Sumatra: Schwarmbeben in der Toba-Caldera

Schwarmbeben erschüttert indonesischen Supervulkan Toba – 52 Erschütterungen innerhalb weniger Stunden

Datum: 22.06.2024 | Zeit: 19:33:44 UTC | Lokation: 2.590 ; 98.660 | Tiefe: 10 km | Mb 3,9

Heute Nacht ereignete sich auf der indonesischen Insel Sumatra ein Schwarmbeben, das sich aus 52 Einzelbeben zusammensetzte. Die stärkste Erschütterung brachte es auf eine Magnitude von 3,9 und hatte ein Hypozentrum in 10 Kilometern Tiefe. Das Epizentrum wurde 23 km west-südwestlich von Tomok Bolon verortet. Der Ort liegt im Osten der Insel Samosir, die sich im Tobasee befindet, der wiederum den größten Teil der berüchtigten Toba-Caldera füllt. Die Erdbeben ereigneten sich westlich der Insel. Der indonesische Erdbebendienst BMKG und die Medien berichteten über das Schwarmbeben. Die stärkeren Beben konnten von den Anwohnern der Region deutlich wahrgenommen werden, Meldungen über Schäden liegen aber nicht vor.

Laut dem indonesischen Erdbebendienst sollen die Beben im Zusammenhang mit der großen Sumatra-Verwerfung stehen, die westlich der Toba-Caldera verläuft. Bereits im März hatte es im Osten der Caldera ebenfalls einen Erdbebenschwarm gegeben. Bei der Sumatra-Verwerfung handelt es sich um ein System mehrerer Störungen, das sich entlang einer großen Blattverschiebung bildete, die parallel zum Sundagraben verläuft und durch den Südwesten der großen Insel zieht. Die Caldera liegt zwischen zwei Störungen, wobei sich das Schwarmbeben bei genauerer Betrachtung nicht genau auf der Linie einer der Störungen manifestierte.

Bei der Toba-Caldera handelt es sich um den größten Calderavulkan der Welt. Sie misst 100 x 30 Kilometer. Ihre heutige Form erlangte die Caldera infolge eines gewaltigen Vulkanausbruchs, der vor ca. 76.000 Jahren die Menschheit an den Rand der Auslöschung brachte. Bei der stärksten Eruption der letzten 2 Millionen Jahre wurden 2.800 Kubikkilometer Tephra freigesetzt. Der Ausbruch löste die 1000 kältesten Jahre der Würm-Eiszeit aus und reduzierte die junge Menschheit auf wenige tausend Individuen, von denen wir alle abstammen. Ob der Toba-Vulkan noch einmal aktiv werden wird, ist ungewiss. Im Randbereich der Caldera gibt es mehrere normale Vulkane, die bis heute aktiv sind. Einer von ihnen ist der Sinabung, der vor 10 Jahren häufig in den Schlagzeilen stand.

Marapi fördert Vulkanasche bis auf 6000 m

Stärkere Eruption am Marapi beobachtet – Aschewolke in 6000 m Höhe detektiert

Vom indonesischen Vulkan Marapi auf Sumatra ging gestern eine explosive Eruption aus, die Vulkanasche bis auf eine Höhe von 6000 m über dem Meeresspiegel aufsteigen ließ. Das geht aus einer VONA-Meldung des VAAC Darwin hervor. Allerdings konnte die Asche nicht via Satellit beobachtet werden; die Angaben stammen von Beobachtern am Boden. Hier gibt es, wie so oft, einen recht deutlichen Unterschied zu den Mitteilungen der Vulkanbeobachter vom VSI, die in ihrer Meldung schrieben, dass die Vulkanasche ca. 2000 m über Gipfelhöhe aufgestiegen sei, was einer Höhe von 4891 m über dem Meeresspiegel entspricht. Den Angaben des VSI zufolge erzeugte die Eruption ein seismisches Signal von 122 Sekunden Dauer und einer Maximalamplitude von 30,4 mm. Zudem wurden vier schwache tektonische Beben registriert. Die Seismizität bewegt sich also auf niedrigem Niveau. Das war in den letzten Tagen jedoch nicht immer der Fall, denn am 26. Mai wurden etwa 40 tektonische Erschütterungen im Einzugsbereich des Vulkans detektiert. Zwei dieser Erschütterungen hatten Magnituden im Dreierbereich und wurden auch beim EMSC angezeigt. Sie manifestierten sich wenige Kilometer nordwestlich des Vulkans. Die Anzahl vulkanotektonischer Beben blieb jedoch gering.

Tektonische Erdbeben gab es in der letzten Woche mehrere im Bereich von Sumatra und dem Marapi. Die stärkste Erschütterung erreichte am Dienstag eine Magnitude von 5,9 und hatte ein Hypozentrum in 15 Kilometern Tiefe. Das Epizentrum lag offshore und wurde vor der Nordküste der kleinen Insel Simeulue detektiert. Diese ist der Nordwestküste Sumatras vorgelagert. Auch im Bereich der Südwestküste gab es Erdbeben. So ereignete sich gestern ein Erdstoß der Magnitude 4,8, der 90 km westlich von Bengkulu lokalisiert wurde. In dem Areal liegt der Vulkan Suoh, der vor einer Woche plötzlich phreatisch eruptierte.

Zusammenfassend kann man sagen, dass der Untergrund bei Sumatra sehr unruhig ist und wir in nächster Zeit weitere Erdbeben und Vulkanausbrüche dort erwarten können. Auch der Marapi wird unruhig bleiben.

Gunung Suoh eruptierte 3 Mal phreatisch

Phreatische Eruptionen am Fumarolenfeld des Vulkans Gunung Suoh – 500 m hohe Dampfwolken

Gestern ereigneten sich auf der indonesischen Insel Sumatra drei phreatische Eruptionen im Nirwana-Krater des Vulkans Suoh. Die Ausbrüche fanden am Morgen um 08:30 Uhr WIB statt und kamen völlig überraschend. Laut einem Bericht des PVMGB des Vulkanologischen Observatoriums in Indonesien waren die ausgestoßenen Dampfwolken von reinweißer Farbe und sehr dicht. Sie stiegen bis zu 500 Meter hoch auf und hatten eine große seitliche Ausdehnung.

Die Vulkanologen des VSI empfahlen den Anwohnern, einen Mindestabstand von 500 Metern zum Krater einzuhalten und Niederungen sowie Flusstäler zu meiden, da die Gefahr besteht, dass sich dort vulkanische Gase ausbreiten. Insbesondere könnte sich Kohlendioxid ansammeln, das schwerer als Atemluft ist und diese verdrängen könnte. Es besteht also Erstickungsgefahr.

Der Gunung Suoh, auch bekannt als Mount Suwoh und Pematang Bata, liegt im Barisan Selatan Nationalpark der Sonderverwaltungszone Lampung im Süden Sumatras. Während der Suoh hierzulande bisher weitgehend unbekannt war, liegt der deutlich populärere Inselvulkan Anak Krakatau nur 150 Kilometer entfernt.

Gunung Suoh wird von den indonesischen Vulkanologen als Vulkan der Klasse C geführt und als Solfata- bzw. Fumarolenfeld bezeichnet. Ähnlich wie die Solfatara von Pozzuoli, die ein Maar ist, liegt auch das Solfatarenfeld auf Sumatra in einer großen Caldera. Diese misst 16 x 8 Kilometer und erhebt sich an ihrer höchsten Stelle 330 Meter über dem Meeresspiegel. Diese Caldera ist größtenteils tektonischen Ursprungs, beherbergt aber mehrere kleinere Calderen vulkanischen Ursprungs. In diesen wiederum gibt es mehrere Maare, Lavadome und das erwähnte Fumarolenfeld, das mehrere Krater umfasst.

Zwei phreatische Eruptionen im 20. Jahrhundert wurden durch Erdbeben getriggert

1933 und 1994 kam es infolge tektonischer Erdbeben zu phreatischen Eruptionen und zur Bildung neuer Krater. Zunächst wurde berichtet, dass der gestrige Ausbruch ebenfalls durch ein Erdbeben ausgelöst wurde, doch dies wurde später dementiert.
Die Entstehungsgeschichte der Depression am Suoh ist eng mit der großen Sumatra-Verwerfungszone assoziiert, die nicht nur für zahlreiche starke Erdbeben verantwortlich ist, sondern auch die Toba-Caldera hervorbrachte, deren Eruption beinahe die gesamte Menschheit ausgelöscht hätte.

Apropos Auslöschung der Menschheit: In den letzten Tagen erreichten mich mehrere Anrufe und E-Mails von Bürgern, die sich wegen der Geschehnisse in der Caldera Campi Flegrei sorgen. Man fragt sich, ob man noch gefahrlos nach Neapel reisen kann oder ob hier in Deutschland sogar Gefahr durch eine Supervulkaneruption besteht. Generell gelten die Weisungen des INGVs und der Behörden vor Ort. Ich persönlich würde zum jetzigen Zeitpunkt noch nach Neapel und in den Golf von Pozzuoli reisen, aber darauf achten, dass meine Unterkunft solide ist und Fluchtwege im Falle eines Erdbebens vorhanden sind. Über das Ende der Welt durch eine Supervulkaneruption sorge ich mich nicht. Da ist es wahrscheinlicher, dass uns der Asteroid Apophis im Jahr 2029 doch noch erwischt.

Marapi: Lahar und Sturzflut fordert Todesopfer

Unwetter am Marapi löste Lahare aus – Mindestens 22 Todesopfer und mehrere Verletzte

Der Westen der indonesischen Insel Sumatra wurde von einer Naturkatastrophe heimgesucht, die sowohl durch starke Unwetter als auch durch die Aktivität eines Vulkans verursacht wurde. Stundenlanger Starkregen löste Sturzfluten und Lahare aus, die von den Hängen des Vulkans Marapi ausgingen und in Richtung Padang sowie anderer Ortschaften am Fuße des Feuerbergs flossen. Diese Schlammströme und Wassermassen führten nach vorläufigen Angaben zum Tod von mindestens 22 Menschen, während zwei Personen noch vermisst werden. Mehrere Personen wurden verletzt. Die Rettungsarbeiten sind noch nicht abgeschlossen, und die Opferzahlen könnten noch steigen, darunter auch mehrere Kinder.

Die Katastrophe traf die Distrikte Agam und Tanah Datar in der Provinz West-Sumatra am Samstag gegen 22:30 Uhr Ortszeit. Die Behörden entsandten Rettungsteams und Schlauchboote, um nach den vermissten Opfern zu suchen und die Menschen in Notunterkünfte zu bringen. Die lokale Regierung richtete Evakuierungszentren und Notfallstationen in den betroffenen Bezirken ein.

Nach Berichten in den Nachrichten wurden im Bezirk Canduang 90 Gebäude überschwemmt, darunter Wohnhäuser, öffentliche Einrichtungen und Geschäfte. Im Bezirk IV Koto wurden 20 Geschäfte und ein Schulgebäude von den Schlammfluten zerstört oder beschädigt.

Lahare sind Schlammströme, die hauptsächlich aus Wasser und vulkanischem Material bestehen und durch Regen von den Hängen eines Vulkans abgetragen werden. Dabei können auch große Lavablöcke und Baumstämme mitgerissen werden. Wenn sie auf Bauwerke treffen, können sie Mauern zerstören und sogar Brücken mitreißen. Regionen in Flussnähe sind besonders gefährdet, da die Schlammströme oft durch vorhandene Abflussrinnen und Flussläufe fließen und die Uferbereiche überfluten können. Lahare können auch ganze Häuser mitreißen.

Weite Teile Indonesiens werden dieses Jahr von besonders heftigen Regenfällen heimgesucht, was zu einer extrem starken Regenzeit geführt hat. Im März wurden mindestens 26 Menschen tot aufgefunden, nachdem West-Sumatra von Erdrutschen und Überschwemmungen betroffen war.

Im Dezember des letzten Jahres brach der Marapi aus und schleuderte eine Aschesäule 3.000 Meter hoch in den Himmel. Mindestens 24 Bergsteiger, hauptsächlich Universitätsstudenten, kamen bei dem Ausbruch ums Leben. Seitdem gab es eine Vielzahl schwächerer Eruptionen. Derzeit überwiegen Entgasungen, die auch geringe Mengen Vulkanasche enthalten können. Die Seismizität ist gering, und es gibt nur wenige vulkanisch bedingte Erdbeben.

Lahar am Marapi auf Sumatra richtet Zerstörungen an

Schlammströme gingen vom Marapi ab und richteten Schäden an

In den vergangenen Tagen ereigneten sich am Vulkan Marapi auf Sumatra in Indonesien mehrere Lahare. Diese Schlammströme wurden durch starke Regenfälle ausgelöst, die die abgelagerten Pyroklastika mobilisierten, die seit dem 3. Dezember 2023 vom Vulkan ausgestoßen wurden. Damals kam es zu einer größeren Eruption, bei der 24 Bergwanderer ums Leben kamen und 11 Personen verletzt wurden. Seitdem eruptiert der Vulkan immer wieder kleinere Aschewolken. Vor allem handelt es sich bei der Vulkanasche dieser Eruptionen, die sich auf den Vulkanflanken ansammelt und nun mit Regenwasser vermischt, um Schlammströme, die durch Bach- und Flussläufe der Region fließen. Dabei treten die Lahare über die Ufer und zerstören Straßen und Brücken, beeinträchtigen auch die Infrastruktur in der Nähe der Flussläufe. Diese verstopfen sich durch die Ablagerungen zunehmend, wodurch das Problem noch verschärft wird. Lokale Medien berichten, dass nun von den zuständigen Behörden Genehmigungen erteilt wurden, die Flussläufe auszubaggern, um weitere Überschwemmungen zu vermeiden.

Bis jetzt waren besonders die Gemeinden von Bukik Batabuah im Distrikt Candung betroffen, wo die Straße Bukik Batabuah-Lasi abgeschnitten wurde. Überschwemmungen trafen auch den Bezirk Sepuluh Koto und schnitten die Straße nach Padang ab. Darüber hinaus wurden auch der Bezirk Sungai Pua und mehrere Flüsse, die in den Bezirk Batipuah münden, von den Fluten betroffen.

Bilder zeigen die Schäden, die durch die Lahare angerichtet wurden. Vor allem wurden Fahrzeuge von den Schlammströmen mitgerissen, zerstört oder zumindest beschädigt. Aber auch einige Häuser wurden getroffen. Nachdem das Wasser abgeflossen war, blieben in einigen Straßen knietiefe Schlammablagerungen zurück. Menschen versuchten, weggespülte Güter zu bergen.

Der Marapi ist ein 2885 Meter hoher Komplexvulkan auf Sumatra und wird häufig mit dem Merapi auf Java verwechselt. Die Aktivität des Vulkans war in der letzten Woche bescheiden: Es gab nur eine Eruption und eine Handvoll Erdbeben, wobei es dem schlechten Wetter geschuldet sein kann, dass nicht alle Erschütterungen detektiert wurden. Ende März gab es noch Tage mit fast 50 vulkanotektonischen Erdbeben.

Erdbeben News 16.01.23: Indonesien

Starkes Erdbeben Mw 6,1 erschüttert indonesischen Insel Sumatra

Datum: 15.01.23 | Zeit: 22:30:05 UTC | 2.14 N ; 97.97 E | Tiefe: 80 km |  Mw 6,1

Vor der Südwestküste Sumatras ereignete sich gestern Abend ein Erdbeben der Magnitude 6,1. Der Erdbebenherd befand sich in 80 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 26 km ost-südöstlich von Singkil und lag damit im Norden der Insel. Der Erdstoß wurde sogar noch in Medan gespürt. Zwischen der Stadt am gegenüberliegenden Ende der Insel und dem Epizentrum liegen die große Toba-Caldera und der kleinere Vulkan Sinabung, um den es in den letzten Jahren ruhiger geworden ist. Theoretisch könnte das Erdbeben die Aktivität der Vulkane beeinflussen. Dass eine Eruption der Caldera getriggert wird, ist sehr unwahrscheinlich, aber einer der kleineren Vulkane könnte durchaus reagieren.


Japan: Erdbeben Mw 6,3 bei den Bonin-Inseln

Datum: 16.01.23 | Zeit: 04:49:54 UTC | 2.14 N ; 97.97 E | Tiefe: 429 km |  Mw 6,3

Noch ein starkes Erdbeben erschütterte heute eine vulkanische aktive Region. Die Rede ist vom Bonin-Archipel, das ca. 1000 km südlich von Tokio liegt. Dort gibt es kleine Vulkaninseln wie Nishinoshima. Dieser Inselvulkan war zuletzt 2022 aktiv. Das Beben hatte eine Magnitude von 6,3 und ein Hypozentrum, das in 429 km Tiefe ausgemacht wurde. Genaugenommen handelt es sich bei dem Erdstoß um ein Mantelbeben. Das Epizentrum wurde 600 km südöstlich von Kushimoto lokalisiert.

Anmerkung: Das Beben wurde neu verortet und wird nun bei den Izu-Inseln angesiedelt.


Guatemala mit Erdbeben Mw 5,2

Datum: 15.01.23 | Zeit: 23:07:58 UTC | 14.27 N ; 89.55 W | Tiefe: 10 km |  Mw 5,2

Im Südosten Guatemalas und nahe der Grenze zu El Salvador ereigneten sich zwei Erdbeben Mw 5,2 und Mw 5,0. Das stärkere Erdbeben hatte ein Hypozentrum in 10 km Tiefe. Das Epizentrum befand sich 13 km südwestlich von Metapán in El Salvador. Es gab zahlreiche Nachbeben, sodass ein schöner Cluster entstanden ist.

Sumatra von starkem Erdbeben erschüttert am 18.11.22

Erdbeben Mw 6,8 vor Südwestküste von Sumatra

Datum: 18.11.22 | Zeit: 13:37:04 UTC | 4.96 S ; 100.76 E | Tiefe: 2 km | Mw 6,8

Heute Nachmittag wurde die indonesische Insel Sumatra von einem starken Erdbeben erschüttert. Es hatte eine Moment-Magnitude von 6,8 und ein Hypozentrum in nur 2 km Tiefe. Die Daten stammen vom EMSC und könnten noch korrigiert werden. Das Epizentrum wurde 211 km südwestlich von Bengkulu lokalisiert. Der Erdstoß manifestierte sich an der Subduktionszone des Sundagrabens, der für seine Starkbeben berüchtigt ist. Aufgrund der geringen Tiefe des Hypozentrums halte ich die Tsunamigefahr für groß. Obwohl das Epizentrum offshore lag, könnten in Küstenorten Schäden entstanden sein. Entsprechende Meldungen liegen mir noch nicht vor. Es gab zahlreiche Nachbeben. In relativer Nähe zum Epizentrum liegen die Vulkane Anak Krakatau und Marapi. Sie könnten von dem Erdbeben beeinflusst werden.

Erdbeben-News 01.10.22: Sumatra

Starkes Erdbeben Mw 5,7 erschüttert Nordsumatra nahe Toba-Caldera

Datum: 30.09.22 | Zeit: 19:28:43 UTC | Lokation:  2.14 N ; 98.84 E | Tiefe: 40 km | Mw 5,7

Gestern Abend ereignete sich im Nordwesten der indonesischen Insel Sumatra ein starkes Erdbeben der Magnitude 5,7. Das Hypozentrum manifestierte sich in einer Tiefe von 40 km. Das Epizentrum wurde 45 km nördlich von Sibolga lokalisiert. Interessant ist die Lage des Erdbebens aus einem anderen Grund, denn es rüttelte eine Gegend durch, wenige Kilometer südwestlich der Toba-Caldera liegt. Es erfolgten bis jetzt 44 Nachbeben. Das Stärkste hatte eine Magnitude von 5,0.

Die Erdbeben wurden in einem großen Umkreis wahrgenommen und richteten auch Schäden an, deren genaues Ausmaß aktuell begutachtet wird. In einem Wahrnehmungsbericht des EMSCs heißt es, dass eines der Nachbeben eine Hauswand endgültig zum Einsturz brachte. Es ist also auch möglich, dass Personen zu Schaden kamen.

Bei der Toba-Caldera handelt es sich um eine der größten Calderen der Welt. Der Supervulkan eruptierte vor ca. 72.000 Jahren und verursachte die 1000 kältesten Jahre der Würm-Eiszeit. Der gigantische Vulkanausbruch hätte fast den Untergang der Menschheit verursacht. Am Rand der Caldera liegen mehrere normale Vulkane. Einer von ihnen ist der Sinabung, der in den letzten Jahren hier häufig thematisiert wurde, da in seinem Krater ein Lavadom wuchs, von dem Pyroklastische Ströme abgingen. In den letzten Monaten war es recht ruhig um den Sinabung geworden, aber vielleicht ändert sich das nach den Erdbeben.

Die Erdbeben waren tektonischen Ursprungs und ereigneten sich an der Sumatra-Fault. Diese große dextrale (rechtsdrehende) Blattverschiebung streicht parallel zum Sumatra-Graben, befindet sich aber nicht vor der Küste, sondern verläuft im Südwesten des Barisan-Gebirges. Allerdings lässt sich ein Zusammenhang mit dem Magmatismus der Region nicht gänzlich ausschließen, denn der basale Magmenkörper unter der Toba-Caldera liegt etwa in der Tiefe des Erdbebenherds. Daher könnte es sein, dass unterirdische Fluidbewegungen das Spannungsfeld beeinflussten und die tektonischen Erdbeben triggerten. Andersherum könnten die Erdbeben den Magmenkörper beeinflussen. Die indonesische Behörde BMKG brachte gerade ein Statement heraus, dass die Beben bis jetzt nicht auf die Caldera übergegriffen hätten. Ein Indiz dafür, dass man durchaus besorgt ist, dass es Wechselwirkungen geben könnte.

Erdbeben erschüttert Sumatra

Sumatra: Erdbeben Mw 6,2

Datum: 23.08.22 | Zeit: 14:31:42 UTC | Lokation: 4.97 S ; 103.13 E | Tiefe: 60 km | Mw 6,2

Die Südwestküste der indonesischen Insel Sumatra wurde von einem Erdbeben der Magnitude 6,2 erschüttert. Der Erdstoß ereignete sich gestern um 14:31 UCT und manifestierte sich in einer Tiefe von 60 km. Das Epizentrum wurde 106 km südlich von Pagar Alam lokalisiert. Es befand sich in relativer Nähe zum Sunda Strait und dem Inselvulkan Anak Krakatau. Dieser eruptierte heute Morgen eine 1200 m hohe Aschewolke. Die Seismizität unter dem Vulkan befindet sich auf einem Tiefststand und es könnte sein, dass die Eruption vom starken Erdbeben getriggert wurde.


Balleny-Islands Region: Erdbeben Mw 5,8

Datum: 23.08.22 | Zeit: 18:41:30 UTC | Lokation: 62.19 S ; 161.58 E | Tiefe: 10 km | Mw 5,8

Ein starker Erdstoß der Magnitude 5,5 erschütterte die Region um die Balleny-Inseln am Rande der Antarktis. Die Tiefe des Hypozentrums wird mit 10 km angegeben. Das Epizentrum befand sich 1750 km nördlich der McMurdo Station.