiert wird, dass bereits im Schlot steht. Dann sollte die Aktivität allerdings bald nachlassen.

Sinabung: Seismik hoch

Am Sinabung auf Sumatra wurden in den letzten Tagen besonders viele vulkanisch bedingte Erdbeben registriert. Vorgestern waren es ca. 290 Beben und gestern 230 Erschütterungen. Das waren die beiden höchsten Werte der letzten Monate. Eine Vielzahl der Signale wurde von den Abgängen von Schuttlawinen verursacht. Es waren aber auch mehrere Signale von Erdbeben dabei, die auf Magmenaufstieg hindeuten. Der Dom wächst und es ist nur eine Frage der Zeit, bis wieder pyroklastische Ströme generiert werden.

Sakurajima mit Eruptionen

In der Bucht von Kagoshima (Japan) ist der Sakurajima weiter munter. Seit gestern registrierte das VAAC 9 Aschewolken, die bis zu 2700 m hoch aufstiegen und in südöstlicher Richtung drifteten. Auf dem Video erkennt man, dass die Eruptionen so stark sind, dass sie in der feuchten Luft sichtbare Druckwellen erzeugen. Außerdem zeigen aktuelle Sentinel-Bilder eine schwache thermische Anomalie im Hauptkrater.

Kadovar und Manam mit thermische Anomalien

Die beiden Inselvulkane vor der Nordküste von Papua Neuguinea zeigen schwache thermische Anomalien. Jene des Kadovars ist diffus und deutet darauf hin, dass ein größeres Areal im Kraterbereich warm ist. Außerdem emittiert der Vulkan viel Dampf. Am Manam werden gleich 2 Anomalien detektiert. Sie sind schon recht ausgeprägt und mich würde es nicht wundern, wenn der Vulkan bald wieder eruptiert. Die Vulkane liegen in der Bismarck-See und waren in den letzten Jahren sehr aktiv.

Pacaya: Aktivität weiter hoch

Der Pacaya in Guatemala ist weiterhin munter. INSIVUMEH lieferte gestern auch die Daten in Bezug auf Auswurfshöhe und Lavastromlänge nach. Demnach ist der Lavastrom auf der Südwestflanke in 2 Arme aufgesplittet. Sie waren gestern 800 und 1200 m lang. Glühende Tephra verteilte sich bis zu 500 m um den McKenney-Krater und Asche erreichte eine Höhe von 3200 m über dem Meeresspiegel.

Vulkan-Update 03.02.21: Ätna, Pacaya und Raung

Im aktuellen Vulkan-Update geht es um einen neuen Erdbebenschwarm am Ätna, dem Lavastrom am Pacaya und einer weiteren Eruption am Raung. Darüber hinaus sind Klyuchevskoy und Sakurajima munter.

Ätna: Erdbebenschwarm unter dem Krater

Seit gestern ortete das INGV 17 schwache Erdbeben, die sich überwiegend in Kraternähe ereigneten. Einige Erdstöße spielten sich auch im Bereich des Pizzo Deneri ab. Der Tremor stieg wieder an und nachts wurden strombolianische Eruptionen aus dem Neuen Südostkrater beobachtet. Gestern Mittag gab es auch wieder eine neue Phase mit Ascheeruptionen. Die Eruption scheint stabil zu sein und es gibt keine Anzeichen dafür, dass sie kurzfristig enden wird.

Klyuchevskoy weiter aktiv

Auf Kamtschatka (Russland) ist der Klyuchevskoy weiterhin explosiv aktiv und eruptiert Aschewolken. Sie steigen bis auf einer Höhe von 6000 m auf. Gestern wurde von MIROVA eine hohe thermische Strahlung mit einer Leistung von 1133 MW festgestellt, so dass man davon ausgehen kann, das auch ein Lavastrom unterwegs ist.

Mayon: noch mehr Beben

Am philippinischen Mayon ist die Seismizität weiterhin erhöht. PHILVOLCS berichtet von 7 vulkanotektonischen Erdstößen, die in den letzten 24 Stunden detektiert wurden. In diesem Monat wurden insgesamt 28 Beben registriert.

Pacaya: Lavastrom fließt weiter

Heute berichtete INSIVUMEH wieder über den aktiven Lavastrom auf der Südwestflanke des Vulkans. Er hat eine Länge von 650 m. Der McKenney-Krater ist strombolianisch aktiv. Glühende Tephra wird bis zu 100 m hoch ausgeworfen. Teilweise hören die Anwohner rumpelnde Geräusche.

Raung eruptiert Asche

Auf Java (Indonesien) eruptierte der Raung eine weitere Aschewolke. Das VAAC detektierte sie in einer Höhe von 4300 m. Die Asche driftete in östlicher Richtung. Der Tremor ist gestern weiter abgestürzt und es wurden nur noch 25 Tremor-Phasen registriert.

Sakurajima: Weitere Eruptionen

Auf der japanischen Insel Kyushu eruptierte der Sakurajima weitere Aschewolken. Das VAAC detektierte diese in einer Höhe von 1500 m über dem Meeresspiegel. Die Asche driftete in südöstlicher Richtung.

Vulkan-Update 28.01.21: Ol Doinyo Lengai, Merapi, Sinabung

Heute geht es in den Vulkan-News um den afrikanischen Vulkan Ol Doinyo Lengai, dessen Krater von einem großen Hornito dominiert wird. Die indonesischen Vulkane Merapi, Raung und Sinabung sind weiter aktiv.

Ol Doinyo Lengai: Großer Zentralhornito entstanden

Der tansanische Vulkan Ol Doinyo Lengai liegt im Ostafrikanischen Riftvalley und zählt zu den aktivsten Vulkanen der Region. Immer wieder kommt es zum Ausbruch natriumkarbonatischer Lava, der kältesten Lava der Welt. Sie hat in den letzten Monaten einen neuen Hornito von beachtlicher Größe wachsen lassen. Er erhebt sich im Zentrum des Kraters und ist geschätzte 50 m hoch. Der Autor des Fotos gibt die Tiefe des Kraters mit 70 m an. Im letzten Jahr soll er noch 109 m tief gewesen sein. Also wurde innerhalb eines Jahres so viel Lava eruptiert, dass sich der Kraterboden um fast 40 m anhob. Eine enorme Förderrate für den Lengai. Auf Sentinel-Satellitenfotos sind immer wieder kleine thermische Anomalien zu entdecken, die die anhaltende eruptive Tätigkeit belegen. Augenzeugenberichte gibt es in diesen Tagen wenige.

Merapi eruptiert weiter

Auch heute gab es einen weiteren pyroklastischen Strom am indonesischen Vulkan Merapi. Er wurde vom VSI detektiert. Das zugehörige seismische Signal hatte eine Amplitude von 69 mm und dauerte 175 Sekunden. Das VAAC registrierte Vulkanasche in 3700 m Höhe. Es wurden zahlreiche Schuttlawinen beobachtet. Die generelle Seismizität ist recht gering. Die Aufstiegswege des Magmas scheinen frei zu sein und der Dom zu wachsen.

Raung in Eruption

Auf Java ist der Raung seismisch sehr aktiv und erzeugte gestern gut 300 Tremorphasen. Der Trend ist leicht rückläufig. Heute wurde eine Aschewolke eruptiert, die 4000 m hoch aufstieg.

Sinabung mit Aschewolke

Auf Sumatra ist es der Sinabung, der Vulkanasche ausstößt. Sie wurde vom VAAC in 3000 m Höhe detektiert. Das VSI berichtet vom Abgang zahlreicher Schuttlawinen. Die Anzahl vulkanisch bedingter Erdbeben, die vom Magmenaufstieg zeugen, war gestern sehr hoch. Es wurden gut 100 dieser Beben registriert.

Vulkan-Update 27.01.21: Merapi mit hoher Aschewolke

Das Eruptions-Update am 27. Januar steht ganz im Zeichen der indonesischen Vulkane. Von ihnen stehen aktuell 4 Feuerberge auf Alarmstatus „orange“ und 17 auf „gelb“. Merapi ist derzeit der gefährlichste Vulkan Indonesiens.

Merapi generiert hohe Aschewolke

MerapiAm indonesischen Vulkan Merapi (Java) wurde heute Morgen eine Aschewolke generiert, die bis auf einer Höhe von 12.000 m aufgestiegen ist. Die Vulkanasche verteilte sich bei schwachem Wind gleichmäßig um den Vulkan. Ob die Aschewolke durch eine explosive Eruption, oder dem Abgang eines großen pyroklastischen Stroms entstand, ist noch nicht geklärt. Ich halte letzteres für wahrscheinlich, denn im letzten Bericht von MAGMA/VSI heißt es, dass der Merapi zwischen 06.00 und 12.oo Uhr Lokalzeit 22 pyroklastische Ströme generierte. Es ist auch möglich, dass es sich um Vulkanasche handelt, die sich durch die zahlreichen pyroklastischen Ströme bei Windstille akkumulierte. Der Vulkan ist also in einer heißen Eruptionsphase eingetreten und es wird gefährlich. Kollaps-Ereignisse können pyroklastische Ströme erzeugen, die auch Ortschaften jenseits der aktuellen Sperrzone erfassen könnten.

Update 12.00 Uhr: Das Video unten bestätigt meine Vermutung, dass ein größerer pyroklastischer Strom abgegangen ist. Mit weiteren Ereignissen (auch größeren) ist zu rechnen.

Sinabung: Anstieg der Seismizität

Am Vulkan Sinabung (Sumatra) stieg die Seismizität gestern deutlich an. Vor allem wurden mehr hybride Erdbeben detektiert, als es sonst der Fall war. Insgesamt wurden gestern 180 seismische Signale festgestellt. Am Vortag betrug ihre Zahle 128. Die Vulkanologen vom VSI zeichneten auch ein seismisches Eruptionssignal auf. Der Dom wächst und die Situation könnte schnell eskalieren.

Lewotolok: Weiterhin aktiv

Um noch einen Moment in Indonesien zu verweilen, kommt jetzt noch eine Meldung vom Lewotolok auf Lembata. Dieser Vulkan ist seit Wochen aktiv. Mehrmals am Tag eruptiert er kleine Aschewolken. Die Seismik ist allerdings bei weitem nicht mehr so hoch wie in der Initialphase der Eruption.

Raung: Seismik weiter hoch

Und weil es in Indonesien so schön ist und es dort zahlreiche aktive Vulkane gibt, noch eine Meldung vom Raung im Osten der Insel Java. Hier ist die Seismizität weiterhin hoch, auch wenn sie in den letzten Tagen etwas nachgelassen hat. Innerhalb von 6 Stunden registrierte das VSI 74 Tremor-Episoden und 2 starke Entgasungen.

Vulkan-Update 25.01.21: Ätna, Krakatau, Stromboli

Das Vulkan-Update vom 25. Januar thematisiert die beiden italienischen Vulkane Ätna und Stromboli. außerdem gibt es Neuigkeiten zu folgenden Feuerbergen: Anak Krakatau, Raung und Soufrière.

Ätna: Schwarmbeben abgeflaut

Das Schwarmeben unter der Nordostflanke des Ätnas hat nachgelassen. Bisher zeigt das INGV gut 65 Beben an. Mikrobeben nicht mitgerechnet. Es war einer der massivsten Erdbebenschwärme der letzten Monate am Ätna. Auffällig ist die weiterhin deutlich erhöhte Tremor-Amplitude. Auf der Thermalcam erkennt man eine Wärmesignatur um den östlichsten Schlot des Neuen Südostkraters. Er ist strombolianisch aktiv. Fotos der letzten beiden Nächte bestätigten, dass unterschiedliche Schlote im NSEC eruptieren. Die Parameter deuten an, dass der Vulkan nicht beabsichtigt sich zur Ruhe zu setzten. Im Gegenteil, ich rechne mit einer weiteren Aktivitätssteigerung in den nächsten Tagen/Wochen.

Auf dem Foto oben sieht man nicht nur schön den Krater, sondern auch, dass die frischen Lavaströme der letzten Wochen schon so abgekühlt sind, dass wieder Schnee liegen bleibt.

Krakatau: Wärmesignatur

In den vergangenen Monaten ist es recht still geworden, um Anak Krakatau. Doch das könnte sich bald ändern, denn MIROVA registrierte eine moderate Wärmestrahlung mit einer Leistung von 24 MW. Das deutet darauf hin, dass Magma hoch im Fördersystem steht und superheiße Fumarolen aktiv sind.

Raung: Seismik hoch

Am indonesischen Vulkan Raung ist der Tremor weiter gestiegen. Das VSI meldet für gestern mehr als 250 Phasen mit nicht-harmonischen Tremor. Außerdem wurden viele seismische Signale registriert, die auf starke Entgasungen hindeuten. Visuelle Observierungen aus dem Kraterinneren gibt es derzeit nicht.

Stromboli: Aktivität erhöht

Nach der Lavastrom-Aktivität vom Freitag, ist die Tätigkeit am Stromboli immer noch überdurchschnittlich, zumindest, wenn man das letzte Jahr als Vergleich heranzieht. Das LGS setzte den Aktivitätsstatus auf „medium“. Besonders auffällig ist die erhöhte Tremor-Amplitude. Aber auch die anderen Parameter attestieren dem Stromboli erste Symptome einer Phase erhöhter Tätigkeit. Die Anzahl der VLP-Erdbeben ist gestiegen, genauso wie Häufigkeit und Stärke der strombolianischen Eruptionen. Der Gasausstoß ist deutlich erhöht. Besonders Auffällig ist der Anstieg des Kohlendioxid-Ausstoßes: gestern wurden 1354 Tonnen am Tag gemeldet. Das Gas gilt als Frühindikator aufsteigenden Magmas.

Soufrière: Lavadom wächst weiter

Nach einem anfänglichen Hype zur Aktivität des neuen Lavadoms auf der Karibikinsel St. Vincent, kommen die Nachrichten nun spärlich rein. Gestern wurden neue Luftaufnahmen vom Dom im Krater des Vulkans Soufrière veröffentlicht. Sie zeigen, dass die neue Staukuppe (rechts im Bild) eine respektable Größe erreicht hat. Genauere Daten wurden allerdings nicht kommuniziert.

Vulkan-Update 22.01.21: Popocatepetl, Raung, Kilauea

Die üblichen Verdächtigen der letzten 3 Wochen waren in den vergangenen 24 Stunden etwas ruhiger als sonst, dafür sind die Newcomer stark am kommen. Besonders die Entwicklung am indonesischen Raung ist interessant.

Popocatepetl: Tremor hoch

PopocatepetlDer mexikanische Vulkan Popocatepetl eruptiert sporadisch Aschewolken, die bis auf einer Höhe von 6700 m ü. N.N. aufsteigen. CENAPRED meldete in den vergangenen 24 Stunden nur 8 Exhalationen, dafür aber Tremor mit einer Gesamtdauer von 1327 Minuten. Ein Wert, der nur selten getoppt wird. Der Tremor steht in direktem Zusammenhang zu Fluidbewegungen im Fördersystem des Vulkans. Bei diesen Fluiden kann es sich um magmatisches Gas handelt, oder aber auch direkt um Magma. In den nächsten Tagen könnten sich Explosionen ereignen, die stärker als sonst sind. Es besteht auch die Möglichkeit, dass neues Domwachstum einsetzt.

Raung eruptiert weiter

Im Osten der indonesischen Insel Java hat der Raung eine weitere Aschewolke ausgestoßen. Laut VAAC stieg sie bis auf einer Höhe von 4000 m auf. Die Seismik ist sprunghaft angestiegen:  gestern wurden gut 180 seismische Erschütterungen aufgezeichnet. 140 der Signale sind auf nicht-harmonischen Tremor zurück zu führen gewesen. Auch hier scheint sich viel Fluid im Fördersystem/Magmakammer zu befinden.

Semeru mit Aschewolke

Ebenfalls auf Java liegt der Semeru. Er eruptierte eine Aschewolke, die es bis auf einer Höhe von 3700 m schaffte. Die Seismik ist hier relativ unauffällig, dennoch kann es zu weiteren Eruptionen und dem Abgang pyroklastischer Ströme kommen.

Klyuchevskoy in Eruption

Auf Kamtschatka spie der Klyuchevskoy wieder Vulkanasche aus. Sie stieg bis auf einer Höhe von 6700 m auf. Die Asche driftete in Richtung Nordost. Gestern wurde eine hohe Thermalstrahlung mit Spitzenwerten um 480 MW registriert. Das spricht für einen moderaten Lavastrom.

Kilauea: Lavasee verkrustet

Heute Morgen (Abend Ortszeit) ist der Lavasee des Vulkans Kilauea auf Hawaii wieder verkrustet. Auf der Livecam erkennt man nur wenig Rotglut am Förderschlot in der Westwand. Eine ähnliche Situation konnten wir gestern beobachten, bevor sich die Aktivität dann wieder steigerte. Scheinbar kommt frische Lava nur noch in Schüben an und es sieht so aus, als würde die Eruption nachlassen.