Sinabung: Vulkanausbruch

Update 17.09.13: heute Morgen ereignete sich eine stärkere Explosion die Asche mehrere Kilometer hoch aufstieg. Inzwischen werden die Evakuierungen ausgeweitet und 6000 Personen sollen in Sicherheit gebracht werden.

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Letzte Nacht ist auf der indonesischen Insel Sumatra der Vulkan Sinabung ausgebrochen. Augenzeugen berichten von einer Dampf- und Aschewolke und glühenden Lavabrocken, die vom Vulkan ausgespien werden. Vorsorglich wurden ca. 2700 Menschen evakuiert. Der Alarmstatus wurde auf „orange“ erhöht.

Dem Vulkanausbruch war seismische Aktivität vorausgegangen. In den letzten 6 Wochen ereigneten sich fast 900 vulkanische Erdbeben. Kurz vor der Eruption setzte Tremor ein.

Vulkane und Erdbeben weltweit

Ätna: gestern Morgen gab es eine kleine Ascheeruption aus dem Neuen Südostkrater. Es ist das erste Lebenszeichen des Vulkans, seit den Paroxysmen im Frühjahr.

Karangetang: der Vulkan auf der indonesischen Insel Siau zeigt erhöhte Anzeichen von Aktivität. Im August nah die Seismik stark zu. Eine Dampfwolke stieg bis zu 500 m hoch auf und nachts war Rotglut zu sehen. Seit Anfang September treten Gerölllawinen auf. Vermutlich wächst ein Lavadom im Gipfelbereich des Karangetang. Der Alarmstatus wurde auf „orange“ erhöht

Japan: unter den Izu Islands ereignete sich ein starkes Erdbeben der Magnitude 6,5. Die Izu Islands liegen 632 km von Tokyo entfernt. Der Erdstoß war auch in der Hauptstadt zu spüren. Das Hypozentrum befand sich in 419 km Tiefe. Schäden gab es offensichtlich nicht.

Aleuten: hier  bebte die Erde mit der Magnitude 6,4. Das Hypozentrum lag in 40 km Tiefe unter den Andreanof Islands. Es folgten zahlreiche Nachbeben.

Rom: neue Fumarole entstanden

In der Nähe des Flughafens von Rom ist eine neue Fumarole entstanden. Sie öffnete sich auf einer Brachfläche an einer Straßenkreuzung. Auf Videoaufnahmen sieht man Dampf aufsteigen und es spritzten sogar einige Schlammfetzen hoch in die Luft. Hilfskräfte und Vulkanlogen untersuchen das Phänomen. Scheinbar handelt es sich um eine echte Fumarole und nicht um eine gebrochene Dampfleitung im Untergrund.

Ca. 20 km südöstlich von Rom liegen die Albaner Berge: Überreste des alten Vulkankomplexes Vulcano Laziale. Hier befinden sich die beiden Seen Lago Albano und Lago Nemi. Während Letzt genannter See ein Kratersee ist, handelt es sich bei dem Lago Albano um ein Maar das sich in einer Caldera bildete. Die letzte Eruption fand in den Vulcano Laziale vor ca. 20.000 Jahren statt.

Erwachende vulkanische Aktivität in Rom ist also ein durchaus mögliches Szenario, auch wenn eine Fumarole noch nicht bedeutet, dass ein Vulkanausbruch unmittelbar bevorsteht. Ein Vulkanausbruch in Rom ist aber auch nicht unmöglich. Doch bevor man darüber spekulieren kann, sind weitere Daten nötig.

Sakura-jima: Vulkanausbruch verursacht Ascheregen

Update: Medienberichten zufolge wurde bei dem Vulkanausbruch ein pyroklastischer Strom generiert der eine Entfernung von ca. 1 km zurücklegte. Einige Berichte sprechen fälschlicher Weise von einem Lavastrom. Hier gibt es eine Fotostrecke verschiedener Fotografen. In diesem Zusammenhang der Hinweis auf meine Bildergalerie vom Februar.

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Um 16.31 Uhr Ortszeit  ereignete sich am Sakura-jima in Japan eine starke Explosion. Die größte Aschewolke der aktuellen Eruptionsphase stieg 5 km hoch auf und verursachte Ascheregen im 10 km entfernten Kagoshima. Dort wurde das öffentliche Leben stark beeinträchtigt. Die Sicht war so schlecht, dass Autos ihre Scheinwerfer einschalten mussten und es zu Verspätungen im Bahnverkehr kam. In unserer Facebookgruppe (Link sie rechts) wurden Fotos und ein Video einer Nachrichtensendung gepostet, auf der man das Ausmaß dieses Naturphänomens eindrucksvoll sieht.

Kamtschatka: Karymsky und Klyuchevskoy

Karymsky: Am 16. August gab es eine vulcanische Eruption. Vulkanasche stieg ca. 6 km hoch auf. Auf Satellitenaufnahmen ist eine thermische Anomali sichtbar gewesen.

Oben ein thermisches Signal am Klyuchevskoy, unten Lavaströme am Tolbatchik. © MODVOLCKlyuchevskoy: Ein weiterer Vulkan Kamtschatkas ist seit am 15. August aktiv geworden. KVERT berichtet von starke Seismik (3.36 mcm/s) und stromboliansichen Eruptionen aus dem Gipfelkrater. Wie sich der Vulkanausbruch entwickeln wird lässt sich nicht prognostizieren. Allerdings ist jederzeit mit einer größeren Eruption zu rechnen, die den Flugverkehr gefährden könnte.

Paluweh: 6 Tote durch Vulkanausbruch

Am indonesischen Vulkan Paluweh (Rokatenda) gab es vor wenigen Stunden eine größere Eruption, bei der 6 Menschen getötet wurden die an einem Strand schliefen. 4 Leichen wurden bereits geborgen, 2 Kinder werden vermisst.

Die Medienberichte sind noch etwas ungenau, aber allem Anschein nach gab es einen weiteren Domkollaps, der pyroklastische Ströme erzeugt. Anders als bei den vorherigen Ausbrüchen, flossen einige der Ströme auch in den Nordteil der Insel, während sie ansonsten Richtung Süden strömten.

3000 Menschen lebten noch auf der Insel, weitere 3000 verließen bereits zu Beginn der eruptiven Phase ihre Heimat. Nun wird die Insel komplett geräumt.

Paluweh: partieller Domkollaps

Am Inselvulkan Paluweh (Rokatenda) in Indonesien kam es Gestern zu einem partiellen Kollaps des Lavadoms, der seit Spätsommer 2012 im Krater des Vulkans wächst. Der Kollaps verursachte pyroklastische Ströme und eine Aschewolke die ca. 3 km hoch aufstieg. Lavabomben sind in 1 km Entfernung vom Dom nieder gegangen. Vulkanführer Aris besuchte die Insel am Tag nach dem Vulkanausbruch und schätzt, dass ca. 20% des Doms kollabiert sind. Der Alarmstatus steht auf „orange“.

Indonesien: Vulkanausbruch am Merapi

Der Vulkan Merapi auf der indonesischen Insel Java ist heute Nacht ausgebrochen. Aus dem Krater stieg Dampf und vulkanische Asche auf. Viele Anwohner reagierten in Panik und einige 100 Menschen wurden evakuiert. Genaue Fakten sind noch dünn gesäht. Die Vulkanologen untersuchen, ob es ein einzelnes Event war, dass möglicher Weise durch einen Kollaps im Krater ausgelöst wurde, oder ob sich der Aktivitätsstatus tatsächlich geändert hat.

Zuletzt gab es 2010 ein katastrophale Eruption am Vulkan Merapi.

Tungurahua und Popocatepetl

Während meines Aufenthaltes auf Sizilien sorgten vor allem 2 Vulkanausbrüche in Mittel- und Südamerika für Schlagzeilen:

Der Popocatepetl war die ganzen Tage über aktiv. Seit dem 7. Juli wächst ein neuer Lavadom im Kraterinneren. Immer wieder kommt es zu explosiven Eruptionen und Asche steig mehrere Kilometer hoch auf. Vulkanasche regnet sogar auf Mexico City nieder, ein Flughafen wurde zeitweise geschlossen. Die Alarmstufe wurde auf „gelb Phase 3“ erhöht.

In Ecuador ist der Tungurahua ausgebrochen und produzierte eine Aschewolke die 12 Kilometer hoch aufstieg. Es entstanden pyroklastische Ströme. Zahlreiche Familien die in Vulkannähe leben wurden evakuiert.