Vulkan-News 07.05.22: Fuego

Gestern meldete INSIVUMEH einen Lahar, der am Vulkan Fuego in Guatemala abging. Er wurde von lange anhaltende Regenfälle ausgelöst.

  • Am Fuego ging ein Lahar ab
  • Er floss durch die Ceniza Schlucht
  • Weitere Abgänge sind möglich
  • Die explosive Aktivität ist schwach-moderat

Lahar am Fuego

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.47, -90.88 | Eruption: Ejektiv

Gestern meldete INSIVUMEH einen Lahar, der am Vulkan Fuego in Guatemala abging. Lange anhaltende Regenfälle mobilisierten abgelagerte Vulkanasche am Vulkanhang, so dass sich ein Schlammstrom bildete. Er floss durch die Schlucht von Ceniza. Die Abflussrinne mündet im Fluss Achíguate und ist die am meisten strapazierte Schlucht am Fuego. Hier fließen nicht nur häufig Lahare ab, sondern auch Schuttlawinen und Lavaströme. In seltenen Fällen bilden sich dort auch Pyroklastische Ströme. Die Vulkanologen beschrieben den Lahar als mäßig stark und warnten davor, dass er Blöcke mit einem Durchmesser zwischen 30 und 150 cm mit sich führe. Außerdem war er heiß und hatte Äste und Baumstämme im Gepäck. Vor Ort rechnet man mit weiteren Laharen, da die starken Regenfälle der letzten Tage den Boden und die vulkanischen Ablagerungen mit Wasser gesättigt haben.

INSIVUMEH mahnt Flüsse und Bäche der Region zu meiden, da es auch zur Bildung von Laharen in anderen Schluchten kommen könnte. Menschen in gefährdeten Gebieten sollen sich auf mögliche Überschwemmungen vorbereiten.

Die vulkanische Aktivität des Fuegos war in den vergangenen Tagen schwach-moderat. Gestern wurden pro Stunde ca. 9 Explosionen festgestellt. Vulkanasche stieg dabei bis zu 4800 m ü.N.N. auf und driftete in westlicher Richtung. Sie regnete in Vulkannähe ab und schuf neue vulkanische Ablagerungen, die Futter für künftige Lahare sein könnten. Die Explosionen erzeugten schwaches Donnergrollen und Schockwellen, die in Ortschaften am Fuß des Vulkans Türen und Fenster vibrieren ließen. Da es meisten bewölkt war, liegen keine Informationen über die Förderhöhe glühender Tephra vor. Auf unserer LiveCam kann man aktuell eine schwache Rotglut über dem Krater erkennen.

Apropos LiveCam: Ulrich hat es geschafft den Baum zu Beschneiden, der den Blick auf die linke Vulkanflanke einschränkte. Nun ist die Sicht auf den ganzen Fuego frei. Fehlt nur noch ein Paroxysmus.

Vulkan-Kurzmeldungen am 07.05.22

Heute ist in der Welt der Vulkane wieder einiges los, auch wenn die weltweite Aktivität im Vergleich zum letzten Jahr nicht mehr so spektakulär ausschaut. Eine Reihe von Vulkanen bleibt aktiv. Hier die interessantesten Meldungen des Tages. Sie betreffen die Feuerberge Ibu, Mana, Nevado del Ruiz und Suwanose-jima.

Ibu eruptiert Aschewolken

Staat: Indonesien | Lokation: 1.49, 127.63 | Eruption: Dom, explosiv

Auf der indonesischen Insel Halmahera ist der Ibu weiter aktiv. Mehrmals täglich werden Aschewolken ausgestoßen, die laut VSI bis zu 1000 m über dem Gipfel aufsteigen. Der Vulkan ist auch extrusiv aktiv und baut an seinem Lavadom. Nachts geht von ihm Rotglut aus, so dass man einen rot illuminieren Himmel sehen kann. Die Seismizität bleibt hoch und man kann davon ausgehen, dass der Magmenaufstieg anhält. Es könnte zu stärkeren Explosionen kommen.


Manam emittiert Asche

Staat: PNG | Koordinaten: -4.08; 145.04 | Eruption: Asche

In Papua Neuguinea stößt der Inselvulkan Manam kontinuierlich Asche aus. Sie erreicht eine Höhe von 1800 m und wird vom Wind in Richtung Westen verfrachtet. Die Emissionen könnten einem Paroxysmus vorangehen.


Nevado del Ruiz bleibt aktiv

Staat: Kolumbien | Koordinaten: 34.89, -75.32 | Eruption: Strombolianisch

In Kolumbien eruptiert der Nevado del Ruiz weiterhin Aschewolken. Laut VAAC erreichen sie eine Höhe von bis zu 6700 m und driften in Richtung Nordwesten. Da die Aktivität über Monate hinweg langsam zunahm, fürchtet man einen größeren Vulkanausbruch.


Suwanose-jima wieder aktiver geworden

Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Eruption: Vulcanianisch

Nach einer ruhigeren Periode nimmt die Aktivität am südjapanischen Inselvulkan Suwanose-jima wieder zu. Das VAAC Tokio brachte seit gestern 5 VONA-Warnungen heraus. Demnach erreichte die Vulkanasche eine Höhe von 1800 m und driftete in westlicher Richtung.


Taal: Erhöhung der Alarmstufe?

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002; 120.99 | Eruption: Fumarolisch

Laut philippinischen Medienberichten hat PHILVOLCS heute den Alarmstatus des Taal Vulkans wieder auf „3“ hochgestuft. Grund hierfür soll eine Zunahme der vulkanischen Unruhen sein. Es wird von einer phreatischen Eruption berichtet, sowie eine Zunahme der Erdbebenaktivität. In den von PHILVOLCS genutzten Medien ist hiervon noch nichts zu lesen, von daher ist diese News mit ein wenig Skepsis zu betrachten.

Ruapehu: Steht ein Ausbruch bevor?

Staat: Neuseeland | Koordinaten: -39.28, 175.57 | Eruption: Hydrothermal

  • Am Ruapehu stieg die Kraterseetemperatur auf 40 Grad
  • Die Förderschlote sind offen
  • Ein plötzlicher Abfall des Seespiegels könnte eine Eruption triggern

Wassertemperatur des Ruapehu-Kratersees ist gestiegen

Seit einigen Wochen zeigt man sich auf Neuseeland beunruhigt, ob der starken Seismizität des Vulkans Ruapehu. Es ereignen sich zahlreiche vulkanisch bedingte Erdbeben unter dem Vulkan, die zeitweise so schnell aufeinander Folgen, dass Tremorphasen entstehen. Die Wissenschaftler von GNS beschrieben die Seismizität als die Stärkste der letzten 20 Jahre. Mit einsetzen der Seismizität, begann sich auch die Wassertemperatur des Kratersees Te Wai a-moe zu erhöhen. Diese Temperaturerhöhungen unterliegen einer gewissen Zyklizität. Zunächst stieg die Wassertemperatur von 27 Grad auf 32 Grad, dann auf 36 Grad, wo sie eine Zeitlang verharrte. Innerhalb weniger Tage kletterte sie auf 40 Grad.

Die GNS-Forscher beobachten die Temperaturveränderungen mit Argusaugen, können sie neben dem Tremor noch ein Indiz für Magmenaufstieg sein. Heute erklärte der diensthabende Vulkanologe Geoff Kilgour, dass es noch nicht sicher sei, ob es zu einem Vulkanausbruch am Ruapehu kommen wird. Was hingegen klar ist, ist, dass mehr magmatische Fluide ins Seewasser gelangen. Am Seeboden befinden sich 2 Förderschlote. Der Größere ist der Zentralschlot in der Mitte des Kratersees. Er hat einen Durchmesser von mehreren Metern und dient als Hauptaufstiegsweg der Fluide. Im Westen des Kraters befindet sich ein kleinerer Schlot, der ebenfalls Fluide fördert. Beide Schlote sind offen und die Fluide können entweichen, so dass sich im Fördersystem kein großer Druck aufbaut. Das verringert das Eruptionsrisiko. Kilgour gibt aber zu bedenken, dass durch die offenen Schlote auch Magma leicht nach oben migrieren könnte. Dabei verhindert der Druck des Kratersees ein schnelles Aufsteigen der Schmelze. Er wirkt Quasi als Stöpsel. Sollte es aber zu einem Ablaufen des Kratersees kommen, dann fehlt der Gegendruck. Aufgrund der Druckentlastung könnte es dann zu einer Eruption kommen.

GNS Science erklärte diese Woche, dass die Wahrscheinlichkeit einer längeren eruptiven Episode oder einer größeren Eruption, wie sie 1995-96 auftrat, höher ist als noch vor zwei Monaten, aber immer noch unwahrscheinlich. Kleinere Eruptionen werden allerdings nicht ausgeschlossen. Das gilt insbesondere für phreatische Explosionen.

Vulkan-News 05.05.22: Santiaguito

Santiaguito mit Lahar und Lavastrom

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.76, -91.55 | Eruption: Dom

Zusammenfassung: 

  • Am Santiaguito fließt ein Lavastrom
  • Es ging ein Lahar ab, der evtl. mit dem Lavastrom interagierte
  • INSIVUMEH meldete eine Ascheeruption

Am guatemaltekischen Domvulkan Santiagutio kam es heute Nacht möglicherweise zu einem Kampf zwischen Feuer und Wasser: starke Regenfälle triggerten einen Lahar. Kurz danach detektierte MIROVA eine Wärmestrahlung mit einer Leistung von 68 MW. Die Wärmesignatur ist langgestreckt und stammt von einem Lavastrom, der auf der Westflanke des Doms unterwegs ist. Er hat eine Länge von 2700 m und fließt durch die Isidro-Schlucht. Der Lahar floss ebenfalls durch das Flussbett vom San Isidro, einem Nebenfluss des Tambor. Es könnte also sein, dass es zu einer direkten Interaktion zwischen Lavastrom und Lahar kam. INSIVUMEH warnt davor, dass der Schlamm heiß ist und Baumstämme und Gesteinsblöcke bis 3 m Durchmesser transportieren könnte. Der Lahar erzeugte Erschütterungen im Boden, die von den seismischen Stationen in der Nähe des Flussbettes, in diesem Fall STG8, registriert wurden. Lahare entstehen, wenn Wasser Vulkanasche mobilisiert, die auf einem Vulkanhang abgelagert wurde.

In der Nacht und am frühen Morgen wurde am Caliente-Dom ein konstantes Glühen beobachtet. An der Lavafront kommt es zu Kollaps-Ereignissen die Blocklawinen auslösen und Aschesäulen in die Höhe treiben. Aufgrund der Ausbreitung der Asche aus den Lawinen kann es in Loma Linda zu Ascheregen kommen. Die extrusive Aktivität ist nach wie vor hoch. Sie staut Material in instabiler Weise an, so dass die Möglichkeit besteht, dass ein Teil dieses Materials kollabiert und weitreichende pyroklastische Ströme im Südwesten, Süden und Osten erzeugt. Der Santiaguito ist nicht nur extrusiv aktiv, sondern auch explosiv und emittiert Vulkanasche. Im täglichen Update von INSIVUMEH heißt es, dass gestern Vulkanasche bis zu 800 m über Domhöhe aufstieg. Asche, die sich mit Regenwasser zu einem Lahar vermischen können, gibt es am Santiaguito also genug.

Am Piton de la Fournaise wurde ich einmal Zeuge, was passiert, wenn ein Bach über einen Lavastrom fließt. Eine Springflut schoss plötzlich über den Calderarand und stürzte in einem Wasserfall auf den gut 50 m unterhalb fließenden Lavastrom. Erstaunlicherweise passierte nichts, außer dass sich ein wenig Wasserdampf bildete.


Weitere Meldungen

Karymsky in Eruption

Staat: Russland | Koordinaten: 54.048, 159.441 | Eruption: Vulcanianisch

Im fernen Kamtschatka (Russland) eruptierte der Karymsky erneut. Seit gestern brachte das VAAC Tokio 6 VONA-Warnungen über Aschewolken heraus. Sie stiegen dabei bis auf einer Höhe von 3700 m auf und drifteten Richtung Südosten. Die Asche wurde noch in einer Entfernung von 18 km zum Vulkan nachgewiesen. Sie bildete eine Wolke aus, die eine Fläche von 60 Quadratkilometer hatte. Der Alarmstatus steht auf „orange“.


Yasur mit Wärmestrahlung

Staat: Vanuatu | Koordinaten: -19.53, 169.44 |Eruption: Strombolianisch

Auf der Insel Tanna (Vanuatu) ist der Yasur weiter aktiv und emittiert viel Wärme. MIROVA registriert eine moderate Strahlung mit MW Leistung. Das ist der höchste Wert der letzten 3 Monate. Auf der LiveCam ist intensive Rotglut über dem Vulkan zu sehen. Die Kamera ist ein wenig empfindlich eingestellt, so dass keine Details zu erkennen sind, weil alles überstrahlt. Wahrscheinlich gibt es starke strombolianische Eruptionen, die viel glühende Tephra im Krater anreichert.

Vulkan-News 04.05.22: Ruapehu

Ruapehu mit Dampfwolke

Staat: Neuseeland | Koordinaten: -39.28, 175.57 | Eruption: Hydrothermal

Am neuseeländischen Vulkan Ruapehu zeigt man sich zunehmend besorgt. Neben dem hohen Tremor, wurde gestern eine Dampfwolke gesichtet. Sie erreichte eine Höhe von 1500 m über dem Krater. Der Dampf stieg aus dem Kratersee auf, dessen Temperatur auf 39 Grad Celsius gestiegen ist. Die Forscher gehen davon aus, dass atmosphärische Bedingungen die Dampfbildung begünstigten. Zwei Tage zuvor wurde von GeoNet gemeldet, dass der Gasausstoß gestiegen sei.


Manam in Eruption

Staat: PNG | Koordinaten: -4.08; 145.04 | Eruption: Asche

In Papua Neuguinea stößt der Inselvulkan Manam kontinuierlich Vulkanasche aus. Sie steigt bis auf eine Höhe von 2100 m auf und driftet in Richtung Südost. Es ist nicht ausgeschlossen, dass sich der Vulkan auf einen neuen Paroxysmus vorbereitet.


Merapi: Seismizität leicht gestiegen

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Am Merapi wachsen die Dome derzeit langsam, allerdings könnte sich das bald wieder ändern, da eine erhöhte Seismizität Grund zur Annahme liefert, dass ein neuer Magmenschub unterwegs ist. An 2 Tagen der letzten Woche wurden jeweils mehr als 100 vulkanisch-bedingte Erdbeben registriert. Gestern waren es ca. 30 Erschütterungen. Es gehen weiterhin Schuttlawinen ab.


Taal mit thermischer Anomalie

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002; 120.99 | Eruption: Fumarolisch

Der philippinische Taal-Vulkan emittiert heute eine moderate Wärmestrahlung mit 13 MW Leistung. Sie geht vom den Fumarolen am Rand des Kratersees auf Vulcano Island aus. Die Gase müssen sehr heiß sein, was ein Indiz für Magma ist, das hoch im Fördersystem steht. Gestern wurden 10 vulkanisch bedingte Erdbeben registriert. Der Schwefeldioxid-Ausstoß reduzierte sich auf 2300 Tonnen am Tag. Zuletzt wurde der Wert am 2. Mai ermittelt. Die starke Variabilität des Kohlendioxid-Ausstoßes gibt mir zu denken und ist ähnlich rätselhaft, wie die Prozesse auf Island vor der Fagradalsfjall Eruption. Ein spannendes Tätigkeitsfeld für neue Studien!

Ätna stößt spektakulären Dampfring aus

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 | Staat: Italien |Eruption: Strombolianisch

Gestern stieß der sizilianische Vulkan Ätna einen spektakulären Dampfring aus. Er wurde von mehreren Bergführern und Anwohnern gefilmt und fotografiert. Er entstand bei einer Eruption, die sich im Schlot der Bocca Nuova ereignete. Schon in meinem letzten Update zum Ätna schrieb ich, dass sich die Aktivität in den Zentralkrater zu verlegen scheint. Der Südostkrater, der im letzten Jahr die Serie an Paroxysmen erzeugte, ist momentan vergleichsweise ruhig.

Die Dampfringe entstehen bei Explosionen, die sich recht tief im Schlot ereignen. Nur selten wird dabei Tephra über den Kraterrand hinaus geworfen. Vor gut 20 Jahren befand sich der Ätna in einer Eruptionsphase, während der es häufiger zu diesen Dampfringen kam. Kurz darauf kam es zu Paroxysmen der Bocca Nuova. Ähnlich verhielt es sich im Jahr 2015. Vereinzelt kam es aber auch zur Bildung von Dampfringen, ohne dass der Vulkan sein eruptives Verhalten änderte, obwohl man getrost sagen kann, dass die Erzeugung von Dampfringen oft einer größeren Eruption vorhergingen. Wir dürfen also gespannt sein!

Geophysikalische Parameter des Vulkans Ätna

Die Explosion, die den Dampfring erzeugte, war nicht die einzige, die gestern am Ätna registriert wurde. An der Messstation MVT wurden693 akustische Durchgänge registriert, die entweder mit starken Entgasungen, oder mit Explosionen in Verbindung gebracht werden. Das stärkste Ereignis brachte es auf einen Schalldruck von 0,92 Pa. MIROVA detektierte eine schwache thermische Anomalie mit 2 MW Leistung. Der Tremor bewegt sich knapp im gelben Bereich. Gestern ereigneten sich im Bereich des Vulkans 4 schwache Erdbeben. Das Stärkste brachte es auf M 2,1. Das Hypozentrum lag fast 7 km tief. Das Epizentrum wurde 1.5 km östlich vom Monte Centenari (Valle del Bove) lokalisiert. Die 3 anderen Beben manifestierten sich unter dem gleichen Areal.

Vulkan-Nachrichten 03.05.22: Gaua

Staat: Vanuatu | Koordinaten:-14.27, 167.50 | Eruption: Asche-Emission

Zusammenfassung:

  • Vulkan Gaua eruptierte eine Aschewolke
  • Es waren Explosionsgeräusche zu hören gewesen
  • Der Alarmstauts bleibt auf „2“

Gaua mit Aschewolke

In Vanuatu eruptierte der Inselvulkan Gaua eine kleine Aschewolke. Laut VAAC erreichte sie eine Höhe von 1800 m. Sie wurde nicht von Satelliten detektiert, sondern von Beobachtern am Grund gemeldet.

Die Vulkaninsel Gaua hat einen Durchmesser von 20 km. Auf ihr erhebt sich der Vulkan bis auf 979 Meter Höhe über dem Meeresspiegel. Es gibt mehrere Kegel, von denen der Mount Garet der dominanteste ist. Er zeichnete sich für die aktuelle Eruption verantwortlich.

Bereits im Jahr 2010 mehrten sich die Anzeichen für einen größeren Ausbruch, der dann aber ausblieb. Vorsorglich wurden 3000 Menschen evakuiert. In den folgenden Jahren beruhigte sich der Gaua wieder, bis er im Januar 2018 erneut unruhig wurde. Damals wurde der Alarmstatus des Vulkans auf „2“ erhöht, da der Gaua in eine Phase vulkansicher Unruhe eingetreten war. Dieser Alarmstatus gilt bis heute. Die Vulkanologen vom VMGD schreiben dazu, dass die Unruhe zugenommen habe und sich am oberen Ende der Skala befinde, bei denen der Alarmstatus „2“ noch vertretbar ist. Eine Hochstufung des Alarmstatus wurde in Aussicht gestellt. Es könnte jederzeit zu größeren Eruptionen kommen. Die Forscher warnten vor Vulkangefahren und baten, die Sperrzone im Gebiet der Vulkankegel zu respektieren.

In ihrem Bulletin vom 3. Mai beschreiben sie, dass aus dem Mt. Garet starke Dampfentwicklung zu beobachten gewesen war, bevor es zur Ascheeruption kam. Die Eruption wurde von lauten Eruptionsgeräuschen begleitet. Sie waren im Dorf Naveto zu hören gewesen.

Der Gaua ist nicht der einzige aktive Vulkan in Vanuatu. Aktuell haben 6 Vulkane eine Warnstufe. 2 Feuerberge stehen auf „1“, und 4 auf Alarmstufe „2“. Zu ihnen zählen neben Gaua (Gaua), Manaro Voui (Ambae), Yasur (Tanna) und der Lopevi (Lopevi).


Weitere Meldungen

Manam eruptiert Asche

Staat: PNG | Koordinaten: -4.08; 145.04 | Eruption: Asche

In Papua Neuguinea ist es der Manam, der Vulkanasche ausstößt. Das VAAC detektiert sie in einer Höhe von 2100 m. Die Aschewolke wird vom Wind in Richtung Südosten geweht. Die Eruption wird als kontinuierlich beschrieben.


Sakurajima mit Eruption

Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Eruption: Asche-Emissionen

Nach längerer Abstinenz meldete sich heute der japanische Vulkan Sakurajima aus seiner Pause zurück. Das VAAC Tokio registrierte Vulkanasche in 2400 m Höhe. Es war die 20. Meldung in diesem Jahr zum Saku.

Anak Krakatau mit glühendem Hufeisen

Staat: Indonesien| Koordinaten: -6.10, 105.42 | Eruption: Vulcanianisch, effusiv

Zusammenfassung:

  • Satellitenaufnahmen enthüllen am Krakatau eine hufeisenförmige Struktur
  • Es handelt sich wahrscheinlich um einen Lavastrom
  • Die Struktur könnte dem Mythos um Hephaistos entsprungen sein

Von der indonesischen Vulkaninsel Anak Krakatau gibt es Neuigkeiten: auf dem letzten Copernikus-Satellitenbild vom 2. Mai ist eine glühende hufeisenförmige Struktur zu erkennen. Sie stammt allerdings nicht aus der Hand eines menschlichen Schmieds, sondern ehr aus der Schmiede des Halbgottes Hephaistos. Bei der Struktur handelt es sich wahrscheinlich um die Wärmesignatur eines Lavastroms, der vom Förderschlot in unterschiedliche Richtungen fließt und zwei Viertelkreise formt. Zu erkennen sind auch einige heiße Stellen auf dem Lavadelta. Es entstand bei den Eruptionen in der letzten Aprilwoche. Um den Schlot herum wächst ein neuer Kegel. Er könnte sich für die außergewöhnliche Form des Lavastroms verantwortlich zeigen: die Lava fließt zwischen dem neuen Kegel und der Begrenzung des alten Randes. Vom Vulkan geht nur eine moderate Wärmestrahlung aus. MIROVA registriert gestern eine Leistung von 23 MW. Die Vulkanologen vom VSI registrieren nur wenige vulkanisch-bedingte Erdbeben. Gestern Abend waren es 5 schwache Erdstöße, die die Seismometer zum Schwingen brachten. Der Alarmstatus steht auf „orange“.

Hephaistos wandert von Anak Krakatau zum Ätna

Der römischen Legende nach, hat der römische Halbgott Hephaistos seine Schmiede übrigens unter der sizilianischen Insel Vulcano. Manche Mythen verlagerten ihn auch zum Ätna. Die Hitze des Vulkans soll aus den Schmiedeöfen stammen und wenn Hephaistos seinen Hammer auf den Amboss krachen lässt, erzeugt er das Donnergrollen des Vulkanausbruchs. Ich vermute, dass Hephaistos nur ein kurzes Gastspiel auf Anak Krakatau gibt und bald wieder in seine italienische Heimat zurückkehren wird. Grund für die Vermutung lieferte der Ätna gestern selbst: der Vulkan blies kräftig aus und erzeugte dabei einen spektakulären Dampfring. Doch davon in einer separaten Meldung mehr. Wie lange Anak Krakatau aktiv bleiben wird lässt sich natürlich nicht vorhersagen. Normalerweise dauern die Aktivitätsphasen mehrere Wochen.

Batu Tara eruptiert regelmäßiger

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.79, 123.59 | Eruption: Strombolianisch

  • Am Batu Tara gab es weiter Eruptionen
  • Vulkanasche stieg ca. 400 m über Kraterhöhe auf
  • Der Vulkan ist schwer zugänglich

Batu Tara schießt sich ein

Der Vulkan Batu Tara (Archivbild) liegt auf der Insel Komba und scheint sich weiter einzuschießen. Meldungen über Eruptionen kommen wieder öfters rein und werden via VAAC Darwin kommuniziert. Beobachter am Boden meldeten eine Eruption, bei der Vulkanasche bis auf 1200 m Höhe aufstieg. Das spricht für strombolianische Eruptionen, die der Vulkan bis vor einigen Jahren regelmäßig generiert hatte.

Batu Tara liegt im Osten des indonesischen Archipels. Die Vulkaninsel ist unbewohnt und für Einheimische tabu. Das macht sie auch für Vulkanspotter schwer zugänglich. Der Vulkan wird meines Wissens nach nicht systematisch überwacht. Messdaten gibt es nur via Fernerkundung per Satellit. Doch aufgrund häufiger Wolkenbildung, am Gipfel des 748 m hohen Stratovulkans, sind auch diese Daten lückenhaft. Der Alarmstatus steht weiterhin auf „grün“.

Batu Tara ist schwer zugänglich

Messstationen gibt es auf Komba Island aus mehreren Gründen nicht. Zum einen ist die Insel unbewohnt, das Gefährdungspotenzial ist also recht gering und natürlich möchte man Geld sparen. Zum anderen ist die Küste steil und man kann nur an wenigen Stellen anlanden. Um Messtationen zu installieren, müsste man ein Stück Vulkanhang terrassieren, was die Aktion ziemlich aufwendig gestalten würde. Die schwere Zugänglichkeit des Inselvulkans ist ein weiterer Grund dafür, dass sie kaum besucht wird. Es gibt nur einen kleinen Küstenabschnitt am Rand der Feuerrutsch, wo man mit einem kleinen Beiboot anlanden kann. Dieser Platz ist exponiert und im Falle größerer Eruptionen/ Kollaps-Ereignissen alles andere als sicher. Bei einer der wenigen Expeditionen, die in den letzten Jahren durchgeführt wurden, ging ein kleiner Pyroklastischer Strom ab, der den Beobachtern gefährlich nahe kam. Also, wer eine abenteuerliche Vulkanreise jenseits ausgetretener Pfade plant, der ist am Batu Tara gut aufgehoben! Allerdings birgt ein Besuch von Komba Island einige Risiken. Dazu zählt, dass man auf Flores kein Boot findet, dass einen die 60 km bis zur Insel raus bringt.