Vulkanausbruch auf Island hält am 19.03.24 an

Vulkanausbruch geht weiter – Keine Abschwächung in Sicht

Auf Island geht der Vulkanausbruch weiter, der am Samstagabend begonnen hat. Obwohl die Eruption von den Geowissenschaftlern erwartet wurde, ließ sich der genaue Zeitpunkt ihres Anfangs nicht bestimmen. Erst ca. 40 Minuten vor der Spaltenöffnung ereignete sich ein Schwarmbeben, das aber deutlich schwächer war als bei den vorangegangenen Ausbrüchen auf Reykjanes. Dabei war bereits nach den ersten Stunden klar, dass es der stärkste Ausbruch der Eruptionsphase an den Sundhnúkar- Kratern ist. Doch nicht nur dieser Umstand ist bemerkenswert, denn es ist auch die am längsten anhaltende Eruption der Serie, die bis jetzt aus 4 Spalteneruptionen besteht.

Tatsächlich hält der Vulkanausbruch an, auch wenn sich die Förderrate der Lava nach den ersten 12 Stunden der Eruption signifikant verringerte. Was wir jetzt sehen, erinnert stark an die letzten beiden Eruptionen am Fagradalsfjall, die sich nach stärkeren Initialphasen auch auf ein niedriges bis moderates Eruptionsniveau einpendelten. Der erste Fagradalsfjall-Ausbruch unterscheidet sich aufgrund seines pulsartigen Charakters von anderen Eruptionen, obwohl es zu Beginn dieses Ausbruchs auch stabilere Phasen gab. Während dieser ungewöhnliche Ausbruch gut 6 Monate dauerte, hielten die beiden anderen Ausbrüche 2 bis 3 Wochen an. Eine Dauer, die der aktuelle Ausbruch auch annehmen könnte, wobei das jetzt keine Prognose sein soll.

Anzeichen, dass die Eruption in den nächsten Stunden aufhören könnte, sehe ich momentan nicht: der Tremor bewegt sich auf gleichbleibendem Niveau seitwärts und die Bodenhebung bei Svartsengi hält an, auch wenn sich der Boden weniger schnell hebt als vor dem Ausbruch. Die Hebung zeigt, dass mehr Magma aus der Tiefe aufsteigt als eruptiert wird, und solange die Förderkanäle frei bleiben und der Gasdruck nicht nachlässt, wird auch die Eruption weitergehen. Ob der Vulkanspotter etwas davon hat, liegt in der Entscheidungsgewalt isländischer Behörden.

Meiner Meinung nach wäre das Gefahrenpotenzial durchaus vertretbar, wenn man eine der umliegenden vulkanischen Erhebungen auf denen die Livecams stehen, als Aussichtspunkt für Touristen freigeben würde. Und klar, eine Eruption kann sich immer anders entwickeln als Experten meinen: ein Restrisiko bleibt in einer aktiven Vulkanregion immer bestehen. Man darf auch nicht vergessen, dass das Wetter auf Island noch winterlich ist und plötzlich auftretende Wetterumschwünge eine zusätzliche Gefahr für Vulkanwanderer darstellen.