Shiveluch eruptiert Aschewolken

Auf Kamtschatka (Russland) eruptierte der Vulkan Shiveluch mehrere Aschewolken. Laut VAAC Tokio erreichten die Wolken eine Höhe von bis zu 5200 m und drifteten in nordöstlicher Richtung. Auf einem Sentinel-Satellitenfoto erkennt man einige kleinere Hotspots im Bereich des bekannten Lavadoms. Interessant ist auch eine thermische Anomalie etwas nördlich des Doms. Am Fuß des Hufeisenförmigen Kraters hat sich scheinbar ein neuer Schlot gebildet. Von diesem geht eine Dampfwolke aus.

Die Vulkane Kamtschatkas sind in den letzten Tagen wieder verstärkt aktiv geworden. So stehen auch die Vulkane Karymsky und Klyuchevskoy immer wieder in den News. Das Satellitenfoto im normalen Farbspektrum gibt einen Überblick über den Shiveluch am oberen Bildrand und der zentralen Vulkangruppe mit dem Klyuchveskoy in der unteren Bildmitte.

Klyuchevskoy mit Lavastrom

In der Vergrößerung der Satellitenaufnahme erkennt man den Lavastrom am Klyuchevskoy. Er fließt in südöstlicher Richtung und ist auf keine der Livecams zu sehen. Trotzdem sendet er eine hohe Wärmestrahlung mit einer Leistung von bis zu 735 MW aus. Zeitgleich gibt es Phasen strombolianischer Aktivität, die sich via Livecam beobachten lassen. Der Screenshot stammt von gestern Abend als der Vulkan besonders munter war.

Fuego fördert Lavastrom

In Guatemala steigerte der Fuego seine effusive Aktivität: durch die Seca-Schlucht fließt ein Lavastrom. Er erreicht eine Länge von 300 m und emittiert eine hohe Wärmestrahlung. Vulkanasche wurde in den letzten Tagen bis auf einer Höhe von 4600 m eruptiert. Allerdings wurden nur zwischen 5 und 6 Explosionen pro Stunde beobachtet.

Nishinoshima eruptiert Asche und Lava

Der Inselvulkan Nishinoshima liegt gut 1000 km südlich der japanischen Hauptstadt und emittiert heute Wärme und Asche. Letztere steigt bis auf einer Höhe von 3000 m auf. Die Wärmestrahlung hat eine Leistung von 1093 MW und liegt damit im sehr hohen Bereich. Man kann davon ausgehen, dass sie von einem (oder mehreren) Lavastrom ausgeht, der die Küste der Vulkaninsel erreicht.

Island: Erdbeben M 3,5

Die Erde auf der Reykjanes-Halbinsel kommt nicht zur Ruhe. Heute Nacht intensivierte sich der seismische Schwarm weiter. IMO registrierte in den letzten 48 Stunden 217 Beben. Das Stärkste hatte die Magnitude 3,5. Das Hypozentrum lag 5200 m tief. Das Epizentrum wurde 3,7 km NNE von Grindavik lokalisiert. Bisher wurde nicht kommuniziert, ob wieder Inflation registriert wird, aber es würde mich nicht wundern, wenn sich das bald ändern würde.

IMO stellte auch weitere Erdbeben unter dem Grimsvötn-Vulkan fest. Die Augen der Vulkanbeobachter fokussieren die Geschehnisse auf Island zunehmend.

Island: Neues Schwarmbeben

Auf der isländischen Reykjanes-Halbinsel intensivierte sich der Erdbebenschwarm deutlich. IMO registrierte in den letzten 48 Stunden 203 schwache Erdbeben. Die meisten Erdbeben hatten Magnituden unter 1. 42 Erschütterungen brachten es auf Magnituden zwischen 1 und 2 und nur 2 Beben waren stärker als M 2. Die Beben manifestierten sich östlich der Ortschaft Grindavik. Dort liegt auch das bekannte Thermalressort „Blaue Lagune„.  Die Erdbebenzentren liegen um 5 km Tiefe und damit relativ flach. Wahrscheinlich stehen die Erdbeben wieder im Zusammenhang mit Magmenbewegungen. Ob es aber wieder Inflation gibt wurde noch nicht kommuniziert.

USA: Erdbeben Mw 5,5

Im Süden des US-Bundesstaats Kalifornien ereignete sich ein Erdbeben der Magnitude 5,5. Das Hypozentrum lag in einer Tiefe von 8 km. Das Epizentrum wurde 20 km südlich von Searles Valley lokalisiert. Dort leben ca. 1800 Menschen. Es wurden mehrere Nachbeben registriert. Die Erdbeben ereigneten sich an einer lokalen Störungszone der Basin-and-Range-Provinz. In der gleichen Region gab es im vergangenen Jahr ein Erdbeben der Magnitude 7,1. Dieses Erdbeben verursachte einige Schäden an der Infrastruktur. 2 Tage zuvor gab es ein Vorbeben der Magnitude 6,5. Es bleibt spannend, ob sich jetzt wieder ein stärkeres Beben ereignen wird.

Bali-See: Erdstoß Mw 5,7

Bereits gestern bebete es in der indonesischen Bali-See, die nördlich der beliebten Urlaubsinsel Bali liegt. Das Hypozentrum lag in der enormen Tiefe von 650 km, weshalb sich das Beben an der Erdoberfläche kaum auswirkte. Aus wissenschaftlicher Sicht sind Erdbeben in so großen Tiefen etwas besonders, da sich im Erdmantel normalerweise keine festen Gesteine befinden, die brechen könnten. Normalerweise ereignen sich Mantelbeben an subduzierter Erdkruste.

Sumatra: Erdbeben Mw 4,6

An der Nordspitze der indonesischen Insel Sumatra gab es ein Erdbeben der Magnitude 4,6. Die Tiefe des Hypozentrums wurde mit 10 km angegeben. Das Epizentrum befand sich 23 km westlich von Banda Aceh. Das Beben trat im Zusammenhang mit weiteren Erschütterungen auf, so dass man von einem Schwarmbeben sprechen kann. Erinnerungen an die Tsunami-Katastrophe von 2004 werden wach. Damals löste ein verheerendes Erdbeben vor der Küste Nord-Sumatras einen Tsunami aus, der durch den Indischen Ozean lief und Hunderttausende Menschenleben kostete. Eine Studie prognostizierte dort weitere starke Erdbeben.

Island: Neue Beben auf Reykjanes

Auf der isländischen Reykjanes-Halbinsel hat erneut eine regen Bebentätigkeit eingesetzt. Nachdem es in den letzten Wochen ruhiger zuging und die Inflation gestoppt hatte, wurden in den letzten 48 Stunden 110 schwache Beben registriert. Sie liegen bei Grinavik in geringen Tiefen.

Halmahera: Erdbeben Mw 6,7

Das stärkste Erdbeben kommt heute mal am Ende der Erdbebennews, da es sich erst in dem Moment ereignete, als ich eigentlich zum Schluss des heutigen Updates kommen wollte. Das Beben erschütterte die Indonesische Insel Halmahera und lag (nach vorläufigen Angaben) in einer Tiefen von 167 Kilometer. Das Epizentrum wurde vor der Nordküste der Insel lokalisiert. Aufgrund der großen Tiefe des Hypozentrums dürfte es eigentlich keinen Tsunami geben. In der Nähe liegt allerdings der Vulkan Dukono, dessen Aktivität vom Erdbeben beeinflusst werden könnte.

Island: Inflation an 3 Stellen

Auf der isländischen Halbinsel Reykjanes bebte es seit Januar mehr als 6000 Mal! Die Beben verteilten sich auf 3 größere und einem kleineren Beben-Spot entlang der Halbinsel. Betroffen sind die 4 dominanten Vulkangebiete von Eldey, Reykjanes, Svartsengi (Thorbjörn) und Krýsuvík. Sie liegen alle auf einem Riftsystem, dass die kontinentale Nahtstelle von Europa und Nordamerika darstellt. Die Divergenz (das Auseinanderdriften) der Erdplatten ermöglicht Magmenaufstieg. Nach anfänglicher Skepsis gehen die Wissenschaftler des Instituts IMO davon aus, dass zumindest an 3 Stellen aufsteigendes Magma die Erschütterungen auslöst. Eine Stelle mit Magmen-Intrusion befindet sich bei Sýrfell. Im Gebiet des Thorbjörn bei Grindavik wurden gleich zwei Stellen mit Bodendeformationen lokalisiert, die höchstwahrscheinlich im Zusammenhang mit Magmen-Intrusion stehen. Dort hob sich der Boden in der ersten Phase um gut 6 cm an. In der 2 Phase waren es bis jetzt ca 3 cm.

Die Vulkanologen haben noch nie eine so starke seismische Aktivität entlang des Reykjanes verzeichnet wie in diesem Jahr. Die systematische Erfassung der Beben began im Jahr 1991. Die Wissenschaftler schreiben zur aktuellen Lage: „Die Interpretation dieser Ereignisse ist noch unsicher, aber es gibt Hinweise darauf, dass ein gemeinsamer zugrunde liegender Prozess die Ursache für die Aktivierung eines so ausgedehnten Gebietes in einem so kurzen Zeitrahmen ist.“ Bisher vertrat man eher die Meinung, dass ein Vulkanausbruch unwahrscheinlich ist. Doch die gleichzeitige Aktivierung mehrere Vulkansysteme scheint nun doch zu beunruhigen: „Aufgrund der laufenden Aktivitäten in diesem Gebiet hält es die SAB für äußerst wichtig, die laufende Aktivität auf der gesamten Reykjanes-Halbinsel zu beobachten und zu untersuchen und diese Aktivität mit älteren Ereignissen in diesem Gebiet zu vergleichen, um zu versuchen, die Gründe zu entschlüsseln und mögliche Entwicklungen zu erkennen.“ (Quelle IMO)

Island: Schwarmbeben bei Eldey

Auf Island ereignet sich ein weiteres Schwarmbeben auf dem Reykjanes-Ridge. Aktuell sind 2 Beben-Spots aktiv: der schon bekannte am Thorsbjörn bei Grindavik und ein neuer beim Eiland Eldey. Der Felsen aus Palagonit liegt 8 Seemeilen vor der Küste und entstand vermutlich bei einer Eruption im Jahr 1210. Insgesamt registrierte IMO 314 Erdstöße in den letzten 48 Stunden. 8 Beben hatten Magnituden größer als 3. Diese stärkeren Beben manifestierten sich bei Eldey. Viele der Beben bei Grindavik lagen in Tiefen von weniger als 1 km. Sie sind vermutlich mit aufsteigendem Magma assoziiert.

Island: Erdbeben M 4,2

An der Westspitze der Reykjaes-Halbinsel manifestierte sich ein Erdstoß der Magnitude 4,2. Das Hypozentrum lag in 6,9 km Tiefe. Das Epizentrum befand sich kurz vor der Küste bei Reykjanestá. Es erfolgten zahlreiche vor- und Nachbeben geringerer Magnituden. Insgesamt wurden in den letzten 48 Stunden 193 Beben festgestellt. Innerhalb weniger Tagen ist es das 2. moderate Beben auf Reykjanes. Die Phase mit erhöhter Seismik und Magmenintrusion began im Januar.

Island: Erdbeben M 5,1 bei Grindavik

Die intensive Erdbebentätigkeit bei Grindavik geht weiter. Insgesamt wurden bisher 362 Erschütterungen registriert, darunter sind 9 Beben mit Magnituden größer als 3. Das stärkste Beben des Schwarms hatte die Magnitude 5,2. Isländische Medien berichten darüber, dass der Erdstoß in Reykjavik 10 Sekunden lang deutlich zu spüren gewesen war. Über Schäden liegen keine Meldungen vor.

Isländische Seismologen von IMO bestätigten, dass sich das Epizentrum in der Gegend befand, in der letzten Monat die Inflation registriert wurde. Wenn ich den Ätna als Vergleich bemühen darf: dort wurde im Dezember 2018 ein größeres Erdbeben von Magma ausgelöst, das auf eine tektonische Störung drückte und diese aktivierte.

Theoretisch müsste man hier in Vorbeben-Hauptbeben-Nachbeben differenzieren, da die Magnituden-Unterschiede zum stärksten Beben groß sind. Doch der Einfachheit halber erlaube ich mir das Beben-Ereignis als Schwarm zu bezeichnen. Bisher liegen noch keine Meldungen darüber vor, ob wieder Inflation registriert wird. Ich werde Euch aber auf dem Laufenden halten!

Auf der isländischen Reykjanes-Halbinsel manifestierte sich heute Morgen ein mittelstarkes Erdbeben, das für isländische Verhältnisse verhältnismäßig stark war. Laut IMO hatte es die Magnitude 5,1. Das EMSC gibt eine Magnitude von 4,6 an. Das Hypozentrum lag in 5,2 km Tiefe. Das Epizentrum befand sich 5,4 km westlich des Vulkans Fagradalsfjall und damit nahe am Thorsbjörn-Vulkan bei Grindavik. Das ist genau jenes Gebiet, in dem vor wenigen Wochen eine Bodendeformation von fast 6 cm registriert wurde. Sie wurde von aufsteigendem Magma verursacht. Die Vermutung liegt nahe, dass das aktuelle Beben im Zusammenhang mit den magmatischen Vorgängen steht. Neben dem vergleichsweise starken Beben gab es eine Reihe schwächerer Erdstöße. IMO registrierte in den letzten 48 Stunden 82 Beben in der Region. 2 der Erdstöße hatten Magnituden im 3-er Bereich. Es ist mit weiteren Erdbeben zu rechnen.

Island: Massiver Erdbebenschwarm

Die isländische Reykjanes-Halbinsel wird derzeit von einem starken Schwarmbeben erschüttert. Innerhalb weniger Stunden ereigneten sich fast 200 Erdbeben. 7 hatten Magnituden größer 3. Die stärkste Erschütterung brachte es auf M 3,4. Das Hypozentrum lag in 6,5 km Tiefe. Das Epizentrum manifestierte sich 5.8 km nord-nord-östlich von den Vulkanklippen bei Reykjanestá. Dabei machten die Beben auch vor dem Meer nicht halt und es bebte unter dem Meeresboden. Das Schwarmbebens steht sehr wahrscheinlich im Zusammenhang mit Magmenintrusion. Unklar ist, ob es einen Zusammenhang mit den Vorgängen bei Grindavik gibt. Dort gab es im Februar zahlreiche Beben und es wurde Bodendeformation registriert. Das aktuelle Bebengebiet liegt ca. 20 km westlich von Grindavik. In ähnlicher Entfernung liegt der Internationale Flughafen von Keflavik.

Ätna: Hohe Thermalstrahlung

Heute wird am Ätna auf Sizilien eine hohe Thermalstrahlung registriert. MIROVA gibt eine Leistung von 160 MW an. Das ist einer der höchsten Werte in diesem Jahr. Auf einem Sentinel-Satellitenfoto erkennt man 3 thermische Anomalien: Die Größte geht nach wie vor vom Lavastrom aus, der aus dem Intrakraterkegel der Voragine in die Bocca Nuova fließt. Eine weitere Anomalie erkennt man im Nordostkrater. Neu hinzugekommen ist ein Hotspot im Neuen Südostkrater. Hier ist es der Sattelvent der heiß geworden ist. Dieser Förderschlot befindet sich auf dem Sattel, der den Südostkrater mit dem Neuen Südostkrater verbindet. Zuletzt wurden hier sporadische Ascheeruptionen beobachtet.

Wie lange die Eruption noch stabil bleibt ist ungewiss. Momentan gibt es keine Indizien für eine kurzfristige Änderung der Situation. Derweilen wird der Intrakraterkegel immer größer und der Lavastrom füllt die Bocca Nuova langsam auf. Tremor und Seismik sind unverändert leicht erhöht.

Liparische Insel: Erhöhte Seismik

Nördlich von Sizilien und dem Ätna liegen die 7 Liparischen Inseln, zu denen auch die Inselvulkane Stromboli und Vulcano gehören. Nun ereigneten sich südlich der Insel Filicudi mehrere moderate Erdbeben. Das Stärkste hatte die Magnitude 3,2 und lag in 15 km Tiefe. Von Interesse ist auch ein Erdstoß der Magnitude 3,7, der sich südlich vom Stromboli manifestierte. Hier lag das Hypozentrum in 233 km Tiefe. Die Erschütterung wird in direktem Zusammenhang mit Subduktionsprozessen liegen, denn für gewöhnlich finden Erdbeben in so großer Tiefe an Gesteinsplatten statt, die bis in den Erdmantel abgetaucht sind und trotz der großen Hitze noch nicht plastisch geworden sind. Der Vulkan selbst ist derzeit verhältnismäßig still. Der Aktivitätsindex wurde auf „medium“ reduziert. Gestern wurden 93 strombolianische Eruptionen festgestellt, deren Intensitäten dem langjährigen Mittel entsprachen.

Island: Weitere Schwarmbeben

Die isländische Reykjanes-Halbinsel wird von weiteren Schwarmbeben erschüttert. Neben den bekannten Clustern bei Reykjanestá und Thorsbjörn (Grindavik) gesellte sich ein weitere Cluster bei Krýsuvík hinzu. Unter diesem Vulkansystem bebte es auch schon in der Vergangenheit öfters. Bisher ist nicht klar, ob die Beben tektonischen Ursprungs sind, oder ebenfalls von aufsteigendem Magma verursacht werden. Im gesamten Gebiet der Reykjanes-Halbinsel bebte es in den letzten 48 Stunden 101 Mal. Alle Beben waren kleiner als M 3,0.