Erdbeben M 3,0 im tschechischen Eger-Becken

Datum: 11.04.2021| Zeit: 07:44:03 UTC | Lokation: 50.27 N ; 12.42 E | Tiefe: 5 km

Im tschechischen Eger-Becken bei Cheb manifestiert sich ein neues Schwarmbeben. Die stärkste Erschütterung brachte es  heute auf M 3,0. Das Hypozentrum befand sich in 5 km Tiefe. Das Epizentrum befand sich nördlich des Beckens, genauer, 10 km südlich von Klingenthal in Deutschland. Die Beben im Eger-Becken sind von besonderem Interesse, weil hier ein Magmenkörper aufsteigt. Die aktuelle Erdbebenserie wird allerdings tektonischen Ursprungs sein, da die Hypozentren recht flach liegen.

Naturkatastrophen News: Stürme und Kältewelle

Die Erde bleibt in diesem Frühjahr ein unruhiger Ort und es kommt zu vielen klimatischbedingten Naturkatastrophen. In den USA gab es infolge von Stürmen Todesopfer. In Europa schädigt der späte Wintereinbruch die Obstblüte.

USA: Stürme in Alabama und Florida

Am Wochenende ereigneten sich im Südosten der USA schwere Unwetter. Dabei richtete nicht nur der starke Wind Schäden an, sondern es kam zu Hagelschlägen und Überflutungen. Bäume wurden entwurzelt, Häuser beschädigt und Autos umgekippt. Mindestens 2 Personen starben. In Alabama prasselten Tennisball-große Hagelkörner vom Himmel. Besonders schlimm traf es die Stadt Orange Beach: Bilder zeigen zerborstene Autoscheiben und zerbeultes Blech.

Europa: Wintereinbruch im Frühling

Weiterhin ist es über weite Teile Nord- und Osteuropas viel zu kalt. Am 7. April wurde in Slowenien ein neuer Kälterekord für den Monat April aufgestellt: dort fiel das Thermometer auf -20,6 Grad. Auch in der Schweiz wurde ein neuer Kälterekord aufgestellt. Auf dem Jungfraujoch wurden -26,3 Grad gemessen.

Der Hauptgrund für diese extremen Kälterekorde ist die arktische Kaltluftmasse, die sich in dieser Woche über einen großen Teil Europas ausgebreitet hat. Der Frost erwischte vielerorts die Obstblüte. In Frankreich versuchten Winzer ihre Weinreben mit offenen Feuern zu schützen.

Studie bringt polaren Eisschwund ins Spiel

Forscher entdeckten einen möglichen Zusammenhang zwischen dem Rückgang des polaren Meereseises und einer Zunahme von Schneefällen in Europa und Nordamerika. Die Kaltfronten können sich dank des Mangels an Meereis in der Barentssee vor den arktischen Küsten Norwegens und Russlands mit Schnee aufgeladen. Normalerweise bedeckt das Meereis das Wasser und schützt es so vor Verdunstung. Ist weniger Eis vorhanden, kann mehr Wasser verdunsten, was im Winter zu erhöhten Schneemengen führt. Außerdem wurde einmal mehr nachgewiesen, dass sich Aufgrund der polaren Eisschmelze der atlantische Golfstrom abschwächt. Der Eintrag an Süßwasser reduziert den Salzgehalt und stört so die Meeresströmung. Die Abschwächung des Golfstroms kann kühleres Wetter für Europa und Nordamerika mach sich ziehen, trotz globaler Erwärmung! Auf jeden Fall nehmen extreme Klimaerscheinungen weiter zu.

Vulkan-News 11.04.21: Fournaise, Pacaya, Soufriere

Am Sonntag, dem 11. April, gibt es Nachrichten von drei sehr unterschiedlichen Vulkanen: auf La Réunion ist der Schildvulkan Fournaise aktiv, auf St. Vincent ist es der Soufrière und in Guatemala der Pacaya. Dort steht der Lavastrom kurz vor einem Dorf.

Piton de la Fournaise: Lavastrom aktiv

Datum: 10.04.2021 | Lokation: -21.2355.717 | Eruption:  Hawaiianisch| Link

Auch am dritten Tag der Eruption stößt mindestens ein Schlot weiterhin Lava aus. Auf Bildern ist eine kleine Lavafontäne zu erkennen. Laut Angaben des OVPF befindet sich die Front des Lavastroms auf 1750 m Höhe. Gegenüber gestern hat der Lavastrom kaum an Länge gewonnen, da er sich in einem relativ ebenen Teil der Caldera bewegt. Er ist gut 1500 m lang. Die Eruption wird als klein beschrieben.

Pacaya: Lavastrom fließt auf Ortschaft zu

Datum: 10.04.2021 | Lokation: 14.383°, -90.599° | Eruption:  Vulcanianisch | Link

Am guatemaltekischen Vulkan Pacaya bleibt die Lage angespannt. INSIVUMEH meldet, dass sich der Lavastrom auf breiter Front bewegt und auf dem Gelände von 2 Farmen unterwegs ist. Die Lavafront ist nur wenige Hundert Meter von den Dörfern El Patrocinio und San José El Rodeo entfernt. Auf Satellitenbildern erkennt man, dass die Lava schon lange nicht mehr soweit geflossen ist: die aktuellen Ströme haben ältere Lavafelder überdeckt und sind in bewaldeten Gebiet vorgedrungen. Gestern war das Wetter schlecht, daher gibt es keine neuen Beobachtungen der Aktivität am McKenney-Krater. Der Tremor bleibt allerdings hoch.

Soufrière: weitere Explosionen

Datum: 10.04.2021 | Lokation: 13.34, -61.18 | Eruption: Peleanisch | Link

Der karibische Vulkan Soufrière bleibt aktiv und erzeugt weitere explosive Eruptionen. Vulkanasche wurde zuletzt in einer Höhe von 16 km detektiert. Die Eruptionswolke fächerte breit auf und verteilte sich überwiegend in Richtung Osten. Spannend dürften mineralogische Untersuchungen von Lavaproben sein. Vermutlich kam es zu einem Magmamingling zwischen der älteren (und daher differenzierten) Schmelze des Lavadoms, mit einem primitiveren Magma, das schnell aufgestiegen war. Durch dieses Magmamingling kam es zu der hohen Explosivität der Eruptionen.