Vulkan-Meldungen am 13.03.22

Ätna mit gestiegenem Tremor

Wir warten weiterhin auf eine paroxysmale Eruption am Ätna. In den vergangenen Tagen ist der Tremor leicht gestiegen: er bewegt sich nun im Grenzbereich zwischen Grün und Rot. Die Erdbebentätigkeit hat gegenüber dem Tief zum Jahresende wieder etwas an Fahrt zugelegt. Das INGV registrierte seit dem 5. März 13 schwache Erdbeben mit Magnituden im Bereich der Mikroseismizität. Die meisten Erschütterungen manifestierten sich im Osten des Vulkans. Auf dem jüngsten Sentinel-Foto ist keine thermische Anomalie sichtbar und alle Krater zeigen sich kalt. Die Daten lassen keine Rückschlüsse über eine Steigerung der Aktivität zu. Aber so verhielt es sich auch vor dem letzten Paroxysmus.

Vulkan Nyiragongo emittiert Wärme

Der Virungavulkan Nyiragongo emittiert eine hohe Wärmestrahlung. Sie hatte heute Nacht eine Leistung von 146 MW. Lava steht im Fördersystem und tritt im Krater aus. Das kann in Form eines Lavastroms geschehen, oder es könnte sich wieder ein kleiner Lavasee im Schlot gebildet haben.

Suwanose mit weitere Eruptionen

Der südjapanische Inselvulkan Suwanose-jima ist weiter aktiv und eruptiert Vulkanasche. Das VAAC detektiert sie in einer Höhe von 2400 m. Innerhalb von 3 Tagen wurden 13 VONA-Warnungen veröffentlicht. Die Seismizität ist relativ gering.

Vulkan-News 01.03.22: Stromboli

Stromboli eruptiert stärker

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79; 15.21 | Eruption: Strombolianisch

Der Stromboli macht seinem Namen alle Ehre und eruptiert wieder mehr strombolianisch. Dafür hat er scheinbar in einen anderen Modus geschaltet und das Lavaspattering eingestellt. Das LGS meldete gestern 80 thermische Durchgänge. Der akustische Druck erreichte Werte von bis zu 1,5 Pa. In den Phasen mit sehr vielen thermischen Durchgängen, erreichte der Schalldruck nur 1/3 der aktuellen Stärke.

Stromboli ist ein Vulkan der Isole Eolie (Äolische Inseln), die zum UNESCO-Welterbe gehören. Der Archipel wird von 7 großen und mehreren kleinen Inseln gebildet. Darum werden die Inseln auch „die sieben Schwestern“ genannt.

Beim Stromboli handelt es sich um einen 924 m hohen Stratovulkan der die gleichnamige Vulkaninsel bildet. Spektakulär sind die namensgebenden strombolianischen Eruptionen nachts, denn dann sind die frequenten auswürfe glühender Tephra besonders schön zu sehen. Dieser Vulkan gab der strombolianischen Eruptionsart seinen Nahmen. Stromboli locken seit langem Besucher zum „Leuchtturm des Mittelmeers“ im Nordosten der Äolischen Inseln. Die kleine Insel ist der aufsteigende Gipfel eines Vulkans, der in zwei Eruptionszyklen wuchs, von denen der letzte den westlichen Teil der Insel formte. Der Neostromboli-Ausbruch fand vor etwa 13.000 bis 5.000 Jahren statt. Die aktiven Schlote des Gipfels befinden sich an der Spitze der Sciara del Fuoco, einer markanten Steilwand, die vor etwa 5.000 Jahren durch eine Reihe von Hangrutschungen entstand und bis unter den Meeresspiegel reicht. Der moderne Vulkan wurde innerhalb dieser Steilwand errichtet, die pyroklastische Auswürfe und Lavaströme nach Nordwesten leitet. Seit mehr als einem Jahrtausend werden fast ununterbrochen leichte strombolianische Explosionen, manchmal begleitet von Lavaströmen, beobachtet. In den letzten Jahren ist eine Tendenz zu Paroxysmen festzustellen und es werden pyroklastische Ströme generiert. Daher wurde der Aufstieg zum Gipfel inzwischen gesperrt.

Nevados de Chillán mit Aschewolken

Staat: Chile | Koordinaten: -36.85, -71.377| Eruption: Dom

In Chile eruptiert der Komplexvulkan Nevados de Chillán wieder. Das VAAC registrierte Aschewolken, die bis auf einer Höhe von 3000 m aufgestiegen sind. Der Wind verfrachtete sie in Richtung Nordosten.

Popocatepetl mit Vulkanasche und Tremor

Staat: Mexiko | Lokation: 19.028, -98.62| Eruption:  Vulcanianisch

Unter dem mexikanischen Vulkan Popocatepetl wird langanhaltender Tremor registriert. CENAPRED zeichnete entsprechende seismische Signale auf, die über eine Dauer von 426 Minuten anhielten. Außerdem wurden gestern 35 Exhalationen festgestellt. Am Vortag stieg eine kleine Aschewolke auf. Das VAAC brachte gestern 2 Meldungen zu Vulkanasche in einer Höhe von 5800 m heraus.

Telica mit weiteren Eruptionen

Staat: Nicaragua | Koordinaten: 12.60, -86.85 | Eruption:  Asche-Emissionen

Der Telica ist weiterhin mit kleinen Aschewolken bei den VAAC-Meldungen vertreten. Die Höhe der Emissionen wird mit 1200 m angegeben. Dabei handelt es sich um die Höhe über den Meeresspiegel. Will man die Nettohöhe der Eruptionswolken erhalten, muss man die Vulkanhöhe abziehen. Der Telica ist 1036 m hoch.

Suwanose-jima in guter Form

Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Eruption: Vulcanianisch

Der südjapanische Inselvulkan Suwanose-jima steigerte in den letzten Tagen seine Aktivität deutlich. Das VAAC Tokio meldete innerhalb von 2 Tagen 16 Aschewolken. Sie erreichten Höhen von bis zu 3000 m und drifteten in östlicher Richtung. Livecambilder enthüllten, dass bei den Eruptionen nicht nur Asche gefördert wurde, sondern auch glühende Tephra. Die Seismizität fluktuiert auf erhöhtem Niveau, allerdings ohne die Spitzenwerte von Anfang Januar zu erreichen.

Vulkan-News 16.02.22: Fuego

  • Am Fuego wird eine Aktivitätszunahme beobachtet
  • Der Lavasee im Masaya ist aktiv
  • Am Sakurajima ereigneten sich weitere Explosionen
  • Am Suwanose-jima werden wieder mehr Eruptionen gesichtet

Fuego: Zunahme der Aktivität

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.47, -90.88 | Eruption: Effusiv

Am Fuego in Guatemala beobachten die Vulkanologen von INSIVUMEH eine Zunahme der Aktivität. Darüber berichten sie in einem Sonderbulletin. Seit 2 Tagen kommt es immer wieder zu Phasen mit erhöhtem Lava-Ausstoß, während derer sich der Lavastrom verstärkt, der seit gut 2 Wochen in der Cenzia-Schlucht unterwegs ist. Der Lavastrom hat eine Länge von 200 m erreicht. Es gehen Schuttlawinen ab, die den Vegetationsrand erreichen.

Zusätzlich gibt es Phasen mit gesteigerten strombolianischen Eruptionen, die fast in eine Lavafontäne übergehen. Glühende Tephra wird bis zu 300 m hoch ausgestoßen. Vulkanasche steigt bis auf einer Höhe von 4800 m auf. Die Aktivitätszunahme spiegelt sich auch in der Tremor-Amplitude wieder. Das Seismogramm zeigt deutliche Spitzen.

Masaya: Lavasee aktiv

Staat: Nicaragua | Koordinaten: 11.98, -86.15 | Eruption: Lavasee

Im Santiago-Krater des Schildvulkans Masaya köchelt weiterhin ein kleiner Lavasee. Sein Rand ist auf der LiveCam zu sehen. Sentinel-Aufnahmen detektieren zudem eine thermische Anomalie. Erst in der letzten Woche habe ich mein Video aus dem Jahr 2016 überarbeitet und in 4K-Qualität zur Verfügung gestellt.

Sakurajima: Weitere Explosionen

Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Eruption: Asche-Emissionen

Gestern gab es am japanischen Vulkan Sakurajima weitere Explosionen. Sie lösten 3 VONA-Meldungen beim VAAC Tokio aus. Demnach wurde Vulkanasche in einer Höhe von 3400 m detektiert. Sie driftete in Richtung Südosten. Gasausstoß und Seismik bleiben auf vergleichsweise niedrigem Niveau, daher rechne ich nicht mit einem längerfristigen Ausbruch.

Suwanose-jima bleibt aktiv

Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Eruption: Vulcanianisch

Vom weiter südlich gelegenen Suwanose-jima gilt es zu berichten, dass das VAAC wieder deutlich mehr explosive Eruptionen anzeigt, als es in den vergangenen zwei Wochen der Fall war. Seit gestern gab es 8 Meldungen über Asche-Eruptionen. Vulkanasche wurde in einer Höhe von 1800 m nachgewiesen. Sie wurde in Richtung Südosten verfrachtet. Gestern wurden 24 vulkanotektonische Erdbeben und 5 Tremorphasen festgestellt. Gegenüber den letzten Monaten ist die Erdbebenaktivität deutlich zurück gegangen.

Vulkan-Nachrichten 26.01.22: Ambrym

  • Vom Benbow-Krater des Ambryms ging eine Schwefeldioxid-Wolke aus
  • Der Kilauea eruptiert Lava
  • In Japan ist der Suwanose-jima sehr aktiv

Ambrym: Thermische Anomalie detektiert

Staat: Vanuatu | Koordinaten: -16.25, 168.12 |Eruption: Asche-Emissionen

Gestern zeugten auf Ambrym nicht nur Livecam-Bilder von der neuen Aktivität im Benbow-Krater, sondern auch Infrarotaufnahmen des Sentinel-Satellitenprogramms. Sie zeigten eine thermische Anomalie im Krater. Zudem wurde eine Schwefeldioxid-Wolke detektiert. Heute ist die Informationslage noch etwas dünn und es ist noch unklar ob die Eruption anhält.

Schwefeldioxid-Wolken gingen auch von anderen Vulkanen des Südsee-Archipels aus. Bei diesen handelt es sich um Ambae (Manaro Voui) und Gaua (Mount Garet).  Darüber hinaus ist der Yasur auf Tanna weiter aktiv und die Vulkane Lopevi und Suretamatai zeigen auch Anzeichen der Unruhe. Letzterer steht auf Warnstufe „1“, die anderen Fünf auf Warnstufe „2“. Wir können damit rechnen, dass es in Vanuatu spannend bleibt, auch wenn uns die Corona-Pandemie immer noch erschwerte Reisebedingungen beschert und es wenige bis keine neuen Bilder zum Bewundern gibt.

Kilauea eruptiert erneut

Staat: USA | Lokation: 19.42, -155.29 | Eruption: Hawaiianisch

Nach einer mehrtägigen Pause kehrte gestern wieder Lava in den Halema’uma’u-Krater des Kilaueas zurück. Zuerst floss ein Lavastrom über die Erstarrungskruste des Lavasees. Mittlerweile hat sich wieder ein neuer sekundärer Lavasee gebildet. Sekundär deshalb, weil er nicht über eine eigene Zirkulation zu Verfügen scheint, sondern von einem Schlot außerhalb des Lavasees gespeist wird. Dieser liegt am Westrand des Lavasees. Die Schlotmündung hat sich inzwischen um einige Meter verlagert und befindet sich nun seitlich des Hornitos, der den See lange speiste. Inflation und Deflation wechseln sich in den bekannten DI-Events ab und halten sich in etwa die Wage. Über die Wochen hinweg ist ein ganz leichter Inflationärer Trend zu beobachten. Es wird also etwas weniger Lava eruptiert als aus der Tiefe aufsteigt.

Suwanose-jima sehr aktiv

Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Eruption: Vulcanianisch

Der Inselvulkan Suwanose-jima liegt ganz im Süden des japanischen Archipels und gehört zu den Ryukyu-Inseln. Der Vulkan ist seit Monaten aktiv und eruptiert strombolianisch. Einige Eruptionen sind vulcanianischer Natur. In den letzten Tagen steigerte der Feuerberg seine Aktivität wieder: das VAAC Tokio veröffentlichte seit gestern 14 VONA-Warnungen. Vulkanasche wird bis auf einer Höhe von 4000 m eruptiert. Sie driftet in Richtung Osten. Gestern wurden 42 vulkanotektonische Beben und 7 Tremorphasen festgestellt.

Vulkan-News 10.01.22: Shiveluch

Shiveluch in Eruption

Staat: Russland | Koordinaten: 56.65; 161.36 | Eruption: Dom

In Kamtschatka eruptiert der Shiveluch und steigerte sogar seine Aktivität. Das VAAC detektierte seit gestern 6 Aschewolken, die vom Vulkan ausgingen. Vulkanasche steigt bis auf einer Höhe von 5200 m auf und driftet in Richtung Nordwesten. MIROVA detektiert eine moderate Wärmestrahlung mit 12 MW Leistung. Die Aktivität dürfte mit dem wachsenden Dom assoziiert sein. Es ist unklar, ob pyroklastische Ströme abgehen, oder ob der Vulkan explosiv aktiv ist. Oft ist er zugleich extrusiv und explosiv aktiv.

Mit einer Höhe von 3.283 Metern ist der Vulkan Shiveluch ein vergleichsweise großer Stratovulkan und zählt zu den größten Feuerbergen auf der russischen Halbinsel Kamtschatka. Er befindet sich im nördlichen Teil der Halbinsel und liegt in Sichtweite des größeren Vulkansystems Bezymianny-Kliuchevskoi.

Der Shiveluch setzt sich aus dem Alten und dem Neuen Shiveluch zusammen. Der Krater des Neuen Shiveluchs ist kollabiert und bildet eine hufeisenförmige Depression, in der ein Lavadom wächst. Er ist nicht nur für seine explosiven Ausbrüche bekannt, sondern auch für Kollapsereignisse am Lavadom, bei denen oft pyroklastischen Ströme entstehen, die große Zerstörung verursachen können. In den letzten Jahren hat der Vulkan wiederholt große Aschewolken ausgestoßen, die oft in Verbindung mit den pyroklastischen Strömen standen.

Die nächstgelegenen Siedlung ist . Das Dorf liegt ca. 50 km vom Vulkan entfernt. Hier ist ein kleine vulkanologisches Observatorium angesiedelt, von dem aus auch die Vulkangruppe Bezymianny-Kliuchevskoi beobachtet wird. Wenn es zu größeren Eruptionen kommt, kann es in Klyuchi zu Ascheniederschlägen kommen. Im Extremfall könnten pyroklastische Ströme den Ort erreichen, doch für gewöhnlich fließen diese nicht weiter als 20 km, sodass man vor Ort über eine Sicherheitsreserve verfügt.


Weitere Meldungen:

Barren Island mit Aschewolke

Staat: Indien | Lokation: 12.29, 93.88 | Eruption: Asche-Emission

Der indische Inselvulkan Barren Island ist weiter aktiv und eruptiert kleine Aschewolken. Sie erreichen eine Höhe von 1200 m über dem Meeresspiegel. Über den entlegenen Inselvulkan ist wenig bekannt.

Fagradalsfjall mit Seismik

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Seismik

Nach einigen Tagen mit wenigen Erdbeben, wurde es gestern Abend wieder unruhiger unter dem Fagradalsfjall. IMO registrierte in den letzten 48 Stunden 91 schwache Erdbeben in den Spaltensystemen um Grindavik. Bemerkenswert ist auch ein Erdstoß der Magnitude 3,1 unter dem Vulkan Vatnafjöll, südlich der Hekla.

Piton Fournaise: Aktivität hält an

Staat: Frankreich | Koordinaten: 21.23, -55.71 | Eruption: Flankeneruption

Der Piton de la Fournaise ist weiter aktiv. Explosionen schleudern gelegentlich glühende Tephra über den Kraterrand des neuen Schlackenkegels. Der Lavastrom fließt weiter, allerdings schreitet die Lavafront nicht großartig voran, sondern stagniert. Der Tremor ist hoch.

Santiaguito mit Wärmestrahlung

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.76, -91.55 | Eruption: Dom

Der guatemaltekische Vulkan Santiaguito baut weiter an seinem Dom. Heute wurde eine moderate Wärmestrahlung mit 20 MW Leistung gemessen. Es gehen glühende Schuttlawinen ab, die sich überwiegend in südlicher Richtung bewegen. INSIVUMEH warnt weiter vor Pyroklastischen Strömen.

Suwanose-jima weiter fleißig

Der Suwanose-jime ist nicht weniger fleißig als der Shiveluch: das VAAC brachte in den letzten 2 Tagen 10 VONA-Warnungen heraus. Demnach steigt die Vulkanasche bis auf einer Höhe von 2700 m auf. Der Wind verfrachtet die Aschewolken in Richtung Osten. Seismik und Tremor sind weiterhin sehr hoch und sprengen die Skala der Grafik. Im ersten Fall geht sie bis 100, im zweiten Fall bis 10. Ein Abklingen der Eruptionen ist nicht in Sicht.

Vulkan-News 03.01.21: Semeru

Am Semeru wird das Ausmaß der Schäden klar, welche durch die Lahare am Wochenende entstanden. Die Aktivität and en Vulkanen Santiaguito und Suwanose-jima hält an. Im Bereich des Fagradalsfjall gibt es Seismik.

Fagradalsfjall: Seismizität fluktuiert

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Seismik

Am isländische Vulkan Fagradalsfjall fluktuiert die Seismizität. Es kommt zu Phasen mit erhöhter Erdbebenaktivität. So eine Phase begann gestern Nacht. Sie ließ in den Morgenstunden nach. In den letzten 48 Stunden registrierte IMO 167 Beben unter der Reykjanes-Halbinsel. Es bewegt sich weiterhin Magma im Untergrund.

Update 17:00 Uhr: Der Erdbebenschwarm intensivierte sich wieder. Seit heute Vormittag kamen fast 100 Beben dazu.

Santiaguito: Aktivität hält an

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.76, -91.55 | Eruption: Dom

Am guatemaltekischen Domvulkan Santiaguito hält die extrusive Aktivität an. INSIVUMEH berichtet von Domwachstum und dem Abgang glühender Schuttlawinen. Es besteht die Gefahr, dass Pyroklastische Ströme generiert werden. Außerdem gibt es schwache-moderate Ascheeruptionen. Die Aschewolken steigen bis zu 3200 m hoch auf.

Semeru mit Aschewolke und Laharen

Staat: Indonesien | Koordinaten: -8.108, 112.92 | Eruption: Lahar

Vom Semeru auf java ging eine weitere Aschewolke aus. Das VAAC detektierte sie in einer Höhe von 4600 m. Nach Angaben der Behörde wurde auch ein Pyroklastischer Strom gesichtet. Das VIS berichtet allerdings nur von einer explosiven eruption und dem Abgang einiger Schuttlawinen. Zudem wurde eine Tremorphase registriert. Die Lahare der letzten Tage sind weiterhin Thema der lokalen Presse. Sie berichtet davon, dass mehrere Dörfer im Bezirk Lumajang überflutet und zerstört wurden. Es entstand zudem Schaden an schweren Baumaschinen und der Verkehrs-Infrastruktur. Eine Notbrücke wurde gesperrt. Sie wurde erst im Dezember errichtet, als die ursprüngliche Brücke vom Pyroklastischen Strom am 4. Dezember vernichtet wurde.

Suwanose-jima mit Eruptionen

Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Eruption: Strombolianisch

Der japanische Inselvulkan Suwanose-jima steigerte seine Aktivität und eruptiert strombolianisch. Auf der LiveCam erkennt man einen rot illuminierten Himmel, der von den frequenten Eruptionen zeugt. Zwischendurch kommt es auch zu größeren Eruptionen, bei denen glühende Tephra über den Krater hinaus geschleudert wird. Das VAAC berichtet von Aschewolken, die bis auf einer Höhe von 2400 m aufsteigen und vom Wind in Richtung Südosten verfrachtet werden. Die Seismizität ist hoch. Täglich werden über 100 vulkanotektonische Beben detektiert, sowie zahlreiche Tremorphasen. Es gibt keine Anzeichen dafür, dass die Tätigkeit bald nachlassen wird.

Vulkan-News 01.01.21: Tonga-Hunga, Fournaise

Im ersten Post des Jahres berichte ich über die Vulkane Fagradalsfjall, Piton Fournaise, Tonga-Hunga-Ha’apai, Sakura-jima, Suwanose-jima und Semisopochnoi.


Fagradalsfjall: Schwarmbeben geht weiter

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Seismik

Das Neue Jahr startet mit anhaltender Seismizität im Bereich des isländischen Vulkans Fagradalsfjall. Gegenüber der Initialphase des Schwarms ist die Tätigkeit ehr gering, dennoch registrierte IMO innerhalb von 48 Stunden 189 Erschütterungen auf Reykjanes. Wären wir nicht die extrem hohen Zahlen dort gewöhnt, würde man bereits die aktuelle Seismizität als hoch einstufen. Die Beben werden von Magmenbewegungen im Untergrund ausgelöst.

Piton Fournaise: Tremor verstärkte sich

Staat: Frankreich | Koordinaten: 21.23, -55.71 | Eruption: Flankeneruption

Die Eruption am Fournaise auf La Réunion verstärkte sich wieder. Heute ließen bessere Wetterbedingungen die Sichtung von Lava-Ausstoß zu, der bis über den Kraterrand aufstieg. Obwohl die Lava zum größten Teil durch Tunnel fließt, kam es auch zu einem Überlauf der Lava an der Basis des Kegels, wo die Lavaströme dann an der Oberfläche flossen. MIROVA detektierte eine hohe Thermalstrahlung mit 500 MW Leistung. Der Tremor fluktuiert und hat heute wieder höhere Werte angenommen.

Tonga-Hunga-Ha’apai: Neue Luftaufnahmen

Staat: Tonga | Koordinaten: -20.545; -175.393 | Eruption: Surtseyanisch

Ein weiteres Video von der surtseyanischen Eruption des Vulkans Tonga-Hunga-Ha’apai wurde online gesellt. Die Luftaufnahmen zeigen beeindruckende Eruptionen, die durch Wassereinwirkung verstärkt wurden. Das Video wurde in den letzten Tagen aufgenommen. Die Aktivität geht auch heute weiter: Das VAAC Wellington detektierte Vulkanasche in einer Höhe von 3000 m.

Sakurajima eruptiert Asche

Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Eruption: Ascheeruption

Im Süden Japans begrüßte der Sakurajima das Jahr mit einer ersten Eruption. Die Asche steig bis auf einer Höhe von 2100 m auf und wurde vom Wind in Richtung Osten verfrachtet. Es wurde nicht nur Asche eruptiert, sondern auch rotglühende Tephra.

Semisopochnoi mit Ascheeruption

Staat: USA | Koordinaten: 51.93, 179.58 | Eruption: Aschewolken

Der Aleuten-Vulkan eruptierte heute wieder Aschewolken. Das VAAC detektierte Vulkanasche in einer Höhe von 1800 m. Der Alarmstatus steht auf „orange“ und man geht davon aus, dass die Eruptionen anhalten werden.

Suwanose-jima: Eruptionen halten an

Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Eruption: Vulcanianisch

Seit gestern wurden am Suwanose-jima 13 Eruptionen beobachtet. Acht von ihnen fanden heute statt. Die Aschewolken stiegen bis auf einer Höhe von 2700 m auf und wehten in südöstliche Richtung. Die Seismizität ist seit 2 Wochen ungewöhnlich hoch. In Spitzenzeiten wurden mehr als 300 vulkanotektonische Beben registriert. Man kann davon ausgehen, dass der Vulkan aktiv bleibt und seine Tätigkeit evtl. sogar verstärken wird.

Vulkan-News 19.12.21: Lewotolok

Der Lewotolok erzeugte mehrere kleine Eruptionen. Die Seismizität am Suwanose-jima ist auf einem Rekordhoch angekommen. Nevado del Ruiz zeigt einen leichten Anstieg der Seismizität. Die Aktivität am Stromboli fluktuiert.

Lewotolok eruptiert Aschewolke

Staat: Indonesien | Lokation: -8.272, 123.505| Eruption: Strombolianisch

Momentan zählt der Vulkan Lewotolok zu den aktivsten Feuerbergen des indonesischen Archipels. Er befindet sich auf der Insel Lembata, die relativ nahe am Epizentrum des starken Erdbeben von letzter Woche liegt. Auf dem Seismogramm des Vulkans werden die zahlreichen Nachbeben der Erschütterung erfasst. So wurden gestern 40 tektonische Erdbeben registriert. Darüber hinaus ereigneten sich aber auch 2 vulkanotektonische Erschütterungen und 24 Tremorphasen. Sie zeugen von Magmenbewegungen im Untergrund. Doch dort bleibt die Schmelze nicht, denn der Vulkan eruptiert strombolianisch. Heute kam es zu einer etwas stärkeren Explosion. Sie ließ Vulkanasche bis zu 1000 m über Kraterhöhe aufsteigen. Das VAAC meldet Asche in einer Höhe von 2400 m über Normalnull. Sie driftete in Richtung Westen.

Nevado del Ruiz bereitet Sorgen

Staat: Kolumbien | Koordinaten: 34.89, -75.32 | Eruption: Strombolianisch

Seit mehreren Monaten ereignen sich am Nevado del Ruiz kleinere Eruptionen, die Vulkanasche mehrere Hundert Meter hoch aufsteigen lassen. So war es auch heute. Beunruhigender ist ein leichter Anstieg der Erdbebentätigkeit, den das SGC detektierte. Die meisten Erschütterungen stehen im Zusammenhang mit starken Entgasungen des Magmas, welches im Förderschlot steht. Der Vulkan könnte weiter aufheizen und sich auf eine größere Eruption vorbereiten. Vulkanische Aufheizphasen können Monate, oder sogar Jahre dauern.

Stromboli: Aktivität fluktuiert

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79; 15.21 | Eruption: Strombolianisch

Seit 2 Tagen konnte ich nur noch schwaches Lavaspattering beobachten, dass auch nur zeitweise stattfand. Dennoch gibt es weiterhin strombolianische Eruptionen, für die der Vulkan namensgebend ist. Diese können durchaus kraftvoll sein und gelegentlich gibt es simultane Eruptionen aus 2 Schloten. Das LGS registrierte gestern 270 thermische Durchgänge. Der Durchschnittswert liegt bei 100. Doch das waren deutlich weniger, als zu Zeiten intensiven Spatterings. Die restlichen Werte sind unauffällig.

Suwanose-jima mit steigender Seismizität

Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Eruption: Vulcanianisch

In Südjapan eruptiert der Inselvulkan Suwanose-jima weiter. Das VAAC meldete heute 2 Eruptionen, bei denen es Aschewolken bis auf einer Höhe von 3000 m schafften. Der Wind verfrachtete die Wolken in südöstlicher Richtung. Seismizität und Tremor erreichten neue Rekordwerte: innerhalb von 24 Stunden wurden 382 vulkanotektonische Erdbeben registriert. Hinzu kamen fast 100 Tremorphasen. Die Wahrscheinlichkeit für eine Aktivitätszunahme ist groß.

Vulkan-News 17.12.21: Semeru, Stromboli

Heute gibt es nicht nur Meldungen über Ätna und Cumbre Vieja, sondern auch News von 4 Vulkanen, die mit dem Buchstaben S beginnen: Santiaguito, Semeru, Stromboli und Suwanose-jima.

Ätna mit Explosionen

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 | Staat: Italien |Eruption: Strombolianisch

Obwohl der Ätna gerade erst seinen Paroxysmus hinter sich gebracht hat, ist die Aktivität nicht gänzlich eingeschlafen. Das LGS berichtet von Infraschall-Tätigkeit und registrierte neben schwachen Explosionen auch einige mit einem starken Explosionsdruck von 1,24 Pa. Die Ereignisse kamen aus verschiedenen Kratern, nur die Bocca Nuova scheint still zu sein. Der Tremor bewegt sich indes auf niedrigem Niveau und es ist fraglich, ob die Eruptionen bereits wieder das nächste Vorspiel zu einem neuen Paroxysmus darstellen.

Cumbre Vieja bleibt still

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57, -17.84 | Eruption: Fumarolisch

Am Cumbre Vieja werden noch Nachwehen der eruptiven Tätigkeit beobachtet: es kommt zu Erdbeben, die überwiegend Magnituden im 2er-Bereich haben. Einige Schlote dampfen noch und in manchen Tubes ist Rotglut zu erkennen. Ansonsten sieht es mir nicht so aus, als würde es eine baldige Wiederbelebung der Eruption geben. Aber Vulkane sind natürlich immer für eine Überraschung gut.

Santiaguito mit Aschewolke

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.76, -91.55 | Eruption: Dom

In Guatemala wurde eine Aschewolke registriert, die vom Domvulkan Santiaguito ausging. Sie erreichte eine Höhe von 4700 m und driftete in nordwestliche Richtung. INSIVUMEH registrierte Abgänge von Schuttlawinen und beobachtete Rotglut am Dom. Dieser wächst weiter und es wird vor möglichen Abgängen Pyroklastischer Ströme gewarnt. Die detektierte Aschewolke könnte ihren Ursprung in einem Pyroklastischen Strom gehabt haben, oder durch eine stärkere Explosion entstanden sein.

Semeru: 3 Pyroklastische Ströme

Staat: Indonesien | Koordinaten: -8.108, 112.92 | Eruption: Dom

Das VSI meldet 3 Abgänge Pyroklastischer Ströme. Sie erzeugten seismische Signale mit Amplituden zwischen 17-25 mm und einer Dauer von 395 bis zu 912 Sekunden. Das ist schon recht lange und dementsprechend weit müssten die Gleitstrecken gewesen sein. Aufgrund der dichten Bewölkung registrierten die Satelliten keine Aschewolken. Darüber hinaus kam es zu zahlreichen Schuttlawinen. Die vulkanisch bedingte Erdbebentätigkeit ist gering, bis nicht vorhanden.

Ein cooles Drohnenvideo zeigt die Schlucht, durch die der große Pyroklastische Strom vom 6. Dezember geflossen sit. Dort fließt nun ein Lavastrom, der vom Dom ausgeht.

Stromboli: Neue Phase mit Lavaspattering

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79; 15.21 | Eruption: Strombolianisch

Gestern Abend konnte ich via LiveCam eine neue Phase mit intensivem Lavaspattering beobachten. Sie steigerte sich zum Sonnenuntergang und endete gegen 19.30 Uhr. Ähnlich verhielt es sich mit der Phase erhöhter Aktivität am Vortag. Da kann man sich natürlich die Frage stellen, ob es heute Abend wieder zu einer neuen Spattering-Phase kommen wird. Interessant ist, dass gestern ein anderer Schlot im nordöstlichen Kratersektor die Quelle des Spatterings war, als es am Abend davor der Fall war.

Suwanose-jima: Seismizität hoch

Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Eruption: Vulcanianisch

Während der Suwanose-jima gestern nur kleinere Eruptionen erzeugte, ist die Seismizität in die Höhe geschnellt. Das JMA registrierte 256 vulkanisch bedingte Erdbeben und 37 Tremorphasen. Das sind die höchsten Werte der letzten Monate. Es schein einiges an Magma aufzusteigen. Sehr wahrscheinlich intensiviert sich die eruptive Tätigkeit bald.