Naturkatastrophe in Vietnam durch Tropensturm

Überflutungen und Erdrutsche in Vietnam

Habe ich im letzten Update über die Naturkatastrophen durch Überflutungen in Afrika berichtet, so muss ich heute von ähnlichen Hochwasserereignissen in Asien schreiben. Am Wochenende wütete Tropensturm Sonaca über Vietnam und löste in der zentralen Provinz Quang Ngai verheerende Fluten aus. Innerhalb von 24 Stunden fielen zwischen 300 und 400 Liter Wasser auf dem Quadratmeter. Einen Rekordwert soll es in Khe Tre gegeben haben: 549 Liter waren es laut Behördenangaben dort. Tausende Menschen wurden obdachlos, als ihre Häuser in den Fluten versanken, weil mehrere Flüsse über die Ufer traten. Einige Gebäude wurden auch von Erdrutschen fortgerissen. In den letzten Tagen zog der Tropensturm langsam weiter und brachte Starkregen in die Provinzen Quang Binh, Quang Tri, Quang Nam und Thua Thien Hue. Bisher sind 6 Todesopfer bestätigt, doch es gibt noch zahlreiche vermisste Personen. Alleine in der Provinz Thue Thien Hue mussten gut 37.000 Menschen evakuiert werden. Ferner kam es zu großräumigen Stromausfällen und zum Verkehrskollaps. Wegen dem Hochwasser musste ein wichtiger Tunnel gesperrt werden. Der Verkehr wurde über einen Pass umgeleitet.

Die Gefahr ist noch nicht vorüber, denn in den nächsten Tagen könnte der Taifun Nesat auf Land treffen und neben starken Winden weitere Regenfälle mit sich bringen. Derzeit wirbelt Nesat in der Südchinesischen See. Meteorologen hoffen, dass sich der Taifun kurz vor seinem Landfall in Vietnam zu einem Tropensturm abschwächt, doch gewiss ist das nicht.

Die tropischen Stürme bringen ungewöhnlich heftige Niederschläge mit sich. Ein Grund hierfür ist in den ungewöhnlich warmen Wassertemperaturen zu finden, die es in den Gewässern vor Vietnam gibt. Dort ist das Wasser bis um 2 Grad wärmer, als es in normalen Zeiten der Fall ist.

Weitere Überflutungen werden auch aus anderen Staaten Asiens gemeldet, etwa aus Thailand, Indien und Pakistan. Dort haben die starken Monsun-Regenfälle zwar nachgelassen, doch es kommt immer noch zu lokalen Unwettern, die katastrophale Hochwasser an Flussläufen auslösen. Wie aktuell die Aufnahmen unten sind, kann ich nicht beurteilen.

Karte der Oberflächentemperatur enthüllt Anomalien

Wärmeanomalien von bis zu 4 Grad über dem langjährigen Durchschnitt gab es im September auch vor der Küste Japans und entlang eines Streifens entlang des 45. Breitengrads, auf Grönland und in Kanada. Bis zu 2 Grad kälter als gewöhnlich ist es dagegen in Sibirien und Nordosteuropa. Auch in der Region des westlichen Pazifik ist es zu kalt. Hierfür zeichnet sich das Klimaphänomen La Nina verantwortlich. Wer die Karte zur Verteilung der Oberflächentemperaturen betrachtet, erkennt auch, dass es in der Mittelmeerregion deutlich zu warm ist. Die Anomalien bewegen sich hier zwischen 2 bis 4 Grad. Nach vorläufigen Ergebnissen ist das Jahr 2022 das wärmste Jahr in Italien, seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Der Mittelmeerraum wurde entsprechen bereits von vielen Unwettern heimgesucht und das Unwetter-Potenzial bleibt groß.

Überflutungen in Afrika verursachen Naturkatastrophe

Mehr als 600 Tote in Nigeria durch Überflutungen

Im westafrikanischen Nigeria starben nach Behördenanagaben mehr als 600 Menschen in den Fluten, die durch langanhaltende Regenfälle ausgelöst wurden. Sie standen im Zusammenhang mit der Regenzeit, die von April bis Oktober dauert. Obwohl während der Regenzeit starke Niederschläge nichts ungewöhnliches sind, fiel die diesjährige Regensaison sehr stark aus. Neben den zahlreichen Todesopfern beklagt man in Nigeria zudem mehr als 2400 Verletzte. 1,3 Millionen Menschen haben ihre Unterkunft verloren und gelten als heimatlos. Eine Fläche doppelt so groß wie das Saarland steht unter Wasser. 450000 Hektar Ackerfläche sind überflutet, was die Nahrungssicherheit des Landes gefährdet.

Ausfall der Weizenlieferungen von der Ukraine

Um die Nahrungssicherheit Nigerias war es dieses Jahr sowieso nicht gut bestellt, da das Land einen Teil seiner Weizenimporte von der Ukraine bezog. Diese Lieferungen sind bis jetzt ausgefallen, obwohl die Ukraine seit dem Spätsommer wieder einen Teil der Getreideexporte verschiffen kann. Bis zum September war der Sudan das einzige Land südlich der Sahara, dass ukrainische Getreidelieferungen erhielt: wahrscheinlich, weil die humanitäre Lage auch ohne Überflutungen mehr als angespannt war. Leider sind auch der Sudan, sowie der Südsudan, Ghana und der Tschad von Überflutungen betroffen, so dass sich die humanitäre Situation weiter verschärfen würde. Gerade im Südsudan ist die Lage bereits katastrophal. Besonders Kinder sind vom Hungertod bedroht. Dort ist fast der gesamte Bundesstaat Unity State überflutet worden. Im Tschad sind mehr als eine Millionen Menschen von den Überflutungen betroffen.

Dürre in Ostafrika

Während es in vielen Regionen Zentral- und Westafrikas viel zu nass ist, leiden manche Staaten Ostafrikas unter einer Dürre. Wie so häufig gilt auch hier: was in der einen Region zu viel ist, fehlt in der anderen Region. Besonders hart trifft es Kenia, wo man von der schwersten Dürre seit 40 Jahren spricht. Selbst im Naturschutzgebiet der Masai Mara macht man sich große Sorgen um den Bestand der Wildtiere. Hier, und in vielen kleineren Nationalparks finden Ranger praktisch jeden Tag verendete Tiere. In manchen Parks türmen sich die Kadaver von verdursteten Zebras hoch auf. Nicht nur Tiere leiden unter dem Wassermangel, sondern auch die Hirtenvölker. Sie verlieren ihre Herden und damit kommen Armut und Hunger zu ihnen. In Kenia sind aktuell 4 Millionen Menschen vom Hunger bedroht. Im Nachbarland Äthiopien sieht es nicht besser aus. Dort verschärft der Tigray-Konflikt die Situation zusätzlich.

Starkregen verursacht Naturkatastrophe auf Kreta

Mindestens 1 Toter nach Unwetter auf Kreta

Die griechische Urlaubsinsel Kreta wurde von einem starken Unwetter überrollt, dass neben Sturmböen und Gewitter für Starkregen sorgte. Es sind innerhalb weniger Stunden bis zu 100 Liter Regen auf den Quadratmeter niedergegangen. Böden und Kanalisation konnten die Wassermassen nicht aufnehmen so dass es zu blitzartigen Überflutungen in Ortschaften kam. Die Straßen verwandelten sich in reißende Flüsse und spülten alles fort, was nicht niet- und nagelfest war. Die Fluten rissen auch Fahrzeuge mit, wobei ein 50 Jahre alter Mann in seinem Wagen ertrank.

Betroffen war auch der Flughafen von Heraklion, der für mehrere Stunden gesperrt werden musste. Wasser-  und Schlammmassen schossen über das Rollfeld. Flüge wurden nach Athen umgeleitet.

In einigen Berichten ist auch von einem Tornado, bzw. von einer Wasserhose die Rede. Touristen sollen im Archäologischen Museum eingeschlossen worden sein. Mehrere Menschen werden vermisst.

Das Unwetter wütete zuerst über Sizilien und zog von Kreta weiter in Richtung Zypern. Zwar war Kreta vom Unwetter am stärksten gebeutelt worden, doch es gibt auch Schadensberichte aus anderen Teilen Griechenlands. Eine Ursache für das starke Unwetter ist den warmen Wassertemperaturen des Mittelmeeres zu finden. So kam es zur Bildung des Unwetters, als eine Kaltluftfront über das Mittelmeer hinweg zog.

Am letzten Wochenende waren es die Urlaubsinsel der Balearen, die von starken Unwettern heimgesucht wurden. Vulkanfotograf Martin befand sich zu der Zeit auf Menorca und berichtete mir von starken Überschwemmungen und überfluteten Straßen.

Ungewöhnlich starke Wetterkapriolen gibt es auch aus anderen Erdteilen. Mittlerweile häufen sich die Naturkatastrophen in immer kürzeren Abständen, so dass es kaum noch Medienberichte darüber gibt. Wenig thematisiert wird etwa die Dürre in Somalia, oder Überflutungen in Kamerun, Australien und Brasilien. Dort führen die berühmten Wasserfälle von Iguazú 10 Mal mehr Wasser als gewöhnlich. Im Südosten Australiens heißt es Land unter und sogar die Metropole Melbourne steht kurz vor ihrer Evakuierung. In Kamerun sind die Ernten von den Wassermassen bedroht.

Kampf gegen den Klimawandel ist zur Farce geworden

Für die globalen Extremwetterereignisse sind zum Teil die Klimaphänomene El Nino und El Nina verantwortlich, die infolge des Klimawandels aber gehäuft und verstärkt auftreten. Der vermeintliche Kampf gegen dem Klimawandel wird in meinen Augen immer mehr zur Farce. Gerade in Deutschland wurden z.B. neue Windturbinen entwickelt, die extrem effizient sein sollen, aber bis sie hier zum Einsatz kommt, dürften Jahre vergehen. Schuld daran sind unverständlich langjährige Genehmigungsverfahren. Selbige bremsen ebenfalls Privatleute aus, die auf ihren Hausdächern Solarzellen installieren wollen. Unverständlich auch, der Wust von Vorschriften und Zertifizierungsprozesse, die eingehalten werden müssen. Last, but not least, sobald man seinen Solarstrom ins Netz einspeist brauchts die Anmeldung eines Gewerbes. Zu all diesen Hürden kommt noch die absolut unfaire Vergütung für den eingespeisten Solarstrom in Höhe von 8,2 Cent pro Kilowattstunde, während man den Strom selbst für das 3 bis 4-fache einkaufen muss. Warum kann Deutschland -das Land der Energiewende- sich nicht am Nachbarn Holland orientieren, wo man einfach Stromzähler einbaut, die rückwärts laufen? Da wird wohl der Einfluss der Lobbiesten der großen Energiekonzerne deutlich, die natürlich Null Interesse daran haben, wenn der Bürger von ihnen autark wird!

Naturkatastrophen-News 10.10.22: Venezuela

Erdrutsch nach Tropensturm in Venezuela

Gestern kam es nahe der venezuelischen Hauptstadt Caracas zu einem Erdrutsche, bei dem mindestens 25 Personen starben. Doppelt so viele Menschen werden noch vermisst. Der Erdrutsch wurde durch Starkregen ausgelöst, der vom Tropensturm „Julia“ verursacht wurde. Durch den Starkregen schwollen 5 Bäche an und traten über die Ufer. Das Hochwasser brachte dann einen Hang zum abrutschen. Die Naturkatastrophe ereignete sich in der Region der Industriestadt Las Tejerias, die im Bundesstaat Aragua liegt und sich gut 50 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Caracas befindet.

Laut der venezolanische Vizepräsidentin Delcy Rodriguez waren fast 1000 Rettungskräfte im Einsatz. Die Vizepräsidentin erklärte gegenüber lokalen Medien, dass der Erdrutsch große Schäden angerichtet hätte. Zahlreiche Häuser von dem Erdrutsch mitgerissen. In einigen Ruinen würden sich noch lebende Menschen befinden, die man versucht zu Retten.

In Venezuela kommt es häufig zu Erdrutschen. Eine Mitschuld dafür, dass sie oft mit hohen Menschenopfern verbunden sind, tragen Bauten die ohne Baugenehmigung an exponierten Stellen errichtet wurden. So starben im Jahr 1999 gut 10.000 Menschen durch Erdrutschungen.

Der Tropensturm „Julia“ richtete nicht nur in Venezuela Schäden an. Er bildete sich in der Karibik und mauserte sich zu einem Hurrikan der niedrigsten Kategorie „1“, bevor er am Freitag seinen Landfall bei Nicaragua hatte. Zu diesem Zeitpunkt gab es im Sturm Windgeschwindigkeiten von bis zu 140 km/h. Er änderte mehrmals seine Richtung und löste daher in weiten Teilen Mittelamerikas und im Süden Mexikos Unwetterwarnungen und Katastrophenalarm aus. Aktuell zieht „Julia“ in Richtung El Salvador und Guatemala. Obwohl sich die Windgeschwindigkeiten auf 65 km/h reduzierten, muss in der gesamten Gegend mit Überschwemmungen und Erdrutschen gerechnet werden.

In den letzten Wochen brauten sich mehrere atlantische Wirbelstürm zusammen. Der folgenschwerste war Hurrikan „Fiona“, der in Florida große Schäden anrichtete.

Naturkatastrophen-News 30.09.22: Hurrikan in Florida

Hurrikan Ian richtet große Zerstörungen in Florida an

Hurrikan Ian erfüllte die düsteren Prognosen der Meteorologen und richtete im Westen des US-Bundesstaates Florida große Zerstörungen an. Der Wirbelsturm wütete mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 241 km/h über dem Land. Der Wind deckte nicht nur Dächer ab und entwurzelte Bäume, sondern drückte das Wasser des Atlantiks gegen die Küsten, so dass eine 4 m hohe Sturmflut entstand. Weite Teile der betroffenen Küstenregion wurden überflutet. Die Wassermassen schwemmten ganze Häuser weg. Hinzu kam Starkregen, der auch Gebiete abseits der Küste unter Wasser setzte.

Nur langsam weicht das Wasser zurück und das ganze Ausmaß der Zerstörungen wird sichtbar. Auch über die Zahl der Todesopfer ist man sich noch nicht im klaren.  Doch schon jetzt sprechen viele Behörden von dem schlimmsten Hurrikan und den größten Schäden, die jemals in Florida auftraten. Hurrikan Ian wirbelte 12 Stunden lang alles durcheinander, bevor er sich abgeschwächt in Richtung North- und South Carolina davonschlich. Doch auch dort gibt es Unwetterwarnungen.

Bestätigt sind bis jetzt 10 Todesopfer, die in der Küstenregion um Charlotte County geborgen wurden. Es wurde eine großangelegte „Such und Rettungsaktion“ eingeleitet, denn zahlreiche Menschen gelten als vermisst. Ein Sheriff berichtete, dass in seinem Bezirk sehr wahrscheinlich hunderte Menschen ums Leben gekommen sind. Polizei- und Rettungskräfte ziehen von Tür zu Tür um zu gucken, ob es in den Häusern Menschen gibt, die Hilfe benötigen. Viele folgten den Aufrufen zur Evakuierung nicht und sind Daheim geblieben. Als ihnen bewusst wurde, mit welcher zerstörerischen Wucht Ian gegen ihre Häuser brandete, war es zur Flucht zu spät.

Es kam zu großflächigen Stromausfällen, von denen 2,2 Millionen Haushalte und Unternehmen betroffen sind. Es könnte Tage dauern, bis die Stromversorgung überall wieder hergestellt ist. Solange gibt es auch kein Benzin, denn die Pumpen der Tankstellen funktionieren ohne Strom nicht. Das Gleiche gilt für Supermarktkassen und elektrische Schlösser. Die Versorgung der Menschen im Katastrophengebiet ist also nur durch Hilfslieferungen zu gewährleisten.

Stromausfälle könnten uns in diesem Jahr -aufgrund der Energiekrise- ja auch treffen. Wie sind wir darauf vorbereitet? Laut Aussagen der Regierenden, wären Stromausfälle regional begrenzt und von kurzer Dauer, doch, was ist, wenn es zu einer Kaskade kommen sollte, von der das gesamte Stromnetz betroffen ist? Wie sind wir darauf vorbereitet? Wer weiß, wie die Notfallversorgung funktioniert, wo es Ausgabestellen für Essen und Wasser gibt, falls es zum Schlimmsten kommen sollte? Auch wenn die Wahrscheinlichkeit für das Eintreten von Worst-Case-Szenarien gering ist, kann es nicht schaden, wenn man sich mit diesen Fragen beschäftigt und auf Notfälle vorbereitet.

Hurrikan Ian verursacht Naturkatastrophe in Florida

Hurrikan Ian trifft Florida hart

Nachdem Hurrikan Fiona in der letzten Woche für Schäden in der Karibik und den USA sorgte, ist nun bereits der nächste Hurrikan in Florida angekommen. Die Rede ist von Hurrikan Ian, der am Dienstag in Kuba wütete, mindestens 2 Menschen tötete und das Stromnetz zum Kollabieren brachte. Heute trifft er auf die Südwestküste von Florida und dürfte dort einiges durcheinander wirbeln, denn Ian tankte über dem Meer erneut Energie und erzeugt Windböen von bis zu 250 km/h. Damit liegt der Kategorie 4-Sturm nur 2 km/h unter der Schwelle zur höchsten Kategorie 5. Hurrikane dieser Kategorie sind relativ selten. So wurde die USA innerhalb von 30 Jahren nur von 2 Hurrikans der Kategorie 5 getroffen.

Ian bringt Behörden und Anwohner ins Schwitzen, ist er doch der stärkste Hurrikan seit Jahren, der die Südwestküste Floridas trifft. Bereits als sich der Wirbelsturm Florida annäherte, schlug man Alarm: die Menschen wurden aufgefordert ihre Häuser zu verbarrikadieren und sich in Sicherheit zu bringen, doch wie immer, folgte nicht jeder den Aufforderungen. Trotzdem wurden Millionen von Einwohnern evakuiert, aber Gouverneur Ron DeSantis warnte am Mittwochmorgen, dass es in den Bezirken Collier, Lee, Sarasota und Charlotte, wo der stärkste Teil des Sturms auf Land traf, zu spät sei, um die Häuser noch zu verlassen.

Seinen Landfall hatte Ian in der Nähe von Port Charlotte. Der Wasserstand soll entlang der Küste um 5 m höher als normal werden. In den Vorhersagen wurde vor Sturmfluten und langanhaltenden Regenfällen gewarnt. Auf den vorgelagerten Inseln der Florida Keys hieß es bereit landunter.

Erste Bilder aus Florida zeigen eine sturmgepeitschte Küste und hohe Wellen, zerzauste Palmen und durcheinander gewirbelte Kleinflugzeuge auf einem Flugplatz. Es gibt entwurzelte Bäume und überflutete Straßen entlang der Küste.

Atlantischer Hurrikan verursachet Naturkatastrophen

Längst ist es kein Geheimnis mehr, dass wir weltweit immer heftigere Extremwetterereignisse erleben. Hier die neusten Entwicklungen aus dem atlantischen Raum.

Hurrikane im Atlantik

Nicht nur im Pazifik geht es stürmisch zu, sondern auch im Atlantik. Gerade baut sich in der Karibik Hurrikan Ian zusammen. Berechnungen zeigen, dass er am Dienstag Kuba erreichen wird und dann Richtung Florida weiterzieht. Er entwickelt sich zu einem Hurrikan der Kategorie 3. Die Bewohner der Gefahrenzonen werden aufgerufen, entsprechende Vorbereitungen zu treffen, denn es werden starke Zerstörungen erwartet.

In Kanada und auf Island trafen Ausläufer des ehemaligen Hurrikans Fiona ein, der in der Vorwoche noch die Karibik verwüstete und sich eigentlich abgeschwächt hatte. Doch auch er gewann über dem offenen Wasser wieder an Fahrt und traf am Wochenende die Ostküste Kanadas. Teils mit verheerenden Folgen, denn auch hier wurden starke Überschwemmungen angerichtet, Erdrutsche ausgelöst und Infrastruktur zerstört. Es wurden starke Windböen mit Geschwindigkeiten von bis zu 138 km/h gemessen. Damit wäre Fiona eigentlich ein Hurrikan der Kategorie 1. Eigentlich, weil Fiona ihren Status als Hurrikan verlor, als sie über dem Nordatlantik kalte Luftmassen anzapfte. Damit war sie nur noch ein außertropisches Sturmtief und per Definition kein Hurrikan mehr. Die kalten Luftmassen des Jetstreams verstärkten den Sturm weiter.

Fiona wütet und zerstört also weiter. Besonders hart traf es die Provinzen Neufundland und Labrador, aber auch Nova Scotia. Hausdächer wurden abgedeckt, Bäume und Strommasten knickten um, was fatale Folgen für die Stromversorgung von gut 400.000 Haushalte hatte: fast dreiviertel der Bewohner der Region waren ohne Strom. Entlang der Küste kam es zu Sturmfluten. Ganze Häuser wurden ins Meer gespült.

Bürgermeister Brian Button, sagte in einem CBC- Interview, dass seine Stadt Channel-Port aux Basques ein Bild der totalen Verwüstung biete. Im Wortlaut hieß es :“Das Ganze ist größer und schlimmer geworden, als wir es uns vorgestellt haben.“

Sturm auf Island

Fionas Finger reichen weit und verursachen selbst auf Island einen ausgewachsenen Sturm. Für das ganze Land gibt es Sturmwarnungen. Erstmalig wurde die „rote Warnstufe“ für den Nordosten der Insel ausgerufen. Bei Höfn peitschen heftigste Winde über die Küste. Die Ringstraße wurde gesperrt. Es wurden Windgeschwindigkeiten von mehr als 160 km/h erwartet.

Bei meinem ersten Islandaufenthalt Anfang der 1990iger Jahre, wurde ich genau dort von einem ähnlich starken Sturm erwischt, der sich auch aus den Ausläufern eines karibischen Hurrikans entwickelte. Damals harrte ich tapfer im Zelt aus, welches ich auf einem Sportplatz am Stadtrand aufschlug. Es hielt den Böen tatsächlich stand. Allerdings waren sie „nur“ bis zu 120 km/h schnell.

Naturkatastrophen-News: Taifune am 25.09.22

Die diesjährige Wirbelsturmsaison kam nur langsam in Fahrt, doch hat sie mittlerweile stark an Dynamik gewonnen: zum Leidwesen der Betroffenen. Besonders Japan wird in diesen Tagen von Stürmen am laufenden Band getroffen und ein Ende ist nicht in Sicht, denn während der eine Sturm gerade abzieht, baut sich der Nächste bereits auf. Dabei erreicht nicht jeder Wirbelsturm Taifun-Niveau, aber auch die schwächeren Stürme richten Zerstörungen an. Doch der Reihe nach:

Tropische Wirbelstürme in Japan

Gestern wirbelte der tropische Sturm Tales Zentraljapan durcheinander, indem er sintflutartige Regenfälle und starke Windböen mit ich brach. Das JMA (Japanische Meteorologische Agentur) maß im Zentrum des Sturm Windgeschwindigkeiten von bis zu 90 km/h, womit sie nicht stark genug waren, damit Tales als Taifun klassifiziert werden konnte. Dennoch richteten die starken Winde Schäden an und verursachten massive Stromausfälle, von denen über Hunderttausend Haushalte betroffen waren.

Wie die Nachrichtenagentur Kyodo berichtete, fanden 2 Menschen den Tod. Bei den Opfern handelte es sich um einen 40-jährigen Mann, der infolge eines Erdrutsches ums Leben. Ein 29-jähriger Mann wurde tot in seinem Wagen gefunden, nachdem er in einen Stausee gestürzt war.

Die starken Regenfälle begannen bereits am Donnerstag. Seitdem fielen in der Stadt Shizuoka rekordverdächtige 417 mm Niederschlag. Ganze Ortschaften unweit Tokios wurden überflutet. Es kam zu mehreren Erdrutschen. Einer von ihnen riss 2 Strommasten um, woraufhin es zu den beschriebenen Stromausfällen kam.

Tales bewegt sich in nordwestlicher Richtung, wobei er auf seinem Weg zu weiteren Inseln Japans wieder über dem warmen Ozeanwasser Kraft tankt. Es könnte sein, dass er dann doch noch Taifun-Stärke erreicht.

Während Tales abzieht, steht südöstlich von Japan der nächste Sturm in den Startlöchern. Bei Mnidulle handelt es sich um den 16. tropischen Wirbelsturm der Saison und er hat bereits die analoge Hurrikane-Kategorie 3 erreicht. Windstärken von bis zu 180 km/h peitschen über den Pazifik. Er könnte bis zu seinem möglichen Landfall (seine Bahn lässt ich noch nicht genau festlegen) zu einem sehr starken Taifun der Kategorie 5 heranwachsen, in dem Windgeschwindigkeiten von bis zu 288 km/h herrschen.

Dem nicht genug, so wird die philippinische Insel Luzon gerade von einem starken Taifun heimgesucht. Er hört auf den Namen „Noru“ und wird als sich explosionsartig entwickelnder Supertaifun bezeichnet.

Naturkatastrophen-News 19.09.22: Puerto Rico

 

Hurrikan Fiona trifft Puerto Rico schwer

So langsam nimmt die Hurrikan-Saison an Fahrt auf und erzeugte mit Fiona einen todbringenden Wirbelsturm, der gestern die Karibikinsel Puerto Rico schwer traf. Auch die Dominikanische Republik wurde nicht verschont. Es wurden Windgeschwindigkeiten von bis zu 140 km/h registriert. Über Puerto Rico verlor der Wirbelsturm an Kraft, verstärkte sich über dem Atlantik wieder, als er sich auf seinen Weg zur Dominikanischen Republik befand.

Direkt zu Beginn des Landfalls von Fiona wurde das veraltete und oft überlastete Stromnetz von Puerto Rico außer Gefecht gesetzt: starke Windböen rissen Strommasten um. Der Netzbetreiber  Luma Energy teilte mit, dass mehrere Tage vergehen könnten, bis die Stromversorgung wiederhergestellt sein. Auch ohne Sturm kam es bereits häufig zu Stromausfällen. Die Menschen protestierten deswegen. Ohne Strom kam auch die Kommunikation zum erledigen, daher sind genaue Berichte über das Ausmaß der Naturkatastrophe nicht bekannt. Klar ist, dass es nicht nur zu starken Windböen kam, sondern auch zu Starkregen, der Sturzfluten auslösten. Weite Teile der Insel stehen unter Wasser. Es gab mindestens einen großen Erdrutsch. In der Bergstadt Utuado wurde eine Brücke zerstört. Zahlreiche Bäume wurden entwurzelt.

Puerto Rico ist ein Außengebiet der USA, daher rief Präsident Biden den Notstand aus und ordnete Hilfsmaßnahmen an. Lokalpolitiker in Puerto Rico forderten die Bevölkerung auf zu Hause zu belieben und Schutzräume aufzusuchen. Auf der Insel leben gut 3 Millionen Menschen. 3000 Inselbewohner wurden im Jahr 2017 Opfer des Hurrikans Maria.

Trotz der Katastrophe fiel die bisheriger Hurrikan-Saison  vergleichsweise schwach aus. Anders sieht es mit den pazifischen Wirbelstürmen aus. Erst gestern wirbelte der Taifun Nanmado die japanische Region der Insel Kyushu durcheinander. Medien berichten von 2 Todesopfern und 75 verletzen Personen. Die Zahl der Opfer in Puerto Rico ist indes noch unbekannt.