Bardarbunga: Fluktuationen in der Spalte

Die Seismik am Bardarbunga bleibt hoch, auch wenn die Anzahl der Erdbeben in den letzten Stunden etwas rückläufig war. In den letzten 48 Stunden ereigneten sich 47 Erdbeben mit einer Magnitude größer als 3. Das stärkste Erdbeben hatte heute Morgen eine Magnitude von 5,4.
IMO berichtet von stärkeren Fluktuationen im Lava-Ausstoß an der Holuhraun Spalte. Es kommt in regelmäßigen Intervallen zur Bildung von Lavafontänen. Die Vulkanologen interpretieren das veränderte Verhalten nicht. Nach wie vor gibt es 3 Szenarien:

  • Die Eruptinon wird schwächer und endet dann
  • Es bildet sich eine weitere Eruptionsspalte
  • Ein explosiver Ausbruch des Zentralvulkans

Fogo: Eruption auf den Kapverden

Ausbruch des Fuego. © BRAVANEWSUpdate 23.00 Uhr: in Newsberichten heißt es, dass sich die Situation in der Caldera in den letzten Stunden zugespitzt hat. Die Seismik ist hoch und es fließen 3 Lavaströme. Diese bewegen sich mit 1 m pro 5 min vorwärts. Einer dürfte in der Zwischenzeit die Gebäude der Nationalparkverwaltung erreicht haben. Ein Anderer bedroht das Dorf Cha das Boilers, das in der Caldera liegt. Der Inselflughafen soll zwar noch geöffnet sein, doch es wurden die meisten Flüge annuliert.

Update 13.30 Uhr: der Flugverkehr zur Insel wurde eingestellt. Ob es sich um eine reine Vorsichtsmaßnahme handelt, oder um eine Notwendigkeit ist derzeit nicht klar.

Update 24.11.2014: in unserer Facebookgruppe sind Bilder der Eruption aufgetaucht. Diese findet in der gleichen Zone statt, wie die letzte Eruption von 1995. Der Ausbruch soll in seiner Charakteristik aber mehr der Eruption von 1951 ähneln. Dieser Ausbruch war stärker, als die bisher letzte Eruption. An der westlichen Basis des Vulkans öffnete sich eine Eruptionsspalte. Lavafontänen und Lavaströme werden gefördert. Die Lava hat relativ hohe Fließgeschwindigkeiten. Die Straße in der Caldera wurde von Lava überrollt. Der Alarmstatus wurde auf 3 (von 5) erhöht.

Dem Ausbruch war eine seismische Krise vorangegangen die Samstagabend begann. Zwischen zwei Förderschloten die Vulkanasche fördern, entstand eine Eruptionsspalte aus der Lavafontänen aufsteigen. Die Behörden halten es für möglich, dass sich weitere Spalten bilden. Der Zugang zur Caldera wurde gesperrt.

Originalmeldung: der Vulkan auf den Kapverdischen Inseln vor Westafrika ist heute Morgen ausgebrochen. Noch sind keine genauen Informationen über Art und Größe des Vulkanausbruches verfügbar. 700 Bewohner des nächst gelegenen Dorfes wurden evakuiert.

Augenzeugen berichten von einer hoch aufsteigenden Eruptionswolke. Meistens gehen Eruptionen des Fogos nach einer explosiven Initialphase in effusive Ausbrüche über, die große Lavaströme fördern.

Hintergrund-Informationen: der Vulkan Pico do Fogo ist der einzige aktive Vulkan der Kapverden. Zugleich ist er mit 2829 m der höchste Berg des Archipels. Fogo ist ein Schildvulkan mit einer Caldera, in der sich ein neuer Vulkan gebildet hat. Dieser Vulkankegel ist 1200 m hoch und erhebt sich aus der Caldera Chã das Caldeiras. Beim letzten Ausbruch 1995 entstand der Parasitärkegel Pico Pequeno.

Colima: explosive Eruption

Am mexikanischen Vulkan Colima ereignete sich eine explosive Eruption. Vulkanasche stieg 5 km hoch und regnete in Ortschaften nieder die 25 km vom Krater entfernt liegen. Fotos zeigen 2 pyroklastische Ströme, die zu den Seiten flossen.
Am Gipfel des 3850 m hohen Vulkans wächst ein Lavadom und über seiner Flanke rollen glühende Lavalawinen. Weitere Eruptionen sind jederzeit möglich. Zudem besteht die Gefahr das weitere pyroklastische Ströme entstehen.

Vulkane auf Island

Bardarbunga: die Seismik befindet sich weiterhin auf sehr hohem Niveau: In den letzten 48 Stunden fanden 60 Erdbeben mit Magnituden größer als 3 statt. In den letzten Tagen finden auch wieder mehrere schwache Erdbeben entlang des magmatischen Ganges bis zum Herdubreid statt. Die vulkanische Aktivität an der Holuhraun Spalte geht weiter.

Hekla: während aller Augen auf den Bardarbunga gerichtet sind, überraschte heute Nacht ein Erdbeben der Magnitude 4,5 (wurde mittags auf 0.9 korrigiert), dass sich in 7,5 km Tiefe unter der Hekla ereignete. Wissenschaftler rechnen schon seit 2 Jahren mit einem Ausbruch, da er statistisch überfällig ist und sich unter dem Vulkan viel Magma angesammelt hat.

Bardarbunga: ein schöner Wintertag

181114Update 18.11.2014: So viele grüne Sternchen hatten wir letztes Mal vor einem Monat. In den letzten 24 Stunden ereigneten sich 32 Erdbeben mit Magnituden größer als 3.  Sieben Erdbeben brachten es auf M größer 4. Das Stärkste erreichte M 4,6. Es ist vollkommen offen wie lange die Eruption noch weiter gehen wird, oder ob sogar noch eine explosive Eruption des Zentralvulkans stattfinden wird. Einige Vulkanologen rechnen damit, dass die Lava noch über Monate fließen könnte.

Update 19.30 Uhr: Die Seismik ist deutlich angestiegen. Im Laufe des Tages manifestierten sich 20 Erdbeben mit einer Magnitude größer als 3. Die seismische Aktivität ist auch entlang des Dykes gestiegen. Die Kurve des Subsidenz hat sich weiter abgeflacht, allerdings schreibt IMO, dass dieser Effekt nur das Zentrum der Caldera betrifft. Die Randbereiche sacken dafür stärker ab und der Magmaausfluß an der Holuhraun-Spalte sei in den letzten 2 Wochen konstant. Die Bodendeformation ausserhalb der Caldera soll geringer geworden sein.

Originalmeldung: Bei gutem Wetter ist heute auf der LiveCam an der Holuhraun-Spalte etwas zu sehen. In meinen Augen ist der Lava-Ausstoß in den letzten Wochen zurückgegangen, auch wenn in den Berichten vom IMO immer die Rede ist, dass die Aktivität gleich geblieben ist. Das Lavafeld misst nun 71,5 Quadratkilometer und ist überwiegend am südlichen Rand etwas gewachsen.

Die Subsidenz der Caldera liegt bei durchschnittlichen 25 cm am Tag. Die Kurve des Graphen verläuft deutlich flacher, als noch vor einem Monat. Das kann man prima sehen, wenn man ein Lineal an die Kurve hält. Die Seismik ist hoch. In den letzten 48 Stunden ereigneten sich 34 Erdbeben mit Magnituden größer als 3. Die Hypozentren zahlreicher Beben liegen in größerer Tiefe.

Pavlof: Ascheeruption

Gestern eruptierte der Vulkan in Alaska eine Aschewolke, die bis zu 9 km hoch aufstieg. Die Vulkanasche gefährdete den Flugverkehr, aber keine Ortschaften. Der Vulkan liegt 1000 km von Anchorage entfernt in einer dünn besiedelten Gegend. Die Seismik war während der Eruption hoch, doch seit den Morgenstunden ist sie deutlich zurück gegangen. Die Alarmstufe steht auf „rot“.

Bardarbunga: highway to hell

Plötzlicher Anstieg des Graphen durch Umstellung des GPS-Empfängers. © IMODie seismische Aktivität unter dem Zentralvulkan ist weiterhin hoch. In den letzten 48 Stunden wurden 28 Beben mit Magnituden größer als 3 registriert. Die Subsidenz der Caldera hat meiner Meinung nach weiter abgenommen. Ein plötzlicher Anstieg des Graphen vor 2 Tagen kam dadurch zustande, dass der GPS Sensor umgestellt wurde: Schnee bedeckte das Empfangsgerät und es musste erhöht aufgestellt werden, um nicht im Schnee zu versinken. Seitdem verläuft die Kurve deutlich flacher.

Die effusive Eruption an der Holuhraun-Spalte geht entsprechend weiter. Im langgestreckten Krater auf der Spalte bildete sich ein großer Lavasee, von dem die Lavaströme ausgehen. Aktuelle Aufnahmen zeigen keine Lavafontänen mehr.

Die Lava ist mit 1200 Grad sehr heiß. Wissenschaftler vermuten, dass die Lava direkt vom Mantelplume unter Island gespeist wird. In diesem Fall ist es absolut unkalkulierbar, wie lange die Eruption anhalten wird, da der „highway to hell“ bis in den Erdmantel hinab reicht. Diese Theorie wiederspricht allerdings ein wenig der Tatsache, dass über dem Dyke die Magmakammer des Bardarbunga abläuft. Diese Magmakammer füllte sich über viele Jahre lang. Zumindest bis vor kurzem korrelierte die Absinkrate der Caldera mit der Förderrate an der Spalte.

Ein Problem bleibt die enorm hohe Gas- Belastung auf Island. Je nach Windrichtung weht das Schwefeldioxid in die verschiedenen Siedlungsräume Islands. Die Menschen in den betroffenen Regionen werden oft aufgefordert ihre Häuser nicht zu verlassen. Zum Anfang der Eruption sorgte der größere Druck dazu, dass das Gas in die Höhe getrieben wurde. Nun bewegt es sich mehr in Bodennähe. Sonnenuntergang über Oberhausen. © Marc SzeglatDie Wetterlage im isländischen Winter verhindert zudem oft, dass die Gase weiter aufsteigen können. Bei uns kann man derzeit wunderschöne Dämmerungen erleben. Diese könnten ebenfalls einer erhöhten Gas- bzw. Aerosolkonzentration geschuldet sein.

Kilauea: erstes Haus abgebrannt

Ein schmaler Arm des Lavastroms vor der Ortschaft Pahoa erreichte gestern ein unbewohntes Haus und brannte es nieder. Lava fließt auch entlang der Einfriedung einer Übergabestation. Gestern rechnete man noch damit, dass sich die Lava entlang der Einzäunung bewegen wird. Der Vulkanausbruch hält weiterhin an.

Während sich am PuʻuʻŌʻō-Krater derzeit wenig ändert, wurde am Halemaʻumaʻu-Krater schwache Inflation registriert. Der Spiegel des Lavasees stieg um 3 Meter an.

Bardarbunga: Depressionen tiefer

In den letzten 2 Tagen hat die Seismik unter dem Zentralvulkan und entlang des magmatischen Ganges etwas nachgelassen. In den letzten 48 Stunden wurden 19 Erdbeben mit M größer 3 registriert. Die Subsidenz (Absinken) der Caldera ist konstant und beträgt nun 44 m.
Ein Überwachungsflug zeigte, dass die Schmelzwasser-Depressionen in der Caldera in den letzten 11 Tagen um 8 m tiefer geworden sind.
Die Wissenschaftler kämpfen im Hochland nun gegen den isländischen Winter an: die Fahrbedingungen sind hart geworden und erschweren die Vulkanbeobachtungen.