Die Insel im Nordatlantik war heute Nacht Schauplatz von 3 Schwarmbeben, die ich in dieser Art noch nicht beobachtet habe. Die Schwarmbeben konzentrierten sich im Norden in der Gegend um Askja und Herdubreid, im Süden am Vulkan Katla und im Südwesten am Hengill. Die Ursache für die Erdbebenschwärme ist vermutlich eher tektonischen Ursprungs, sprich Spannungsabbau entlang der großen isländischen Störungszone.
Schwarmbeben
Island: Seismik unter den Gletschern
In den letzten 24 Stunden war es unter den isländischen Gletschern besonders unruhig.
Mýrdalsjökull: unter dem gletscherbedeckten Vulkan Katla rappelte die Erde. Es ereigneten sich mehrere Beben, sodass von einem Erdbebenschwarm gesprochen werden kann. Die Epizentren lagen überwiegend innerhalb der Caldera.
Vatnajökull: im NW des Gletschers und nicht weit vom Vulkansystem Grimsvötn-Barabunga entfernt, fanden mehrere Beben statt. Eines hatte eine Magnitude größer als 3.
El Hierro: Erneute Schwarmbeben
Von dem submarinen Vulkanausbruch bei der Kanareninsel El Hierro gibt es 2 Neuigkeiten zu berichten:
An der Meeresoberfläche kommt es wieder zum Aufstieg von Gasblasen, die das Meer aufwühlen. Einige Quellen nennen diese Phänomen „Jakuzzi“.
Es hat wieder vermehrte Bebentätigkeit unter der Bucht von „El Golfo“ im Norden El Hierros gegeben. Mittags betrug ihre Anzahl bereits 39.
Zudem weist der Tremor einige Spitzen auf. In einigen Medien wurde von einer Beruhigung der Situation gesprochen, doch diese währte nur kurz. Es bleibt weiterhin spannend!
Katla: erneute Schwarmbeben
Nachdem es in den letzten Tagen unter dem isländischen Gletschervulkan Katla relativ ruhig war, ereigneten sich in den letzten 24 Stunden wieder Schwarmbeben. Die meisten Beben fanden unter der Caldera statt. 3 Erschütterungen hatten eine Magnitude größer als 3.
Mögliche Ursache für die Schwarmbeben ist aufsteigendes Magma im Fördersystem des Vulkans. Die Vulkangemeinschaft wartet schon seit einigen Monaten auf einen Vulkanausbruch der Katla. Einige Forscher meinten, dass während des Sommers, unter dem Eis bereits eine kleine Eruption stattgefunden haben könnte.
Bis jetzt gibt es nur Spekulationen darüber, dass die Beben den Start eines neuen Vulkanausbruches anzeigen. Anderen Hinweise gibt es zur Zeit nicht. An der Oberfläche ist nichts zu sehen, die Pegel der Flüsse sind noch nicht gestiegen.
El Hierro: Vulkanausbruch wird wahrscheinlicher
In der Nacht zum 28.09 verstärkte sich die seismische Tätigkeit auf El Hierro so sehr, dass ca. 50 Häuser in der Bucht von El Golfo evakuiert werden mussten. Der Grund hierfür war eine hohe Steinschlaggefahr. Mittlerweile hat sich nicht nur die Stärke der Beben vergrößert, sondern deren Epizentrum hat sich in den Süden verlagert.
El Hierro ist mit einer Fläche von 268 Quadratkilometern und ca. 10.500 Einwohnern die kleinste der Kanarischen Inseln. Sie hat die Form eines „Y“, da sie am Schnittpunkt dreier Spaltensystem im Meeresgrund entstand. Die Insel ist quasi ein großer Schildvulkan, der zum Teil erodiert ist. Die Epizentren der seismischen Aktivität liegen unter dem Nebenvulkan Tanganasoga, welcher im Tal El Golfo liegt und mit 1364 m Höhe der größte Einzelberg der Insel ist.
El Hierro: Alarmstufe „gelb“!
Die Behörden der Kanarischen Insel „El Hierro“ haben nun die Warnstufe „gelb“ ausgerufen, nachdem in der Vorwoche über 900 Beben registriert wurden. Drei dieser Erdbeben konnte man spüren. Seit Beginn der seismischen Aktivität, unter der Nordflanke des Inselvulkans am 16. July, wurden insgesamt mehr als 7200 Beben registriert. Zudem wird seit einigen Wochen eine Aufblähung der Vulkanflanke gemessen.
Die Schwarmbeben finden ihren Ursprung in Magmabewegungen im Untergrund. Das Magma befindet sich in einer Tiefe zwischen 10 – 12 km.
Alarmstufe „gelb“ bedeutet, dass ein Vulkanausbruch mittelfristig möglich ist. Die Wissenschaftler des IGN schätzen die tatsächliche Wahrscheinlichkeit eines Ausbruches mit 10% ein. Trotzdem sei es notwendig die Bevölkerung zu Informieren und Pläne für den Notfall zu diskutieren.
Neue Schwarmbeben auf Island
In den letzten 24 Stunden ereigneten sich besonders heftige Schwarmbeben unter dem Reykjanes-Rücken. Das Epizentrum der Beben liegt ca. 20 km südöstlich der Hauptstadt Reykjavik. Die meisten Beben in dieser tektonisch instabilen Zone hängen im Zusammenhang mit der Öffnung des Mittelatlantischen Rückens und den dadurch bedingten Störungszonen durch Island. Zudem ereigneten sich unter der Katla weitere Beben, die sich nun nicht mehr in der Caldera konzentrieren, sondern zunehmend auch am Eisrand im Südwestend es Gletschers Myrdalsjökull.
Katla: Schwarmbeben als Zeichen eines bevorstehenden Vulkanausbruches?
In den letzten Tagen und Wochen war es unter dem subglazialen Vulkan Katla seismisch sehr unruhig. Immer wieder kam es zu Schwarmbeben, so auch in den letzten 24 Stunden. Zudem registriert das Geophon von Jón Frimann harmonsichen Tremor unter dem Vulkan. Dieser Tremor wird im Allgemeinen durch Fluidbewegungen im Untergrund ausgelöst. Die Wissenschaftler der Universität Reykjavik sind der Meinung, dass es sich bei diesem Fluid derzeit wahrscheinlich nicht um Magma, sondern um Wasser handelt. Ob es sich bei diesem Wasser um Thermalwasser, oder um Schmelzwasser des Gletschers Mýrdalsjökull handelt ist nicht klar. Gestern stiegen die Wasserpegel der Gletscherflüsse leicht an, was auf einen erhöhten Wärmefluss unter Vulkan und Gletscher hindeuten kann.
So bleibt die Situation auf Island derzeit spannend, ein Vulkanausbruch der Katla scheint aber trotz hoher Seismik nicht unmittelbar bevor zu stehen.
Schwarmbeben: drohen Vulkanausbrüche von Katla und Cheb?
In den letzten Tagen kam es zu Schwarmbeben unter dem isländischen Vulkan Katla und dem tschechischen Cheb-Becken an der Grenze zu Bayern. In beiden Lokationen gab es auch einzelne Beben die eine Magnitude größer als 3 hatten.
Während ich die Wahrscheinlichkeit für eine Eruption der Katla innerhalb eines Jahres als relativ hoch einschätze, wird es im Cheb-Becken wahrscheinlich nicht so schnell einen Vulkanausbruch geben. Vor 4 Jahren arbeitete ich dort mit Forschern vom GFZ-Potsdam zusammen, die meinten, dass dort zwar magmatische Aktivität im Untergrund stattfinde, diese sich aber noch in der unteren Erdkruste abspiele. Neben den Schwarmbeben steigt dort vermehrt Kohlendioxid auf, dass Quellen zum sprudeln bringt.
Vielen Dank für die Postings der letzten Tage, die mich auf die Beben im Cheb Becken aufmerksam machten.