Mount Rainier: Über 1300 Erdbeben in 4 Wochen

Weitere Erdbebenaktivität unter Mount Rainier – 1330 Erschütterungen innerhalb von 30 Tagen

Es ist jetzt fast 4 Wochen her, da machte der Mount Rainier im US-Bundesstaat Washington von sich reden, da das seismische Netzwerk einen Erdbebenschwarm aufgezeichnet hatte, der aus fast 500 Beben bestand. Seitdem hat die mediale Aufmerksamkeit nachgelassen, doch verhielt es sich auch mit der Aktivität so?

Die Frage lässt sich schnell mit „nein“ beantworten. Zwar hat die Seismizität in den letzten Tagen deutlich nachgelassen, doch noch immer werden täglich mehrere Erdbeben festgestellt: Seit Anfang August waren es noch mehr als 20 Beben. Innerhalb von 30 Tagen ereigneten sich 1330 Erdbeben, wobei der Höhepunkt des Schwarmbebens zwischen dem 9.  und 17. Juli erreicht wurde.

Das stärkste Beben hatte eine Magnitude von 2,2 und ein Hypozentrum in einer Tiefe von -1,9 Kilometern. Das negative Vorzeichen zeigt, dass sich das Beben in einer Höhe von 1900 m über dem Meeresspiegel ereignete, also mitten im Vulkan lag. Während sich dieses Beben unter der Nordflanke manifestierte, konzentrierten sich die meisten Beben direkt unter dem Gipfelbereich des schlafenden Riesen: Mit einer Höhe von 4392 m ist der Mount Rainier der höchste Vulkan der Kaskadenkette. Seine Silhouette ist an klaren Tagen von der Metropole Seattle aus zu sehen.

Der Gipfel des Vulkans ist von einem Gletscher bedeckt und hierin liegt die größte Gefahr, sollten die Erdbeben Frühindikatoren eines bevorstehenden Vulkanausbruchs sein. Bei einer starken Eruption könnte der Gletscher schmelzen und eine Gletscherflut oder sogar Lahare verursachen, die durchaus in der Lage sein könnten, die Großstadt zu erreichen und große Verwüstungen anzurichten. Ob es so weit kommt, ist bis jetzt ungewiss, doch Wissenschaftler des USGS gehen davon aus, dass die Erdbeben mit der Bewegung magmatischer Fluide unter dem Vulkan zusammenhängen. Erste Indizien dafür, dass sich Magma unter dem Vulkan ansammelt.

New York: erneute Überflutungen durch Unwetter

Überflutungen durch Unwetter – erneut New York und New Jersey getroffen

Zum zweiten Mal innerhalb von zwei Wochen kam es im Nordosten der USA zu starken Unwettern, die besonders in New York und New Jersey starke Überflutungen verursachten, die das öffentliche Leben stark beeinträchtigten, zu Verkehrschaos führten und einer Person das Leben kosteten.

Eine große Unwetterfront zog am Donnerstag über weite Teile des Nordostens der USA und verbreitete sintflutartige Regenfälle, die zu Überschwemmungen und massiven Verkehrsbehinderungen führten. Besonders betroffen waren New York City, New Jersey, Pennsylvania und Teile von Maryland. In mehreren Bundesstaaten wurde der Notstand ausgerufen.

Allein in New York City fielen innerhalb von 2 Stunden stellenweise fast 130 Millimeter Regen. Die Wassermassen überlasteten die Kanalisation und überfluteten Straßen, U-Bahn-Stationen und Keller. Mehrere Hauptverkehrsstraßen mussten gesperrt werden. Auch der Zugverkehr der Long Island Rail Road kam zum Erliegen. Über 100 Passagiere saßen während der Hauptverkehrszeit in einem überfluteten Zug und mussten von Rettungskräften evakuiert werden.

Flughäfen in New York, New Jersey, Washington, D.C. und Philadelphia meldeten über 1.400 Flugausfälle und zahlreiche Verspätungen. Besonders betroffen waren die Airports JFK, LaGuardia und der Reagan National Airport.

Die Behörden forderten die Bevölkerung auf, unnötige Reisen zu vermeiden und sich auf mögliche Stromausfälle, Sturzfluten und Erdrutsche vorzubereiten. In 14 Bezirken des Bundesstaates New York wurde die Notfallzentrale aktiviert, mobile Einsatzkräfte und Generatoren wurden vorsorglich bereitgestellt.

Die Wetterdienste hatten bereits im Vorfeld vor extremen Niederschlagsmengen gewarnt. In einzelnen Regionen könnten sich laut Prognosen bis zu 200 Millimeter Regen ansammeln.

Am Abend wurden die Warnungen für New York City zwar aufgehoben, doch die Aufräumarbeiten dürften noch Tage dauern.

Zwar sind Unwetter in dieser Region der USA nicht ungewöhnlich, doch sie werden immer häufiger und extremer, was auch mit dem anthropogenen Klimawandel zusammenhängt.

In diesem Zusammenhang ist es umso erstaunlicher, dass die US-Regierung Treibhausgase seit Neuestem als ungefährlich einstuft. Das dürfte den Weg dazu bereiten, den Klima- und Umweltschutz immer weiter zurückzufahren.

Die USA sind zusammen mit China, Indien und Russland die weltgrößten Treibhausgasemittenten. Je nach Quelle sind diese 4 Staaten für die Hälfte bis Dreiviertel der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich. Da erscheint es geradezu paradox, dass die Klimaschutzziele der EU und speziell von Deutschland, das für ca. 2% des weltweiten Treibhausgasausstoßes verantwortlich ist, immer höher geschraubt werden, was für den Bürger große finanzielle Mehrbelastungen bedeutet. Bedenkt man, dass die verschiedenen Steuern, Abgaben und Gebühren, mit denen wir im Namen des Umweltschutzes belastet werden, nicht zweckgebunden sind und in den normalen Bundeshaushalt einfließen, der trotzdem riesige Finanzierungslücken aufzeigt, bleibt der Normalbürger nur noch sprachlos zurück.

Alaska: Tsunamiwarnung nach Erdbeben Mw 7,3

Sehr starkes Erdbeben der Magnitude Mw 7,3 erschütterte Küste von Alaska – Tsunamiwarnung ausgegeben

Datum: 16.07.2025 | Zeit: 20:37:39 UTC | Koordinaten: 54.741 ; -160.556 | Tiefe: 12 km | Mw 7,3

Anchorage, 17.07.2025Die Halbinsel des US-Bundesstaates Alaska wurde gestern Abend um 20:37:39 UTC (12:37:39 Ortszeit) von einem sehr starken Erdbeben der Magnitude 7,3 erschüttert. Das Epizentrum des in 12 Kilometern Tiefe gelegenen Erdstoßes wurde vor der Küste verortet und lag 66 km südlich vom Ort Sand Point, der ca. 1000 Einwohner zählt. Größere Schäden entstanden nicht, aber es wurde Tsunamialarm gegeben, der inzwischen aber wieder aufgehoben wurde.

Die Angst vor einer dieser riesigen Hafenwellen war groß und die Warnung wurde ernst genommen: Videos aus der Stadt Seward zeigen, wie sich die Anwohner im Freien versammelten und auf den Weg in ein höher gelegenes Areal machten, was aufgrund der steilen und dicht bewaldeten Hänge an der Küste Alaskas nicht einfach ist. Außerdem regnete es in Strömen, so dass ein Trek aus Regenjacken unterwegs war. Doch von Panik war keine Spur, die Menschen blieben gefasst und ruhig.

Laut einem CNN-Bericht wurde auch eine Basis der US-Küstenwache auf der großen Insel Kodiak vorsorglich evakuiert. Auch diese Maßnahme ist inzwischen aufgehoben.

Die Tsunami-Warnung, die zunächst auf mögliche größere Wellen hingewiesen hatte, wurde später auf eine weniger drastische Gefahrenmeldung reduziert. Diese forderte die Bevölkerung auf, Strände und Wasserwege zu meiden. Große Wellen blieben aus, aber es wurden ungewöhnliche Schwankungen des Meeresspiegels beobachtet.

Das Erdbeben war im gesamten Süden Alaskas sowie entlang der Halbinsel deutlich zu spüren. Selbst aus dem 950 Kilometer entfernten Anchorage liegen Wahrnehmungsmeldungen vor. Bereits zuvor hatte ein Beben der Stärke 5,2 die Region rund 65 Kilometer südöstlich von Atka Island erschüttert. Zudem gab es zahlreiche schwächere Nachbeben.

Tektonisch betrachtet stand das Erdbeben mit der Subduktion der Pazifischen Platte unter der Platte Nordamerikas zusammen, die sich entlang des Aleuten-Grabens ereignet. Der 3200 Kilometer lange und bis zu 7822 m tiefe Graben ist das dominierende tektonische Element im Norden des Pazifiks. In Alaska und dem anschließenden Aleuten-Inselbogen gibt es zahlreiche aktive Vulkane. Einer der bekanntesten in direkter Nähe zum Erdbebengebiet ist der Pavlof. Er liegt nur 180 Kilometer von dem Epizentrum entfernt und könnte auf das Beben reagieren.

Alaskas Südküste liegt am geologisch hochaktiven Pazifischen Feuerring. Das stärkste je in Nordamerika gemessene Beben ereignete sich 1964 in dieser Region: Ein Beben der Stärke 9,2 zerstörte große Teile von Anchorage und löste einen verheerenden Tsunami aus, bei dem über 250 Menschen ums Leben kamen.

Yellowstone-Caldera: Bären verlassen angeblich den Park

Grizzly-Bären im Yellowstone-Nationalpark verlassen angeblich in Scharen den Park – Furcht vor Supervulkaneruption geht um

Yellowstone, 15.07.2025Ein seit gestern viral gehendes Video zeigt eine große Gruppe Grizzlybären, die angeblich dabei ist, den ältesten Nationalpark der Welt zu verlassen. Das Video wurde von Influencer Scott Whitehead geteilt und verbreitet. Er meinte, dass selbst Wissenschaftler rätseln, warum die Tiere den Park verlassen. Angeblich sind bereits in der letzten Woche Berglöwen geflüchtet. Tausende Kommentare zu dem Video spekulierten nun darüber, dass die Tiere erste Warnsignale einer bevorstehenden Supervulkaneruption wahrnehmen würden und daher die Flucht angetreten hätten.

Tatsächlich gibt es Anzeichen dafür, dass Tiere über eine besondere Sensorik verfügen, die sie bereits Stunden vor einem Erdbeben oder Vulkanausbruch warnen und nervös werden lassen. So sollen vor einem starken Erdbeben in China massenhaft Schlangen abgewandert sein. Und selbst Wissenschaftler sehen in den Tierwahrnehmungen Potenzial Frühwarnsysteme zu entwickeln, etwa indem man das Verhalten von Ameisen und Zeigen in gefährdeten Gebieten beobachtet.

Einige Faktenchecker veröffentlichten Gegenartikel zu dem viral gehenden Video des Influencers und meinten, dass die Tiere eine reguläre Migration im Park durchführen, doch das ist ebenso falsch, wie die zugrundeliegende Annahme, dass die Pumas und Bären aufgrund einer sich anbahnenenden Katastrophe den Nationalpark verlassen, denn das Video stammt überhaupt nicht aus dem Yellowstone. Es wurde vermutlich in einem Bären Freiluftzoo in Rapid City (South Dakota) aufgenommen, wie aufmerksame Zuschauer des Videos herausgefunden haben, denn sie erkannten die Gegend und vor allem den Zaun wieder, den man im Hintergrund des Clips erkennen kann. Unseriöse Content-Creators wie Scott Whitehead dürften das nicht jucken, denn für ihn scheint nur der Werbeumsatz zu zählen.

Abseits der Videoanalyse gibt es in der Yellowstone-Caldera keine Parameter, die auf einen bevorstehenden Vulkanausbruch hindeuten würden, obgleich sich in den letzten Monaten die Meldungen über hydrothermale Explosionen häufen. Langfristig betrachtet gilt es aber als wahrscheinlich, dass der Vulkan irgendwann einmal wieder ausbrechen wird

Um das Video nicht weiter zu verbreiten bette ich es hier nicht ein, sondern zeige Euch nur einen Screenshot davon.

New York City: Sturzflut überschwemmte U-Bahn

Unwetter mit Starkregen verursachten Sturzfluten in New York City – U-Bahn überflutet

New York City, 15.07.2025Die Serie ungewöhnlicher Extremwetterereignisse in den USA reißt nicht ab. So kam es am Montagabend zu heftigen Gewittern mit Starkregen, der in kürzester Zeit eine Sturzflut auslöste, die Straßen und vor allem U-Bahntunnel überschwemmte. Es kam zum Verkehrschaos, von dem auch der Flugverkehr betroffen war.

Zwar traf es New York City (NYC) am schlimmsten, doch die Unwetter wüteten über weite Teile des Nordostens der Vereinigten Staaten. Besonders betroffen waren die Bundesstaaten New York und New Jersey. Laut den Wetterdiensten galten für 50 Millionen Menschen Unwetterwarnungen, in Teilen der Region wurde der Ausnahmezustand ausgerufen.

Der Straßenverkehr in NYC wurde vielerorts lahmgelegt. In der Bronx musste der Cross Bronx Expressway vollständig gesperrt werden, nachdem sich dort das Wasser meterhoch aufgestaut hatte. In mehreren Landkreisen, darunter Union und Bergen County in New Jersey sowie Westchester County nördlich von New York, wurden Straßen überschwemmt und Fahrzeuge von den Wassermassen eingeschlossen. Es kam zu Wasserrettungseinsätzen.

In den sozialen Medien geteilte Aufnahmen verdeutlichen das Ausmaß der Katastrophe und dokumentierten teils dramatische Szenen, wie das Wasser durch die U-Bahnen schoss und Straßen überflutete.

Auch der Flugverkehr war erheblich betroffen. Landesweit wurden knapp 2.000 Flüge gestrichen. Mehr als 10.000 verspäteten sich. Die Flughäfen Newark Liberty und LaGuardia verhängten zwischenzeitlich Startverbote, am JFK Airport kam es zu teils stundenlangen Verzögerungen. Besonders betroffen war United Airlines, die ein zentrales Drehkreuz in Newark betreibt.

Die Behörden meldeten Regenmengen von über 130 Millimetern, die in wenigen Stunden niedergingen. Lokal fielen bis zu 100 Millimeter Niederschlag innerhalb einer Stunde. Besonders gefährdet waren tiefer gelegene Stadtteile sowie Kellerwohnungen, in denen die Gefahr plötzlicher Überflutung bestand.

Meteorologen rechnen damit, dass sich die Lage nur langsam entspannt. Die Sturmsysteme bewegen sich nur träge über die Region, was weiterhin für hohe Niederschläge und lokalisierte Überschwemmungen sorgen könnte.

In diesem Sommer kam es bereits zu einer ungewöhnlichen Häufung von Unwettern und Tornados im Osten und Süden der USA. Zwar kommt es in der betroffenen Region immer wieder zu Unwettern, wenn feuchtwarme Luft aus dem Bereich des GOLFS VON MEXIKO mit Kaltluft aus dem Norden zusammenstößt, doch nicht in der Häufung wie dieses Jahr. Im Westen der Staaten gibt es hingegen verheerende Waldbrände. So fiel die historische Grand Canyon Lodge auf dem North Rim der Schlucht den dort lodernden Flammen zum Opfer. Vor einem Jahr stattete ich ihr noch einen Besuch ab, ebenso dem inzwischen abgebrannten Malibu. Vielleicht sollte Donald Trump seine Strategie, den Klimawandel zu leugnen, noch einmal überdenken!

USA: Waldbrand am Grand Canyon North Rim

Rauchschwaden zeihen durch den Grand Canyon. © Joelle Braid, Nationalpark Grand Canyon

Waldbrände bedrohen Grand Canyon – Teil des Nationalparks evakuiert

Jakob Lake, 13.07.2025Am Mittwoch löste ein Blitzschlag auf dem Kaibab-Plateau des Grand Canyon in den USA einen Waldbrand aus, der sich rasend schnell ausbreitete. Am Wochenende spitzt sich die Lage dramatisch zu: Die Behörden im Norden Arizonas mussten Teile des weltberühmten Nationalparks evakuieren. Besonders betroffen ist der weniger frequentierte North Rim, der am Freitag vorsorglich geräumt wurde. Rund 500 Besucher mussten das Gebiet verlassen, ebenso mehrere Anwohner und Beschäftigte. Der Zugang zum North Rim bleibt vorerst gesperrt, auch ein Hotel und mehrere Einrichtungen wurden geschlossen.

Zunächst loderte das als „White-Sage-Brand“ bekannte Feuer außerhalb des eigentlichen Parkgebiets, näherte sich jedoch gefährlich schnell der Ortschaft Jacob Lake, die als Tor zum North Rim bekannt ist. Dann brach das „Dragon Bravo Fire“ innerhalb der Parkgrenzen aus. Aufgrund starker Trockenheit und hohen Temperaturen von bis zu 46 Grad und unberechenbarer Winde gestaltet sich die Brandbekämpfung äußerst schwierig. Über 200 Einsatzkräfte versuchen derzeit, das Feuer einzudämmen.

Spruen eines Waldbrandes

Waldbrände sind hier nicht unüblich, denn als ich vor genau einem Jahr den Grand Canyon North Rim besuchte, fuhr ich auf dem Weg dorthin durch ein von verkohlten Bäumen und Büschen gesäumtes Gelände.

Die Wetterlage verschärft die Situation zusätzlich: Der Nationale Wetterdienst warnte vor extremer Hitze im Großraum Grand Canyon, mit Temperaturen jenseits der 40-Grad-Marke, insbesondere in den tiefer gelegenen Bereichen der Schlucht.

Die Parkverwaltung hatte bereits vor der Schließung infolge des Waldbrandes davon abgeraten, Wanderungen im Canyon zu unternehmen. In den tieferen Zonen unterhalb von etwa 1.200 Metern wird weiterhin mit gefährlicher Hitze und erhöhter Rauchbelastung gerechnet. Außerdem ist die Versorgung mit Trinkwasser gestört, da Leitungen repariert werden.


Der Grand Canyon, eines der bekanntesten Naturwunder der Welt, zieht jährlich Millionen Besucher an. Die riesige Schlucht entstand im Laufe von Millionen Jahren durch die Erosionskraft des Colorado River und erreicht Tiefen von über 1.600 Metern sowie eine Breite von bis zu 30 Kilometern. Der aktuelle Waldbrand stellt eine ernste Bedrohung für das empfindliche Ökosystem und die touristische Infrastruktur am North Rim dar. Bilder zeigen, wie dichte Rauchschwaden in den Canyon gedrückt werden und die Lebewelt dort – einschließlich der Wanderer – ebenfalls gefährden.

Neben dem Brand in Arizona gibt es auch andernorts alarmierende Entwicklungen: In Utah brennt es nahe des Bryce Canyons. In Colorado wurde der Black-Canyon-of-the-Gunnison-Nationalpark wegen eines sich ausbreitenden Waldbrands geschlossen, mehrere Gemeinden in der Nähe wurden evakuiert. Darüber hinaus sorgen massive Brände in Kanada, wo es vor allem in Manitoba und Saskatchewan brennt, für grenzüberschreitende Auswirkungen: Rauch zieht weit in den Mittleren Westen der USA hinein und verschlechtert die Luftqualität in mehreren Bundesstaaten deutlich. Besonders betroffen sind Minnesota, North Dakota und Wisconsin.

Wer eine Reise in die Gegend plant, kann sich auf der Seite des Nationalparks über die aktuelle Lage und Sperrungen erkundigen.

Mount Rainier: Schwarmbeben lässt langsam nach

Erdbeben unter dem Mount Rainier lassen nach – fast 500 Beben lokalisiert

Seattle, 12.07.2025Der Erdbebenschwarm, der den Mount Rainier (US-Bundesstaat Washington) seit dem 8. Juli erschüttert, lässt weiter nach, doch noch immer werden stündlich mehrere Erschütterungen detektiert.  Während der Hochphase des Schwarms manifestierten sich bis zu 30 Beben pro Stunde.

Beben am Rainier

Bis zum Morgen des 12. Juli lokalisierten das Cascades Volcano Observatory (CVO) und das Pacific Northwest Seismic Network (PNSN) insgesamt 464 Beben. Darüber hinaus gab es eine große Anzahl schwacher Beben, die aufgrund der geringen Magnitude nicht lokalisiert werden konnten. Das bislang stärkste Beben im Rahmen des Schwarms erreichte eine Magnitude von 2,4 und wurde am 11. Juli gemessen. Die Hypozentren der Erdbeben liegen in Tiefen zwischen zwei und sechs Kilometern unter dem Gipfel des Vulkans.

Geophysikalische Messungen zeigen keine Hinweise auf Bodenverformung oder andere Veränderungen, wie sie mit aufsteigendem Magma in Verbindung stehen könnten. Vulkanologen interpretieren den Schwarm daher als Folge hydrothermaler Prozesse: magmatische Fluide bewegen sich entlang tektonischer Bruchzonen und verursachen die Erschütterungen.

Trotz des auffälligen Erdbebenschwarms sehen die Fachleute derzeit keinen Grund zur Beunruhigung. „Die Aktivität entspricht dem typischen Hintergrundverhalten des Vulkans und zeigt keine Hinweise auf aufsteigendes Magma“, heißt es in einer Mitteilung des CVO. Dennoch werde man die Entwicklung weiterhin genau beobachten und bei veränderten Mustern entsprechend informieren.

Mount Rainier erhebt sich auf über 4.390 Meter und dominiert das Landschaftsbild südöstlich von Seattle im Bundesstaat Washington. Der Vulkan gilt als einer der potenziell gefährlichsten der Vereinigten Staaten – nicht wegen häufiger Ausbrüche, sondern aufgrund seiner mächtigen Eiskappe und der Möglichkeit sogenannter Lahare – hierbei handelt es sich um vulkanisch bedingte Schlammströme. Bei einem zukünftigen Ausbruch könnten solche Ströme das dicht besiedelte Umland in kürzester Zeit erreichen.

Mount Rainier gehört zur Kaskaden-Vulkankette, die sich entlang der Westküste Nordamerikas von Nordkalifornien bis in den Süden British Columbias zieht. Die Vulkane dieser Region , zu denen auch der Mount St. Helens gehört, entstehen durch die Subduktion entlang des Nordamerika-Grabens vor der Westküste der USA.

Der letzte nachgewiesene Ausbruch des Mount Rainier liegt mehrere hundert Jahre zurück, doch sein Potenzial bleibt im Fokus der Überwachung. Gerade weil er in der Nähe dicht besiedelter Gebiete liegt, zählt Rainier für die US Geological Survey (USGS) zu den „Vulkanen mit hoher Priorität“ in der wissenschaftlichen Beobachtung.

USA: Unwetterserie verursachte dramatische Überflutungen

Dramatischer Juli in den USA: Fast 120 bestätigte Todesfälle durch Überflutungen in Texas, North Carolina und New Mexico

Washington, 10.07.2025Der Süden der USA erlebet derzeit einen der tödlichsten Hochsommer seit Jahren. In mehreren Bundesstaaten haben starke Regenfälle extreme Überschwemmungen und Sturzfluten verursacht, die in den ersten Julitagen mindestens 119 Menschen das Leben kosteten. Besonders betroffen waren Texas, North Carolina und New Mexico.

Die Katastrophenserie begann Anfang Juli in Zentraltexas. Dort sorgten massive Regenfälle für dramatische Überschwemmungen, insbesondere am Guadalupe River. Der Fluss trat am 4. Juli über die Ufer und riss ganze Landstriche mit sich. Besonders betroffen war das Gebiet rund um Kerrville. Nach offiziellen Angaben kamen dort allein mindestens 94 Menschen ums Leben. Die Gesamtzahl der Todesopfer durch die verschiedenen Flutereignisse in Zentraltexas wird inzwischen auf mindestens 109 geschätzt, weitere 161 Personen gelten als vermisst und sind wahrscheinlich tot. Auch fünf Teilnehmer eines Jugendlagers und ein Betreuer sind unter den Vermissten. 28 Mädchen des Sommercamps Mystic River starben.

Mehr als 1.700 Einsatzkräfte mit über 975 Fahrzeugen und Geräten wurden durch den Bundesstaat mobilisiert, um Rettungs- und Bergungsarbeiten zu unterstützen. Noch immer befindet sich Texas in der Notfallreaktionsstufe II. Lokale Hilfsorganisationen bitten die Bevölkerung inzwischen gezielt um Geldspenden, da keine weiteren Sachspenden benötigt werden.

Nur wenige Tage später traf Tropensturm Chantal den Südosten der USA. Am 6. Juli brachte der Sturm extreme Regenfälle nach North Carolina, insbesondere in das Gebiet rund um Raleigh-Durham. Binnen 24 Stunden fielen dort fast 300 Millimeter Niederschlag, was ein historischer Höchstwert darstellt. Zahlreiche Counties wurden überflutet, darunter Alamance, Chatham, Moore, Orange und Person. Auch nachdem Chantal am 7. Juli zu einem tropischen Tiefdruckgebiet herabgestuft wurde, setzte sich der Starkregen fort.

Nach aktuellem Stand sind mehrere Todesopfer zu beklagen. In Pittsboro ertrank eine 83-jährige Frau, deren Auto in den Fluten versank. Auf dem Jordan Lake starben zwei Personen beim Bootfahren. In Hillsborough kam eine 58-jährige Frau ums Leben, als sie auf dem Weg zur Arbeit mit ihrem Auto im Hochwasser stecken blieb. Auch in Alamance County wurden zwei Menschen tot aufgefunden – ein Mann, dessen Fahrzeug von den Fluten mitgerissen wurde, sowie eine 23-jährige Frau in einem überfluteten Wagen. Die genaue Zahl der Toten ist weiterhin Gegenstand laufender Ermittlungen. Insgesamt wurden über 20 Landkreise stark in Mitleidenschaft gezogen.

Ein weiteres tragisches Ereignis ereignete sich am 8. Juli im Ort Ruidoso in New Mexico. Dort führten heftige Monsunregenfälle zu Sturzfluten, als das Wasser auf verbranntes Land früherer Waldbrände traf und nicht versickern konnte. Stattdessen vermischten sich Regenwasser und Asche zu Schlamm und flossen im hügligen Gelände oberflächlich ab. Der Rio Ruidoso stieg auf einen historischen Höchststand von sechs Metern – 1,5 Meter über dem bisherigen Rekordwert. Drei Menschen kamen ums Leben, darunter ein siebenjähriger Junge, ein vierjähriges Mädchen und ein Mann im mittleren Alter. Alle wurden von den Fluten erfasst und flussabwärts gerissen.

Während über 50 Wildwasserrettungen durchgeführt werden mussten, dauern die Such- und Bergungsarbeiten weiter an. Die Gemeinde Ruidoso arbeitet eng mit dem New Mexico Office of the Medical Investigator und weiteren Behörden zusammen. Für betroffene Anwohner wurde im Gemeindezentrum an der Sudderth Drive eine Notunterkunft eingerichtet.

Die Häufung der extremen Wetterereignisse wirft erneut Fragen zur Klimaanpassung und Krisenresilienz in den USA auf. In allen drei Bundesstaaten laufen weiterhin Notfallmaßnahmen, während Familien um ihre Angehörigen trauern und ganze Gemeinden mit den Folgen der Katastrophen kämpfen.

Extremwetterlagen kommen in den betroffenen Staaten im Sommer häufiger vor, insbesondere da in einigen Regionen Hurrikan-Saison ist. Doch so viele Katastrophen in nur einer Woche sind äußerst selten.

Mount Rainier: Erdbebenschwarm am Kaskaden-Vulkan

Schwarmbeben mit mehreren Hundert Erschütterungen am Mount Rainier

Seattle, 08.07.2025Unter dem Mount Rainier ereigneten sich heute hunderte schwache Erdbeben geringer Magnituden, die zusammen einen beachtlichen Erdbebenschwarm ergeben. Obwohl es unter dem Vulkan nahe Seattle 1 bis 2 Mal im Jahr Schwarmbeben gibt, besorgen der aktuellen Beben aufgrund ihrer Anzahl.

Das Schwarmbeben wurde von den Geräten aufgezeichnet, die in einer Kooperation vom Cascades Volcano Observatory (CVO) und dem Pacific Northwest Seismic Network (PNSN) der University of Washington betrieben werden.  Das seismische Netzwerk begann am 8. Juli ab 1:29 Uhr PDT anzuschlagen und registrierte den Erdbebenschwarm, der sich in einer Tiefe zwischen 2 und 6 Kilometern unter dem Mount Rainier im US-Bundesstaat Washington manifestierte. Das stärkste Einzelbeben hatte Magnitude von 1,7.

Auf der Shakemap zeigt sich die aktuelle Aktivität in Orange, während blaue Markierungen alle Erdbeben seit dem Jahr 2020 darstellen. GPS-Messstationen rund um den Vulkan zeigen bislang keine Hinweise auf Bodenverformungen.

Erdbebenschwärme treten am Mount Rainier regelmäßig auf, meist ein- bis zweimal jährlich. Die aktuelle Aktivität ist jedoch intensiver als üblich. Der letzte vergleichbare Schwarm wurde 2009 verzeichnet, als innerhalb von drei Tagen mehrere hundert Beben auftraten, das stärkste mit einer Magnitude von 2,3.

Solche Schwärme werden in der Regel mit der Zirkulation hydrothermaler Fluide in Verbindung gebracht, die mit flachen, bereits bestehenden Störungszonen unterhalb des Vulkangipfels interagieren.

Bei den Fluiden kann es sich um Gas und Tiefenwässer handelt, oder aber auch direkt um Magma. Doch letzteres ist unwahrscheinlich da noch keine Bodendeformationen registriert wurden.

Der Mount Rainier ist ein 4.392 Meter hoher Stratovulkan im US-Bundesstaat Washington, der etwa 85 Kilometer südöstlich von Seattle liegt. Er ist der höchste Gipfel der Kaskadenkette und vollständig von Gletschern bedeckt – mehr als jeder andere Vulkan der USA außerhalb Alaskas.




Mount Rainier gilt als potenziell gefährlichster Vulkan der Vereinigten Staaten. Sein letzter bestätigter Ausbruch ereignete sich um das Jahr 1894. Die größte Bedrohung geht heute von Laharen (vulkanischen Schlammströmen) aus, die bei einem Ausbruch oder durch Gletscherkollaps ganze Täler bis in dicht besiedelte Gebiete wie das Puyallup Valley erreichen könnten.

Mount Rainier liegt in Sichtweite des Mount St. Helens, der 1980 erwachte und eine Vulkankatastrophe verursachte, in deren Folge 57 Menschen starben. Der Vulkan ruhte lange bevor er erwachte. Ein ähnliches Szenario befürchtet man für den Mount Rainier.

Der Mount Rainier wird durch ein engmaschiges Netz aus seismischen Sensoren, Infraschallmessungen, GPS-Stationen und Webcams kontinuierlich überwacht. Derzeit liegen keine weiteren Anzeichen für ungewöhnliche vulkanische Aktivität vor. CVO und PNSN beobachten die Lage weiterhin aufmerksam und werden bei neuen Entwicklungen entsprechende Informationen bereitstellen.