Vom Shiveluch bis Yellowstone

Nach gut 1 Woche ohne Meldungen, steht heute der Shiveluch (Kamtschatka) wieder im Fokus des Geschehens. Laut dem VAAC Tokio eruptiert der Vulkan Aschewolken. Diese erreichen eine Höhe von 6700 m über dem Meeresspiegel. Die Vulkanasche driftet in NNW-Richtung bis aufs Meer hinaus. Im Krater des Vulkans wächst seit Monaten ein Lavadom. Von ihm gehen immer wieder Schuttlawinen und pyroklastische Ströme ab. Auf dem letzten Satellitenfoto erkennt man, dass der Dom an vielen Stellen heiß ist. Als das Bild vor 10 Tagen aufgenommen wurde, war es bereits sehr dunstig. Man kann davon ausgehen, dass der Shiveluch auch in der Woche ohne Meldungen aktiv war: dichte Bewölkung verhinderten nur die Observierung aus dem Weltall.

Bromo erneut aktiv

Auf der indonesischen Insel Java eruptiert der Bromo. Das VAAC meldete Vulkanasche in 3050 m Höhe. Die Wolke driftete in südöstlicher Richtung. Für den Flugverkehr galt Alarmstufe „orange“. In den letzten Wochen kam es immer wieder zu Ascheeruptionen in der Tengger-Caldera. Zuletzt war die Aktivität allerdings rückläufig. Der Bromo hat einen festen Platz in der Mythologie Javas. Der Legende nach wohnt im Krater des Vulkans der Gott Brahma. Um ihn zu ehren wird jedes Jahr eine Opferzeremonie am Kraterrand abgehalten. Das Kasada ist absolut sehenswert.

Fuego mit Lahar

Bereits Vorgestern ging am Fuego ein Lahar ab. Starke Regenfälle triggerten die Schlammlawine. Sie rauschte durch die Schlucht von Seca. Berichte über Opfer liegen nicht vor. Lahare sind zerstörerische Schlammlawinen, die entstehen, wenn sich Wasser mit Vulkanasche mischt.

Yellowstone: neues Thermalgebiet entdeckt

In einem entlegenen Teil des Yellowstone-Nationalparks entdeckten Wissenschaftler ein neu entstandenes Thermalgebiet. Diese bildete sich im Laufe der letzten 2 Jahrzehnte und wurde beim Vergleichen von Satellitenaufnahmen gesichtet. Im Laufe der Zeit änderte sich die Vegetation: Bäume starben ab und der Boden verfärbte sich. Man vermutet, dass es eine Wärmetasche im Untergrund gibt, die bisher unbekannt war. Das Gebiet befindet sich in einem schwer zugänglichen Teil des Nationalparks, im Nordwesten, am Sour Creek Dom. Erst im letzten Jahr entstanden neue heiße Quellen im Herzen des Nationalparks. Es scheint ein stetiger Prozess zu sein, der mit Änderungen im hydrothermalen Systems des Vulkans einhergehen. Wie weit dieses auf mögliche Änderungen im magmatischen Systems reagiert ist unklar, doch die Vulkanologen sind stets bemüht zu betonen, dass oberflächliche Änderungen nicht in direktem Zusammenhang mit der Magmakammer stehen. Generell gilt allerdings schon, dass die Erscheinungen des sogenannten Postvulkanismus den Zustand des magmatischen Systems widerspiegeln.