Taal mit Tremor-Phasen

Am philippinischen Vulkan Taal hat die Häufigkeit vulkanotektonischer Erdbeben deutlich nachgelassen. In den letzten 24 Stunden wurden 77 Erschütterungen registriert. Dafür hat die Anzahl an Tremor-Episoden deutlich zugenommen: es wurden 11 Episoden aufgezeichnet, die zwischen 1 und 4 Minuten dauerten. Der Tremor gilt als direkter Indikator für Magmenbewegungen nahe der Oberfläche. Die vulkanotektonischen Erdbeben entstehen dagegen infolge von Gesteinsbruch, der durch aufsteigendes Magma ausgelöst wird. Ein Rückgang dieser beben könnte bedeuten, dass weniger Magma aus größerer Tiefe aufsteigt, oder dass die Aufstiegswege offen sind. PHILVOLCS meldet weiterhin schwache Dampfentwicklung. Er erreicht Höhen zwischen 20 und 50 m.

Ätna: Lavastrom fließt weiter

Trotz der Reduzierung des Tremor fließt weiterhin Lava am Ätna. Die Vereinsmitglieder Martin und Rafael verbrachten das Wochenende am Vulkan und wurden Augenzeugen der Eruption. Sie berichten von strombolianischen Eruptionen aus dem Intrakraterkegel der Voragine. Lavaströme fließen bis in die Bocca Nuova. Die beiden Abenteurer beschreiben die klimatischen Bedingungen am Gipfel als „beinhart“. Zweistellige Minustemperaturen und zeitweise starker Windchill machten die Tour zu einer Herausforderung an Mensch und Material.

Lonquimay: Seismik hoch

Am chilenischen Vulkan Lonquimay wurden in kurzer Zeit 105 vulkanotektonische Erdbeben registriert. Die stärkste Erschütterung brachte es auf M 2,9. Die Vulkanologen von SERNAGEOMIN erhöhten die Alarmstufe und haben ein wachsames Auge auf dem Feuerberg. Lonquimay liegt in der Mitte von Chile, an der Argentinischen Grenze und ist von seltenen Araukarien-Wäldern umgeben. In der Nähe liegt der bekanntere Vulkan Llaima. Der letzte Ausbruch fand 1988 statt.

Sakurajima in Eruption

Im Süden Japans ist der Sakurajima weiterhin aktiv. Seit gestern brachte das VAAC Tokio 11 VONA-Warnungen heraus. Vulkanasche erreichte eine Höhe von 3000 m über dem Meeresspiegel. Neben der Asche wurde glühende Tephra gefördert, die auf der Außenflanke des Vulkans landete. Schauplatz des Geschehens ist der Gipfelkrater. Der Showa-Krater zeigt sich ruhig.

Thorbjorn: Inflation hält an

In den letzten Tagen hat die Erdbebentätigkeit am Thornbjorn auf Island stark abgenommen. Dennoch gibt es immer noch Inflation. Dies bestätigten Wissenschaftler des Instituts IMO auf einer Konferenz am 6. Februar. Die Hebungsrate liegt an einigen Stellen bei mehr als 5 cm. Mittels der neu installierten Messstationen, konnte man nun die Tiefe des Magmenkörpers genauer bestimmten und lokalisierte ihn in 3-5 km Tiefe. Zuvor vermutete man ihn in einer Tiefe zwischen 3 und 9 km. Die Wissenschaftler attestierten Änderungen in der Erdkruste und rechnen damit, dass die Intrusion länger anhalten könnte. Nächste Woche will man entscheiden, ob weitere Instrumente installiert werden.

Ätna: Voragine weiter aktiv

Nachdem die Schlechtwettefront am Ätna vorüber gezogen ist, zeigte sich Mongibello gestern in einem neuen Schneekleid. Der Tremor ist rückläufig, doch die Aktivität in der Voragine geht weiter. Es kommt zu schwachen strombolianischen Eruptionen aus dem Intrakraterkegel. Ein Lavastrom fließt aus einer Bocce auf der Flanke des Kegels in die Bocca Nuova. MIROVA registriert ein moderates thermisches Signal mit einer Leistung von 30 MW. Parallel zur Tremor-Abnahme ließ wohl auch der Lava-output etwas nach. Auf dem Satellitenfoto erkennt man eine 2. thermische Anomalie im Nordostkrater. Vermutlich sehen wir hier bald wieder Ascheeruptionen.

2 Mitglieder der Vulkanologischen Gesellschaft e.V. haben sich auf dem Weg zum Vulkan gemacht und die letzte Nacht oben verbracht. In der nächsten Woche können wir uns auf einen Augenzeugenbericht freuen.

Aso-san eruptiert Asche

Der Aso-san im Süden japans eruptiert weiterhin Aschewolken. Seit gestern brachte das VAAC Tokio 7 Vona-Warnungen zum Aso heraus. Die Asche erreichte eine Höhe von 2100 m über dem Meeresspiegel. Der Aso ist seit einigen Monaten aktiv. Der Aufstieg zum Krater ist gesperrt. Der Alarmstatus steht auf „gelb“ und es gibt eine 1 Kilometer Sperrzone. Der Zugang zur Touristenstation am Fuße des aktiven Kegels ist frei.

Anak Krakatau aktiver geworden

Letzte Nacht war Anak Krakatau fleißig und eruptierte 3 Mal. Aufgrund von Wolken konnten die Ausbrüche visuell nicht beobachtet werden. Auf der Seismik fanden sich entsprechende Eruptionssignale. Sie hatten Amplituden zwischen 17 und 28 mm. Die Signale dauerten 73-110 Sekunden. Wahrscheinlich handelte es sich um phreatische Eruptionen, die nur wenig frische Tephra förderten. Trotzdem erkennt man auf aktuellen Sentinel-Satellitenfotos, dass der Kratersee immer kleiner wird und der Kraterrand höher. Noch ist der eigentliche Krater mit Wasser gefüllt. Von der größeren Lagune ist nur noch eine schmale Sichel übrig.

Die Vulkanologen vom VSI detektierten auch 4 Erdbeben mit niedriger Frequenz, wie sie typischer Weise von aufsteigendem Magma verursacht werden. Es wurde Tremor mit geringer Amplitude aufgezeichnet. Es könnten weitere Eruptionen folgen.

Popocatepetl eruptiert Asche

In Mexiko ist der Popocatepetl wieder aktiver geworden und eruptiert Aschewolken. Laut dem VAAC Darwin stieg die Vulkanasche gestern bis auf einer Höhe von 6400 m ü.N.N. auf. CENAPRED berichtet zudem von 57 Asche-Dampf-Exhalationen und 166 Minuten Tremor. Die Vulkanologen registrierten eine moderate Eruption. Die Vulkanasche wurde vom starken Wind erfasst und in nördlicher Richtung verfrachtet. Ob aktuell wieder ein Lavadom wächst wurden nicht kommuniziert.

Sakurajima ist fleißig

Im Süden Japans ist der Sakurajima weiterhin aktiv und eruptiert Aschewolken. Seit dem 6. Februar veröffentlichte das VAAC Tokio 10 VONA-Meldungen. Die Aschewolken erreichten eine Höhe von 2400 m über dem Meeresspiegel.

Sangay eruptiert Lavastrom

Vom Sangay in Ecuador geht eine hohe thermische Strahlung mit einer Leistung von 296 MW aus. Sie wird von einem Lavastrom emittiert, der über die Vulkanflanke fließt. Zudem entstehen pyroklastische Ströme. Vulkanasche stieg bis zu 6000 m ü.N.N. auf.

Semeru mit Aschewolke

Der Semeru liegt auf der indonesischen Insel Java, genauer, am Rand der Tengger-Caldera, in der auch der bekanntere Vulkan Bromo liegt. Der Semeru eruptierte gestern eine Aschewolke, die eine Höhe von 4250 m erreichte. Im Krater wächst ein flacher Lavadom.

Taal mit Dampf aus einer Spalte

Die Seismik am philippinischen Taal Vulkan geht weiter, allerdings mit leicht fallender Tendenz. So wurden in den letzten 24 Stunden 118 Erschütterungen festgestellt. Der Schwefeldioxid-Ausstoß lag unterhalb der Messbarkeit. Dafür wurde Dampf aus einer Spalte beobachtet, die sich in der Nähe eines Pfades bei Daang Kastila befindet.

Mayon: Kraterglühen

In den News stehen heute einige „alte Bekannte“ von denen man in den letzten Wochen wenig hörte, die nun aber umso presenter sind. Allem voran wurde am philippinischen Vulkan Mayon ein rot illuminierter Nachthimmel über dem Krater beobachtet. Erste Sichtungen wurden am 4.Februar gemacht. Die Vulkanologen von PHILVOLCS schreiben dazu, dass der rote Lichtschein sehr wahrscheinlich von heißen Gasen herrührt. Ich denke mal, dass heiße Gase aus einem aktiven Förderschlot strömen, in dem glühende Magma steht, das die Wolken anleuchtet. Das Gas selbst leuchtet nicht. Magma muss also hoch im Fördersystem stehen und es könnte zu einer Eruption kommen. Seit Monaten wird ein leichtes Aufblähen des Vulkans gemessen: Magma steigt auf und lässt den Vulkan anschwellen.

Die Aktivitätszunahme der philippinischen Vulkane Mayon und Taal könnte im Zusammenhang mit einer Serie starker Erdbeben stehen, die das Archipel in den letzten Monaten erschütterte.

Eine weitere Meldung von PHILVOLCS beklagt, dass am Mayon 2 Solarmodule gestohlen wurden, die eine Messstation mit Strom versorgten. Soetwas musste ausgerechnet in einer Phase erhöhter Aktivität geschehen.

Anak Krakatau eruptiert

Heute veröffentlichte das VAAC Darwin eine VONA-Meldung über den Anak Krakatau. Demnach wurde ein seismisches Signal registriert, das von einer Eruption stammte. Satelliten konnten keine Eruptionswolke detektieren. Das VSI berichtet sogar von 5 Eruptionssignalen. Sie hatten Amplituden von 32-40 mm, und dauerten zwischen 45-124 Sekunden. Zudem wurden 4 vulkanisch bedingte Erdbeben, sowie Tremor mit einer Amplitude von 10 mm festgestellt. Die Aktivität kündigte sich seit 2 Wochen durch Phasen erhöhter Seismik an.

Kadovar eruptiert Vulkanasche

Der Inselvulkan Kadovar liegt vor der Nordküste von Papua Neuguinea und eruptierte eine Aschewolke. Sie erreichte eine Höhe von 2100 m über dem Meeresspiegel. Die Eruptionen begannen vor über 2 Jahren. Damals begann ein Dom an der Küste zu wachsen. Die aktuelle Explosion manifestierte sich allerdings aus dem Gipfelkrater.

Slamet: Seismik erhöht

Der Vulkan Slamet liegt auf der indonesischen Insel Java und ist momentan seismisch sehr aktiv. Gestern wurden 84 Erdbeben mit einer Amplitude zwischen 3 und 16 mm aufgezeichnet. Die Dauer der Erdbeben schwankte zwischen 13-44 Sekunden. Es gab kontinuierlichen Tremor mit einer durchschnittlichen Amplitude von 2 mm. Die Erdbeben könnten durch aufsteigendes Magma verursacht werden.

Taal: Tremor steigt

Die Situation am Taal spitzt sich derzeit zu: PHILVOLCS registrierte nicht nur 156 vulkanotektonische Erdbeben, sondern auch 8 Tremorphasen. Sie dauerten zwischen 1 und 3 Minuten. Der harmonische Tremor steht in direktem Zusammenhang mit Magmenbewegungen im Untergrund. Eine erneute Eruption wird somit wahrscheinlicher. Allerdings kommt es bisher nur zu einzelnen Tremorphasen. Vor einer starken Eruption erwartet man kontinuierlich anhaltenden Tremor. Der Schwefeldioxid-Ausstoß war mit 54 Tonnen am Tag relativ gering. Die Alarmstufe steht auf „3“: Jederzeit und ohne weitere Vorwarnungen, ist mit einem Vulkanausbruch zu rechnen.

Fuego eruptiert explosiv

Der Vulkan in Guatemala ist weiterhin aktiv und eruptiert glühende Tephra und Aschewolken. Während die Asche bis auf einer Höhe von 4800 m ü.N.N. aufsteigt, schaffen es die glühenden Lavabrocken bis zu 200 m Höhe über dem Kraterrand. Gelegentlich sind die Explosionen so stark, dass das eruptierte Material Schuttlawinen auslöst, die über die Außenflanke des Vulkans fließen. Die Aschewolken kommen bei wenig wind besonders gut zur Geltung. Wenn sie nicht vom Wind verdriftet werden, steigen sie scheinbar höher auf. Zudem registriert MIROVA ein moderates thermisches Signal mit einer Leistung von 59 MW. Entweder sammelt sich im Kraterbereich viel glühende Tephra, oder es gibt einen kurzen Lavastrom. Berichte hierüber stehen aus.

Nishinoshima: Hohes Thermalsignal

Die kleine Vulkaninsel sendet eine sehr hohe thermische Strahlung aus. Sie schwankte in den letzten Tagen zwischen 108 und 484 MW und wird von Lavaströmen verursacht. Wahrscheinlich erreichen sie zumindest zeitweise das Meer. Strombolianische Eruptionen werden wahrscheinlich ebenfalls generiert. Nishinoshima liegt gut 1000 km südlich von Tokio und wird nur selten von Wissenschaftlern angesteuert. Dabei stellt das neu entstandene Land ein El Dorado für die verschiedensten Forschungsgebiete dar. Biologen können untersuchen, wie schnell jungfräulicher Boden besiedelt wird.

Stromboli eruptiert Lavastrom

Gestern eruptierte der Stromboli einen kurzen Lavastrom. Das geht aus einer Meldung des INGV Catania hervor. Der Lavastrom manifestierte sich morgens, kurz nah 8 Uhr. Er floss aus dem nördlichen Kraterbereich. Darüber hinaus ist „Iddu“ strombolianisch aktiv. Die explosiven Eruptionen bewegen sich auf durchschnittlichem Niveau. Das LGS meldet überdurchschnittlich viele seismische VLP-Ereignisse und einen relativ niedrigen Gas-Ausstoß.

Interessant dürfte für viele Gipfelstürmer die Nachricht sein, dass man auf Stromboli einen Vorschlag des Bürgermeisters diskutiert, der bei uns nicht auf viel Gegenliebe stößt: Frei soll nur noch der Zugang bis auf einer Höhe von 90 m sein. Dann muss man ein Ticket kaufen und wird von Bergführern bis auf 400 m Höhe geleitet. Aktuell ist der Aufstieg bis auf einer Höhe von 290 m frei. Ich glaube kaum, dass so eine Reglung gut für den Tourismus dort ist. Bleibt die Hoffnung, dass sich der Bürgermeister nicht durchsetzen wird.

Taal-Caldera: Weiterer Tremor

Auf der Philippinen-Insel Luzon ist der Taal weiterhin seismisch aktiv. PHILVOLCS berichtet von 223 vulkanisch bedingten Erdbeben in den letzten 24 Stunden. In dieser Bilanz enthalten ist eine 3-minütige Tremorphase. Dieses kontinuierlich anhaltende Erschütterung wird direkt von magmatischen Fluiden hervorgerufen, die sich im Untergrund bewegen. Im Gegensatz dazu werden vulkanotektonische Erdbeben von brechenden Gesteinen hervorgerufen. Der Gesteinsbruch wird dann von Magma hervorgerufen, das in den Untergrund eindringt. Der Ausstoß an Schwefeldioxid nahm ebenfalls deutlich zu un betrug 231 Tonnen am Tag.

Thorbjörn: Seismik hoch

Am isländischen Thorbjörn bei Grindavik sah es gestern Vormittag kurzfristig nach Entspannung aus und der seismische Schwarm verlor an Kraft. Doch Nachmittags begannen wieder zahlreich Beben. Heute Morgen ließen sie weider etwas nach. Alles in Allem wurden in den letzten 48 Stunden 304 Beben registriert. 3 Erschütterungen hatten Magnituden größer als 3. Neue Werte bezüglich der Inflation liegen mir nicht vor, aber ich gehe davon aus, dass die Bodenanhebung weiter anhält solange es Erdbeben gibt. Nach wie vor ist es unklar, ob die seismische Krise in einer Eruption gipfeln wird. Je länger die Inflation anhält, desto wahrscheinlicher wird ein Vulkanausbruch. Zuverlässig voraussagen lässt sich so ein Ereignis bisher nicht. Vulkanischer Tremor wurde bis jetzt nicht aufgezeichnet. Sollte dieser Einsetzen, dann könnte eine Eruption unmittelbar bevorstehen.

Shindake: Pyroklastischer Strom eruptiert

Der japanische Vulkan Shindake auf  der Insel Kuchinoerabu eruptierte heute eine Aschewolke, die bis auf einer Höhe von fast 8000 m aufstieg. Bei der Eruption entstand auch ein pyroklastischer Strom. Er hatte eine Länge von 900 m. zum Glück war er damit zu kurz um bewohntes Gebiet zu erreichen. Das JMA hob die Alarmstufe von „2“ auf „3“ an. Sollte die Aktivität anhalten, werden die Inselbewohner wahrscheinlich evakuiert. Im Januar steigerten sich die Eruptionen kontinuierlich. Bereits Ende 2018 gab es eine Serie größerer Eruptionen, die zur Evakuierung der Anwohner führten. Bei einer großen Eruption im Jahr 2015 wurde mindestens 1 Personen verletzt.

Ätna: Gipfelaktivität hoch

Der neu gebildete Kegel im Gipfelkrater Voragine ist weiterhin aktiv. MIROVA registrierte gestern eine thermische Strahlung mit einer Leistung von 151 MW. Auf dem zugehörigen Sentinel-Satellitenfoto sah man eine ausgeprägte thermische Anomalie im Zentralkrater. Es werden strombolianische Eruptionen erzeugt. Ein Lavastrom ergießt sich aus der Flanke des Kegels in Richtung Bocca Nuova. Der Krater wird langsam, aber sicher aufgefüllt, wobei es noch ein Weilchen dauern wird, bis die Lava über den Kraterrand fließt. Es besteht auch die Gefahr, dass die Lava den Krater destabilisiert und dass es in der Folge zu Kollaps-Ereignissen kommt.

Am Wochenende traf sich die Vulkanologischen Gesellschaft. Mit von der Partie war der Vulkanführer Andrea Ercolani. Er erzählte, dass man sich am Ätna wundert, dass es bisher zu keiner größeren Flankeneruption gekommen sei. Der Magmenkörper unter dem Vulkan sei eigentlich gut gefüllt. Mich erinnert die Situation ein wenig an das Geschehen Ende der 1990-iger Jahre: damals gab es auch eine länger anhaltende Phase der Gipfelaktivität, die letztendlich in den Paroxysmen der Bocca Nuova gipfelte. Wenige Monate später kam es dann zur großen Flankeneruption.

Taal mit anhaltender Seismik

Die Situation am philippinischen Calderavulkan Taal hat sich in den letzten 2 Tagen nicht wesentlich geändert. In den letzten 24 Stunden wurden 134 Erdbeben registriert. Eines hatte die Magnitude 3,2. Am Wochenende gab es auch wieder einen Tremor, der direkt von Magmenbewegungen ausgelöst wurde. Es besteht nach wie vor die Möglichkeit einer stärkeren Eruption.

Paracutin: Schwarmbeben unter dem Vulkanfeld

Seit gut 3 Wochen manifestiert sich ein starker seismischer Schwarm unter dem Vulkanfeld von Michoacán-Guanajuato in Mexiko. Dort liegt auch der monogenetischer Schlackenkegel Paracutin, der erst im Jahr 1943 entstand. Viele der Erdbeben haben Magnituden zwischen 3 und 4. Vereinzelte Erdstöße liegen im 4-er Bereich. Die Hypozentren liegen in Tiefen zwischen 25 und 11 km. Alles deutet darauf hin, dass die Beben durch Magmenintrusion hervorgerufen werden. Bereits im Jahr 2006 wurde die Intrusion eines Magmatischen Gangs festgestellt. Damals kam es allerdings nicht zu einer Eruption, obwohl die Beben deutlich flacher lagen als jetzt.

1943 sah das ganz anders aus: erste Erdbeben wurden gut 6 Wochen vor Beginn der Eruption registriert. Damals gab es nur einen Seismografen im 320 km entfernten Mexico City und er war nur in der Lage Beben mit Magnituden größer 3 festzustellen. Die seismische Signatur der Beben deutete eigentlich auf tektonisch bedingte Erdbeben hin und so rechnete niemand mit einem Vulkanausbruch. Doch am 20. Februar 1943 begann der Vulkanausbruch, mitten auf einem Acker. Der Bauer, dem das Maisfeld gehörte, staunte nicht schlecht als plötzlich der Boden aufriss und ein Vulkan zu wachsen anfing. Die Eruption endete erst 1952. Bis dahin war der Schlackenkegel bis auf einer Höhe von 424 m gewachsen. Ascheregen und Lavaströme hatten nicht nur die Agrarfläche verwüstet, sondern auch 2 Dörfer begraben.

Das Michoacán-Guanajuato-Vukanfeld wird von ca. 900 Schlackenkegeln gebildet. Es liegt im Schatten eines größeren Vulkans. Bereits im Sommer 2017 entdeckte man in der Nähe neue heiße Quellen. Schon damals spekulierte man über einen bevorstehenden Vulkanausbruch. Sollten die aktuellen beben tatsächlich durch aufsteigendes Magma verursacht werden, dann könnte es allerdings noch ein Weilchen dauern, bis es in die Nähe der Erdoberfläche aufgestiegen ist. Trotzdem, es tut sich was im mexikanischen Untergrund.

Somit sind unsere Augen derzeit auf 3 Vulkane gerichtet, wo sich bald ein Ausbruch ereignen könnte: Taal, Thorbjörn und Paricutin.

Ätna: Neue Bilder der Aktivität

Die Aktivität im Zentralkrater der Voragine hält an. Der neue Intrakraterkegel eruptiert strombolianisch und speit einen Lavastrom aus. Dieser fließt in den angrenzenden Krater Bocca Nuova. Die BN wird langsam aufgefüllt. Die strombolianischen Eruptionen können durchaus kraftvoll sein und lassen glühende Tephra bis zu 300 m über Kraterhöhe aufsteigen. Es werden nur geringe Mengen Vulkanasche gefördert. MIROVA registriert eine hohe Wärmestrahlung mit einer Leistung von 149 MW. Es wird Tremor registriert.

In unserer FB-Gruppe „volcanoes and volcanism“ wurden einige Fotos veröffentlicht. Gestern war schönes Wetter und einige Gipfelstürmer erklommen den Kraterrand. Offenbar finden derzeit keine Kontrollen statt, trotzdem ist der Aufstieg offiziell gesperrt.

Nevados de Chillán mit Ascheeruption

Der Chilene Nevados de Chillán eruptierte gestern eine Aschewolke. Sie entstand bei einer explosiven Eruption aus dem Krater Nicanor und stieg 3,4 km über dessen Rand auf. Das VAAC registrierte die Eruption ebenfalls und gibt die Höhe mit 7300 m ü.N.N. an.

Rincon de la Vieja: phreatische Eruption

Der Vulkan in Costa Rica generierte gestern eine weitere phreatische Eruption. Eine Asche-Dampf-Wolke stieg ca. 1500 m über den Krater auf. Das Gefährliche: die Eruptionen ereignen sich aus einem Krater in dem ein See steht. Mit jeder Explosion wird hydrothermal erwärmtes Seewasser aus dem Krater gedrückt, dass dann durch einen Fluss abläuft. Es drohen Überschwemmungen und Lahare.

Sangay mit Lavastrom

Der ecuadorianische Vulkan Sangay fördert weiterhin einen Lavastrom, von dessen Front pyroklastische Ströme abgehen. Der Vulkan ist aber nicht nur effusiv tätig, sondern auch explosiv. Aschewolken erreichen eine Höhe von 6700 m über dem Meeresspiegel. Gestern regnete es in einigen Regionen um den Vulkan Asche. Bei Regen -was dort häufig vorkommt- entstehen Lahare. Die Schlammströme lagern in den Flusstälern soviel Material ab, dass sich Flüsse und Bäche aufstauen.

Taal: Weitere Erdbeben

Der philippinische Taal-Vulkan kommt nicht zur Ruhe. In den letzten 24 Stunden wurden 116 leichte Erschütterungen registriert, die mit Magmenbewegungen im Untergrund zusammen hängen. Es besteht nach wie vor die Gefahr einer spontanen Eruption.

Thorbjörn: Risse entdeckt

Am isländischen Vulkan Thorbjörn sieht es nicht nach Entspannung aus: Seismik und Inflation halten an. Nun wurden nördlich von Grindavik einige Frakturen im Untergrund entdeckt. In einer Meldung des IMO ist auch von Erdrutschen die Rede. Die Ereignisse lieferten genug Gründe für eine Sondersitzung des Krisenstabes. Es wurden zudem weitere Messinstrumente installiert, darunter 3 neue Seismografen.