Naturkatastrophen-News: Pakistan am 01.09.22

Flut in Pakistan

Die Flutkatastrophe in Pakistan verstärkte sich weiter. Inzwischen wurden mehr als 1160 Menschen Opfer der Überschwemmungen. Unter den Opfern befinden sich fast 400 Kinder. Unzählige Nutztiere ertranken in den Fluten, was für die Besitzer der Tiere oft einen großen finanziellen Verlust darstellt. Viele Menschen stehen vor dem Nichts und haben praktisch alles verloren, was sie besaßen.

Obwohl der Monsun über Pakistan in den letzten Tagen nachgelassen hat, steigen die Pegel mancher Flüsse weiter, da das Wasser noch nicht abgelaufen ist und es in benachbarten Regionen noch regnet. Ganze Landstriche stehen unter Wasser und dort, wo die Pegel fallen, hinterlässt das Wasser Schlamm. Entlang des Flusses Indus bildete sich ein 100 km lange Inlandsee, der von Satelliten aus gut sichtbar ist. Gut ein Drittle der Landesfläche steht unter Wasser.

[twenty20 img1=“831464″ img2=“831465″ offset=“0.5″ before=“Das Gebiet des Indus River im Juli…“ after=“…und Ende August. © Sentinel“]

Pakistan ist in 160 Bezirke unterteilt. 116 Bezirke sind von den Überflutungen betroffen. Mehr als 33 Millionen Menschen leben dort. Unzählige Menschen befinden sich auf der Flucht. In der größten Stadt Pakistans -Karatschi- kommen täglich ca. 4000 Flüchtlinge an. Bislang sind es gut 50.000 Menschen, die in Notunterkünften untergebracht werden sollten. Sollten, weil das Land maßlos überfordert ist und viele Menschen einfach auf den Straßen campieren.

Pakistan fordert stärkeren Kampf gegen den Klimawandel

Dass der diesjährige Monsun so stark ausgefallen ist, sei dem anthropogenen Klimawandel geschuldet, so die Klimaschutzministerin Sherry Rehman auf Twitter. Pakistan zählt zu den Ländern, die am meisten Schaden durch den Klimawandel davon tragen. Entsprechend laut werden die Forderungen den Klimawandel zu bekämpfen. Wobei ich zu bedenken gebe, dass auch der submarine Vulkanausbruch in Tonga, der die Welt zum Jahreswechsel erschütterte, eine Mitschuld an den extremen Wetterlagen in diesem Jahr tragen könnte. Der Vulkan blies extrem viel Wasserdampf in die Atmosphäre. Wissenschaftler errechneten, dass es ca. 10% der Menge an Wasserdampf ausmacht, der sich in der Luft befindet. Allerdings wurde ein Zusammenhang wissenschaftlich bis jetzt nicht bewiesen.

Unabhängig einer evtl. Beteiligung des Hunga Tonga-Hunga Ha’api an den aktuellen Extremwetterlagen ist es klar, dass wir etwas gegen den Klimawandel unternehmen müssen. Mir dünkt nur, dass die aktuell eingeschlagenen Wege Holzwege sein könnten. Zwar ist es sicherlich sinnvoll möglichst viel Strom aus alternativen Quellen zu beziehen, doch hinkt der Ausbau der Strukturen weit dem nötigen Zeitplan hinterher. Auch die e-Mobilität auf Basis von Lithium Akkus erscheint mir als Fehlgeburt: die bekannten Lithium und Kobalt-Reserven reichen noch bis 2050, wobei es schwer ist, den Abbau im nötigen Tempo zu steigern. Das vielbeschworene Recycling von Lithium aus alten Batterien funktioniert nur bedingt. Hinzu kommt, dass unser Stromnetz nicht dafür ausgelegt ist, täglich Millionen von e-Autos zu betanken. Erst recht nicht, wenn noch die vielbeschworenen Wärmepumpen am Netz hängen. In Bezug auf den Gesamtenergieverbrauch (Haushalte, Industrie und Verkehr) werden in Deutschland erst ca. 16% aus alternativen Quellen gedeckt. Wie bitte schön, soll man da in den nächsten Jahren die 100% schaffen? Per Wasserstoff, in Zeiten, wo in Mitteleuropa Dürren herrschen und Trinkwasser in einigen Orten knapp wird? So richtig durchdacht und praktikabel scheint mir keiner der aktuellen Lösungswege zu sein. Abhilfe schaffen könnte eins: so wenig Energie zu verbrauchen wie es geht, was in Zeiten der Energiepreisexplosionen ja recht leicht fällt.

Naturkatastrophen am 31.08.22: Taifun Hinnamnor

Taifun Hinnamnor entwickelt sich zum Supersturm

Taifun Hinnamnor hält auf die japanische Insel Okinawa zu und könnte große Verwüstungen über das Ryukyu-Archipel. Dort werden bis zu 300 mm Niederschlag erwartet, was starke Überflutungen verursachen könnte. Taifun Hinnamnor ist ein Wirbelsturm der stärksten Kategorie 5 und ein wahrer Supersturm: in seinem Inneren werden konstante Windgeschwindigkeiten von gut 200 km/h gemessen. Böen sollen bis zu 270 km/h schnell sein. In einigen Medienberichten ist davon die Rede, dass es Böen mit Windspitzen von 300 km/h geben soll.

Der Taifun wuchs über dem Westpazifik heran und ist bis jetzt der stärkste Sturm des Jahres. In seinem Zentrum fiel der Luftdruck auf 920 mb ab. Zum Vergleich: der bislang stärkste Wirbelsturm des Jahres brachte es auf 934 mb. Dabei handelte es sich um Wirbelsturm Batsirai, der sich im Februar im Indischen Ozean gebildet hatte.

Berechnungen besagen, dass die Bahn des Taifuns nicht gradlinig verlaufen wird. Voraussichtlich wird er im Gebiet des Ryukyu-Archipels kreisen und die Inseln mehrfach queren. Aufgrund der lang anhaltenden Niederschläge rechnet man mit besonders starken Überflutungen. Spannend wird es, wie der Inselvulkan Suwanose-jima auf das viele Wasser reagieren wird. Zudem wird befürchtet, dass es zu einer Sturmflut kommt. Anfang nächster Woche könnte Hinnamnor Korea streifen, oder den Südwesten Japans treffen.

Bis jetzt fiel die Wirbelsturm-Saison vergleichsweise bescheiden aus, obwohl die äquatorialen Wassertemperaturen hoch sind. Die Bezeichnungen Taifun, Hurrikan und Zyklon beziehen sich auf tropische Wirbelstürme. Je nach Entstehungsort des Sturms wird ein anderer Begriff verwendet. Während sich Hurrikane im Atlantik, der Karibik, oder im Golf von Mexiko bilden, entwickeln sich Taifune im Nordwestpazifik und betreffen normalerweise Asien. Zyklone heißen tropische Wirbelstürme im Indischen Ozean und im Südpazifik.

Starkregen löst Naturkatastrophe in Pakistan aus

Mehr als 100 Tote durch Sturzfluten in Pakistan

Dass der diesjährige Monsun in Südostasien zahlreiche Naturkatstrophen verursachte ist keine Neuigkeit mehr, wohl aber eine Nachricht wert, denn die Naturkatastrophen häufen sich und nehmen immer dramatischere Züge an. In Pakistan spitzt sich die Lage von Tag zu Tag zu. Seit Juni sollen mehr als 1000 Menschen infolge des Monsuns gestorben sein. Es stürzen wahre Wassermassen vom Himmel, die Bäche in reißende Flüsse verwandeln, die ganze Landstriche überfluten. Es kommt zu Sturzfluten, Schlammlawinen und Erdrutsche. Alleine gestern sollen 100 Menschen den Tot gefunden haben. Die Gesamtzahl stieg auf 1033 Opfer. Unter ihnen befinden sich 348 Kinder. Zahlreiche Menschen wurden Obdachlos, Zehntausende befinden sich auf der Flucht vor den Wassermasse. Die Behörden warnen vor weiteren Regenfällen und einer Zuspitzung der Gefahrensituation.

Ein Felssturz, der infolge des Dauerregens ausgelöst wurde, riss Teile des Karakoram-Highways in die Tiefe. Die Straße verbindet Pakistan mit China.

Die Überflutungen laufen in Wellen über das Land und der Süden soll sich auf den weiteren Anstieg der Pegel vorbereiten. Menschen stürmen jede Erhöhung als Schutz vor dem Wasser und suchen Schutz an den erhöhten Dämmen von Eisenbahnlinien und Autobahnen. Für die Geflüchteten werden Zeltlager errichtet. In der Nähe der Stadt Sukkur reihen sich die Zelte auf einer Länge von 2 Kilometer aneinander. Aber nicht nur im Süden des Landes gibt es Probleme, auch im Norden wurden neue Evakuierungen angeordnet. Insgesamt sind 33 Millionen Menschen betroffen. In den Flüchtlingslagern werden die Nahrungsmittel knapp, genauso frisches Trinkwasser. Die nächste humanitäre Krise ist vorprogrammiert, bzw. nimmt bereits ihren Lauf.

Pakistan wird oft von starken Überflutungen heimgesucht. In dem Land wechseln sich die Extreme ab: entweder ist es zu trocken, oder zu nass. Bereits im Jahr 2010 starben mehr als 2000 Personen in den Folgen des Monsuns. Pakistan gehört zu den Top 10 der Staaten, die am meisten vom Klimawandel betroffen sind.

Naturkatastrophe Wassermangel im Lake Powell

[twenty20 img1=“831265″ img2=“831264″ offset=“0.5″ before=“Der Lake Powell im August 2017…“ after=“… und 5 Jahre später. © NASA“]
Schon seit fast 2 Jahrzehnten ist es im Südwesten der USA zu trocken. Während den letzten 3 Jahren dominiert eine ausgeprägte Dürre das Land, die zunehmend katastrophale Züge annimmt. Es herrscht Wassermangel und die Wasserentnahme aus öffentlichen Gewässern wurde bereits vor Monaten streng reglementiert. Doch das verhindert nicht das weitere Abfallen der Pegel von Seen und Flüssen. So hat der Pegel des Lake Powell den niedrigsten Stand seit seiner Schließung Mitte der 1960iger Jahre erreicht. Er steht 51 Meter unter dem Höchststand, was nur noch 26 Prozent der Gesamtkapazität ausmacht. Drei Viertel des Wassers sind verschwunden und der Stausee hat somit den niedrigsten Stand seit 1967 erreicht. Mit dem Unterschied, dass sich der See vor 55 Jahre füllte und er sich jetzt weiter entleert. Seit August 2017 reduzierte sich der Wasserstand um fast 30 m.

Lake Powell ist nicht nur ein wichtiger Wasserspeicher, sondern erzeugt mittels Turbinen im Damm auch Strom. Der Pegel steht noch 15 m oberhalb der Mindesthöhe, aber der die Turbinen die Kraft des Wassers in Strom umwandeln können. Sollte dieser Pegelstand unterschritten werden, dann werden Strom und Wasser für 40 Millionen Menschen knapper.

Natürlich ist nicht nur der Lake Powell von der Wasserknappheit bedroht. Der Stausee wird vom Colorado River gespeist, entlang dessen Verlauf weitere Stauseen liegen. So verfügt das gesamte Flusssystem nur noch über 34% seiner Kapazität. Der Lake Mead, der vom Lake Powell gesehen stromabwärts liegt, hat noch eine Füllkapazität von 28%.

Um den Pegel des Lake Powell zu stützen, plant die US-Wasserwirtschaftsbehörde mehr Wasser aus stromaufwärts gelegenen Reservoirs abzulassen. Gleichzeitig wird die Abflussmenge aus dem Lake Powell reduziert, wodurch natürlich der Pegel des Lake Mead schneller fallen dürfte.

Sollte sich das Klima in den nächsten Monaten nicht nachhaltig ändern, dann steht es schlecht bestellt um die Stauseen des Colorado. Ihre Anlage hatte damals Umweltschützer auf den Plan gerufen, denn die steilen Schluchten des Flusssystems beherbergten einmalige Natur- und Kulturschätze, die in den Fluten der Seen verschwanden. Eine Zeitlang bescherten die Stauseen der Gegend des Colorado-Plateaus und darüber hinaus ungeahnten (Wasser)reichtum. Doch wie sich jetzt herauszustellen scheint, war es ehr ein Strohfeuer. (Quelle: NASA-Earthobservatory)

Naturkatastrophen: Unwetter in Griechenland am 24.08.22

Der Hitzewelle folgen Unwetter mit Gewittern. So geschieht es heute in mehreren Gegenden der Welt, die in den letzten Wochen von einer ausgeprägten Hitzewelle nebst Dürre heimgesucht wurden. Besonders betroffen ist der US-Bundestaat Texas, wo es in Dallas Überflutungen gab. Aber auch in Europa heißt es heute in einigen Regionen Landunter. Besonders betroffen sind das italienische Sizilien, das griechische Festland und die Inselwelt der Ägäis.

Unwetter in Griechenland lassen Strom ausfallen

Die Unwetter haben alles im Gepäck, was einem so einfällt, wenn man von Unwettern spricht: Starkregen, Sturm, Hagel, Blitze. 25.000 Blitze wurden von den Detektoren der Satelliten innerhalb von 8 Stunden erfasst. In den Sozialen Medien kursieren Videos von schlammigen Wassermassen, die durch enge Gassen pittoresker Urlaubsorte fließen. Das Wasser des Mittelmeeres brandet gegen die Molen, setzte Uferstraßen und Häfen unter Wasser. Sogar die Zufahrt zum Hafen auf der Vulkaninsel Santorin wurde beschädigt. Es kommt zu Erdrutschen und Schlammlawinen. Die Bilder erinnern ein wenig an die unglaublichen Vorgänge, die sich vor 2 Wochen auf dem italienischen Stromboli ereigneten, erreichen diese Dramatik aber nicht gänzlich.

Die Windböen ließen Bäume und Strommasten umknicken, so dass es in mehreren Ortschaften zur Stromausfällen kam. Straßen wurden Überflutet, Keller liefen voll und die Feuerwehr war pausenlos im Einsatz. Ob die Einsatzkräfte zu einer längeren Ruhepause kommen werden ist zweifelhaft, denn bis mindestens Freitag ist das Unwetterpotenzial groß. Die Bürger wurden per Warn-SMS informiert, möglichst zuhause zu bleiben und Autos stehen zu lassen

Die Unwetter bringen ein wenig Entspannung in den Waldbrandgebieten. Viele Feuer sind gelöscht, so dass es wenigstens in dieser Richtung vorerst eine vorläufige Entwarnung gibt. Auch die Wasserstände der Trinkwasserreservoirs sind gestiegen.

Die Stürme schafften gute Bedingungen für die Entstehung von Tornados. Zum Glück kam es bisher nicht zur Bildung eines Wirbelsturms über Land, dafür entstand vor der Küste von Chalkidiki eine Wasserhose.

Naturkatastrophen-News: Überflutungen in Pakistan

Hunderte Tote nach Überflutungen in Pakistan

In der letzten Woche habe ich über Überflutungen in Indien geschrieben und am Rande erwähnt, dass auch die Nachbarländer betroffen sind. Eines dieser Nachbarländer ist Pakistan, dass nun immer mehr in den Brennpunkt der Berichterstattungen über Naturkatstrophen rückt. Der jährliche Monsun fällt auch in Pakistan ungewöhnlich stark aus und sorgt in vielen Landesteilen zu starken Überflutungen. In dem bergigen Land entstanden zudem Schlammlawinen und Erdrutsche. In den letzten Tagen sind mehr als 100 Menschen umgekommen. Zahlreiche Personen werden vermisst. Seit Beginn der Regenzeit im Juni starben mindestens 800 Menschen in den Wasser- und Schlammmassen. Es entstanden enorme Schäden an der Infrastruktur: 60.000 Häuser, Straßen, Schienen, Brücken, Stromleitungen wurden zerstört. Rund 1,8 Millionen Menschen wohnen in den betroffenen Gebieten. Viele sind von der Außenwelt abgeschnitten. Mehr als 300.000 Personen wurden in Notlagern untergebracht. Es mangelt an sauberem Trinkwasser. Da auch die Kanalisation überflutet wurde, verwandeln sich die Wasser- und Schlammmassen in Kloaken. Es besteht Seuchengefahr.

Besonders betroffen ist die Provinz Balutschistan. Hier steht das öffentliche Leben praktisch still. Mehrere Ortschaften wurden überflutet und auch die Bahnverbindungen in anderen Provinzen ist unterbrochen. Daher ist es schwer Hilfsgüter anzuliefern. Oft kann Rettung nur von Oben kommen, doch die Kapazitäten von pausenlos fliegenden Rettungshubschraubern ist zu gering, um die Bevölkerung aus der Luft zu versorgen.

Dramatische Szenen dokumentieren die Naturkatastrophe

Es spielten sich dramatische Szenen ab, die auf Fotos und Videos dokumentiert wurden, die in unserer FB-Gruppe über Naturkatastrophen geteilt wurden. Teilweise sind die Bilder als „sensible Inhalte“ eingestuft worden, da die Opfer zu sehen sind. Aus diesem Grund binde ich diese Aufnahmen hier nicht ein.

In Pakistan wechseln sich Trocken- und Regenzeit regelmäßig ab, doch in den letzten Jahren nehmen beide klimatischen Manifestationen immer extremere Formen an. Während der Monsun während der Regenzeit für Überflutungen sorgt, entwickeln sich Trockenzeiten zu Dürren.

Sherry Rehman, die Klimaschutzministerin Pakistans warnt vor einer  „existenziellen Krise“ ihres Landes. Doch wirklich was dagegen unternehmen kann ein Staat kaum. Nur wenn alle Länder der Welt an einem Strick ziehen würden, ließen sich die aller schlimmsten Szenarien in Bezug auf den anthropogenen Klimawandel vielleicht noch abwenden, doch davon sind wir weit entfernt.

Katastrophale Folgen des Klimawandels kaum abzuwenden

Die aktuelle Energiekrise könnte für Deutschland ein Anlass sein, einen klimafreundlicheren Weg einzuschlagen. Offensichtlich ist dafür aber erst eine existenzielle Krise nötig, so wie die, auf der wir gerade zusteuern. Oder warum fällt es so schwer, auch in „normalen“ Zeiten Energie zu sparen und nachts Schaufensterbeleuchtungen auszuschalten, oder Gebäude nicht von außen anzustrahlen? Selbst in den Köpfen der Verantwortlichen ist es bis jetzt nicht vorgedrungen, dass wir uns solchen verschwenderischen Luxus alleine aus Gründen des Klimawandels nicht mehr leisten können. Stellt sich auch die Frage, ob jedes öffentliche Gebäude klimatisiert sein muss? Allerdings sieht man an dem Beispiel der deutschen Energiekrise auch, dass es weder kurz-noch mittelfristig möglich zu sein schein, genug alternative Energie zu erzeugen, um auf die Verbrennung fossiler Energieträger zu verzichten. Selbst fossile Energieträger aus andere Quellen als jene aus Russland zu beziehen, scheint ein langjähriges Unterfangen zu sein. Zeit, die uns im Kampf gegen den Klimawandel fehlt.

Was ebenfalls zu sehen ist, ist, dass wir weit davon entfernt sind, alle an einem Strang zu zeihen: während Europa auf russische Energieträger verzichtet, bzw. verzichten muss, freuen sich Staaten wie Indien und China über ein Plus an billige Brennstoffe aus Russland. So laufen nicht nur die Sanktionen gegen Russland weitestgehend ins Leere, sondern jede Bemühung des Klimaschutzes werden konterkariert.

Naturkatastrophe in Indien durch Überflutungen

Überflutungen in Indien fordern Menschenleben

Der jährliche Monsun fällt in Indien dieses Jahr besonders starke aus. Im Norden und Osten des Landes starben innerhalb von 3 Tagen mindestens 50 Menschen. Zahlreiche Personen werden vermisst. Die starken Niederschläge verursachten nicht nur Überflutungen, sondern auch Erdrutsche.  Betroffen sind Hunderte Dörfer. Alleine im Bundesstaat Odisha wurden gut 120.000 Menschen evakuiert. Dabei soll es die schlimmsten Überflutungen in den Himalaya-Bundesstaaten Himachal Pradesh und Uttarakhand geben. Dort gab es immense Schäden an der Infrastruktur. Oft bestehen die Häuser aus Lehmziegeln, die den Wassermassen kaum Widerstand bieten konnten. Darüber hinaus fiel in zahlreichen Ortschaften der Strom aus. Videoaufnahmen dokumentierten, wie die Wassermassen Teile einer Brücke einrissen.

Gletscherschmelze verstärkt Hochwasser

Der Monsun dauert normalerweise von Juni bis September und fällt in die wärmste Jahreszeit. Da der Klimawandel und die damit einhergehende Gletscherschmelze keinen Halt vorm Himalaya macht, gesellt sich das Schmelzwasser der Gletscher zu den Regenfällen, was die Pegel der Flüsse weiter steigen lässt. So sagen Meteorologen für die nächsten Jahrzehnte eine Zuspitzung der Hochwassersituation für Indien, aber auch den angrenzenden Staaten voraus. Gleichzeitig wird es während der Trockenzeit immer häufiger zu Dürren und Wassermangel kommen, ein Problem, dass man aktuell in Teilen Chinas durchlebt.

Dürre in Teilen von China

Im Südwesten von China herrscht gerade akuter Wassermangel. Die Flüsse führen Niedrigwasser und viele Kraftwerke mussten die Stromerzeugung reduzieren, oder ganz einstellen. Dabei laufen die Klimaanlagen in mehr als 80 Millionen Haushalten auf Volllast. Das hat Folgen für die Industrie, denn zahlreiche Fabriken müssen wegen dem Energiemangel temporär ihre Produktion einstellen. Besonders betroffen ist die Region Sichuan, in der die Hälfte des Lithiums abgebaut wird, dass für die Batterien chinesischer e-Autos benötigt wird. Aufgrund der Dürre und dem Energiemangel rechnen die Produzenten mit gut 1200 Tonnen weniger Lithium in diesem Jahr.

Es sieht nicht so aus, als wären durch die Corona-Pandemien nur die Lieferketten gestört gewesen, überall kommt es zu Materialmangel aufgrund des Klimawandels, der Überbevölkerung, dem steigenden Konsumverhalten und den damit einhergehenden Überbelastungen/Überentnahmen der Ressourcen. Es hat eine Abwärtsspirale begonnen, aus der wir nur schwer wieder rauskommen werden.

Naturkatastrophen: Unwetter in Österreich und dem Mittelmeerraum

Gestern wüteten in Teilen von Österreich, Italien und Frankreich starke Unwetter. Es gab mehrere Todesopfer und zahlreiche Verletzte. Die Sachschäden gehen in die Millionen. Die Unwetter begannen im nordwestlichen Mittelmeerraum, trafen Korsika und die Toskana und zogen im Eiltempo nach Österreich weiter. Als einer der Gründe für die Unwetter gilt das ungewöhnlich warme Wasser des Mittelmeeres. Bereits Anfang Juli empfand ich das Wasser als viel zu warm und warnte vor Stürmen.

Als erstes wurde die französische Mittelmeerinsel Korsika von den Stürmen getroffen. Dort starben 6 Menschen. Es gab mehrere Verletzte, 12 Personen wurden im Krankenhaus behandelt. Für 45.000 Haushalte fiel der Strom aus. Es kam zu Überflutungen, voll gelaufenen Kellern und umgestürzten Bäumen. Windböen erreichten Geschwindigkeiten von bis zu 200 km/h. Der französische Präsident versammelte an seinem Urlaubsort einen Krisenstab um sich, um zu beraten, wie man den Menschen am schnellsten helfen kann. Auch in anderen Gebieten Frankreichs kam es zu Unwettern.

Unwetter in Italien und Österreich

Die Unwetter zogen nach Norditalien weiter und forderten in der Toskana 2 Menschenleben. Bei Lucca und an der Küstenstadt Carrara stürzten Bäume um und trafen eine Frau und einen Mann tödlich. Umstürzende Bäume verletzten mehrere Menschen auf einem Campingplatz bei Marina di Massa. Als die Stürme Venetien erreichten, wurden mehrere Gebäude beschädigt. Darunter der berühmte Markusdom in der Lagunenstadt Venedig. Steine brachen von der Fassade ab und fielen auf den Platz vor dem Dom. Die starken Sturmböen wirbelten Tische und Stühle der Restaurants umher. Die Unwetter brachten regional auch Hagel mit sich, der die Ernte vernichtete.
Der Süden Österreichs wurde ebenfalls nicht verschont. Hier traf es das Bundesland Kärnten am stärksten. Es kam zu 139 km/h schnellen Sturmböen. Scherwinde ließen Strommasten und Bäume abknicken. In der Steiermark fiel der Strom für Zehntausende Haushalte aus. Besonders tragisch ist der Tot von zwei Mädchen im Alter von 4 und 8 Jahren. Sie starben, als ein einem Badesee in St. Andrä mehrere Bäume umstürzten. Dabei wurden auch einige Personen verletzt.

Wetter wie zu Zeiten der Dinosaurier droht

Die Unwetter kamen nicht ohne Vorwarnung, bereits vorgestern wurden sie angekündigt. Dennoch war man vielerorts von der schwere der Stürme überrascht. Augenzeugen berichten, dass sie so etwas noch nie erlebt hätten. Wie seit Jahren prognostiziert, kommt es aufgrund des Klimawandels zu immer häufigeren Extremwetter-Ereignissen. Es ist nur ein Unterschied darüber zu reden, oder dann tatsächlich mit der neuen Situation konfrontiert zu sein. Wir stecken zwar bereits mitten im Klimawandel, doch erleben erst die Anfänge dramatischer Entwicklungen. Innerhalb weniger Jahrzehnte zerstört der Mensch, was die Natur über Jahrmillionen vorbereitete. Das Klima entwickelt sich in die Richtung, wie es war, als die Dinosaurier die Welt beherrschten. Nicht ohne Grund gab es damals Riesenwuchs von Flora und Fauna. Zu dieser Zeit bildeten sich auch die Lagerstätten fossiler Brennstoffe und entzogen so der Atmosphäre Unmengen vulkanisches Kohlendioxid, das wir nun durch die Verbrennung des eingelagerten organischen Materials (Kohle, Öl, Gas) wieder freisetzten. Optimistisch, wer glaubt, das würde ohne Folgen bleiben!

Naturkatastrophen: Zwischen Wasserhose und Feuertornado

In den letzten Tagen ereigneten sich so viele Naturphänomene und Katastrophen, dass es mir fast unmöglich ist, allen den entsprechenden Raum auf vnet einzuräumen. Daher hier eine kleine Zusammenfassung der Geschehnisse, mit Schwerpunkt auf einer Wasserhose und einem Feuertornado.

Wasserhose in Florida

Die Wasserhose manifestierte sich vor der Nordwestküste des US-Bundesstaates Florida, genauer, bei der Stadt Destin. Das Naturspektakel wurde mit zahlreichen Smartphones auf Video gebannt und über die sozialen Medien in Windeseile verbreitet. Zum Glück blieb die Windhose über dem Wasser. Wäre sie auf Land gestoßen, hätte sich die Windhose in einen Tornado verwandelt und wäre zur Naturkatastrophe mutiert. Ein verwandtes, aber doch sehr unterschiedliches Phänomen verursachte eine Naturkatastrophe in Algerien.

Feuertornado fordert Todesopfer

In Algerien starben mindestens 39 Menschen in einem großen Waldbrand, der außer Kontrolle geraten war. Mehr als 200 Personen wurden verletzt. Er ereignete sich in der Provinz El Tarf im Norden des Landes. Mitten im Waldbrand entstand ein Feuertornado, der laut einem lokalen Journalisten alles auf seinem Weg sekundenschnell verbrannte. Auf Fotos ist ein ausgebrannter Bus zu sehen, der auf einer Straße zwischen verbrannten Bäumen steht. Wahrscheinlich befanden sich in dem Bus viele der Todesopfer. Die meisten Menschen verbrannten in einem bewaldeten Tierpark, als sie von den Flammen eingeschlossen wurden. Entsprechend schnell muss sich das Feuer ausgebreitet haben, da die Menschen offenbar nicht evakuiert wurden. Bereits im letzten Jahr starben 90 Menschen den Flammentot in Algerien.

Nicht nur in Algerien wüten Waldbrände. Von ihnen wird auch das europäische Spanien heimgesucht. Hier vernichteten 2 Waldbrände in der Region Valencia 21.000 Hektar Wald. In der Provinz Saragossa mussten über 1500 Menschen vor einem Flammenmeer flüchten. Das Jahr 2022 gilt bereits jetzt als das schlimmste Waldbrandjahr in der Geschichte des Landes. Dabei haben wir gerade einmal Mitte August. Zu dieser Zeit beginnt normalerweise in vielen Feuer-geplagten Staaten erst die Waldbrandsaison. Die zahlreichen Waldbrände sind der Dürre geschuldet, die ihre Ursache im anthropogenen Klimawandel finden dürfte.